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Autor Thema: Der Weihort  (Gelesen 129623 mal)

Beschreibung: Die Seuche von Ansdag

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Abdo al'Mbabi

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Der Weihort
« Antwort #225 am: 15.06.2017, 00:51:24 »
Als Abdo oben ankommt, ist er kurz entmutigt, dass die Barrikade offenbar schon fortgeschrittener ist als erhofft. Nur einen Augenblick später jedoch übertönt eine Explosion von Schmerzen aus seiner Schulter alle Gedanken, und er hat kaum Zeit, den Mann wahrzunehmen, der das Geschoss auf ihn abgefeuert hat.

Doch sofort kümmert sich Talahan um die Wunde, und Abdo spürt heilende Magie seine Lebensgeister stärken. Ein kurzes Kreisen des Arms zeigt ihm, dass die Bewegung der Schulter nicht eingeschränkt ist, und so tut er das einzige, was ihm seiner Situation sinnvoll erscheint: Er schiebt mit all seiner Kraft gegen die Barrikade und nickt dem Paladin zu, es ihm gleichzutun. Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften gelingt es den beiden Gotteskriegern, die Barriere Stück für Stück nach hinten zu verschieben.[1]
 1. Stärke: Erfolg gegen 16. Ich hatte ohnehin vor, Talahan um Unterstützung zu bitten - deshalb behalte ich das auch bei, obwohl ich die Probe alleine geschafft hätte.

Gaja

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Der Weihort
« Antwort #226 am: 15.06.2017, 16:15:58 »
Astrid reibt sich den Schlaf aus den Augen und blinzelt ein paarmal, als wisse sie nicht so recht, wo sie ist, aber dann springt sie auf und nickt Rogar zu. Einen kleinen Schluck—den letzten!—aus ihrer Wasserflasche gönnt sie sich, denn unter dem Dach ist es heiß, selbst um diese Uhrzeit noch. Angst spricht aus ihrer Geste, mit der sie instinktiv Rogars Schulter ergreift, doch gleich reißt sie sich wieder zusammen. "Der Herr beschütze Euch", wünscht sie ihm, bevor ihr zweifelnder Blick auf die Brüder Ingolf und Orren fällt, welche sich, wie immer, beim ersten Anzeichen von Gefahr auf die Knie geworfen haben und nun mit dem Oberkörper vor- und zurückwippen, die Arme vor der Brust überkreuzt, und den Herrn gesenkten Hauptes um Hilfe anflehen.

Nur der ältere der beiden, Ingolf, lässt sich dazu bewegen, Rogar zur Hand zu gehen. Ein Zwerg mag sich in diesem Augenblick versucht fühlen, dem jüngeren einen Tritt in den Hintern zu versetzen. Bringt man Menschenmännern nicht bei, dass sie ihre Frauen zu beschützen haben? Offenbar haben die Menschen einfach zu viele davon, dass es ihnen auf eine mehr oder weniger nicht ankommt! Nicht nur hat Astrid, die sich ja schon um den kranken Vater kümmern muss, von Orren keinerlei Hilfe zu erwarten, der Kerl wäre ihr auf der Flucht vielmehr ein weiterer Klotz am Bein. Fast will man hoffen, sie wäre im Zweifelsfall so vernünftig und ließe den nutzlosen Kerl zurück mitsamt seiner nutzlosen Gebete.

Doch da ist Rogar schon vor der Barrikade im zweiten Stock angelangt und Halfdan vermeldet, während er Rogar bereits die Armbrust aushändigt: viel Lärm unter uns, aber keiner zu sehen. Schnell und effizient hilft der schweigsame Artejer Rogar bei den nötigen Umbauarbeiten und auch Ingolf verräumt halbwegs geschickt hinter ihnen die Sachen, damit sie nicht im Weg liegen. Daraufhin leert auch Rogar den Wasserschlauch an seinem Gürtel—ein erbärmlicher, schaler Rest, um nicht zu sagen: pisswarm—und tauscht noch mit Halfdan, der es ihm unaufgefordert gleichtat, einen grimmig entschlossenen Blick. Beide packen ihre Waffen fester.

Das ist unsere letzte Chance, geht es Rogar durch den Sinn. So gerne er es auch leugnen würde: Hunger und Durst schwächen bereits seine Kampfeskraft. Zu allem Überfluss liegt sein Helm im Erdgeschoss und den Schild muss er hier oben zurücklassen, da es auch ohne diesen schon ein wahres Kunststück werden würde, sich durch die Öffnung in der Barrikade zu quetschen.[1]
 1. Rogar, du bist fatigued: -2 to Str und Dex => -1 auf Angriff, Schaden und Reflex- und Kampfmanöverwurf, bzw. -2 auf die KMV. Außerdem kein Sturmangriff möglich. Du brauchst aber nur eine kurze Rast, Wasser und ein kleines Mahl, um den Zustand zu beheben, keine 8 Stunden. Und du musst deinen Schild oben zurücklassen.

Urian

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Der Weihort
« Antwort #227 am: 16.06.2017, 22:55:50 »
Trotz seiner Verletzung, ganz zu schweigen von seiner Überraschung (ist er doch so fest davon überzeugt gewesen, dass es hier Unschuldige zu retten gibt), erlaubt Abdo sich keinen Moment zum Verschnaufen. So schnell, wie er die Barrikade in den Raum hineinschiebt, kann Talahan ihm gar nicht zur Seite springen. Links poltert etwas zu Boden, rechts bricht etwas krachend entzwei, und die beiden Mönche, die eine weitere Pritsche heranschleppen, müssen sich mit einem Satz zur Seite retten, um nicht umgestoßen oder von gesplitterten Möbelteilen getroffen zu werden.[1] Endlich kann Abdo den ganzen Raum überblicken. Aufteilung und Einrichtung gleichen dem unteren nahezu vollkommen, nur fehlt zum einen links die Trennwand, zum anderen befindet sich direkt gegenüber (dort, wo unten die Tür in den Hof führt) eine weitere Treppe, die nach oben führt. Außer dem kleinen bärtigen Schützen und den beiden Mönchen sieht der Ya'Keheter sich nun drei weiteren Kreaturen gegenüber, die vor allem aus Krallen und gefletschten Zähnen zu bestehen scheinen.

Zwei davon—ihnen hängen noch zerrissene braune Kutten, wie die Mönche sie hierzulande tragen, am ausgemergelten Leib, die Adern schwarz unter bleicher Haut—jagen fauchend auf Talahan und ihn zu; die dritte—eine nackte, ausgemergelte, ausgesprochen hässliche Frau mit den hängenden Brüsten einer Greisin, um den Hals eine Kette aus Knochen, statt Nase nur zwei längliche Schlitze im Gesicht, die langen, spitzen Ohren so schwer mit eisernen Ringen besetzt, dass sie herunterhängen—legt den Kopf in den Nacken und heult. Sie heult so markerschütternd laut, dass es wahrscheinlich bis nach Ansdag zu hören ist. Und plötzlich versteht Abdo, warum die Bewohner dort solche Angst haben. Neben ihm wird Talahan, mit Biss und Klauen, von den beiden Mönchskreaturen angefallen; geifertriefende Reißzähne schnappen ins Leere, aber Krallen ziehen tiefe Bahnen auf des Kriegers ungeschütztem (da schildlosem) Schildarm.[2]

Ein saftiges tock, gefolgt von einem Aufheulen, verrät Aeryn, dass sie trotz ihrer ungünstigen Position—die Wendeltreppe hinauf, an zwei Verbündeten vorbei und durch die Barrikade der Gegner hindurch—den feindlichen Schützen getroffen hat. Doch der Triumph währt kurz: schon mischt sich in das Schmerzgeheul ein zweites, ganz anderes Heulen ein, wie von einem Raubtier, nur hat Aeryn schon viele Raubtiere gehört und dies klingt wie keins davon. Was lauert dort auf sie? Ist es ein Dämon oder ein wandelnder Toter? Zerfressen von Hass klingt sein Schrei, nach Blut und Rache dürstend, seelenlos, gequält bis zur Unkenntlickeit, sein Hunger unstillbar.

So weit kommt Aeryn in ihren Gedanken, als ihr bewusst wird, dass sie Hals über Kopf die Treppe hinabflieht. Einen einzigen Grund gibt es, warum sie nicht mit Freydis, die gerade noch hinter ihr stand, oder eine halbe Windung später mit Hjálmarr zusammenstößt und in einem um sich schlagenden Knäuel aus Armen und Beinen die Stufen hinabpurzelt: beide haben im gleichen Moment wie sie und in ebenso heller Panik die Flucht ergriffen.[3] Lîf dagegen kann sich gerade noch rechtzeitig flach an die Wand drücken, als der Lesdager, dem sie glaubte zu folgen, ihr wieder entgegengeschossen kommt.
 1. Reflexwürfe geschafft.
 2. Talahan nimmt 5 Schaden
 3. Aeryn (6), Hjálmarr (7) und Freydis (9) schaffen ihre will saves gg. 13 nicht und fliehen 5 Runden lang panisch. Hjálmarr kommt in Runde 2, die beiden Damen in Runde 3 wieder unten bei Tristan an.
Aeryn beginnt ihre tatsächliche Flucht natürlich erst in ihrem nächsten Zug, aber die Beschreibung schon mal hier, weil's so gut passt.
« Letzte Änderung: 17.06.2017, 22:33:16 von Urian »

Tristan

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Der Weihort
« Antwort #228 am: 16.06.2017, 22:58:34 »
Runde 1 - Block 4

Kaum hat Tristan seinen Wachposten bezogen, da lässt ein animalisches Kreischen das gesamte Gemäuer erzittern. Was für ein Wesen kann so einen Schrei ausstoßen? Hungrig klingt es, wütend, und irgendwie... leer, als trüge es statt einer Seele nichts als Hass in sich. Ruft es nach Verstärkung? Tristans sorgevoller Blick pendelt zwischen Hof und Wendeltreppe hin und her. Dann passiert etwas seltsames: er antwortet auf den Schrei. Ein Instinkt. Ohne zu wissen, was ihn dazu treibt oder was er damit erreichen will, richtet er sich auf, öffnet den Mund und singt.

~~~

Das Echo des Kreischens ist noch nicht verhallt, da steigt aus der Tiefe ein Sang empor, der ebensowenig menschlich klingt wie ersteres, dem Hörer vielleicht gar einen ähnlichen Schauer über den Rücken jagt, doch statt mit Furcht füllt er das Herz mit Mut, statt Hass klingt Liebe aus des Sängers Mund, statt Tod, Verzweiflung, Häßlichkeit besingt er die Schönheit und das Leben, Gajas Schönheit, ihren warmen Puls, die Mitgeschöpfe an eines jeden Seite, die Verantwortung für seinen Nächsten, die Verbundenheit, Gemeinschaft, das vereinte Streben. Hoffnung richtet gebeugte Gestalten auf, lässt sie die Waffen mit neuer Zuversicht heben: zusammen schaffen wir's. Niemand ist allein. Also auf in die Schlacht, auf, auf mit Gebrüll![1]
 1. Standard action: inspire courage => alle bekommen +1 auf Angriff und Schaden.
« Letzte Änderung: 22.06.2017, 13:26:21 von Tristan »

Rogar, Apothekarius

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Der Weihort
« Antwort #229 am: 17.06.2017, 15:46:33 »
Auf Astrids Geste weiß Rogar nicht wirklich zu antworten, schweigt und weicht ihrem Blick aus. Da er nichts daran ändern kann, regt er sich nicht über die nutzlosen Handlungen der Pilger auf und konzentriert sich auf seine Aufgaben. Der menschliche 'Glaube', ihre eigenartigen 'Erinnerungen' an ihren Vorvater, erschließt sich nicht dem Dain nicht. "Da sind sie schon so jung, aber mangels Niederschriften scheint viel Wunschdenken Einzug gehalten zu haben. Im Großen und Ganzen klingen sie wie Kinder, die noch immer auf ihre Eltern und deren Perfektion hoffen." Während er den Ausfall vorbereiten lässt, nimmt er noch einen Schluck aus seinem normalen Trinkgefäß. Im Gegensatz zu den anderen hatte er schon ab dem ersten Tag all seine Trinkvorräte weitergegeben, da er ahnte, wie wenig die anderen durchhalten würden (und vor allem seine Art abgegebene Flüssigkeiten wiederzuverwenden). Es gibt dort unten schlimmstenfalls zwei Kämpfer, die es mit ihm aufnehmen können, er ist sich sicher, dass seine Überlebenschancen gut sind, aber mit seinen Schützlingen im Schlepptau ist es etwas anderes.

Mit Bedauern muss Rogar feststellen, dass das Schussfeld nicht frei ist. So legt er die geladene Armbrust ab für Astrid und greift seine kleinere Axt. Mit der anderen Hand zieht er einen Flachmann hervor und schüttet sich den Inhalt in den Rachen, nach einem Blickaustausch mit dem Menschenkrieger, der von stillem Einverständnis geprägt ist. Er beginnt zu husten, denn das Zeug ist ziemlikch übel.[1] Mit weitaufgerissenen Augen und einem extrem breiten Grinsen wird er still, schaut auf und zieht die zweite, größere Axt. Er wendet sich um und rennt die Treppe herunter.[2]

Von der Treppe ertönt ein tiefes Grollen, fast Brüllen: "uuaaAAHHH!" Scheppernd poltert etwas herunter - Ein kleingewachsener Humanoider, fast komplett in Metall gehüllt, wird sichtbar. Sein Kopf wird von zerzaustem, dunkelbraunem Haar umrahmt, die tellergroß aufgerissenen Augen und der Mund, in der Mitte zwischen Grinsen und Schreien, ist aufgerissen, Speichel wie Schaum blubbert hervor. Beide Streitäxte, die er schwingt, sehen groß und brutal aus. Mit einem "Hah!" fokussiert sich der irre Blick auf die Kolkra. Mit ungebremster Wucht schwingt der Mann die kleinere Axt und lässt sie in Richtung des Monsters sausen.[3] Mit krachendem Lärm schlägt sie in die Barrikade neben ihr ein und zertrümmert große Teile.

Hinter ihm stolpert ein Mensch, leichtgerüstet, und mit gespanntem Bogen. Er lässt die Sehne los und leise zischt der Pfeil los - um im Rücken eines Mönches einzuschlagen.[4] Dann lässt er seine Waffe fallen und greift an kurze Schwerter am Gürtel. Er sieht erschöpft, aber konzentriert aus.
 1. free: go into berserker rage
 2. Move: down the stairs (I-10)
 3. standard: throw attack vs. Kolkra, trifft RK 9 für 13 Schaden
 4. Move: stairs down (I-11); standard: attack vs. monk, trifft RK 13 für 3 Schaden
« Letzte Änderung: 21.06.2017, 18:16:17 von Rogar, Apothekarius »

Urian

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Der Weihort
« Antwort #230 am: 18.06.2017, 12:03:04 »
Runde 2

Für einen kurzen Moment sieht es so aus, als stünden Talahan und Abdo zu zweit einer Übermacht von Feinden gegenüber, da poltern zwei Männer die gegenüberliegende Treppe hinunter und mischen sich ohne jeglichen Zuruf gleich ein. Der vordere—ebenso kleinwüchsig und bärtig wie der feindliche Schütze und auch ähnlich gerüstet—schießt mit demselben komischen Bogen auf die hässliche Kreischerin, verfehlt jedoch. Der großgewachsene Mann hinter ihm schießt einfach über den Kopf des Kleineren hinweg und trifft einen der Mönche gleich neben Abdo. Dieser wendet sich darauf prompt dem neuen Gegner zu, der sich unter dem wuchtigen Knüppelhieb jedoch leicht wegducken kann. Auch der feindliche Schütze macht einen Schritt zur Seite und legt auf den kleinen Neuankömmling an, mit wesentlich mehr Erfolg. Ein zweiter Mönch versucht sich knüppelschwingend an Abdo und scheitert kläglich.[1]

Abdo fällt wieder der Pilzgeruch auf und ihm kommt der merkwürdige Gedanke: Hat mein Gegenüber Angst? Riecht er deswegen plötzlich so viel stärker als gerade eben noch?

Talahan fasst das Schwert mit beiden Händen (für seinen Bidenhänder sind die Verhältnisse zu eng) und hackt wie ein Metzger auf die Kreatur vor ihm ein.[2] Jeder andere wäre unter diesem Hieb zu Boden gegangen—eine der Pilzkreaturen hätte er mit Sicherheit säuberlich zerlegt!—doch dieser ausgemergelte Mönch, von dem man nicht so recht sagen kann: "Lebt er überhaupt noch?", dieser Mönch steht noch da und faucht Talahan an wie eine verwundete Raubkatze aus Abdos Heimat.
 1. Zwerg : 5ft step, Armbrust nachladen (free action), Angriff auf Rogar, trifft mit 20 für 4 Schaden;
Mönch4: 5-foot step; Angriff auf Abdo, daneben.
Mönch5: move (4) auf I9, Angriff auf Rogar, daneben.
 2. Talahan: SA: power attack auf R2, trifft eine 19 für 13 Schaden (Tristan Bonus im Würfelfaden vergessen).
« Letzte Änderung: 18.06.2017, 16:49:46 von Urian »

Lîf

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Der Weihort
« Antwort #231 am: 18.06.2017, 12:48:31 »
Während sie noch die Stufen hinauf hastet, durchfährt Lîf das Heulen, das durch Mark und Bein geht. Doch der Rotschopf, von Natur aus starrköpfig und wild, beißt die Zähne zusammen und eilt weiter voran, weiß sie doch die Große Mutter auf ihrer Seite – und was kann eine Kreatur, so grauenvoll sie auch klingen mag, im Vergleich zur Schöpferin aller lebenden Dinge sein? Entschlossen umfasst sie das Sax und will ihren Kameraden zu Hilfe eilen, als auch schon Hjálmarr ihr entgegengestürzt kommt und die eher schwächlich gebaute Lîf sich mit Müh und Not noch zur Seite drücken kann, um nicht von ihm über den Haufen gerannt zu werden. Auch Aeryn und Freydis passieren die junge Frau mit allen Anzeichen von Panik, und sie schaut mit kleinen Schweißtröpfchen auf der Stirn nach oben.

Soll sie weiter vorrücken, sie, ein Weib, wenn selbst Hjálmarr geflohen ist, ein Mannsbild? Sie zögert für einen Herzschlag, doch dann erinnert sie sich an Talahan und Abdo. Der dunkelhäutige Fremde hat sie vor einem Schicksal bewahrt, an das sie kaum zu denken wagt. Nein, ihn im Stich zu lassen hieße, sich der Mutter aller unwürdig zu erweisen – keine Mutter verlässt ihre Kinder! Also kämpft sie sich weiter die Treppe hinauf, kaum dass der Weg wieder frei ist. Und als der unirdische Gesang aus Tristans Kehle an ihren Ohren dringt, gibt sie alle Zurückhaltung auf, öffnet den Mund zu einem lauten Schrei und stürmt voran, ein wildes Funkeln in den Augen, trotz ihrer sichtlichen Unbeholfenheit das Bild einer rächenden Furie.

Abdo al'Mbabi

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Der Weihort
« Antwort #232 am: 18.06.2017, 17:30:37 »
Vor wenigen Augenblicken war Abdo noch vollen Mutes, verbarrikadierte Flüchtlinge befreien zu können, schon steckt er mitten im Kampf gegen verschiedenste Kreaturen, von denen einige Rassen anzugehören scheinen, die er noch nie gesehen hat. Doch der Ya'Keheter wurde nicht umsonst sein gesamtes Leben über im Kampf gegen die Shetani ausgebildet: Sofort übernehmen seine Kampfinstinkte, und wie in Zeitlupe spielt sich das Geschehen vor ihm ab, während er die Situation in sich aufnimmt.

Hinter der Barrikade, die er mit einem Kraftakt in den Raum drückt, springen sogleich zwei menschliche (oder zumindest sehen sie menschlich aus - was nicht viel bedeutet, wie ihm beim Gedanken an die Schleimleichen im anderen Gebäude einfällt) Mönche dahinter hervor und versuchen, ihn anzugreifen. Gleichzeitig springen zwei Wesen Talahan an, die auf den ersten Blick wie Shetani auf ihn wirken - näheres kann er in der Kürze der Zeit jedoch nicht erkennen.[1] Im Hintergrund zieht sich gerade der kleingewachsene Mensch ein Stück zurück, der Abdo bereits mit zwei Armbrustbolzen getroffen hat - bevor der Ya'Keheter sich dem Mann widmen kann, muss er jedoch zunächst einmal an den Shetani-ähnlichen sowie den Mönchen vorbeikommen.
Als würde Aris ein bösartiges Spiel mit ihm spielen, stößt auch noch ein Wesen einen unmenschlichen Schrei aus, auf das die Beschreibung eines Kolkar[2] zu passen scheint - Abdo hat zwar noch keine dieser Kreaturen getroffen, jedoch schon einige Erzählungen gehört. Die Schallwellen brechen wirkungslos über ihn und Talahan hinweg, doch als hätte er es befürchtet, muss irgendeine Art von Magie dahinter stecken, denn er nimmt schwach war, dass die hinter ihm postierten plötzlich Reißaus nehmen; und Feiglinge waren Aeryn und Hjálmarr ganz gewiss nicht. Er notiert sich die Kreatur als weiteres wichtiges Ziel, doch auch dieses ist im Moment noch nicht zu erreichen.

Schließlich doch ein Hoffnungsschimmer, den Abdo mit einem stillen Dank an Aris und einer demütigen Entschuldigung für seinen Zweifel hinnimmt: Auf der gegenüberliegenden Seite erscheinen plötzlich zwei Männer, die die Feinde ebenfalls angreifen, so dass diese nun in der Zange sind! Offenbar lag er mit den Flüchtlingen doch nicht so falsch wie angenommen.

Durch die Neuankömmlinge sortiert sich das Schlachtfeld erheblich: Einer der Mönche wird durch sie abgelenkt, so dass Abdo sich nur noch einem von ihnen gegenüber sieht, dessen Kampffertigkeiten wohl nicht der Rede wert scheinen. Abdo entscheidet sich, zunächst den Mönch aus dem Weg zu räumen (oder zumindest es zu versuchen), um dann die mächtigeren Gegner im Hintergrund anzugehen. Talahan wird so lange sicherlich mit den beiden Kreaturen fertig werden - und im Notfall kann Abdo ihnen dann in den Rücken fallen.
Also konzentriert er sich auf seine erlernten Kampftechniken, spannt seinen Körper bis zum äußersten an, und lässt dann einen Faustschlag auf den Mann (Das Wesen? Das Ding?) los,[3], der den Gegner sofort fällt. Flugs bewegt er sich ein Stück nach vorne, um mehr Platz zum Manövrieren zu haben (und den hinter ihm hoffentlich folgenden Platz zu machen), wendet sich dann um und versetzt Talahans Gegner ebenfalls einen Schlag[4], dem dieser jedoch ausweichen kann, als hätte er am Hinterkopf Augen.
 1. Knowledge (Planes): 17
 2. Abdo kann die Feinheiten der Sprache, ob Singular, Plural, weibliche oder männliche Form, nicht unterscheiden.
 3. Auf M4: Att 13, Dmg 10
 4. R2: Att 16, Dmg 6
« Letzte Änderung: 19.06.2017, 15:08:36 von Abdo al'Mbabi »

Freydis

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Der Weihort
« Antwort #233 am: 18.06.2017, 23:52:04 »
Das animalische entsetzliche Kreischen dringt Freydis in den ohnehin schon schmerzenden Kopf
wie ein glühendes Messer und ihr Verstand setzt schlicht aus.
Ohne zu wissen wie sie dorthin gekommen ist findet sie sich im unteren Raum bei Tristan wieder.
Der Schrei hat ihre sonst so diziplinierten Geist gebrochen und sie hat nicht mehr die Kraft die Schmerzen und
die Panik wieder zurückzudrängen. Mit einem Wimmern geht sie vor Tristan zu Boden. Beide Hände gegen die pochenden Schläfen gepresst und die das Gesicht zu einer Grimasse verzerrt wird sie nichts und niemanden mehr wahrnehmen bis der Anfall vorbei ist.[1]
 1. zwei drastisch gescheiterten Will Saves
« Letzte Änderung: 20.06.2017, 02:34:28 von Freydis »
"The storm is up, and all is on the hazard."

William Shakespeare, Julius Cæsar (1599), Act V, scene 1, line 67.

Hjálmarr

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Der Weihort
« Antwort #234 am: 21.06.2017, 07:45:51 »
Hjalmarr ist bis in das untere Stockwerk geflohen. Das was ihnen dort oben entgegen getreten ist, war nicht von dieser Welt. Dieses urtümliche Geschrei, dass durch Brust und Gebein ging, war nicht auszuhalten. Hals über Kopf hat der Lesdager die Flucht ergriffen und sitzt nun zusammen gekauert in der am weitesten von der Treppe entfernten Ecke, die Arme um die Beine und Knie geschlungen. Ab und zu wagt er einen Blick, doch jedes kleine Geräusch lässt ihn erstarren und wie ein kleiner Junge beginnt er leicht zu wippen, während er den Kopf auf die Beine drückt.[1]
 1. Siehe Freydis, schlimm der Würfelbot hier  ::)

Urian

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Der Weihort
« Antwort #235 am: 21.06.2017, 16:27:31 »
Runde 2 - Block 3 und 4

Gerade hat Abdo neue Hoffnung geschöpft, da wendet sich für ihn das Blatt. Erst stürzt die Kolkra sich auf ihn, wild nach ihm schnappend und schlagend, und erwischt ihn mit einer Kralle am Arm, da folgt auch schon eine weitere der Hungerkreaturen und verbeißt sich in seiner Kehle. Er spürt noch das warme Blut, das über seine Brust fließt, und sich selbst—Körper und Geist—fallen.[1]

Sanfte Arme fangen ihn auf, betten ihn weich. Seidiges Haar streift seine Brust, während zarte Frauenhände ihm Schweiß und Sorgen von der Stirn streichen und duftende Frauenleiber sich warm und weich an ihn schmiegen. Noch balsamischer als all dies aber ist der Gesang, der ihn einhüllt, ihn trägt wie ein Boot auf leise plätscherndem Wasser. Reinere Klänge hat er sein Lebtag noch nicht gehört. Welch Liebreiz! Welch Sehnsucht! Kaum wagt er, die Augen zu öffnen. Wird alles wie ein Trugbild verschwinden? Doch dann erträgt er es nicht mehr, zu machtvoll wird die eigene Sehnsucht: den Liebreiz zu schauen. Drei Frauen sind es, die sich über ihn beugen, eine reizender als die andere. Die Jugend ist ihnen als einziges gemein, verschieden alles andere. Schlank ist die eine, üppig die zweite, die dritte scheint kaum mehr ein Mädchen. Von reinstem Weiß ist die Haut des Mädchens, himmelblau die unschuldigen Augen, ihr schwanenweißes Haar fließt federleicht bis hin zum Boden; sonnenverwöhnt bronzefarben ist die Haut der üppigen Frau, ihr lockiges Haar wild und füllig und flammendrot, Geheimnisse und süße Versprechen locken tief in smaragdgrünen Augen; die dritte könnte aus seiner Heimat stammen, so dunkel sind Haut und Augen, so schlank ist sie, so hungrig, so drahtig muskulös, einem Panther gleich, und schwarz glänzend wie sein Fell ist ihr Haar, durch kompliziertes Flechtwerk gebändigt, wie die Frauen in Ya'Kehet es gerne tragen, um die Männer davon träumen zu machen, es zu öffnen, zu entknoten, die Hände hindurch gleiten zu lassen und darauf den erwartungsvoll zitternden Körper hinab, dort weitere Knoten zu entzerren, bis alle Hüllen abgestreift sind und sie in nichts außer dem eigenen Haar gekleidet vor ihm steht... In was ist die dunkle Frau eigentlich gehüllt, das bewegt sich ja! Das ist nicht der spinnfädenzarte Stoff, für den er es zunächst hielt, sondern Nebel, der ihren Körper umwabert. Alle drei Frauen sind in Nebel gekleidet, und Tautropfen perlen auf ihren nackten, ihren bebenden, ihren bezaubernd schönen Leibern...[2]

Lîf müht sich weiterhin mit den steilen Stufen ab, als unter ihr Tristan plötzlich ganz andere Töne anschlägt. Plötzlich klingt sein Lied so süß wie in ihrer Hochzeitsnacht. Einen Moment lang vergisst sie, wo sie ist und träumt sich zurück in jene Nacht, zurück in die Arme des Mannes, für den sie alles, alles tun würde. Wie kann sie nur immer mit ihm schimpfen, ihm widersprechen und das Leben schwer machen? Wo er doch der liebste, der schönste, der zärtlichste aller Männer ist und sie das glücklichste Weib auf Erden! Ihn anschauen, berühren, herzen und küssen zu dürfen, gar ihr eigen nennen—beneiden würde jede andere sie darum! Für ihn zu sorgen, ihm ein Heim zu bereiten, seine Kinder zu gebären—was könnte ein Weib sich mehr vom Leben wünschen? Wohin soll sie nur mit all der Dankbarkeit, all der Liebe für ihn, die ihr schier das Herz sprengt? Ach, wo ist er, dass sie sich ihm um den Hals werfen kann, ihn auf das weiche Lager ziehen, mit Armen und Beinen umschlingen...[3]

Dann kommt sie, Gaja sei Dank, wieder zu sich und hastet weiter die Treppe hinauf. Oben angekommen, sieht Lîf gerade noch, wie eine schreckliche Kreatur—ein verhungerter Mensch in zerrissener Mönchskutte—Talahan mit Krallen und Reißzähnen anfällt und sich dabei kurzzeitig in dessen Oberarm verbeißt, bevor der Gotteskrieger sich losreißen kann.[4]

Aeryn stürzt noch immer die Stufen hinab, ein einziges Gefühl in ihrem Herzen: Angst! Angst vor der schrecklichen Kreatur, deren Schrei in ihren Ohren nachhallt, sie verfolgt, bis sie meint, den faulen Atem der Kreatur in ihrem Nacken zu spüren. Doch dann verstummt der Schrei, wird übertönt durch eine singende Männerstimme. Und mit einen Mal lässt nicht mehr die Angst ihr Herz wild schlagen sondern heiß entbrannte Liebe. Tristan! Wieso erkennt sie es erst jetzt? Seit einer Woche zieht sie schon mit ihm durch die Lande und hat ihm noch nicht gestanden, wie es um ihr Herz steht, wie sehr sie ihm zugetan ist! Was sie für ein einziges Lächeln von ihm geben würde! Wenigstens gesorgt hat sie für ihn, hat das erjagte Wild mit ihm geteilt und jedes Mal ein dankbares Nicken von ihm als Lohn erhalten—wie ihr Herz dabei höherschlug! Und wie sehr es ihr Herz zerreißt, wenn sie daran denkt, wie er und dieses rothaarige Luder Arm in Arm auf dem Dorfplatz erschienen, wo die beiden vorher doch nur gestritten haben. Dieses Weibsstück hat ihn doch gar nicht verdient, so wie sie mit ihm umspringt, zickt und keift und sogar seine Hand wegschlägt, wenn er sie doch liebkosen will. Sie, Aeryn, würde ihn niemals so schäbig behandeln! Wenn er sie nur sehen würde! Wenn es ihm nur einfiele, endlich mal von seinem undankbaren Weib abzulassen und sich seine Mitreisenden lange genug anzuschauen um zu erkennen, dass hier jemand vor ihm steht, der ihn wirklich liebt, der alles für ihn tun würde, wirklich alles! Mit dem eigenen Leib würde sie ihn schützen! Sogar der schrecklichen Kreatur will sie sich entgegenwerfen, um ihn zu schützen und damit er sieht, wie mutig sie ist—nur für ihn![5]

Und schon stürmt Aeryn die Stufen wieder hinauf, Tristans Stimme im Ohr, seinen Namen im Herzen, vor allem aber wild entschlossen, dieser kreischenden Kreatur den Garaus zu machen.[6]

Freydis und Hjálmarr dagegen erreicht Tristans Sang nicht. Beide sind in ihrem jeweils eigenen Kerker gefangen: Freydis in einem aus gleißendem Schmerz, Hjálmarr in bodenloser Verzweiflung und Einsamkeit. In der Ferne meint er zwar ein Lied zu hören, das die Schwestern auch gesungen haben, aber ach, das kann nur eine Illusion sein! Eine Erinnerung! Überhaupt, die Sehnsucht, die nicht einmal einen Namen kennt, zerreißt ihm das Herz, stürzt ihn nur tiefer in den lichtlosen, schwindelndleeren Abgrund. Auch Freydis erinnert der liebliche Sang nur an all das, was ihr entgeht, weil sie mit diesem Fluch geboren wurde, den kein Mensch erträgt—warum, ach warum kann sie nicht so wie ihre Schwester sein, einfach nur frei atmen, lieben, leben?[7]

Von all dem bekommt Rogar nichts mit. Irgendwas summt und säuselt da im Hintergrund. Klingt ja ganz nett, aber mal ehrlich. Wie kann man zu so einem Zeitpunkt singen?
 1. Kolkra: 5-foot step und voller Angriff auf Abdo, 1 Krallentreffer für 3 Schaden; R1 move auf I-4 (kein 5-ft step wg. Gerümpel, aber Talahan bekommt keinen GA wg. "um die Ecke rum" Deckung), 1 Beißangriff auf Abdo, trifft für 7 Schaden.
 2. Auswirkung von Tristans Sirenensang; dazu Abdos will save verhauen (s. hier) und er auch noch bewusstlos und am Sterben; außerdem hat er irgendwann zu Beginn mal etwas von einem Gelübde der Ehelosigkeit erwähnt... Hatte neulich mal ooc fragen wollen, ob das auch Enthaltsamkeit beinhaltet; vielleicht finde ich es ja so heraus... Tristan - standard action: Bardenlied wechseln zu Sirenensang (countersong); perform (sing) = 27. Im Bild nur die jüngste der drei Damen (und noch etwas zu sehr bekleidet...).
 3. Auswirkung von Tristans Sirenensang und Lîfs misslungenem will save (keine spieltechnischen Auswirkungen), nur für die Atmosphäre.
 4. R2 voller Angriff auf Talahan, der Biss trifft für 8 Schaden.
 5. Aeryn hat ihren 2. Willenswurf geschafft; normale Wirkung des Sirenensangs—der Angstzauber wird gebrochen, indem der Verzauberte (kurz, nur während des Sangs) Tristan verfällt. (Keine weiteren spieltechnischen Auswirkungen außer der Bannung des Furchteffektes.)
 6. Ankunft in Runde 4.
 7. @ alle: Bitte verzeiht mir, dass ich hier so großes Aufheben um Tristans Sirenensang mache. Erstens ist's beim Schreiben mehr geworden, als geplant; zweitens ist's das erste Mal, dass er den Sang anwendet, es wird nicht jedes Mal so breit dargestellt werden; drittens hatte ich mich zu Khenubaals Zeiten natürlich genauso sehr wie ihr darauf gefreut, die besonderen Fähigkeiten meines Chars ausprobieren und ausspielen zu dürfen, und letztens hoffe ich, dass es dem ein oder anderen auch Spaß machen wird, darauf zu reagieren...
« Letzte Änderung: 21.06.2017, 18:28:31 von Urian »

Rogar, Apothekarius

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Der Weihort
« Antwort #236 am: 21.06.2017, 18:47:46 »
Der kleine Gerüstete scheint in den Kratzer, der ihm zugefügt wurde, zunächst nicht wahrzunehmen. Dann zieht er kurz dorthin und verengt die Augen zu gefährlichen Schlitzen. Mit einem Ruck richtet seine Axthand seinen Schild.

Die Gelegenheit nutzt der hagere Mensch, der ihn begleitet, und tritt hinter ihm hervor, obwohl es eher ein an ihm vorbeischieben ist.[1] In der Bewegung zieht er zwei kurze Schwerter und schwingt sie nach dem angreifenden Mönch. Der erste Schlag ist noch sehr hoch und zu kurz, sodass der Kuttenträger ausweichen kann. Danach folgt aber ein weiterer mit der anderen Hand von der Seite nach oben, deutlich raumgreifender. Dieser findet das Ziel und versenkt sich tief in den Bauch. Der Mönch keucht, zuckt und kippt hintenüber, als der Mensch sein Schwert durch einen Fußtritt aus ihm herauszieht.[2]

Der Gerüstete bekommt einen extrem begeisterten Blick in sein Gesicht, als er erkennt, dass die Bahn zur Kolkra frei ist. Abdos Sturz scheint ihn nicht zu beieindrucken, der Gesang auch nicht wirklich. So richtig anwesend scheint er nicht zu sein. Er wirft den Kopf hoch und beginnt lauthals zu lachen, um gleich darauf im Laufschritt auf die Kreischerin loszustürzen.[3] Mit massiver Wucht prallt er mit ihr zusammen und versenkt seine Axt tief in ihrer Schulter. Es knackt deutlich und beim Zurückziehen der Waffe besudelt der Kleinwüchsige seine Metallhaut mit ihrem Blut.[4] Sein Lachen überschlägt sich fast vor gesteigertem Vergnügen.
 1. Move: through I10 to H10
 2. Standard: Full attack at 5, one hit with 9 damage
 3. Move: to I6 while equip shield
 4. standard: power attack with 22 at 3 with 10damage
« Letzte Änderung: 21.06.2017, 18:50:39 von Rogar, Apothekarius »

Urian

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Der Weihort
« Antwort #237 am: 21.06.2017, 19:59:59 »
Runde 3

Lîf

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Der Weihort
« Antwort #238 am: 22.06.2017, 09:57:39 »
Wie mit nackten Sohlen auf weichem, kühlem Moos laufend fühlt sich die junge drudkvinde, während Tristans Gesang sie in eine Welt entführt, in der sie am liebsten für immer und ewig wandeln würde. Sie fühlt sich eins, eins mit ihrem Mann, mit dem Kind unter ihrem Herzen und der Natur um sich herum – alle ihre Träume scheinen für wenige Herzschläge in Erfüllung zu gehen, und sie bereut bitter ihre allzu rasche, scharfe Zunge und ihren Widerspruchsgeist, mit denen sie ihn wohl manches Mal vor den Kopf gestoßen, ihn vielleicht gar vor seinen Kameraden zum Schwächling gestempelt hat, dem das eigene Weib über den Kopf wächst. Jetzt würde sie sich nur zu gern mit ihm versöhnen, sich und ihm die Kleider vom Leib reißen und gemeinsam unter ein großes Bärenfell schlüpfen, um sich mit ihm nach Gajas Wunsch zu vereinen, wieder und wieder...

Dann findet sie in die Wirklichkeit zurück, erinnert sich wieder der offenkundig bedrängten Gefährten, der beiden, die in wahnwitziger Furcht an ihr vorbei stürmten, hört den Kampfeslärm und beißt die Zähne zusammen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, die sanfte Mutter, die Geliebte eines Mannes zu sein – es ist der Moment, die schützende Mutter zu sein, die für die Ihren streitet mit allen Kräften, die ihr zu Gebote stehen! Ohne zu zögern nimmt sie die letzten Stufen, überblickt mit einem Mal Teile einer grausigen Szene, hört den Rest und zögert für einen Sekundenbruchteil. Soll sie Talahan zu helfen versuchen, der in Bedrängnis scheint? Sie, das unerfahrene Weib, dem erfahrenen Kämpfer, dem sie womöglich eher im Wege sein wird? Da sie sich außerstande sieht, an dem mit seinen Gegnern ringenden Mann vorbei zu gelangen, atmet sie tief durch und beginnt leise ein Gebet an die Große Mutter zu murmeln, die Hilfe gewähren soll...[1]

Daraufhin beginnen sich über den Köpfen der Kämpfenden winzige Staubteilchen zu sammeln und umeinander zu wirbeln, als sei ein wirbelnder Strudel mitten in der Luft aufgetaucht. Einen Herzschlag später schälen sich die Umrisse eines Raubvogels aus dem Staub, der zusehends an Substanz gewinnt, bis er vernehmlich mit den Flügeln schlägt, einen lauten Schrei ausstößt und sich mit den Fängen und seinem scharfen Schnabel auf den Gegner stürzt, der vor Talahan steht.[2]
 1. Aktion: Verbündeten der Natur herbeizaubern I: Adlergeist
 2. Angriff auf R Nummer 2, Ergebnisse siehe hier

Urian

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Der Weihort
« Antwort #239 am: 22.06.2017, 13:16:16 »
Doch dem Kämpfer, den Lîf hier so bewundert, schwinden die Kräfte. Mit beiden Händen umklammert er sein Schwert, indes was zuvor noch imposant aussah, wirkt jetzt, als sei ihm die Klinge einfach zu schwer geworden, als dass er sie mit einer Hand heben könnte. Lîfs Heilerinnenblick erkennt sofort: nicht die körperliche Anstrengung lässt von der Stirn dieses Mannes den Schweiß in Strömen fließen, sondern ein Fieber. Und so geht sein fieberhafter Schwerthieb auch hoffnungslos fehl.[1]

Als der gerüstete kleine Mann in den Raum vorprescht, geschehen mehrere Dinge. Erstens: der Zwerg, der einmal Maduk war und offenbar dessen Vorsicht geerbt hat, zögert und überlegt, indem er mehrmals zwischen Rogar und Talahan hin und herschaut, als könne er sich nicht entscheiden, ob er auf sein neues oder sein altes Ziel schießen soll. Die Entscheidung fällt endlich, als sich aus dem Nichts oder vielmehr aus dem wirbelnden Staub ein geisterhafter Adler formt und sich mit dem entrüsteten Schrei geschundener Natur mehrmals auf die Kreatur vor dem Gottesdiener stürzt und dieser eine tiefe Krallenspur über das Gesicht zieht—der nächste Bolzen gilt wieder Talahan. Und geht ein Schritt weit fehl.[2]

Zweitens fällt Rogar selbst etwas auf, gerade wie er auf die Kolkra einschlägt: sie sieht gar nicht mehr so richtig wie eine Kolkra aus (Krallen! Reißzähne! Ausgemergelt bis auf die Knochen, die Züge eine geifernde Totenmaske) und sie bewegt sich ganz anders, kämpft ganz anders. Wie ein Tier. Tatsächlich sieht er in ihren Augen kaum mehr als tierische Intelligenz. Aber sie trägt noch die Knochenkette einer Schamanin.

Drittens stürzen sowohl die Kolkra als auch eine der beiden anderen Kreaturen zähnefletschend auf ihn. Sie scheinen gemeinsam zu handeln, oder so kommt es ihm vor. Eine Krallenhand schlägt seinen Schild beseite, zwei weitere finden Lücken in seiner Rüstung und graben sich tief in sein Fleisch. Dann packen scharfe Zähne ihn im Genick und reißen ihn zu Boden. Vor seinen Augen wird es schwarz.[3]

Die letzte Kreatur aber, obwohl der wilde Angriff des Adlers sie ein Auge gekostet hat und sie sich kaum noch auf den Beinen halten kann, stürzt sich nun gänzlich wie von Sinnen Galle und Geifer spuckend, auf Talahan, ein letztes Mal mit allem, was sie hat. Zwei Angriffe kann der wackere Streiter abwehren, doch ein Krallenhieb erwischt ihn am Kinn: fast wäre es die lebenswichtige Ader im Hals gewesen. Danach klappt die Kreatur röchelnd zusammen. Schaum tropft von ihrem Maul, als sie ein letztes Mal zuckt und dann still liegen bleibt.[4]

Was Rogar, der sich so heldenhaft in die Schlacht gestürzt hat, nicht mehr mitbekommt: seiner Aktion ist es zu verdanken, dass endlich der Weg von der Wendeltreppe in den Raum hinein frei ist.

Pünktlich in diesem Augenblick taucht die Elbin auf dem Absatz wieder auf.
 1. Talahan (swift) lay on hands auf sich selbst (4 hp geheilt). Angriff auf R1 daneben (nat. 1).
 2. Zwerg verzögert nach Block 3. Schuss auf Talahan geht fehl.
 3. Kolkra und R1 (5-ft step) beide vollen Angriff auf Rogar, vier Treffer (19, 19, 20, 22) für zusammen 20 Schaden. Rogar auf -10 hp, bewusstlos, sterbend. Bitte einen Con-Check vs. DC 20.
 4. R2 auf Talahan, voller Angriff, ein Treffer für 5 Schaden. Die Kreatur war auf 0 (aber volle Aktion wg. bes. rage Konditionen), nimmt aber 1 Schaden. => TOT.
« Letzte Änderung: 22.06.2017, 14:06:18 von Urian »

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