Der Kapitän hatte sich während der weiteren Unterhaltung heraus gehalten, er hatte auf den Fluss geschaut und die Abenteurer hatten das Gefühl, er würde sie gar nicht mehr wahrnehmen. Nach Alyssas Worten passierte eine Weile gar nichts, doch dann drehte sich Daro abrupt zu ihnen um.
"Gut, dann nach Reschen."[1]Wie angekündigt ankerte das Boot einige Stunden bevor sie den Kallas See erreichten und am nächsten Morgen fuhren sie dann weiter. Irgendwann kam Daro wieder zu ihnen und zeigte nach Süden.
"Dort irgendwo liegt Flussheim, haltet euch von dort fern." Vom Boot aus war allerdings von der Stadt nichts zu sehen und sie entdeckten auch am südlichen Ufer nichts und niemand. Was sie aber bald darauf am nördlichen Ufer entdeckten, dort wo der See wieder in den Sellen überging, war eine dichte Hecke
[2], die das gesamten Ufer entlang wuchs und nicht ohne weitere zu überwinden sein würde.
Die Hecke blieb für etwa eine Stunde ihr Begleiter. Zwei mal entdeckten sie einen kleinen, einfachen aber stabilen Holzturm hinter der Hecke, aber es war dort niemand zu sehen. Vom Kapitän erfuhren sie, dass die Türme neu sind und vor zwei Monaten, als er das letzte Mal hier vorbei kam, noch nicht da waren.
Und dann erreichten sie das, was der Kapitän eine Feste genannt hatte. Es war ein massiver, breiter aber nicht besonders hoher Steinturm, er wirkte fast wie abgebrochen, aber es war zu erkennen, dass er so gebaut war, um den herum noch einige weitere Gebäude zu erkennen waren. Das ganze Areal wurde von einer Steinmauer umschlossen, die zum Teil alt aber gut ausgebessert aussah und zum Teil neu errichtet wurde. Die Reste der alten Stadtmauer waren noch zu erkennen, aber außerhalb der feste stark verfallen. Die Hecke wurde durch die Feste unterbrochen, begann aber direkt neben der Feste erneut. Daro stand am Bug und schaute zur Feste herüber und irgendwann erkannten alle, die ebenfalls zu Feste schauten, einen Mann, der plötzlich neben der Hecke auftauchte und winkte. Er trug einen grün-braunen Umhang mit Kapuze, so dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte und war kurz darauf genauso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war. Die Hecke reichte noch eine weitere Stunde weit und hörte dann abrupt auf.
Und dann, nach weiteren anderthalb Tagesreichen, erreichten sie ein Dorf, das direkt am Fluss lag. Es bestand aus vielen einfachen Holzhäusern und einigen großen Zelten, außerdem lagen gut 20 Wohnboote am Ufer vor Anker. Es gab zwar einen kleinen Anleger, der war aber nur für kleinere Boote geeignet, die
Flussbarsch konnte dort nicht anlegen.
"Es gibt ein Stück vor dem Dorf einen guten Platz zum Anlanden für uns. Dort könnt ihr an Land gehen. Wir übernachten noch hier und fahren morgen früh zurück." Kurz darauf lag das Flussschiff nahe des Ufers vor Anker und über zwei massive Planken konnten die Pferde und der Wagen vom Boot geholt werden.
Vor ihnen lag ein weites, relativ flaches und grünes Land. Es gab einzelne Hügeln, aber keine hohen Berge. Das Dorf war noch ein ganzes Stück entfernt, daher konnten sie außer den Holzhütten und den Zelten koch keine Einzelheiten erkennen. Einige Bewohner konnten sie im Dorf sehen und am Steg waren ebenfalls Leute zu Gange, aber an ihrem Anlegeplatz war niemand.
Hinter dem Dorf war in einiger Entfernung ein Wald zu erkennen, der aber nicht sehr groß zu sein schien. Sie sahen hinter dem Fischerdorf einige Felder und den einen oder anderen dunklen Fleck, der ein Hof sein mochte.