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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93351 mal)

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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #270 am: 12.12.2017, 10:41:22 »
Da niemand auf ihn zu hören schien, verschränkte Yzwaz die Arme vor der Brust, seinen Stab in einer knotigen Faust, und hörte dem weiteren Streit unbewegt zu. Der Gnom rätselte, was seine Brüder wohl dazu antreiben mochte, Atem und Energie darauf zu verwenden, dass sie sich gegenseitig vorwarfen, nicht derselben Meinung zu sein - ohne dass aber einer auf die Idee kam, dem anderen die Argumente darzulegen, die ihn zu seiner speziellen Philosophie geführt hatten. So verfolgte der Grauhäutige den hitzigen Wortwechsel stumm, indem seine Augen unter den buschigen Brauen von Redner zu Redner huschten. Nur gelegentlich gab er so etwas wie ein "Hm-hrm..." von sich.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #271 am: 12.12.2017, 10:59:44 »
Auch Scarlett hatte offenbar kein großes Interesse daran, sich in die Streitigkeiten über Lebensphilosophien einzumischen. Daher machte sich die junge Frau daran, Werkzeug zusammenzusuchen, um ihren Vorschlag später nocheinmal aufzubringen, die Körper der gefallenen Banditen zumindest zu begraben. Melandro konnte dann ja Wache halten, wenn er das für unsinnig hielt.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #272 am: 12.12.2017, 16:04:35 »
Vorbis blickte tief in Melandros Augen, als dieser seine Stimme senkte. Und dort erblickte er zum ersten Mal seit ihrem Wiedersehen ehrliche Aufrichtigkeit. Er war also noch da, sein Bruder, auch wenn er sich eine Fassade zurechtgelegt hatte, die er womöglich selbst kaum noch von seinem wahren Ich unterscheiden konnte. Immerhin: Vorbis war beruhigt, dass Melandro nicht, wie er kurz befürchtet hatte, zu einer seelenlosen Tötungsmaschine geworden war. Zwar war sein Umgang mit Gewalt für Vorbis nur schwer zu ertragen, aber verloren war der Halbdrow nicht.

"Gut." Sagte er nur, und nickte Melandro dabei fast unmerklich zu.

"Dann lasst uns überlegen, was wir nun tun. Wir sind alle ausgeruhter und können unserem Verstand mehr vertrauen als noch gestern abend. Die Situation hat sich nicht verändert: Hier befinden sich mehr Waren, als wir transportieren können, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Verbündete der Banditen auftauchen. Mein Vorschlag ist der Folgende: Wir beseitigen zunächst die Spuren des Kampfes. Danach durchsuchen wir die restlichen Gebäude - vielleicht finden wir ja doch noch irgendwelche Beweise, die auf die Hintermänner hindeuten. Außerdem inventarisieren wir alle Beute, die wir finden können. Dabei halten wir natürlich immer Ausschau nach sich nähernden Feinden. Gegenvorschläge?"

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #273 am: 12.12.2017, 18:19:24 »
Vorbis "Gut" als Eingeständnis des dicken Priesters betrachtend, verflüchtigte sich die kalte Wut aus Melandros Bauch und ließ ihn für einen Moment emotional in der Luft hängen. Rasch entschloss sich der Halbdrow deshalb dazu, etwas Produktives zu tun, vor allem etwas, dass nicht nach harter Arbeit stank und nahm die Armbrust von seinem Rücken. Dabei überprüfte der Pirat mit einem beiläufigen Blick, dass die Waffe geladen war und verschwand "Ich passe auf, dass euch nichts passiert." verkündend nach draußen um einen Aussichtsposten zu beziehen und etwas frische Luft und Sonnenschein zu tanken.

Und das ihn von allen ausgerechnet der stets urteilende Maldrek zu verteidigen versucht hatte, dass musste erst einmal verdaut und durchdacht werden geisterte es durch den Kopf des Halbelfs.

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #274 am: 13.12.2017, 10:19:09 »
Yzwaz nickte brummend, als der Streit schließlich beendet schien. Der Gnom machte sich ohne großes Zeremoniell daran, Scarlett zu helfen. "Wut, Zorn, aggressive Gefühle: Die dunkle Seite der Menschen sind sie" meinte er dabei weise nickend.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #275 am: 13.12.2017, 10:53:04 »
Nachdem die Wogen zumindest fürs erste wieder geglättet waren, machten sich die Waisen an die - nicht gerade angenehme - Arbeit. Ihnen war schnell klar, dass sie den Aufenthaltsraum niemals in einen Zustand bringen würden, dass nicht mehr auffiel, was hier geschehen war. Sie hatten hinter dem Haus eine Grube ausgehoben und die Leichen hinein gelegt und dann mit Erde bedeckt. Es waren keine Einzelgräber, aber dafür hatten die Waisen nicht wirklich die Zeit und sie waren sich auch nicht sicher, ob die Banditen eine solche Behandlung überhaupt verdienten.
Dennoch blieben viele dunkle Flecken auf den Holzbohlen des ehemaligen Bauernhauses und auch einer im Flur zu den Zimmern. Dazu kamen all die zerbrochenen Krüge und Möbel, die den heftigen Kampf nicht schadlos überstanden hatten, die schwarzen Brandflecken, die von der entfesselten Magie hinterlassen worden waren.
Nachdem hier das Gröbste erledigt war, war es bereits Mittag und die Waisen konnten sich endlich daran machen, die gestohlenen Waren genauer in Augenschein zu nehmen und noch einmal nach irgendwelchen Dokumenten zu suchen. Das einzig geschriebene, was sie fanden war das kleine Büchlein, das die Anführerin gelesen hatte . Enttäuscht mussten sie aber erkennen, dass sich hier gar kein wirklicher Text fand, sondern dass es sich eher um eine Art Bilderbüchlein handelte, in dem verschiedene Szenen aus dem Leben und Wirken berühmter Helden der Schwertküste abgebildet waren. Sie konnten einen ihnen unbekannten Drachentöter sehen, Barbaren im Kampf und einen einsamen Dunkelelfen, der mit zwei Säbeln in einem Meer aus Orks stand.
In der Scheune wurde ihnen hingegen klar dass hier nicht alles, was auf den Karawanen gewesen war in der Scheune zu finden war. Es waren vielleicht zwei oder drei Wagenladungen, aber dem Berg an Holz zu Folge mussten es mindestens doppelt so viele Kisten gewesen sein. Es bestand also kein Zweifel daran, dass jemand einen Teil der Waren bereits von hier abtransportiert hatte. Und tatsächlich tauchten in den frühen Abendstunden, kurz vor Sonnenuntergang, zwei Wagen am Horizont auf, der aus Richtung der großen Straße kamen und zielstrebig auf das Gehöft zuhielten. Sie waren noch zu weit weg, um irgendwelche Details zu erkennen, außer, dass die Wagen wohl zu ihnen kommen würden. Wohin sollten sie hier in der Wildnis auch sonst unterwegs sein? Den Waisen blieb noch eine kurze Weile sich vorzubereiten, dann würden die Fremden nah genug sein,
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #276 am: 13.12.2017, 11:16:45 »
"Maldrek, Du kannst doch Dein Aussehen verändern. Ich besitze einen Zauber, der ähnliches vermag. Vielleicht können wir sie so in eine Falle locken?" schlug Scarlett vor, als sie die Wagen entdeckt hatten. "Womöglich können wir jetzt die Antworten auf die Fragen finden, die wir suchen. Wir müssen nur sicherstellen, dass sie nicht direkt bemerken, dass hier nicht alles in Ordnung ist."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #277 am: 13.12.2017, 19:52:44 »
"Sie gefangen nehmen wir sollten" nickte Yzwaz. "Am besten verstecken mich ich werde." Damit schaute er sich zuversichtlich auf dem Hof um, wo sich hinter einem Strauch, einer Regentonne oder einem ähnlichen Sichthindernis ein guter Platz für ihn finden würde. Immerhin war er deutlich kleiner als ein Mensch, so dass er sich auch würde verbergen können, wo ein solcher keinen Raum fände.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #278 am: 14.12.2017, 13:17:08 »
Vorbis hatte es nicht ganz so leicht, ein gutes Versteck zu finden, wie der Gnom. Allerdings musste er auch nicht so nah am Geschehen sein wie der kleine Berserker, und fand so ebenfalls eine Position von der aus er alles im Blick hatte und mit der einen oder anderen Heilung eingreifen konnte.[1] Wenn es zum Kampf kommen sollte, würde er wieder versuchen, seine drei kämpfenden Geschwister[2] zu segnen, und erinnerte sie daher daran, dass sie versuchen sollten, in seiner Nähe zu sein, wenn sie den Hinterhalt starteten.
 1. Nehme ich mal an.
 2. Melandro, Yzwaz, Scarlett

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #279 am: 15.12.2017, 16:52:21 »
Nachdem sie lange gesucht hatten war klar, dass sie ohne weitere Informationen versuchen mussten, die Falle zu stellen. Aber wenn die Ankömmlinge sie kannten war es egal, das er den Namen nicht wusste und wenn nicht konnte er die Leute fragen, zu wem sie wollten. Also versuchten sie ihr Glück so wie geplant. Scarlett und er nahmen die fremde Gestalt an und einer der anderen öffnete das Tor, solange die Wagen noch weit genug entfernt waren, um das fremde Gesicht nicht erkennen zu können[1] "Die Wagen sollen am besten gleich in den Hof fahren, falls was schief geht kommen sie da nicht so leicht weg."
 1. falls nicht möglich werde ich in der neuen Gestalt das Tor öffnen
« Letzte Änderung: 16.12.2017, 23:37:14 von Maldrek »

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #280 am: 17.12.2017, 10:41:57 »
"Meine Idee wäre, dass Maldrek und ich die Gestalten von dem Magier und der Kriegerin annehmen, damit sie vertraute Gesichter sehen. Wir sollten versuchen, sie in den Hof zu locken, aber da wir nicht genau wissen, wer da kommt und wie die Verhältnisse zwischen ihnen sind, sollten wir nicht zuviel mit ihnen reden. Wahrscheinlich haben sie eine bestimmte Vorgehensweise, die sollten wir nicht unterbinden. Sie in Sicherheit wiegen und in eine günstige Position locken, damit wir zuschlagen können. Wenn es nur zwei Fahrer sein sollten, können wir sie auch zur Aufgabe zwingen, aber ansonsten würde ich eher sichergehen, da wir ihre Fähigkeiten nicht kennen. Allerdings sollten wir zusehen, dass sie diesmal nicht sterben, damit wir sie befragen können, oder auch als Gefangene mit nach Niewinter nehmen können," erklärte Scarlett nochmal etwas ausführlicher ihren Vorschlag.
« Letzte Änderung: 17.12.2017, 10:43:30 von Scarlett »

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #281 am: 17.12.2017, 10:55:27 »
Von Yzwaz war nichts mehr zu sehen. Der Gnom hatte Scarlett aber offenbar gehört, denn kaum war sie mit ihren Erklärungen am Ende angelangt, schob sich für einige Momente der Stab des Grauhäutigen aus einem Busch hervor und machte einige winkende Bewegungen. Yzwaz hatte aufmerksam zugehört - und einverstanden er war!

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #282 am: 17.12.2017, 14:20:29 »
Den Plänen seiner Geschwister zustimmend, verbirgt sich Melandro äußerst gekonnt neben dem Eingang um sofort einsatzbereit zu sein wenn es wieder Schwert-Arbeit zu verrichten galt.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #283 am: 17.12.2017, 20:08:09 »
Die Waisen handelten schnell und bereiteten alles vor, nachdem sie sich kurz abgesprochen hatten, was genau sie jetzt tun wollten. Maldrek und Scarlett wirkten ihre Zauber und von einem Augenblick auf den anderen waren zwei der ursprünglichen Bewohner des Gehöfts nach Hause zurückgekehrt. Melandro postierte sich bei dem Tor und öffnete es, sobald die Wagen nah genu waren. Tatsächlich steuerte einer der beiden Wagen direkt in den Innenhof, während der andere vor dem Scheunentor stehen blieb.
Maldrek und Scarlett standen auf der Veranda und konnten so gut sehen, womit sie es zu tun hatten. Zwei Männer, einer davon ein Mensch und einer ein Zwerg saßen auf dem Kutschbock des Wagens, der den Karawanenwagen nicht unähnlich war. Die Ladefläche war gefüllt mit einer ganzen Reihe Kisten, allerdings konnten die Waisen nicht sehen, was genau sich darin befand. Beide waren bewaffnet. Der Zwerg mit einer großen Axt, der andere Mann mit einer schweren Armbrust und einem Knüppel. Diese Waffen lagen griffbereit neben ihnen auf dem Kutschbock, sie machten aber keine Anstalten danach zu greifen.
Stattdessen herrschte der Zwerg die zwei verkleideten in dem Moment an, in dem er mit dem Wagen in den Hof fuhr: "Was ist hier los? Wo sind die fertigen Kisten? Wir müssen heute noch wieder zurück nach Niewinter! Und wo sind eure Leute? Und wieso ist das andere Tor nicht offen? Habt ihr die Nacht wieder zu viel gesoffen?"
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #284 am: 18.12.2017, 07:42:49 »
Maldrek machte einen Schritt nach vorne und hob entschuldigend die Hände. Er versuchte heiser zu klingen und nuschelte etwas. "Wir hatten Ärger mit ihnen." Dann sah er Scarlett an und sagte. "Komm, hol sie raus."

Noch in ihre Richtung schauend nutze er seine magische Formel und zeige dann auf den Wagen, um den Zauber, der die Männer in den Schlaf schicken konnte, dort zur Wirkung zu bringen.[1]
 1. 20ft Radius, bis zu 30 hp werden betroffen

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