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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93367 mal)

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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #330 am: 13.01.2018, 11:53:10 »
Interessiert verfolgte der Gnom den Wortwechsel zwischen Vorbis und dem Zwerg. Dass der Kleriker ihm nicht geantwortet hatte, schien ihn nicht zu stören - schließlich war es auch Yzwaz' Gewohnheit, gelegentlich nicht zu reagieren, wenn er angesprochen wurde, um dann Stunden später den von seinem Gegenüber längst vergessenen Faden wieder aufzunehmen. "Warum sterben du willst, nur weil nach Niewinter nicht mehr gehen du kannst?" wandte er sich schließlich an den Zwerg. "Den Suchenden an jedem Ort die Weisheit erwartet. Viel länger noch werden dein Bart könnte" gab er zu bedenken. Dann verzog er sein Gesicht zu einem faltigen Grinsen und fügte hinzu: "Doch wenn wirklich jeden seiner Feinde dieser Fuchs umbringt, uns doch den Vortritt lassen du wirst? Hrm?"

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #331 am: 13.01.2018, 14:36:17 »
Der Zwerg sah finster zu dem Gnom, auch wenn eine Spur von Unsicherheit auf seinem Gesicht stand nach all dem: "Was redest du? Wobei soll ich euch den Vortritt lassen? Und als ob ihr mich würdet laufen lassen. So wie ihr uns überfallen habt, werdet ihr wohl kaum so zimperlich sein. Selbst wenn. Ich müsste schon die Beine in die Hand nehmen und mindestens runter bis Baldur's Tor, vielleicht sogar nach Amn oder bis Calimhafen. Der Fuchs vergibt nicht und man enttäuscht ihn nicht. Das weiß jeder."
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #332 am: 15.01.2018, 11:29:39 »
Nun mischte sich auch Maldrek ein, bevor einer, vermutlich Melando, den Zwerg tatsächlich einfach tötete.

"Wir sind nicht hier um jeden zu töten, den wir treffen. Das es hier so aussieht liegt an der Unfähigkeit deiner Kollegen, zu erkennen, wann ein Kampf verloren ist. Und dir scheint es ähnlich zu gehen. Wie auch immer, vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass du deinen zwergischen Dickschädel mal etwas anstrengst und versuchst, mit uns einen guten Handel zu machen. Keiner weiß bisher, dass du überlebt hast, keiner außer uns. Hier unser Angebot: du sagst uns alles, was du weißt, und damit meine ich alles und versprichst, nach Süden zu verschwinden. Und mit verschwinden meine ich auch verschwinden, geh in die Silbermarken zu den Zwergen und fange dort ein ordentliches Leben an, oder sowas. Das ist wohl deine einzige Chance. Wenn du aber wirklich sterben willst, dann gebe ich dir einen Dolch und du kannst ihn dir selbst in den Wanst rammen. Also, triff deine Wahl!"
Seine Augen funkelten, er war wirklich erbost darüber, das jemand sein leben so leichtfertig weg warf. Er hatte Menschen, die keine Chance hatten, kämpfen sehen, einfach nur um in Würde zu sterben. Aber dieser Zwerg hier, egal wie viel Angst man hatte, es gab immer einen Ausweg, immer eine Wahl.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #333 am: 15.01.2018, 11:39:02 »
Scarlett wollte auch gerade etwas sagen, als Maldrek das Wort erhob. Sie hatten offensichtlich beide in etwa denselben Gedanken gehabt.

Daher fügte sie nur noch an: "Der Fuchs benutzt euch doch nur, um selbst schön im Hintergrund zu bleiben und in Sicherheit. Dass das hier irgendwann auffliegen würde und jemand euch finden würde, sollte euch doch auch klargewesen sein. Wir sind hier, um die Überfälle zu beenden und um die Waren wiederzubeschaffen. Dein Leben ist für uns nicht von Interesse, solange diese beiden Punkte erfüllt sind. Wenn Du also verschwindest und untertauchst, ist das für uns genauso in Ordnung wie wenn Du hier unter irgendeinem Baum von den Tieren aufgefressen wirst. Aber Du wirst uns schon etwas anbieten müssen, im Gegenzug, damit wir es uns nicht einfach machen mit Dir. Und wenn wir Dich laufen lassen, dann ist es ohnehin auch in Deinem Sinne, dass dem Fuchs das Handwerk gelegt wird, denn das ist dann der nächste Schritt für uns. Für Deine eigene Sicherheit also. Und vielleicht gibt Dir die ganze Sache ja auch etwas mit auf den Weg und Du versuchst in Zukunft auf andere Weise, Dein Gold zu verdienen. Man lebt schließlich nur einmal, und die nächsten sind vielleicht nicht so großzügig, wie wir es sind."

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #334 am: 15.01.2018, 12:51:51 »
Vorbis wusste zwar immer noch nicht so recht, welche göttliche Gnade er gerade empfangen hatte, aber offenbar war sie wirkungsvoll gewesen. Was ihn betraf, so glaubte er, dass der Zwerg ihnen alles gesagt hatte, was er wusste. Sie hatten auf jeden Fall genügend Informationen, die sie ihren Auftraggebern in Niewinter übergeben konnten. Was die anderen nun noch von dem Zwerg wollten, war ihm deshalb unklar.

"Ich glaube, er hat uns alles gesagt, was er weiß. Und er wird mit Sicherheit nicht nach Niewinter zurückgehen, um den Fuchs vor uns zu warnen. Er hat recht: das würde er nicht überleben. Ich sage, lassen wir ihn laufen. Die Welt ist groß, und auch der Arm des Fuchses reicht nur endlich weit. Ich würde es im Osten versuchen."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #335 am: 15.01.2018, 12:59:20 »
Nachdem sich offenbar alles ohne sein Zutun zur Zufriedenheit geregelt hatte, brummte Yzwaz noch einige Male und sagte dann zu dem Zwerg, Vorbis zunickend: "Diesem Rat folgen du solltest. Den Fuchs in in seinem Bau aufsuchen wir werden und sehen, ob uns umbringen er kann. Hrm!" Wobei er sich ausgiebig seinen dichten Bart strich.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #336 am: 19.01.2018, 17:43:00 »
Da sie sicher waren, dass sie aus dem Zwerg nichts mehr herausbekommen würden und eine kurze Befragung des anderen Gefangenen ergab, dass der von selbigem angeworben war und noch weniger wusste, begaben die Waisen sich zur Ruhe, hatten allerdings bereits entschieden die zwei laufen zu lassen, sobald sie selbst auf dem Weg nach Niewinter waren. Es dauerte lange die Wagen entsprechend vorzubereiten, aber am nächsten morgen konnten sie dennoch zurück in ihre alte Heimat aufbrechen, während sie den Zwerg und seinen Begleiter an der Straße laufen ließen, die beide in Richtung Süden nahmen.
Es dauerte eine ganze Weile, nach Niewinter zurück zu finden, da die Wagen nicht gerade schnell waren, aber es funktionierte und die Markens empfingen sie voller Freude, da sie nicht nur die geliehnen Pferde, sondern auch einen Teil ihrer Waren und Nachricht vom zumindest vorläufigen Ende der Angriffe mitbrachten.[1]
Da sie nichts genaues über den Fuchs wussten, blieb den Waisen nicht viel mehr als der Hinweis auf das Haus der Tausend Gesichter. Maldrek und Scarlett kannten es beide und sie wussten, dass der Ort geradezu berühmt, wenn nicht doch eher berüchtigt, für die Geheimhaltung war. Dort jemanden zu demaskieren sollte angeblich nahezu unmöglich sein, auch wenn sie selbstverständlich persönlich noch nie dort gewesen waren.
 1. Ihr bekommt die vereinbarten 400 Goldmünzen und nochmal 100 Goldmünzen als Bonus, weil ihr die Gefahr fürs erste beendet habt.
« Letzte Änderung: 19.01.2018, 18:01:35 von Idunivor »
The only ones who should kill are those prepared to be killed.

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #337 am: 21.01.2018, 12:52:58 »
Vorbis, der froh war, endlich wieder innerhalb sicherer Stadtmauern zu sein, strich durchaus zufrieden seinen Anteil an der Belohnung ein und machte auch keine Anstalten, sie nicht annehmen zu wollen (wie der eine oder andere es von einem Priester womöglich erwartet hätte).[1] Für ihn war das Ganze jetzt genug Abenteuer gewesen, und er freute sich darauf, ein paar ruhige Tage mit gutem Essen in der Stadt zu verbringen, bevor die nächste Andacht für ihren Ziehvater stattfinden würde.

"So, was habt ihr so vor in den nächsten Tagen?"
 1. Habe mir jetzt 100 GP aufgeschrieben

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #338 am: 21.01.2018, 13:06:45 »
Abgelehnt hatte Yzwaz die Belohnung zwar auch nicht, doch war auf seinem ledrigen Gesicht keine sonderliche Freude abzulesen, als er die Münzen gleichmütig in einem Beutel hatte verschwinden lassen. "Dass ein Übel zu bekämpfen es gilt, nach unserer Reise nun wir wissen" erwiderte er auf Vorbis' Frage. "Handeln wir müssen, doch zuvor nachdenken." Mit dem Gehabe eines Lehrers hob er einen dürren Zeigefinger und verkündete den versammelten Geschwistern: "Wenn ohne zu handeln einer denkt, ein Gelehrter zu nennen er ist - handelt ohne zu denken er, einen Narren ihn schelten man muss. Nur wer beides tut, einen wahren Weisen nennen sich darf!" Zur Bekräftigung seiner Worte nickte er - nicht ohne sein übliches "Hrm!" energisch anzubringen.

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #339 am: 24.01.2018, 10:54:35 »
Entsetzt darüber, dass Scarlett die Diebe den Rittern übergeben will, begann sich Melandro Gedanken zu machen, die dann aber alsbald zerstreut wurden als klar geworden war, dass die Waisen die beiden Männer laufen lassen würden. Eine Lösung mit der auch der Halbdrow gut leben konnte.

Vorbis "Hellseherei" hingegen hinterließ einen wesentlich bleibenderen Eindruck. Was war nur los mit ihnen allen? War dieser Ort in irgend einer weiße magisch? Übertrug sich das gerade auf ihn selbst und seine "Geschwister"? - waren Gedanken die den Piraten beschäftigten.

Und so - nach einem weiteren Tag - war Melandro froh als sie Niewinter erreichten und ihre Belohnung einstreichen konnten. Sein Anteil war geistig bereits ausgegeben und so zuckte er nur mit den Schultern auf Vorbis Frage hin und meinte leichtfertig: "Wohl etwas für meine Garderobe tun."

Etwas ernster fügte er hinzu, ganz so als ob er erst jetzt auf die Idee gekommen war: "Vielleicht... kann mir jemand etwas erzählen was uns weiterhilft. Ich werde die Ohren offen halten."

Yzwaz kryptische Worte mit einer amüsiert hoch gezogenen Augenbraue quitierend erwiderte Melandro mit ähnlich kauziger Stimme: "Recht gebe ich dir: Die Maus lautlos im Dunklen läuft; die Eule jedoch" hier legte der Halbelf eine dramatische Pause ein, bevor er verschwörerisch weitersprach: "mit scharfen Augen sieht."

Lachend machte der ehemalige Räuber sich daran davon ziehen wenn seine Geschwister nichts mehr zu besprechen hatten. Es galt einen guten Schuster zu finden, der ein paar edle Stiefel für einen Halbdrow auf dem besten Weg zu Ruhm und Reichtum fertigen sollte! Am besten mit breiten Schäften damit dieser die Dolche bequemer verstauen konnte.
« Letzte Änderung: 24.01.2018, 11:18:19 von Melandro »

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #340 am: 25.01.2018, 23:35:07 »
Bevor sie auseinandergehen würden, wollte Vorbis noch ein Thema ansprechen, das ihn seit dem letzten Kampf beschäftigt hatte.
"Mir ist etwas merkwürdiges passiert bei diesem Kampf. Oghma hat mir scheinbar die Gabe gegeben, die Gedanken dieses Zwerges zu lesen - ihr wart ja dabei! Aber vorher hatte ich eine merkwürdige Vision ... und ich hatte es schon beinahe vergessen, aber hatten nicht auch manche von euch seltsame Erlebnisse? Scarlett, du hast doch so etwas erzählt. Und Maldrek?"

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #341 am: 26.01.2018, 00:43:10 »
Scarlett nickte Vorbis zu.

"Ja, genau. Das war schon ganz schön seltsam. Noch seltsamer ist aber, dass es uns scheinbar alle in irgendeiner Form verändert hat. Wer oder was mag das gewesen sein?"

Sie hatte aber keine gute Antwort auf diese Frage, daher ließ sie sie auch im Raum stehen.

"Naja, ich kann jedenfalls jetzt erstmal eine Portion Schlaf gebrauchen. Das war schon ein ganz schön anstrengender Ausflug. Aber es hat sich gelohnt, finde ich, und wir haben auch etwas für die Stadt getan, das sollten wir auch nicht vergessen."

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #342 am: 26.01.2018, 13:46:02 »
Ohne bei Melandros Scherzen eine Miene zu verziehen, meinte der Gnom zu Vorbis: "In der Tat etwas gesehen wir alle haben – wobei seltsame Gaben verliehen uns wurden. Teilen unsere Traumgesichte wir sollten und nachdenken in Ruhe. Womöglich uns kommen eine Erleuchtung wird." Nachdenklich wühlte er in seinem dichten Bart und runzelte die Stirn. Dies würde ihn auf jeden Fall in der nächsten Zeit bei seinen Meditationsübungen beschäftigen! Die Münzen in seinem Beutel hatte er, im Gegensatz zu Melandro, schon fast wieder vergessen. Welche Bedeutung hatten weltliche Güter im Vergleich zu wahrer Erkenntnis?

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #343 am: 29.01.2018, 18:51:46 »
Er hatte auf der Rückreise viel über dieses Traumbild nachgedacht, oder war es eine Vision? Es hatte ihn  beruhigt, dass nicht er alleine diese Bilder gesehen hatte, denn das bedeutete, dass es nichts mit ihm direkt zu tun hatte. Oder doch? Als er eines Abends alleine wache hielt, probierte er aus, ob sich das, was nach den Bildern mit ihm passiert war, wiederholen ließ.[1] Und tatsächlich, gelang es ihm, sich zu verändern und nach einigen Versuchen schaffte er es sogar, sich einigermaßen kontrolliert in der Luft zu bewegen. Es war ein tolles Gefühl, eine ganz neue Art von Freiheit, auch wenn er immer wieder nach hinten blickte, um sich zu vergewissern, dass sie noch da waren und er nicht abstürzen würde. Auch wenn er es nicht verstand, für ihn  war es ein Geschenk. Schließlich waren die Schwingen eher von der Art der Engel denn der Teufel.

Bis sie in Niewinter angekommen waren vermied er es, über das Thema zu sprechen. Als sie aber angekommen waren und wieder etwas zur Ruhe kamen, kam das Thema natürlich wieder auf den Tisch.
"Auch ich hatte eine Vision oder einen Tagtraum. Ich sah einige Gestalten, in Umhängen, mit Kapuzen. Und da war ein Licht, ein helles Licht. Es tat weh in den Augen. Doch dann berührten sie das Licht und naja, etwas von dem Licht blieb an ihnen haften. Und dann verschwanden das Licht und auch die Gestalten, nur die Mäntel blieben liegen. Ich glaube, ich habe einen aufgehoben. Und dann war alles vorbei. Ob wir…also, ich meine, vielleicht waren wir ja diese Gestalten und jeder von uns hat etwas, also, naja, bekommen, ein Geschenk, also etwas, das wir jetzt können und vorher nicht konnten. Sowas wie das Gedanken lesen bei Vorbis. Habt ihr dasselbe gesehen?"
 1. Ich gehe mal von "Ja" aus, falls nicht ändere ich den Beitrag.

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #344 am: 29.01.2018, 19:48:16 »
"Das klingt ziemlich genau wie das, was ich auch gesehen habe," bemerkt Scarlett dazu. "Aber was es zu bedeuten hat, kann ich beim besten Willen nicht ergründen. Vielleicht wurden wir in irgendeine mystische Gruppe oder soetwas in der Art aufgenommen?"

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