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Autor Thema: Das Abenteuer beginnt  (Gelesen 60974 mal)

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Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #60 am: 19.04.2017, 09:56:59 »
Eronomion war der Unterhaltung mit seinem charakteristischen Grinsen gefolgt und hatte jetzt endlich seinen Apfel aufgegessen. Er wurde etwas ernster, zumindest für seine Verhältnisse, und tat dann auch seine Meinung zu der Reisefrage kund: "Ich sehe es wie die Mehrheit hier. Wenn wir die Herzen der Bevölkerung gewinnen, dann wird es ein leichtes sein, die Herrschaft in dieser Region zu übernehmen. Sobald einer jemandes Herz in seinen Händen hält, vermag keiner seine Macht zu brechen.
Und so wie es bisher klang hat dieser derzeitige Verwalter vieles, aber die Herzen seiner Untertanen hat er gewiss nicht gewonnen. Und was das auffallen anbelangt: sagen wir doch die Wahrheit und verschwigen das, was wir verschweigen wollen: dass wir eine Gruppe Abenteurer im Dienste Erasthils sind, die in das Land kommen, um es sicherer zu machen - geleitet vom Willen des Gottes. Warum lügen, wenn kein Schaden in der Wahrheit liegt?
Denn von dem Testament und eurem Anspruch weiß doch niemand etwas, oder werter Abt? Also können wir auch direkt im Namen Erasthils auftreten und die Bevölkerung wird direkt Vertrauen in eure Gottheit schöpfen. Es sind genug Diener eures Gottes unter uns, dass dies glaubwürdig ist und solange niemand dem Verwalter Nachricht von dem Testament schickt, wird niemand vermuten, wie weit unser Auftrag reicht. Denn Vorspielung falscher Tatsachen könnte man uns nachher übel auslegen, wenn wir der Bevölkerung zwar helfen, sie aber doch gleichzeitig bezüglich unserer Motive belügen. Am Ende ist es schließlich alles zum Ruhme Erasthils, oder etwa nicht?"
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Blutschwinge

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #61 am: 20.04.2017, 16:47:03 »
Erthoran hielt sich aus der Diskussion zum weiteren Vorgehen heraus. Er bestätigte Eronomions Worte mit einem Nicken und dies war wohl für ihn das Signal, sich zurück zu ziehen, da im Moment wohl niemand mehr weiteren Fragen an ihn richten wollte. Er verabschiedete sich und überließ die Gruppe Horis, der zwischenzeitlich zurückgekommen war und sich still in eine Ecke gesetzt hatte. Irgendwann, es begann bereits zu dämmern, verebbte das Gespräch und Horis bot an, die Abenteurer in ihre Schlafkammern zu führen. Danach wollte er sich um die Pferde kümmern. Wenn einer der Abenteurer darauf bestand, sein Tier selbst zu versorgen, nahm Horis ihn mit hinaus, aber es war offensichtlich, dass er lieber alleine mit den Pferden gewesen wäre.

Am nächsten Morgen wurde die Gruppe früh geweckt. Es gab ein einfaches Frühstück und danach erhielt jeder seinen Beutel mit der Anzahlung von 200 GS. Außerdem wurden ihnen diverse Papiere ausgehändigt.[1] Außerdem standen Pferde für alle zur Verfügung, die keine eigenen hatten. Danach brachte Horis alle zum Hafen. Dort wartete der Kapitän der Flussbarsch, ihrem Schiff, bereits auf die Gruppe. Er sah aus, wie man sich einen Flussschiffer vorstellte, groß, breitschultrig und mit Bart. Sein Name war Daro und außer ihm waren noch drei andere Männer auf dem Boot. Diese stellten sich nicht vor, aber die Gruppe erfuhr während der Reise, dass sie Ment, Grol und Darl hießen.

Die Flussbarsch war ein breites Schiff mit geringem Tiefgang, gut dafür geeignet schwere Lasten auf ruhigem Wasser zu transportieren.  Als alles verladen war, neben den Pferde und Angroschs Wagen auch noch Fässer mit Nahrungsmitteln, die für mehrere Woche halten würden - auch weil sie überwiegend lange haltbar und damit nicht besonders lecker waren und die Abenteurer daher wenn irgend möglich frische Nahrung vorziehen würden -  legte das Schiff ab und fuhr zunächst vorbei an Kerse und dann über den Encarthansee nach Norden. Die Fahrt auf dem Fluss war ereignislos, die Überfahrt auf dem See dagegen wurde zum Abenteuer. Zwar hielt sich der Kapitän nah am Festland, dennoch zeigte sich bald, dass das Flussschiff für die viel höheren Wellen des großen Sees viel weniger gut geeignet war. Aber der Kapitän schien diese Fahrt nicht zum ersten Mal zu machen und so war dieser Teil er Reise zwar unangenehm (und für einige Mitreisender mit heftiger Übelkeit verbunden), aber keine wirkliche Gefahr. Das Schiff ankerte während der Passage über den See nur einmal, um Frischwasser aufzunehmen und den unruhigen Pferden eine Nacht an Land zu gönnen. Irgendwann war der Encarthansee aber überwunden und das Schiff befuhr den westlichen Sellen.
Der Kapitän noch seine kleine Mannschaft blieben während der Überfahrt unter sich. Sie sprachen nur wenig mit den Abenteurern, wenn diese eine Frage hatten oder es etwas Wichtiges zu regeln gab. Irgendwann waren dann anderthalb Woche vorüber und ihre Fahrt näherte sich bald dem Ende.

Eines Tages, kurz vor Mittag, ließ der Kapitän die Abenteurer zu sich rufen um zu besprechen, wo sie an Land gehen wollten.
"Wir erreichen nun bald den Kallas See. Wir werden ein ganzes Stück vor dem See übernachten, damit wir weit genug von den Wasserratten-Anbetern[2] entfernt sind. Morgen durchfahren wir dann den See und dann haben wir schon den Landstrich erreicht, zu dem ihr wollt. Dort am südlichen Ende wurde kürzlich eine große Hecke gepflanzt, die erstaunlich schnell erstaunlich dicht und hoch gewachsen ist, und dort gibt es auch eine Feste, keine Ahnung, was davon zu halten ist. Und ein paar Tage weiter gibt es ein Fischerdorf. Von dort aus sind es nochmal eine knappe Woche bis nach Wildwasser. Also, wo wollt ihr aussteigen?" Er ließ seinen Blick zuerst über das Wasser streifen und dann über die Anwesenden.
 1. Eine beglaubigte Kopie des Testaments, ein Begleitschreiben des Tempels, dass sie in seinem Auftrag unterwegs waren und ein weiteres, dass sie die Verwaltung übernehmen sollten, bis der Regent des Tempels eintraf und ein Schuldschein des Tempels für jeden mit der ausstehenden Summe
 2. 
« Letzte Änderung: 22.04.2017, 14:22:02 von Blutschwinge »

Oldor

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« Antwort #62 am: 21.04.2017, 08:51:27 »
Oldor hatte mit Wasser kein Problem, man konnte gutes Bier damit brauen und in den Wasserwegen lag die Flussbarsch ruhig wie ein Brett im Wasser. Die Fahrt über den Encarthansee war für seinen Magen wirklich eine Herausforderung gewesen und einige Male konnte er sich dies auch durch den Kopf gehen lassen. Hätte er sich zu dieser Zeit nicht so intensiv um sein nervöses Pony kümmern müssen, wäre dieser Teil der Fahrt wohl sehr viel unangenehmer gewesen.
Er hörte Kapitän Daro gespannt zu, da dieser bis jetzt nicht viel zu gehabt hatte. Von Hanspar[1]hatte er bereits gehört, aber er hatte mit den Anhängern dieser niedereren Gottheit noch nie Kontakt.
Was für unangenehme Erfahrungen habt Ihr den mit den Anhängern von Hanspur gemacht, dass Ihr so abfällig über sie sprecht, Kapitän? wollte Oldor wissen. Er erhoffte sich Informationen über die Ausbreitung des Glaubens und dessen Triebfeder.
 1. Wissen Religion: 8

Ponzio

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« Antwort #63 am: 21.04.2017, 12:38:54 »
Als der junge Horis zu seinem Zimmer kam, um Ponzio zu wecken, war dieser bereits auf den Beinen. In früheren Jahren hatte der Magier es genossen, lange in den Morgen hinein zu schlafen, doch mit zunehmendem Alter weckte seine Blase ihn früher und früher, und auch das Einschlafen nach erfolgter Erleichterung klappte nicht mehr so wie damals.

Mit vollem Bauch und wiederaufgefülltem Geldbeutel ging es zum Kahn, der sie zu ihrem Ziel bringen sollte: Ein typischer Flussschiffer, auf dem sie alle und auch ihre Pferde bequem Platz haben würden. Eine ruhige Fahrt von anderthalb Wochen lag also vor ihnen, und Ponzio freute sich auf eine gesäßschonende Reise. Zwar wurden sie ordentlich durchgeschüttelt auf dem Teil der Strecke, der sie über den großen See führte, doch jahrzehntelange ungesunde Ernährung in Verbindung mit reichlich Alkohol hatten Ponzios Magen derart abgehärtet, dass er seine über der Reling hängenden Mitreisenden nur bedauern, und insgeheim belächeln, konnte.

Doch auch dieser Teil der Reise ging recht schnell vorüber, und so näherten sie sich schließlich ohne größere Vorkommnisse ihrem Ziel. Auf die Frage des Kapitäns hin schielte der Magier zu seinen Mitreisenden: "Ich würde am Fischerdorf anlanden, oder wie seht ihr das?

Was meinen Sie damit, Herr Kapitän, Sie wissen  nicht, was von der Feste zu halten ist? Wer lebt dort? Sind es Feinde von Erastil? Zumindest könnten wir in dem Dorf einige Informationen dazu erhalten. Oder sollen wir diese Hecke näher inspizieren? Ein unnatürliches Wachstum könnte auf Magie hindeuten."


Eine weitere Aussage des Mannes ließ ihn nachfragen: "Haben Sie Probleme mit den Anhängern Hanspurs? Wenn sie so nah an unserem Reich leben, müssen wir da mit Ärger rechnen?"

Blutschwinge

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #64 am: 21.04.2017, 14:28:23 »
Der Kapitän schaute Ponzio verwundert an und antwortete erstmal mit einem knappen "Joh, das sind viele Fragen." Dann schien er einen Moment zu überlegen, vielleicht welche der Fragen er zuerst beantworten sollte. Doch dann sprach er weiter.

"Also, die Feste ist komisch, weil sie vor einem Jahr noch ein verfallenes Städtchen war. Und dann wuchs da plötzlich über viele Kilometer diese Hecke und gleichzeitig wuchs in der Ruine die Feste. Und ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Aber ich habe keine Probleme mit den Bewohnern, naja, ich habe bisher immer nur einen Mann gesehen, er winkt manchmal. Ist angezogen wie ein Jäger, man sieht ihn kaum bei der Hecke, wenn er nicht will. So wie er angezogen ist werdet ihr euch sicher mit ihm verstehen, naja, manche von euch." Er schaute zu denjenigen, die offen ein Zeichen Erastils trugen.
"Und das Fischerdorf ist dann noch ein Stück weg, ob die mehr über die Feste wissen, kann ich nicht sagen, habe sie nicht gefragt. Die Leute dort sind einfach, aber freundlich. Fischer eben. Reden auch nicht viel."

Wieder machte er eine Pause, aber es war zu erkennen, dass er noch nicht fertig war.

"Ja, und die Rattenleute, übles Volk. Sie haben diese Stadt am Südufer des Sees, haltet Abstand, sonst ersäufen sie euch wie eine junge Katze, nur um ihrem Gott zu gefallen. Fahre nie bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter über den See, immer nur am Nordufer, so weit weg wie möglich. Steht immer einer Schmiere. Üble Gesellen, üble Gesellen."

Kivan

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #65 am: 21.04.2017, 14:41:59 »
Als Kivan die Schilderung des Kapitäns hörte, wurde der sonst so in sich gekehrte Halbelf plötzlich hellhörig und ergriff das Wort. "Wenn ich das so höre, scheint mir Ponzios Vorschlag tatsächlich eine gute Idee zu sein. Auf jeden Fall klingt es danach, als ob bei der Festung und der Hecke Magie im Spiel wäre. Das könnte zwar interessant sein, aber ein Treffen mit den Dorfbewohner dürfte nützlicher sein, um einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu gewinnen. Ich bin daher ebenfalls dafür, am Fischerdorf anzufangen", führte der Waldläufer aus. "Die Festung und die Hecke können wir ja ggf. später inspizieren."
« Letzte Änderung: 21.04.2017, 16:11:13 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Eronomion

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #66 am: 21.04.2017, 14:51:39 »
Eronomion hatte viel Zeit auf der Reise bei seinem seidenschwarzen Reitpferd verbracht und auch regelmäßig mit ihm gesprochen. Die anderen Mitglieder der Gruppe hatten schon viel Zeit sich daran zu gewöhnen, dass der junge Mann von Alec, wie das Pferd offensichtlich hieß, so sprach als handele es sich dabei ebenfalls um einen Menschen, der Mitglieder der Truppe war. Ansonsten verbrachte der junge Mann viel Zeit damit das Wetter zu genießen und sein Gesicht in der Sonne zu baden, sofern keine Wolken dies verhinderten. Im großen und ganzen genoss er die Bootsfahrt und auch die Zeit auf dem See, die etwas weniger ruhig war machte ihm nicht allzu viel aus, war er es doch gewohnt, dass seine Füße von Zeit zu Zeit keinen sicheren Boden unter sich hatten. Nur dass das sonst nicht am Wasser lag sondern daran, dass Tische oder Stühle, auf die er sich geschwungen hatte, zu wackelig waren, um auf ihnen zu stehen.
Als sich die Reise dann schließlich ihrem Ende näherte und die Diskussion um den genauen Endpunkt begann, lag Eronomion gerade am Heck des Schiffes und genoss mal wieder die Sonne. Doch schnell bemerkte er, was vor sich ging, schwang sich auf die Beine und gesellte sich zu seinen Gefährten und dem Kapitän: "Wir wollen die Menschen kennen lernen und ihnen zur Seite stehen. Da ist es nur richtig, dass wir dorthin fahren, wo wir mehr von ihnen antreffen könnten. Und das ist gewiss das Fischerdorf, denn ein einsamer Mann in einer mysteriösen Feste, ist am Ende doch nur ein einzelner Mann. Und wenn wir ihn vom Fischerdorf dann doch besuchen wollen, wird es mit den Pferden nicht allzu lange dauern, hierher zurück zu gelangen, oder etwa nicht?"
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Angrosch Silberhammer

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #67 am: 22.04.2017, 10:27:13 »
Angrosch ließ es sich nicht nehmen selbst noch einmal kurz nach Egon und Rex zu schauen. Rex bekam dann von Angrosch die Reste des Abendessens und durfte auch mit in dessen Kammer schlafen.
Zum Frühstück nahm angrosch Rex dann ebenfalls mit und gab ihm etwas von dem reichlich gedeckten Tisch ab.

Die Flußfahrt machte Angrosch nicht besonderes viel aus, wobei er noch nie ein großer Freund von Schiffen und großen Seereisen war. Dies zeigte sich dann vor allem bei der stürmischen und unruhigen überquerung des See. Hier ließ sich angrosch dann doch des öfteren das ein oder andere noch einmal gründlich durch den Kopf gehen und opferte der See seinen Mageninhalt- Rex und Egon hingegen machte die Schiffahrt nicht viel aus.

Als sich dann alle anfingen über das Endziel der Reise zu unterhalten mischte Angrosch sich erst sehr spät in die Diskussion ein. "Nun gut, Ihr scheint Euch ja schon so ziehmlich einig zu sein wo unsere Reise hin gehen soll. Ich habe jedoch etwas Bauchschmerzen bei dieser Hecke und dem Besitzer der Festung. Ich würde mal fast darauf tippen das es ein Druide sein könnte. Von daher haben wir hier entweder einen mächtigen Verbündeten oder einen mächtigen Feind. Druiden tauchen niemals ohne bestimmten Grund an einem solchen Ort auf. Wir sollten dem auf jeden Fall nachgehen. Ihr habt aber Recht, vielleicht erfahren wir in dem Fischerort erst einmal einiges. Also dann auf zum Fischerort."

Alyssa

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #68 am: 23.04.2017, 19:40:15 »
Im Gegensatz zu einem Großteil der Gruppe, hatte Alyssa einige Probleme mit der Bootsfahrt. Zwar schaffte sie es gerade so, ihren Mageninhalt bei sich zu behalten aber gut ging es ihr dabei trotzdem nicht. Sie war schon mehr als einmal mit einem Boot gefahren aber meist waren das nur kurze Passagen über einen Fluss oder kleineren See und aus diesem Grund mit weniger Wellengang verbunden gewesen. So hatte die Hexe in den anderthalb Wochen stark mit sich selbst zu kämpfen gehabt und war deshalb recht still gewesen.

Sie schlief viel und lang, solange sie das konnte und nicht durch irgendetwas geweckt wurde. Das mochte man auf ihr Unwohlsein beziehen aber in Wirklichkeit trainierte und lernte sie weiter. Sie hatte es nur kurz erwähnt - und solange es niemand auf der Fahrt angesprochen hatte, auch nicht weiter ausgeführt - aber Schlaf und insbesondere Träume nahmen eine besondere Stellung in ihrem Leben ein. Wenn sie träumte, war sie sich dessen nicht nur bewusst, sondern sie konnte ihre Träume auch kontrollieren. Mithilfe ihres Vertrauten, der irgendwie in ihre Träume eindringen und dort eine viel mächtigere, intelligentere Form annehmen konnte, war es ihr möglich, zu lernen und stärker zu werden. Nur auf diese Weise hatte sie es geschafft, in ihrem Alter so viel Wissen und magische Kraft anzusammeln.

Als der Kapitän nach der Gruppe rief, schlurfte Alyssa zu der kleinen Versammlung und hörte sich an, was besprochen werden musste. Da sie sich nicht beeilen mussten, war es eigentlich egal, wohin sie zuerst gehen würden. So nickte sie den Vorschlägen auch nur zu.
"In Ordnung, zuerst zum Fischerdorf. Machen wir uns ein Bild von der Bevökerung. Die Hecke, die Ruine und ihr Bewohner werden schon nicht wegrennen. Ich glaube zwar nicht, dass die Leute im Dorf etwas genaueres wissen aber wir haben nichts zu verlieren."

Blutschwinge

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Das Abenteuer beginnt
« Antwort #69 am: 25.04.2017, 16:50:12 »
Der Kapitän hatte sich während der weiteren Unterhaltung heraus gehalten, er hatte auf den Fluss geschaut und die Abenteurer hatten das Gefühl, er würde sie gar nicht mehr wahrnehmen. Nach Alyssas Worten passierte eine Weile gar nichts, doch dann drehte sich Daro abrupt zu ihnen um. "Gut, dann nach Reschen."[1]

Wie angekündigt ankerte das Boot einige Stunden bevor sie den Kallas See erreichten und am nächsten Morgen fuhren sie dann weiter. Irgendwann kam Daro wieder zu ihnen und zeigte nach Süden. "Dort irgendwo liegt Flussheim, haltet euch von dort fern." Vom Boot aus war allerdings von der Stadt nichts zu sehen und sie entdeckten auch am südlichen Ufer nichts und niemand. Was sie aber bald darauf am nördlichen Ufer entdeckten, dort wo der See wieder in den Sellen überging, war eine dichte Hecke[2], die das gesamten Ufer entlang wuchs und nicht ohne weitere zu überwinden sein würde.

Die Hecke blieb für etwa eine Stunde ihr Begleiter. Zwei mal entdeckten sie einen kleinen, einfachen aber stabilen Holzturm hinter der Hecke, aber es war dort niemand zu sehen. Vom Kapitän erfuhren sie, dass die Türme neu sind und vor zwei Monaten, als er das letzte Mal hier vorbei kam, noch nicht da waren.

Und dann erreichten sie das, was der Kapitän eine Feste genannt hatte. Es war ein massiver, breiter aber nicht besonders hoher Steinturm, er wirkte fast wie abgebrochen, aber es war zu erkennen, dass er so gebaut war, um den herum noch einige weitere Gebäude zu erkennen waren. Das ganze Areal wurde von einer Steinmauer umschlossen, die zum Teil alt aber gut ausgebessert aussah und zum Teil neu errichtet wurde. Die Reste der alten Stadtmauer waren noch zu erkennen, aber außerhalb der feste stark verfallen. Die Hecke wurde durch die Feste unterbrochen, begann aber direkt neben der Feste erneut. Daro stand am Bug und schaute zur Feste herüber und irgendwann erkannten alle, die ebenfalls zu Feste schauten, einen Mann, der plötzlich neben der Hecke auftauchte und winkte. Er trug einen grün-braunen Umhang mit Kapuze, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte und war kurz darauf genauso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Die Hecke reichte noch eine weitere Stunde weit und hörte dann abrupt auf.

Und dann, nach weiteren anderthalb Tagesreichen, erreichten sie ein Dorf, das direkt am Fluss lag. Es bestand aus vielen einfachen Holzhäusern und einigen großen Zelten, außerdem lagen gut 20 Wohnboote am Ufer vor Anker. Es gab zwar einen kleinen Anleger, der war aber nur für kleinere Boote geeignet, die Flussbarsch konnte dort nicht anlegen. "Es gibt ein Stück vor dem Dorf einen guten Platz zum Anlanden für uns. Dort könnt ihr an Land gehen. Wir übernachten noch hier und fahren morgen früh zurück."

Kurz darauf lag das Flussschiff nahe des Ufers vor Anker und über zwei massive Planken konnten die Pferde und der Wagen vom Boot geholt werden.
Vor ihnen lag ein weites, relativ flaches und grünes Land. Es gab einzelne Hügeln, aber keine hohen Berge. Das Dorf war noch ein ganzes Stück entfernt, daher konnten sie außer den Holzhütten und den Zelten koch keine Einzelheiten erkennen. Einige Bewohner konnten sie im Dorf sehen und am Steg waren ebenfalls Leute zu Gange, aber an ihrem Anlegeplatz war niemand.
Hinter dem Dorf war in einiger Entfernung ein Wald zu erkennen, der aber nicht sehr groß zu sein schien. Sie sahen hinter dem Fischerdorf einige Felder und den einen oder anderen dunklen Fleck, der ein Hof sein mochte.
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« Letzte Änderung: 17.11.2019, 12:20:51 von Blutschwinge »

Angrosch Silberhammer

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« Antwort #70 am: 26.04.2017, 06:43:29 »
Angrosch war sichtlich froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben als sie alle dann endlich anlegten und das Boot verließen.
Auch Rex war froh endlich mal wieder etwas neues zu erschnüffeln und frei laufen zu dürfen, so war es nicht verwunderlich das er erst einmal einige Meter umher rannte und die Gruppe mehrmals umkreiste bevor er wieder zu seinem Herrchen zurück kehrte um dann dort wie gewohnt still und achtsahm an dessen Seite zu bleiben.

"Ah, endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Ich bin echt froh endlich mal wieder etwas laufen zu können"
, sagte Angrosch erleichtert während er seine Ausrüstung kontrollierte und den Wagen belud.

Kivan

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« Antwort #71 am: 26.04.2017, 07:22:12 »
Kivan war ebenfalls froh, wieder an Land zu sein, was aber nicht daran lag, dass er das Wasser nicht mochte. Vielmehr war es so, dass esie ihm schwer viel seine Sicherheit in die Hände einer anderen Person wie dem Kapitän zu legen. Er verabschiedete sich mit kurzen freundlichen Worten und ging dann als einer der ersten an Land. "So, da wären wir also", dachte er. "Mal schauen, was das Land für Überraschungen für uns bereit hält." Der Halbelf ließ seinen Blick eine Weile über die entfernt zu sehende Ortschaft und die Umgebung schweifen und wartete bis auch die anderen von Bord gegangen waren. Schließlich sprach er die beiden Jünglinge an. "Werte Herren, ich denke jetzt wäre eine gute Gelegenheit, euer Können unter Beweis zu stellen und mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten, um ein paar Informationen über diesen Ort und das Land zu sammeln,", sagte er und blickte die beiden auffordernd an.
« Letzte Änderung: 29.04.2017, 17:33:06 von Kivan »
Der Bogenmacher formt den Bogen, der Meisterschütze formt sich selbst.

Ponzio

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« Antwort #72 am: 26.04.2017, 09:35:02 »
Der Rest der Reise verlief ruhig, war aber für den interessierten Beobachter nicht uninteressant. Der Ort, zu dem sie fuhren, war dem Namen nach sicherlich ein Fischerdorf, und Ponzio machte sich innerlich eine Notiz - wer weiß, wozu ein solches Wissen noch gut sein würde. Den befürchteten Zusammenstoß mit Hanspur-Anhängern gab es nicht, und so war die Gruppe bald auf dem letzten Teilstück des Weges, an dem sie an besagter Hecke vorbeikamen.

Ab dem Moment, an dem der Kapitän von ihr erzählt hatte, war Ponzio gespannt gewesen, ob sich ihre Existenz durch natürliches Wachstum erklären lassen würde, und wie er vermutet hatte, war dies nicht der Fall: Es handelte sich offensichtlich um Ligustrum vulgare, eine durchaus auch in der Wildnis häufig vorkommende Pflanze - doch sehr langsam wachsend, was eine magische Komponente, die dieses Wachstum beschleunigte, beinahe zum sicheren Fakt machte.
Noch interessanter wurde es, als der Herr der Festung, oder so vermutete der Magier, sich ihnen tatsächlich zeigte - und sogar zuwinkte. Der kurze Anblick genügte jedoch nicht, um die unterschwellige Andeutung ihres Kapitäns, dass es sich dabei um Erastil selbst handeln könnte, zu erhärten oder zu widerlegen.

Ponzio verbrachte den Rest der Fahrt größtenteils in seine eigenen Gedanken versunken, und als sie schließlich Reschen erreichten, hätte er durchaus auch noch ein oder zwei Tage mehr Zeit auf dem Schiff mit Müßiggang verbracht, anstatt sich nun in ihr Abenteuer zu stürzen. Als einer der letzten führte er schließlich sein Pferd von Bord und gesellte sich zu den anderen, um kurz über das weitere Vorgehen zu sprechen. Erst als plötzlich der Hund um ihn herum sprang, wurde er endgültig aus seinen Gedanken gerissen, musste unwillkürlich lächeln und kraulte den Hund vergnügt hinter dem Ohr.

Schließlich schaltete er sich ebenfalls in das Gespräch ein: "Wir sollten zunächst einmal das hiesige Gasthaus aufsuchen. Zum einen ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn wir die kommende Nacht erst einmal hierbleiben, und wenn es einen Ort gibt, an dem man Informationen erhalten kann, dann sicherlich die lokale Tränke.

Aber eine andere Sache beschäftigt mich schon eine Weile: Was haltet ihr von dem Herrn dieser Festung? Es scheint ja, als ob er zumindest den Eindruck erwecken wollte, Erastil zu sein. Was denkt ihr, die ihr euch ihm verschworen habt, dazu? Ist das möglich? Oder ist es ein Hochstapler, oder die Ähnlichkeit purer Zufall? Wie dem auch sei: Diese Hecke ist nicht auf natürliche Art so schnell so hoch gewachsen - und mir wäre es lieb zu wissen, ob wir hier einen möglicherweise mächtigen Feind haben, oder einen wohlwollenden Verbündeten."
« Letzte Änderung: 26.04.2017, 09:35:29 von Ponzio »

Oldor

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« Antwort #73 am: 27.04.2017, 06:59:11 »
spüren konnte. Er führte sein Pony über die Planken aufs Land. Es hatte die ganze Fahrt ohne Aufsehen erduldet und bekam zur Belohnung noch einige Äpfel und Möhren, die sich Oldor für diesen Moment aufgespart hatte.
Diese Hecke war schon extrem lang. Wenn diese zu allen Seiten von gleicher Länge ist wird sie ein ansehnliches Areal eingrenzen. Die Körpersprache der winkenden Gestalt spricht augenscheinlich nicht von bösem oder aggressivem Verhalten. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Es wird sicherlich eine bedeutende Persönlichkeit sein. Ob es sich nun selbst für eine solche hält oder auch nicht.
Die Entscheidung, zuerst das Fischerdorf in Augenschein zu nehmen war sicherlich eine gute Entscheidung gewesen. Oldor kannte die Leute des Königreichs nicht und er kannte auch nicht deren Gepflogenheiten und Rituale. Wenn wir mit den Bewohnern des Fischerdorfs in Kontakt treten, sollten wir vorsichtig und respektvoll vorgehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Dorfbewohner nur selten Besuch von Fremden bekommen und zugleich auch noch von so vielen unterschiedlichen Typen. Vielleicht wäre es besser, wenn nur zwei oder drei von uns das Dorf in Augenschein nehmen und die Restlichen nachkommen.


Eronomion

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« Antwort #74 am: 27.04.2017, 11:35:39 »
"Das lasst mal meine Sorge sein" kommentierte Eronomion die Worte des Zwerges, nachdem er Alec gerade von dem Boot geführt hatte. Statt nun mit seinen Gefährten zu sprechen, wandte er sich auch zunächst an sein Reittier: "Na Bruder, hast du Lust ein paar neue Gesichter kennen zu lernen?" Wenig überraschend antwortete das Tier nicht auf die Frage, aber stattdessen schwang sich Eronomion gewand auf seinen Rücken, zupfte sein Hemd und seinen Umhang zurecht und sagte dann zu seinen Begleitern: "Ich werde mich mal umhören und sehen, was die Fischer so zu sagen haben. Ihr könnt euch ja in der Zwischenzeit hier in der näheren Umgebung umsehen. Oder ihr wartet einfach noch einen Moment und genießt den festen Boden unter den Füßen. Oder ihr entscheidet, was es genau nun zu tun gilt. Ich bringe erstmal in Erfahrung, was in diesem Dorf so vorgeht. Danach können wir dann genau Pläne schmieden. Vielleicht gibt es ja auch gar kein Gasthaus dort." 
Mit seinem charakteristischen Lächeln auf den Lippen trieb Eronomion dann Alec an und wenig später war er auch schon auf dem Weg in Richtung Fischerdorf. Dort angekommen machte er keine Anstalten sich in irgendeiner Weise zu verbergen, sondern er ritt einfach mitten in das Dorf hinein und stieg dann ab um sich einem der Bewohner des Dorfes - bevorzugterweise einer jüngeren Dame mit einem netten Lächeln - zu nähern und sagte dann: "Heda, seid mir gegrüßt! Was könnt ihr einem der fremd ist in diesem Land über diesen schönen Ort und sein Umland berichten? Gewiss muss es hier etwas besonderes geben, wenn jemand wie ihr ihn sich als Heim gewählt hat."[1]
 1. Diplomacy: 17, falls es keine Frau ist 16.
« Letzte Änderung: 27.04.2017, 12:02:21 von Eronomion »
Unfortunately, my one true love remains myself...

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