Autor Thema: [Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer  (Gelesen 3568 mal)

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Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« am: 15.11.2016, 06:16:24 »
Soldat 7285


Kapitel 1 - Erinnerungen


Dicke Bluttropfen fielen vor Soldat 7285 auf den Boden und bildeten ein scharlachrotes Rinnsal, welches sich wie ein Fluss zwischen einzelnen, verkohlten Grasbüscheln wand und schließlich in einen Stiefelabdruck floss. Um den knapp zwei Meter großen Ambacti herum tobte der Krieg weiter aber er achtete gar nicht mehr auf die donnernden Geräusche der Gewehre, die von Schmerzensschreien beantwortet wurden. Selbst vor roher Magie knisternde Feuerbälle, die sich in Soldatengruppen gruben und diese brennend durch die Luft schleuderten, ignorierte er. Der Mann stand einfach nur da, fasste sich wie in Zeitlupe an seine Stirn und senkte blutbefleckte Finger vor seine blauen Augen.
Dass es sein Blut war, das vor ihm eine kleine Pfütze in dem Stiefelabdruck bildete, entlockte ihm kaum eine Reaktion. Auch als Mitglieder seines Trupps, mit lautem Geschrei, nach vorne in den Kampf stürmten und er ebenfalls den Drang verspürte, sich in Bewegung zu setzen und sein krampfhaft in der Hand gehaltenes Gewehr zum Einsatz zu bringen, bewegte er sich kein Stück. Er widerstand diesem Drang; dem Befehl, der ihm gegeben wurde. Zum ersten Mal, seitdem er erschaffen worden war, konnte Soldat 7285 etwas anderes tun, als zu gehorchen und zu töten.

Das war neu für ihn. Er kniff seine Augen zusammen, runzelte die Stirn und trat probeweise einen Schritt nach vorne, nur um dann zwei Schritte rückwärts zu gehen. Er hob seinen Arm und fuhr sich mit der Linken über seine haarlose Kopfhaut. Er konnte spüren, wie das Blut seine blasse Haut rot färbte und anfing, darauf zu trocknen.
Erst als keine Zehn Meter neben ihm ein Feuerball in den Boden einschlug und die Hitze der Explosion seine Haut verbrannte, drehte sich der Soldat um. Er sah dabei zu, wie seine Brüder ihre Waffen nachluden und an ihm vorbei, nach vorne in den Krieg stürmten. Dampfbetriebene Stahlkolosse spuckten schwarze Dampfschwaden in den Himmel und bombardierten das Schlachtfeld mit todbringenden Explosionen. Hunderte, ja tausende andere Ambacti hatten sich auf dieser Ebene gesammelt, um gegeneinander in den Krieg zu ziehen und für ihre Meister zu sterben.
Soldat 7285 trat einen Schritt nach vorne. Als er noch vor wenigen Minuten auf das Schlachtfeld gestürmt war, hatte er keinen Gedanken daran verloren, dass er niemals hätte wiederkehren können. Vermutlich wäre er wie seine Brüder einfach von Kugeln zerfetzt oder von roher Magie verkohlt, zersetzt oder völlig aufgelöst worden.
Doch das hatte sich geändert, als ein Fremder auf ihn zugekommen war und ohne zu zögern mit einer Klinge auf seine Stirn gezielt hatte. Er war wie aus dem Nichts vor ihm aufgetaucht. Ein Mensch. In die gleiche, nichtssagende Uniform wie alle anderen Soldaten gehüllt aber abgesehen von dem kleinen Dolch in seinen Händen, war er nicht bewaffnet gewesen. So schnell er aufgetaucht war, so schnell war er auch wieder in dem Kampfgetümmel verschwunden. Er hatte nur drei Worte gesagt und doch würden Soldat 7285 diese Worte für immer verfolgen und sein Leben verändern.

"Du bist frei."

Der Ambacti lief, seine blutende Stirn völlig ignorierend, noch einen Schritt auf die Armee hinter sich zu. Dann noch einen. Er verfiel in einen recht schnellen Gang und stieg über tote Brüder hinweg, die seinen Weg in die Freiheit pflasterten. Er lief über blutgetränktes Gras immer weiter auf ein neues Leben zu. Ehe er sich versah, rannte er. Er rannte um sein neu gewonnenes Leben. Vorbei an uniformierten, mit Gewehren bewaffneten Ambacti. Vorbei an dampfbetriebenen Belagerungsmaschinen. Weg vom Krieg und hinein in eine Welt, die er nicht kannte und die ihn bis vor wenigen Minuten kein bisschen interessiert hatte. Er rannte so lange, bis er nicht mehr wusste wo er war und die Geräusche der Schlacht verstummt waren. Doch dort stoppte er nicht. Er rannte noch weiter. Hinauf auf steinige Berge und hinab in sumpfige Täler. Durch Wälder und über Steppen. So weit, bis die Haut in seine Stiefeln Blasen warf und ihn seine Beine nicht mehr tragen konnten. Selbst dann kroch der ehemalige Soldat noch über den grasbedeckten Boden. Bis die Erschöpfung ihn umarmte und in die Dunkelheit hinabwarf.


Kapitel 2 - Ein freudiges Erwachen


Die Dunkelheit, die sich wie ein Schleier um den ehemaligen Soldaten gelegt hatte, löste sich langsam auf und hinterließ lediglich tiefe Verwirrung und Schmerzen. Ein unangenehmes Stechen im Kopf war das Erste, dass der Ambacti bemerkte, als er erwachte und die Kontrolle über sich selbst zurückerlangte. Doch das war nicht alles. Sein gesamter Körper fühlte sich an, als wäre vor dem Krieg nicht weggerannt, sondern auf dem Schlachtfeld von einem der riesigen Stahlkolosse überrollt worden. Als er sich auf dem Boden zur Seite drehte, bemerkte er auch, warum er sich so fühlte. Er befand sich nicht mehr auf der Wiese, auf der er ohnmächtig geworden war, sondern auf irgendetwas hartem. Zögerlich öffnete er seine verklebten Augen und erkannte, dass er auf einem mit Steinen gepflasterten Weg lag. Einige Zentimeter vor seinem Gesicht hatte jemand seinen Körperinhalt auf dem Boden verteilt. Überall um ihn herum lagen Abfälle und Müll auf dem Boden. Leere Flaschen, Kartons, aufgeweichte Zeitungen, ein altes Hemd, verrottende Essensreste und ein ganzer Haufen Müllsäcke.
"Scheiße." murmelte der Ambacti. Dann erinnerte er sich an das, was passiert war und fasste sich an seine Stirn. Doch als er die Finger vor sein Gesicht hob, sah er kein Blut. Er atmete erleichtert aus aber bemerkte schnell, dass die Schmerzen nicht sein einziges Problem waren. Er konnte kaum einen sinnvollen Gedanken fassen, geschweige denn herausfinden wer und wo er war. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war seine Flucht vor dem Krieg. Stundenlang war er gerannt und dann hatten ihn auf einer Wiese seine Kräfte verlassen. War er vielleicht doch noch weiter gelaufen und konnte sich nur nicht daran erinnern? Hatte er sich in eine Stadt gerettet und war in irgendeiner Gasse zusammengebrochen?
Ein quietschendes Geräusch ließ ihn herumfahren, was sein Kopf mit heftigem Stechen beantwortete. Nur wenige Meter entfernt hatte sich eine alte Holztür geöffnet und gab den Blick auf eine imposante Gestalt frei, die einen Müllsack auf einen bereits beachtlichen Haufen Abfälle warf. Wahre Muskelberge spannten sich überall unter der Kleidung dieses über zwei Meter großen Mannes. Trotzdem schien er es nicht darauf angelegt zu haben, mit seinem Aussehen zu protzen, denn ein schlichtes weißes Hemd, eine braune, weite Baumwollhose und Schiebermütze auf seinem sonst kahlen Kopf, ließen ihn nicht besonders gefährlich wirken. Die wenige Haut, die der Mann zeigte, war erstaunlich blass - fast weiß - und vollkommen haarlos. Langsam aber sicher krochen einige Erinnerungen zurück in den benebelten Geist des ehemaligen Soldaten. Der Mann, der gerade aus dem Haus getreten war, musste ein Ambacti sein - so wie er selbst. Der kräftige Körperbau und die weiße, haarlose Haut waren Merkmale, die alle Ambacti gemein hatten. Schließlich erfüllte Körperbehaarung oder eine gebräunte Haut im Krieg keinerlei Zweck.

Erst als sich der Mann umdrehte und sich kurz in der Gasse umsah, entdeckte er den auf dem Boden liegenden Ambacti. Er drehte sich zu ihm um und sah ihn aus zwei kleinen, stahlblauen Augen an. Doch was den ehemaligen Soldaten viel mehr interessierte, als die Augen oder das Gesicht des Mannes, war die Narbe auf seiner Stirn. Instinktiv griff er sich ein weiteres Mal an die Stirn und entdeckte eine kleine Erhebung auf der glatten Haut, die er vorher nicht bemerkt hatte. Es gab zwar keinen Spiegel in der Nähe aber er war sich sicher, dass dort ebenfalls eine Narbe prangte. Als ob diese Erkenntnis einen Hebel in seinem malträtierten Geist umgelegt hätte, fegten weitere Erinnerungen und Erkenntnisse wie ein Wirbelsturm über ihn hinweg.
Natürlich! Die Narbe! Der Beweis dafür, dass die magische Rune auf seiner Stirn zerstört worden und damit die Kontrolle über ihn gebrochen worden war. Diese Narbe war überhaupt erst der Grund dafür, dass sich er und der andere Ambacti wo anders als auf dem Feld des Krieges befanden und nicht bereits als Kanonenfutter geendet waren. Er war nicht mehr Soldat 7285 und das schon viele Jahrzehnte lang. Der Krieg war vorbei und auf Prim Ultem, der Welt auf der er lebte, hatte sich eine Zeit des Friedens, des Aufbaus und des Entdeckens entfaltet. Niemand hatte mehr die Kontrolle über ihn. Er war nicht mehr wie die gesichtslosen, für den Krieg gezüchteten Ambacti von damals. Er hatte eine Persönlichkeit. Ein Leben. Einen Namen.

"Was machen sie noch hier? Ich habe ihnen schon vor einer Stunde gesagt, dass sie ihren Rausch woanders ausschlafen sollen, Mister Suprest." ertönte plötzlich die tiefe Stimme des anderen Ambacti und riss Robert damit aus seinen Gedanken. Rausch? Hatte er etwa getrunken? Sein Blick fiel auf das Erbrochene vor ihm auf dem Boden. "Scheiße." murmelte er abermals. Jetzt wurde ihm auch klar, wieso er in einer dreckigen Gasse neben Abfällen lag und kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Auch seine Verwirrung und die Erinnerungen an den Krieg erklärten sich damit von selbst. Er hatte lediglich von seiner richtigen Geburt geträumt. Nicht von dem Tank, in dem er das erste Mal das chemische Licht einer unterirdischen Anlage gesehen hatte, sondern von dem Moment, an dem er die Kontrolle über sich selbst und damit ein richtiges Leben erlangt hatte. Vorsichtig hob Robert seine Hand und strich sich über sein Gesicht.
"Ist ja schon gut. Nicht so laut." war das Einzige, das er erwidern konnte. Es fühlte sich an, als würden die Worte wie zäher Honig aus seinem Mund tropfen. Das Stechen in seinem Kopf wurde dadurch nur noch stärker. Er stützte sich mit beiden Händen am Boden ab und richtete sich langsam auf. Sofort kamen Schwindelgefühle über ihn und sein Magen fing an zu revoltieren. "Nicht schon wieder..." Doch er konnte nicht anders und übergab sich ein weiteres Mal - direkt vor den Augen des Wirtes. Mehr als ein lautes Würgen und Husten entrang sich seiner Kehle allerdings nicht, worauf Robert in diesem Moment sogar etwas stolz war. Der Wirt sah das wohl anders und kam stampfend auf ihn zu.
"Jetzt ist aber wirklich genug." rief dieser wütend. Robert konnte gerade noch schützend die Hände vor sein Gesicht halten, als er fest an den Schultern gepackt und anschließend durch die Gasse geschleudert wurde. Die Welt fing an sich um sich selbst zu drehen und zu den Schmerzen und dem Schwindelgefühl, die Robert sowieso schon das Leben erschwerten, gesellte sich jetzt auch noch Orientierungslosigkeit. Hätte er nicht so einen Kater, dann würde er sich verteidigen können aber so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich selbst zu schützen und wie ein Spielball durch die Gasse geschleudert zu werden. Er traf auf einen Müllhaufen und verteilte allerlei Abfälle durch seinen Aufprall noch weiter in der kleinen Gasse. Der Gestank von schimmligen Tomaten und Zigarettenstummeln stieg dem ehemaligen Soldaten in die Nase. Dieses Mal konnte er verhindern, sich zu übergeben. Sicherheitshalber blieb er im Dreck liegen. Als sich die schweren Schritte des Wirts langsam entfernten und dieser die quietschende Tür mit voller Kraft in das Schloss warf, atmete Robert erleichtert aus. Er gönnte sich etwas Erholung und richtete sich dann wieder auf. Die Nachricht war überdeutlich angekommen und er hatte keine Lust, dem Wirt später noch einmal zu begegnen.
Robert suchte Halt an der Backsteinwand, in dessen Nähe er im Müll lag und zog sich unter Schmerzen nach oben. Schließlich fing er an, aus der Gasse zu torkeln. Ganz langsam. Jeder Schritt wurde von einem schmatzenden Geräusch begleitet, als er in Unrat und Abfall trat.


Kapitel 3 - Ein unerreichtes Ziel


Schwankend lief Robert zum Ende der Gasse und schirmte seine Augen vor dem hier einstrahlenden Sonnenlicht ab. Mit tränenden Augen und pochenden Kopfschmerzen versucht er zu erkennen, wo er sich befand. Er wollte einfach nur noch nach Hause und in Ruhe seinen Rausch ausschlafen aber dafür musste er erst einmal den richtigen Weg finden. Die Gasse, in der er sich befand, endete am Rande einer breiten, gepflasterten Straße, die sich, soweit er sehen konnte, links und rechts von ihm, zwischen den Häusern der Stadt erstreckte. Hunderte gleich aussehende Bauten reihten sich am Rande der Straße aneinander und immer wieder waren schmale Seitenstraßen und Gassen zu sehen, die tiefer in die Eingeweide der Stadt führten.
Robert schüttelte langsam den Kopf, als er die Gebäude betrachtete. Gepflegte, mehrstöckige Stuckbauten mit riesigen Schaufenstern, in denen man die neuste Mode, exquisite Lebensmittel oder einzigartige, technische Bauwerke betrachten konnte. Das war nicht seine Welt. Er wusste nicht, was ihn in dieses Viertel getrieben hatte aber fühlte sich hier fehl am Platz. Dieses Gefühl verstärkte sich nur, als er die Personen betrachtete, die an ihm vorbei, die Straße entlang liefen. Dabei war es egal, ob es sich um Menschen, Ambacti, Gezeichnete oder sogar Gilryn handelte - sie alle besaßen ganz offensichtlich etwas, dass Robert nicht hatte. Geld. Man sah es ihnen schon von weitem an, wie sie mit ihren teuren Anzügen oder meterbreiten Kleidern die Straße entlangstolzierten und sich voreinander aufplusterten. Wie sie Pfeife rauchend Interesse an sündhaft teuren Ausstellungsstücken in den Schaufenstern der Geschäfte bekundeten und diese nur kaufen wollten, um sie zu besitzen und damit anzugeben.
Der Ambacti spuckte auf den Boden und trat einige Schritte auf die Straße, wo er auch sogleich von einem zwei Meter großen Gilryn angerempelt und zur Seite gestoßen wurde. "Pass doch auf." murmelte Robert. Doch der Steinmensch schien ihn nicht zu hören. "Umso besser für ihn." dachte er sich heimlich. Noch einige Schritte ging er weiter und stellte sich vor das nächstbeste Geschäft, um das Glas als Spiegel zu benutzen. Zwei Favillafrauen liefen kichernd vorbei und zeigten dabei auf ihn. Sollten sie nur. Kein noch so teures Kleid konnte verstecken, dass sie darunter wie eine Brandleiche aussahen. Er hatte noch nie verstanden, wie man diese kleinen magischen Wesen attraktiv finden konnte. Für ihn sahen sie so aus, als wären sie vor kurzem aus einem brennenden Haus gerannt und hätten sich danach ein teures Kleid übergeworfen, um die verbrannte Haut zu verstecken. Favilla wurden nicht umsonst von vielen als Aschemenschen bezeichnet.
Robert hatte schon einmal die Gelegenheit gehabt, eine Favilla etwas... näher zu betrachten. Ihre Haut war dunkelgrau bis schwarz und sehr uneben und rau gewesen. Er erinnerte sich noch gut an das stetige Glühen, dass von ihren Adern ausgegangen war. Ihre Augen erinnerten ihn immer noch an glühende Kohlen und trotzdem hatte er darin eine feurige Leidenschaft sehen können, die er nie vergessen würde. Es schien fast so, als würde in den Eingeweiden der Favilla ein Feuer wüten. Selbst ihre Haare - meist orangene oder tiefrote, dicke Büschel - erinnerten an diese Tatsache. Doch das war nicht alles. Es war überall bekannt, dass die Aschemenschen eine Affinität zur sientanischen Feuermagie hatten. Um diese kleinen Wesen rankten sich so einige Mysterien und trotz ihrer seltsamen Natur, waren sie in der Gesellschaft akzeptiert. Einige lange Sekunden hing er in seinen Gedanken dem Favillamädchen Scintilla nach aber drehte sich dann schließlich um.

Die kichernden Frauen ignorierend, betrachtete Robert sich selbst im Glas des Geschäftes. Ein Mann mit scharfgeschnittenen Gesichtszügen blickte ihm ernst entgegen. Blutunterlaufene grüne Augen, tiefschwarze Augenringe, ein trockener, rissiger Mund und eine große Narbe auf der breiten Stirn machten keinen freundlichen Eindruck. Keine Haare. Zumindest musste er sich nicht rasieren, das hatte auch Vorteile. Außerdem war er nicht verletzt, also hatte er sich im Suff nicht mit irgendjemandem geprügelt. Noch ein kleiner Erfolg, den er sich zugute schreiben konnte.
Was ihn dagegen viel weniger erfreute, war das dreckige und mit allerlei Flecken und Erbrochenem übersäte Leinenhemd. Nur ungern würde er weiter damit durch die Stadt laufen aber er hatte nicht genug Geld, um sich in einem dieser extravaganten Geschäfte neu einkleiden zu lassen. Also musste er wohl oder übel damit leben.
Neugierde trieb ihn dazu, einen genaueren Blick in das Geschäft vor sich zu werfen. Es musste sich um eine Art Mechomaniker handeln, der hier seine Werke verkaufte. Überall waren Maschinen und allerlei Geräte aus Eisen, Stahl, Messing und Kupfer zu sehen. Einige Stücke wurden noch einmal extra in stahlverstärkten Vitrinen ausgestellt, an deren Decke ein Rohr angebracht war, welches die Abgase des dampfbetriebenen Mechanismus durch ein kompliziertes System in die Luft über die Stadt schleuderte. Es schien hier alles mögliche zu geben aber vor allem Dinge, welche den Alltag einer in Geld schwimmenden aber dennoch gelangweilten Person bereichern konnte.
Von Hobby- und Berufswaffen - wahrscheinlich für die Jagd oder das Schießen auf Wurfscheiben - über Küchengeräte, bis hin zu einem dampfbetriebenen Grammophon war fast alles vorhanden. Sogar ein Roboter, der vermutlich eine Art Butler war, stand fast bewegungslos in einer Ecke des Raumes. Er war eine Masse aus Zahnrädern, Rohren, einem riesigen Kohlekessel und fast einem dutzend verschieden langer Arme, an denen Instrumente und Hände befestigt worden waren. Robert wollte gar nicht wissen, was dieses ganze Zeug kostete - auch wenn es ihn durchaus für einige Augenblicke an das Schaufenster fesselte.

Schließlich wandte er sich von dem Geschäft ab und lief ein Stück die Straße entlang. Sein Blick streifte die Bar, in der er sich zur Besinnungslosigkeit besoffen hatte. Edle Holztäfelungen verzierten die Front des Gebäudes, während dicke, gelbliche Milchglasfenster einen Blick in das Innere versperrten. Als er den Namen des Gasthauses las, durchzuckte ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Natürlich! Er hatte hier eine Person treffen wollen, die versprochen hatte, ihm einige Fragen zu beantworten und Informationen zu liefern. Ein Gezeichneter Namens Aláru, der niemals aufgetaucht war. Entweder hatte ihn diese Tatsache derart deprimiert, dass er zu trinken angefangen hatte oder er hatte die Situation nutzen und sich einige der edlen Tropfen dieses Etablissements gönnen wollen. Letzteres war eher unwahrscheinlich, da er gar nicht das Geld hatte, um feinen Brandy aus Yechos Weiten oder Vorkriegsrum aus dem Inselkönigreich Rho'tis zu trinken. Wahrscheinlich hatte er einfach das billigste Bier getrunken, dass sie dort verkauft hatten.
Das hatte er also davon, wenn er Fremden vertraute. Einen Kater und vollgekotzte Kleidung. Er hätte es besser wissen müssen.
Die ihm zugeworfenen, angewiderten Blicke ignorierend, überlegte Robert wie es nun weiter gehen sollte. Entweder er konnte jetzt nach Hause gehen und morgen noch einmal einen Versuch starten oder er machte sich noch jetzt auf die Suche nach diesem Aláru. Wenn er an sich heruntersah, war zumindest ein kurzer Besuch in seiner Wohnung angebracht, um die Kleidung zu wechseln und zu duschen. Ja, das wäre jetzt genau das Richtige.


Kapitel 4 - Begegnung des Schicksals


Das hörte sich endlich mal nach einem Plan an. Robert hatte genug davon, sinnlos in der Gegend herumzustehen, ausgelacht zu werden und sich selbst in einem Schaufenster zu bemitleiden. Kater hin oder her - er musste etwas tun und eine Dusche in Verbindung mit neuer Kleidung, würden einen neuen Menschen aus ihm machen. Allein bei der Vorstellung seufzte er entspannt. Er wandte sich also von der Bar ab und machte sich auf den Weg.
Zuerst musste er herausfinden, wo genau er gerade war. Den reichen Personen, exotischen Waren in den Schaufenstern und luxuriösen Gebäuden nach zu urteilen, musste er sich im Handelsviertel von Vorendal befinden. Dort, wo jeder ehrgeizige Geschäftsmann irgendwann landen wollte. Ein Stadtteil von der Oberschicht, für die Oberschicht. Hier waren die blaublütigen Geldsäcke unter sich und waren von dem Einfluss der normalen Bevölkerung geschützt. Normalerweise zumindest. Wie er es hierher geschafft hatte, war ihm immer noch ein Rätsel. Die Wachen hätten ihn niemals durch die Tore gelassen. Das war allerdings etwas, um das er sich später Gedanken machen musste. Erst einmal, musste er wieder hier herauskommen. Da er nicht wusste, wie er es überhaupt hierher geschafft hatte, würde das sich durchaus als schwer erweisen. Eine echte Herausforderung also. Genau das Richtige, nachdem man sich bis zur Besinnungslosigkeit besoffen hatte.
Dumm herumzustehen und blöd angeglotzt zu werden, brachte ihn allerdings auch nicht weiter. Vielleicht brachte ihn ein bisschen Bewegung auf neue Ideen und verscheuchte den Kater. So wandte sich Robert schließlich einer Gasse zu, die gegenüber der Bar lag und weiter in die Stadt führen musste. Ungeachtet der vielen Personen und der ein oder anderen dampfbetriebenen Kutsche, die sich hier anscheinend größter Beliebtheit erfreuten, lief er quer über die Straße auf die Gasse zu. Er ignorierte dabei die Blicke, die ihm zugeworfen wurde, so gut es ging. Doch immer mehr Leute drehten sich zu ihm um und sahen ihn an. Nein, das stimmte nicht wirklich. Sie sahen an ihm vorbei. Die Straße hinauf. Als sich Robert umdrehte und in die gleiche Richtung blickte, erkannte er auch den Grund dafür. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in dem Ambacti breit und den Gesichtern der anderen Personen, um ihn herum zu urteilen, war er mit diesem Gefühl nicht alleine.

Ein ganzer Trupp uniformierter Menschen marschierte die Straße herunter. Es mussten ungefähr ein Dutzend Soldaten sein, die im Gleichschritt und in Zweierreihen vor einer dampfbetriebenen Kutsche herliefen. Als sie ein Stück näher kamen, erspähte Robert auch noch mindestens ein weiteres Dutzend, dass hinter der Kutsche zu marschieren schien. Jetzt war der Ambacti neugierig geworden und wartete, bis er diese Prozession genauer in Augenschein nehmen konnte. Alle Menschen waren in eine dunkelblaue Uniform gekleidet, die aus einer Baumwollhose, festen, schwarzen Stiefeln und einem Mantel bestand. Auf dem Mantel befanden sich außerdem drei weiße Striche, die sich von etwa unterhalb des Herzens, bis oberhalb der Knie zogen. Auch die Bewaffnung war nicht zu übersehen - wenn sie auch etwas seltsam anmutete. Robert kannte sich aufgrund seiner Vergangenheit recht gut mit Waffen aller Art aus aber diese hier hatte er noch nie gesehen. Die Gewehre der Soldaten wiesen zwei Besonderheiten auf. Zum Einen war da eine Art Draht oder Schlauch, der direkt mit dem Verschluss der Waffe verbunden war und irgendwo hinter den jeweiligen Soldaten führte und zum Anderen waren um den Lauf des Gewehrs zahllose Spulen gewunden. Konnte es sein, dass es sich hier um modifizierte Vorkriegstechnologie handelte? Robert hielt den Atem an und blickte jetzt angestrengt auf die dampfbetriebene Kutsche. Leider wurde ihm der Blick auf in das Führerhaus durch dicke Stahlwände versperrt. Fenster besaß diese Kutsche auch nicht. Bei genauerer Betrachtung erinnerte sie eher an eine rollende Festung, denn an eine normale Kutsche.

Das alles konnte nur eines bedeuten: Hinter diesen Stahlwänden saß ein Qua'kal-Fürst. Einer der mächtigsten Menschen dieser Welt. So nah war Robert einem Qua'kal noch nie gekommen, was vermutlich daran liegen mochte, dass sie normalerweise unter sich und in ihren Enklaven auf den fliegenden Inseln blieben. Der Blick des Ambacti ging unwillkürlich in die Höhe. Dort konnte er mehrere dieser schwebenden Felsbrocken sehen, die über die Länder flogen und das Land unter sich für eine Weile in Dunkelheit tauchten. Nur ein kleiner Teil dieser - teilweise kilometergroßen - Inseln war tatsächlich bewohnt. Man wusste allgemein nicht besonders viel darüber und Robert noch weniger, was daran lag, dass die Qua'kal jegliche Versuche, die Inseln zu erforschen, verhinderten. Sie waren die unangefochtenen Herrscher des Himmels, was vor allem daran lag, dass sie Vorkriegstechnologie besaßen und das sie zu den mächtigsten und talentiertesten Hexern und Magiern auf ganz Prim Ultem gehörten. Die Qua'kal waren Überlebende des Krieges, die die Gunst der Stunde genutzt hatten, um einen Vorteil aus dem Leid anderer zu ziehen. Heute kontrollieren sie den Großteil der bekannten Welt. Für sie sind die Menschen, Gilryn, Favilla, Ambacti und Gezeichneten auf dem Erdboden nicht viel mehr als ein Haufen jämmerlicher Sklaven. Robert spuckte auf den Boden. Er hasste diese Menschen. Mit dieser Einstellung war er nicht allein aber gerade hier, unter erfolgreichen Geschäftsleuten und Männern und Frauen des edlen Geblüts, gab es viele, die den Qua'kal nicht nur Respekt und Ehre entgegenbrachten, sondern ihnen regelrecht in den Arsch krochen, um ihre Position noch weiter zu verbessern.
Robert wandte sich ab und verließ die Straße. Er hatte keine Lust, sich jetzt auch noch mit Qua'kal anzulegen. Es gab genug zu tun und wenn er mehr erfahren wollte, durfte er sich nicht mehr ablenken lassen. Mit einigen schnellen Schritten verschwand er in einer Gasse der Stadt und begann damit, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
« Letzte Änderung: 15.11.2016, 06:22:56 von Thorgrimm »

Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #1 am: 15.11.2016, 06:19:19 »
Hallo liebes Gate und damit herzlich willkommen in Prim-Ultem!


Wer sich nicht die Mühe machen will die Kurzgeschichte über Soldat 7285 durchzulesen (die dazu gedacht ist, etwas die Welt näherzubringen und ein gewisses Gefühl dafür zu entwickeln), für den gibt es hier eine Zusammenfassung, um was es sich bei Prim Ultem überhaupt für eine Welt handelt:

Prim Ultem ist eine Welt, die sowohl Fantasy- als auch Steampunkelemente miteinander verbindet. Das bedeutet, dass der technologische, kulturelle und gesellschaftliche Stand je nach Volk und Gegend, mit dem unseres Spätmittelalters, der frühen Neuzeit oder des viktorianischen Zeitalters (vor allem aber Letzteres) vergleichbar ist. Es gibt also durchaus schon eine Zeitung, Dampfmaschinen, Kutschen und Schusswaffen. Steampunk bedeutet, dass es verrückte Maschinen und Gerätschaften gibt, die es in unserer Welt nicht geben würde. Dampfkraft hat hier einen bedeutenden Stellenwert eingenommen und Strom als Energieform verdrängt. Zusammen mit den Fantasyelementen, also auch Magie, ist es so möglich, dass es zum Beispiel lebende und intelligente Maschinen geben kann. Oft sind Technologie und Magie auch miteinander verwoben. Magie ist alltäglich, wird aber von Vielen trotzdem nicht gerne gesehen, da sie eine wichtige Rolle in dem Krieg spielte, der die Welt zerstört hatte. Es gibt Priester, die Wunden heilen, Schamanen, die bei einer reichen Ernte nachhelfen, oder zum Kampf ausgebildete Zauberer, die in dutzenden Magieschulen bewandert sind.
Prim Ultem ist eine postapokalyptische Welt. Wir werden etwa 130 Jahre nach dem Krieg spielen, der alles zerstörte und damit die Welt für immer veränderte. 16 Jahre lang tobte dieser Krieg und wurde schließlich von den mächtigsten Magiern der Welt beendet. Sie holten zu einem letzten, alles vernichtenden magischen Schlag aus, der heute auf Prim Ultem als Askensus bekannt ist. Dieser magische Schlag hat die Welt zerrissen und die Gesetze der Physik verbogen. Dadurch sind fliegende Inseln entstanden, die seitdem durch die Lüfte schweben und Ausmaße von mehreren Kilometern annehmen können. Durch den Askensus ist auch eine Art magischer Hintergrundstrahlung zurückgeblieben - ähnlich atomarer Strahlung - die noch bis heute viele Gegenden der Welt verändert. Flora und Fauna haben diese magische Strahlung aufgenommen und wurden dadurch für immer verändert. In den 130 Jahren nach dieser Zerstörung, hat sich die Welt neu gebildet. Städte wurden gegründet, Verträge geschlossen usw usw.
Jetzt befindet sich Prim Ultem wieder im Aufbruch. Die Zeit der Entdeckungen ist angebrochen. Die reichsten und mächtigsten Personen versuchen in fremde Gefilde aufzubrechen, um Artefakte aus der alten Welt zu borgen und sich so einen entscheidenden Vorteil zu erkaufen. Expeditionen werden bezahlt, um neue Kreaturen einzufangen oder seltene Pflanzen zu sammeln, die erforscht werden, um irgendeinen Nutzen zu bringen. Taklils Jünger sind ein Ergebnis dieser Zielsetzung. Eine Gilde, die sich vollkommen dem Erforschen, Dokumentieren und Erkunden der Welt verschrieben hat.
Über all dem wachen die Qua'kal. Sie sind die einzigen Menschen, die den Krieg vor 130 Jahren nicht nur überstanden, sondern auch noch einen Nutzen daraus gezogen haben. Vor dem Krieg waren die Qua'kal die mächtigsten, einflussreichsten und intelligentesten Menschen der Welt. Sie haben es auf unterschiedlichste Weise geschafft, sich vor den Auswirkungen des Krieges in Sicherheit zu bringen und sind damit bis heute im Besitz von Vorkriegstechnologie, die ihnen einen entscheidenden Vorteil gibt. Sie haben Enklaven auf den fliegenden Inseln im Himmel geschaffen, in denen sie die Technologie und Geschichte der alten Welt beschützen und verteidigen. Dort bleiben sie unter sich und bauen ihre Machtstellung aus. Sie kontrollieren nicht nur den Himmel mit ihren einzigartigen Maschinen, sondern wirken auch auf alle Erdbewohner ein.
Zwischen den fliegenden Inseln und dem Erdboden liegen nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Grenze. Die Qua'ka halten sich für überlegen - was sie auch sind - aber sie handeln trotzdem mit den Erdbewohnern, die für alles sorgen, was harte Arbeit benötigt. Ob Lebensmittel, Rohstoffe oder sogar Sklaven - alles wird von riesigen Luftschiffen auf die Inseln befördert und als Gegenleistung werden die Erdbewohner mit Informationen und neuen Technologien bezahlt, die das Leben einfacher machen. Beide Seiten hassen sich - sind aber auch voneinander abhängig. Bewohnt wird der Boden Prim-Ultems von Menschen, Gezeichneten, Gilryn, Favilla und Ambacti.







Da das Gate in den letzten Monaten immer mehr Spieler und Spielleiter verloren hat und ich dadurch auch betroffen bin, habe ich wieder mehr Zeit. Meine momentane Runde (Die Krone des Koboldkönigs) ist auch nah dran, abgeschlossen zu werden. Deshalb möchte ich versuchen, dem Gate mit dieser Runde wieder etwas Leben einzuhauchen. :)

Ich leite seit über zwei Jahren in einem anderen Forum bereits eine - und seit etwa einem halben Jahr eine weitere - Runde in dieser Welt. Das heißt, dass sie durchaus gut ausgearbeitet ist und auch Anklang findet. Es gibt allerdings noch viele Dinge, die mitgestaltet werden können und dürfen. Da die Infothreads, die ich geschrieben habe, den Rahmen dieser Vorstellung sprengen würden, verzichte ich für diesen Moment zumindest auf genauere Informationen und hoffe, dass die Zusammenfassung erst einmal für einen groben Einblick ausreicht (falls nicht, fragt nach und ich poste die entsprechenden Infos gerne noch :) ).


Regelwerk und Spielart

Ich möchte in dieser Runde viel Wert auf Rollenspiel legen und weniger auf Kämpfe oder zu viel Gewürfel. Die letzten Jahre in den Onlinegames haben mir gezeigt, dass zu viele Kämpfe eher störend sind und nicht sehr viel beitragen. Sie werden vorkommen aber ich werde sie nicht forcieren.
Als Regelwerk würde ich Pathfinder vorschlagen (Die Rassen der Welt sind schon von mir den Regeln nach gebaut worden). Allerdings sollte klar sein, dass das Regelwerk eher ein Gerüst sein soll, dass das Spiel unterstützt und nicht bestimmt.


Spieleranzahl

Ich suche mindestens 3 aber maximal 6 Spieler. Da erfahrungsgemäß früher oder später mindestens ein Spieler wegfällt, wäre es mir lieber, in Richtung 6 Spieler zu gehen.


Posts und Postingrate

Ein bis zwei Posts pro Woche sind das Ziel. Natürlich ist das nicht immer möglich - mir geht es viel mehr darum, das man sich etwas Mühe gibt und nicht einfach etwas schreibt um in der Postingrate zu bleiben. Ich werde als Spielleiter nicht alleine dafür verantwortlich sein das Abenteuer voranzubringen und die Welt, in der wir spielen werden, zum Leben zu erwecken. Das ist Teamarbeit und deshalb sollte es im Interesse aller liegen, etwas Herzblut in die Posts zu setzen.




Zu dem Plot habe ich jetzt bewusst noch nichts geschrieben, weil ich erst einmal sehen möchte, ob es überhaupt genug Interessierte gibt, die gerne die Welt kennen lernen wollen. Klassische Expeditionen,  Erkundungen und ähnliches wären natürlich wie geschaffen für diese Welt und mein persönlicher Favorit, da ich so eine bestimmte Gegend besonders gut ausarbeiten und zeigen kann. Man kann aber durchaus auch etwas investigatorisches in einer Stadt aufziehen oder die klassische "böse Bedrohung" einbringen, die gestoppt werden muss. Bin für alle Vorschläge offen.
« Letzte Änderung: 16.11.2016, 17:04:46 von Thorgrimm »

Lu Chieng

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #2 am: 15.11.2016, 16:19:47 »
Also dann melde ich mal interesse an. Beim Letzten Steampunkabenteuer hat mir Maguerite sehr gut gefallen, war aber leider sehr unnütz für das Abenteuer. Von daher würde ich diesmal etwas Nützlicheres bauen (dazu also eher später mehr).

Also wenn du mich dabei haben willst, kannst du schonmal mit einem Spieler rechnen.
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Blutschwinge

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« Antwort #3 am: 16.11.2016, 07:49:50 »
Interesse habe ich auch, ich habe noch nie in so einem Setting gespielt, klingt aber interessant. Wenn die Runde zustande kommt, wäre ich gerne dabei.

Mondragor

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« Antwort #4 am: 16.11.2016, 14:22:54 »
Nachdem sich etwa die Hälfte meiner Runden gerade zumindest bis auf weiteres erledigt hat, hätte ich auch Zeit und Interesse an einer neuen Runde. Ich habe zwar auch noch nie in einem solchen Setting gespielt, aber die Mischung von Magie und Technologie fand ich schon immer reizvoll.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das deine eigene Welt, oder?

Also ich wäre gerne dabei, wenn du mich haben willst.

Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #5 am: 16.11.2016, 17:01:07 »
Freut mich, dass ihr mitmachen wollt. Habe ich absolut nichts gegen einzuwenden. :)

Ja, Prim-Ultem ist meine eigene Welt, die ich in den letzten 2 - 3 Jahren immer wieder ein Stück mehr aufgebaut habe.

Da wir schon mal 3 Spieler sind, hier ein ganz grober Überblick über die vorherrschenden Rassen auf Prim-Ultem. Sobald die Runde steht, gibt es noch genauere Infos:



Gezeichnete

Einst waren die Gezeichneten Menschen aber durch die mächtige Magie, die während des Krieges gewirkt wurde und noch immer Auswirkungen auf die Umwelt hat, wurden sie verdreht und verändert. Die Gezeichneten sind diejenigen, die der Krieg am härtesten getroffen hat, denn sie haben verschiedenste Mutationen und Krankheiten davongetragen. Das Spektrum ist mannigfaltig aber am auffälligsten sind wohl die physischen Veränderungen, die ihnen ihren Namen gegeben haben. Von einem zusätzlichen, verkrümmten Arm, über Hörner, ausgeprägte Schneidezähne, dichtes Fell oder eine schuppige Haut, können die magischen Mutationen viele Formen annehmen. Die meisten Aspekte sind animalisch und geben diesen Humanoiden ein wildes und tierisches Aussehen. Sie werden deshalb verspottet und für Freaks gehalten aber die Gezeichneten wissen, dass sie von der Bestie Lortor auserwählt wurden. Die Gezeichneten sehen die Mutationen als göttliches Geschenk an. Je mehr Mutationen – Zeichen - sie besitzen und je animalischer sie aussehen, desto näher stehen sie ihrem Gott. Sie sind stolz auf die Mutationen und ein recht aggressives Volk, dass sich überall versucht durchzusetzen. (Noch ein kleiner Kommentar: Die Gezeichneten sind nicht unbedingt die typischen "Tiermenschen". Mutationen sind meist nicht vorteilhaft und oft verkümmert. Haut- und Augenkrankheiten gibt es immer wieder. Es kann auch gut vorkommen, dass Schuppen/Fell nicht am ganzen Körper vorkommen. Am ehesten sind sie in Pathfinder wohl mit den Tieflingen vergleichbar und nicht mit dem Catfolk.)


Ambacti

Diese weit über zwei Meter großen, muskelbepackten Menschen sind ehemalige Soldaten, die für den Krieg gezüchtet wurden. Zu Tausenden traten sie gegeneinander an, um die Befehle ihrer Herren auszuführen und tagelange Kämpfe zu überstehen. Nach dem letzten, vernichtenden magischen Schlag, der den Krieg beendete, fand sich ein Teil der Ambacti lebend auf dem zerstörten und verbrannten Boden wieder. Ihre Herren waren tot und damit waren sie von ihrer Knechtschaft befreit und waren nicht mehr an Befehle gebunden. Sie waren geschaffen für den Krieg und hatten bisher nichts anderes gemacht als sich gegenseitig zu bekämpfen aber anstatt weiterzukämpfen, versuchten sie sich selbst zu finden und die Welt zu entdecken. Trotz ihrer Statur, sind sie sehr sanftmütig und neugierig. Jeder Ambacti versucht einen neuen Sinn in seinem langen Leben zu finden und die Welt zu verstehen, die sie umgibt. Da sie sich nicht fortpflanzen können, hat ihre Anzahl stets abgenommen aber noch immer gibt es so viele von ihnen, dass sie fast überall anzutreffen sind. Sie sind Einzelgänger und jeder Ambacti trägt eine Rune auf der Stirn, die ihrem ehemaligen Herren die Kontrolle erlaubt hat. Viele haben diese Stelle verbrannt, zerkratzt oder anderweitig unkenntlich gemacht, um ihre Freiheit zu symbolisieren.


Favilla

Sie werden auch Aschemenschen genannt, da sie erst nach dem Krieg aufgetaucht sind und es heißt, dass sie aus der Asche und dem Feuer des Krieges in Verbindung mit der alles verschlingenden Magie entstanden sind, die damals die Landstriche verwüstet hat. Nachdem der Krieg beendet war und die Welt sich zu erholen anfing, waren sie auf einmal da, als hätte es sie schon immer gegeben. Bis heute weiß Niemand - nicht einmal die Favilla selbst - wo genau ihr Ursprung liegt. Sie sind kleine - maximal 1,50 m - große Humanoide mit schwarzer, verbrannt aussehender Haut, unter der ein Feuer zu glühen scheint. Ihre Augen leuchten wie glühende Kohlen und in langen, regelmäßigen Abständen durchfährt den Körper eines Favilla ein Puls, der sich rot glühend, ähnlich wie Adern, durch den Körper frisst. Sie sind Wesen der Magie und haben von Geburt an eine Affinität für Magie in jeglicher Form - vor allem aber mit dem wilden und unberechenbaren Feuer, dass sie selbst zu beherrschen scheint. Obwohl in ihrer Brust ein magisches Feuer brennt, dass erst erlöscht wenn sie sterben, ist ihre verbrannte Haut erstaunlich kühl. Sie sind überaus charismatisch und besetzen in der neuen Welt viele einflussreiche und mächtige Positionen.


Gilryn

Die Gilryn sind in vielen Punkten das genaue Gegenteil der Favilla. Sie sind ein uraltes Volk, dass wie Maden im Fleisch, in dem Untergrund der Welt leben und dort den Krieg, der die Oberfläche verwüstete, fast unbeschadet überstanden haben. Sie sind Meisterschmiede und stellen alles, was mit Metallen und Edelsteinen zu tun hat, in absoluter Perfektion her. Doch ihre Liebe zu dem Wertvollen, das sie dem Erdboden entreißen können, geht weit über die Verarbeitung hinaus. Sie leben in vielerlei Hinsicht davon und damit. Jeder Gilryn geht sehr früh in seinem Leben eine Metamorphose mit einem bestimmten Metall, Stein oder Edelstein ein. Diese Entscheidung verfolgt ihn sein ganzes Leben und verändert ihn auf vielerlei Hinsicht, denn dieser Stein, Edelstein oder das Metall wird ein Teil von ihm und er wird es benötigen um weiterzuleben. Der Körper der ältesten, mächtigsten und einflussreichsten Gilryn besteht zum Großteil aus Diamanten, Saphiren, Gold oder anderen wertvollen Rohstoffen, während die einfachen Bürger meist aus einfachen Gesteinen bestehen. Der Körper der Gilryn ist ihr Statussymbol. An der Oberfläche findet man sie nur selten, denn um am Leben zu bleiben, müssen sie regelmäßig den Rohstoff oder Stein aus dem sie bestehen, in sich aufnehmen. Aufgrund ihrer Körper, waren sie oft Opfer von Angriffen, was sie in den Jahrhunderten paranoid und vorsichtig hat werden lassen. Sie sind Eigenbrötler und Fremden gegenüber oft misstrauisch. Hat man aber das Vertrauen eines Gilryn gewonnen, kann man sich sicher sein, einen echten Freund gefunden zu haben. Ihre Lebensdauer ist quasi unbegrenzt aber mit der Zeit wird es immer schwieriger die benötigten Mengen an - vor allem edlen - Metallen heranzuschaffen.


Menschen

Sie machen den Großteil der Bevölkerung aus und sind für ihren scharfen Verstand, ihre Individualität - die sie manchmal über alles andere setzen - und ihre Anpassungsfähigkeit bekannt. Dabei waren sie recht berechnend und kühl vorgegangen, um das Überleben ihrer Rasse in dem Krieg zu sichern. Schon Jahre bevor der erste Angriff erfolgte, bauten sie riesige Bunkeranlagen unter der Erde oder in Bergen, um dort völlig autonom zu überleben und den Krieg ganz einfach auszusitzen. Nur die wichtigsten, reichsten und mächtigsten der Menschen - also die Elite - durften sich in die Bunker begeben. Dort haben sie die Zeit des Krieges genutzt, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, indem sie ihre Ressourcen und ihre Zeit für andere Dinge als die Kriegsführung nutzten. Das hatte aber auch zur Folge, dass ein großer Teil der Menschen in der Welt draußen elendig verreckte. Diejenigen, die den Krieg trotz allem überlebten, haben einen tiefen Hass gegen die Überlebenden in den Bunkern entwickelt.
Trotz all dieser Vor- bzw. Nachteile und der guten Planung, waren die Bunker während der Kriegszeit voneinander abgeschnitten, sodass sich innerhalb der Jahrzehnte eigene autonome Gruppierungen gebildet haben. Nach dem Ende des Krieges haben sich die Bewohner der verschiedenen Bunker nie wieder zusammengerottet, um die Menschheit wieder in altem Licht erstrahlen zu lassen, sodass man von verschiedenen Clans sprechen könnte. Vielleicht muss ich mich zu einem späteren Zeitpunkt genauer mit diesem Punkt beschäftigen, denn die Bunkergruppen, auch Fornix genannt, sind alle komplett unterschiedlich und dazu kommen noch die, die den Krieg außerhalb der Bunker überlebt haben. Während sich die einen nach dem Krieg aufgelöst haben und in die Welt ausgezogen sind, blieben andere nur unter sich. Eine andere Gruppe hat den Bunker geöffnet und anderen Überlebenden Zuflucht gegeben, sodass sich darum eine kleine Stadt gebildet hat, deren Herzstück der Bunker ist. Es halten sich außerdem Gerüchte, dass es selbst heute noch versteckte Anlagen gibt, die von dem Ende des Krieges nichts mitbekommen haben
Jedem Fornix - wie die Bunker genannt werden - wurde eine Zahl zugeordnet und die Menschen, die aus einem der Bunker stammen, haben sich angewöhnt, diesen Umstand mit Stolz nach Außen zu tragen. Ob mithilfe einer Armbinde oder einer Tätowierung ist immer unterschiedlich aber alle tragen ein F und die dazugehörige Zahl sichtbar an ihrem Körper. Insgesamt soll es 27 dieser Bunker gegeben haben aber das wurde nie bestätigt. Zumindest hat niemand einen Menschen mit einer Zahl gesehen, die höher als 27 war. (Bekannte Fornix zähle ich an dieser Stelle mal nicht auf und ja, die Fornix sind eine Anlehnung an die Vaults aus Fallout).

Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #6 am: 16.11.2016, 17:04:16 »
Achja, ich hatte vergessen das Bild zu verlinken. Wellby (dem ein oder anderen vielleicht noch ein Begriff) war so nett, das damals für mich zu malen und ich finde das so passend, dass ich das nicht vorenthalten möchte:



Menthir

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    • Enwe Karadâs
[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #7 am: 16.11.2016, 18:21:00 »
Ich liege noch flach, deswegen noch etwas kurz angebunden. Deine Vorstellungen lesen sich gut, und da ich schon einmal Teil einer derartigen Steampunk-Runde bei dir war, und mir diese gefiel, würde ich gerne abermals an solch einem Projekt teilnehmen.

Ich bekunde hiermit Interesse. Schreibe mehr, sobald ich wieder auf den Beinen bin. :)
"Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit." - Jean-Jacques Rousseau, Du Contrat Social

Bernadette

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #8 am: 16.11.2016, 19:19:44 »
Meine Prozessoreinheit ist zu stark belastet für eine weitere aktive Runde, freut sich aber über diese und wird mit Neugier und Aufmerksamkeit das Geschehen verfolgen. Viel Vergnügen und Erfolg.

Nightowl

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #9 am: 17.11.2016, 22:00:22 »
Hallo Thorgrimm,

nachdem unsere Koboldrunde dem Ende zugeht, suche ich ein neues Abenteuer. Steampunk ist mir zwar neu, aber wäre auch eine neue Herausforderung.
Ich melde mich hiermit einmal als Interessent für deine neue Runde.

Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #10 am: 18.11.2016, 10:57:26 »
Sehr schön. Dann würde ich sagen, dass ihr auch dabei seid und sich damit schon eine nette Gruppe zusammengefunden hat. :D
 
Ich werde mal das Erstellen der Runde einleiten und dann Anfang nächster Woche alles einrichten. Ich guck, dass zumindest der OoC-Bereich möglichst schnell steht und wir anfangen können, alles zu besprechen.

Falls doch noch jemand Zeit und Interesse hat: Ein Platz wäre noch frei. :)

Lu Chieng

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #11 am: 18.11.2016, 11:32:10 »
Supi.  :D

Gibts denn schon ne Ahnung zum Stufenbereich (und im gleichen Rahmen wäre interessant was so ein "normaler" Bürger als Stufe hat: Stufe 1 NPC-Klasse? damit man so ne grobe Vorstellung hat, wie "mächtig" oder "reich" oder was auch immer die Chars sein werden).

Und schon ne Idee was es werden wird (auch für die anderen), nicht dass ich nochmal ne ängstliche Hexenmeisterin für eine Dschungelexpedition baue.  :-X
"Furchtlosigkeit ist die Tugend der Narren. Sie entsteht nicht aus Mut, sondern aus mangelnder Vorstellungskraft. Der Weise fürchtet sich und lässt sich trotzdem nicht von seinem Weg abbringen. Er wird nur vorsichtig."

Mondragor

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #12 am: 18.11.2016, 13:45:29 »
Wie sieht das denn mit den Klassen in dieser Welt aus? Ist alles möglich, oder gibt es Einschränkungen oder Anpassungen?

Thorgrimm

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #13 am: 18.11.2016, 17:15:30 »
Das ist natürlich alles davon abhängig, für was für eine Art von Plot wir uns am Ende entscheiden. Ihr könnt da gerne Vorschläge machen oder mal sagen, worauf ihr Lust habt. Wenn keiner was vorschlägt, werde ich nächste Woche mal ein paar mögliche Plots grob umreißen und dann wäre ich dafür, dass wir abstimmen.

Stufe wäre so ab 4 aufwärts aber auch nicht mehr als 6 oder 7, schätze ich. Kommt natürlich ganz darauf an, was es am Ende wird. der Großteil der normalen Bevölkerung hat, wie in Pathfinder, keine richtigen Stufen. Ich denke das Powerlevel wird da ähnlich sein - wahrscheinlich etwas höher.

Base und Core Classes würde ich alle erlauben.
Der klassische, asiatische Mönch wird etwas schwer, da ich (noch) kein entsprechendes Land eingebaut habe aber wenn den unbedingt jemand spielen will, lässt sich da bestimmt was machen.
Kleriker, Inquisitoren und Paladine sind möglich aber wahrscheinlich weniger im Sinne von Gotteskriegern, da es zwischen den Göttern Frieden bzw. zumindest keinen Krieg gibt (höchstens friedliche Auseinandersetzungen). Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Cavalier ist natürlich immer so eine Sache. Da kommt es auch stark auf den Plot an - möglich wäre der aber.
Beim Summoner bin ich persönlich immer noch etwas vorsichtig aber generell würde ich die Klasse auch erlauben.

Idunivor

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[Pathfinder] Prim Ultem sucht Abenteurer
« Antwort #14 am: 18.11.2016, 20:23:12 »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.