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Autor Thema: Die Waisen von Niewinter  (Gelesen 93152 mal)

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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #90 am: 15.10.2017, 15:46:33 »
"Nicht jeder hat seine Talente im Kriegshandwerk," kommentierte Scarlett kurz, als der Händler Vorbis und Yzwaz eingehend musterte.

Als er dann die Belohnung aufzählte, sagte sie: "Das klingt nach einem fairen Angebot, will ich meinen. Und der Teil mit den Pferden ist ja selbstverständlich. Wir haben nicht vor, sie zu verlieren."

Scarlett blickte einmal in die Runde, ob irgendjemand so aussah, als ob er nicht der Meinung sei. Mit ihm über die Belohnung zu feilschen, kam ihr nicht wirklich in den Sinn. Vielleicht erwartete er es, aber andererseits war er sicherlich auch deutlich erfahrener im Handeln, schließlich war dies seine Profession.

"Also, ich für meinen Teil, bin damit einverstanden."

Melandro

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #91 am: 16.10.2017, 18:54:49 »
Seinem "kleinen“ Bruder ein offensichtlich erstauntes und anerkennendes Kopfnicken schenkend, setzt Melandro noch einen drauf indem er dem Gnom ein verstohlenes "Daumen nach oben" gab. Wohlverdient!

Auf Scarletts letzte Worte hin drehte sich der Halbdrow um und sprach als ob er nie etwas anderes getan hätte als aufmerksam zuzuhören: "Ich ebenso." bestätigte er mit fester Stimme als ob von seiner Teilnahme der gesamte Erfolg dieser Mission abhängen würde. "Eine entsprechende Vorauszahlung versteht sich jedoch von selbst. Wir müssen schließlich Proviant und dergleichen besorgen um uns ganz der Aufklärung dieser Sache widmen zu können."

Nicht überall gab es Tavernen und Gasthäuser. Und für solche garstigen Plätze wollte vorgesorgt sein!

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #92 am: 16.10.2017, 19:22:44 »
Maldrek war etwas überrascht das dies schon alles gewesen sein sollte. Vielleicht hatten seine Geschwister ja nicht so viel Erfahrung mit solchen Aufträgen, denn es gab sicher noch Informationen, die ihnen helfen konnten und die nicht allgemein bekannt waren und in den Tavernen herum erzählt wurden.

"Wir würden uns gerne noch mit jemand unterhalten, der mit der Planung der Karawanen betraut war. So würde uns die Zahl der Wagen und Begleiter interessieren und eine ungefähre Vorstellung von der Ladung, die wir ja wiederbeschaffen sollen. Und natürlich die Route, die geplant war." Auch er hatte wenig Interesse zu feilschen, sollten sie erfolgreich sein würden sie vielleicht ja Informationen oder ähnliches bekommen, die sie verkaufen konnten.

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #93 am: 16.10.2017, 22:21:10 »
Mit ebenso fester Stimme antwortete der Zwerg von seinem kleinen Tresen aus: "Und es versteht sich von selbst, dass diese Summe bereits im Verzicht der üblichen Leihgebühr für unsere Pferde enthalten ist und ihr darüber hinaus auch für das nötige Futter der Tiere aufkommen werdet, die wir euch zur Verfügung stellen." Weiter kommentierte er Melandros Forderung nicht, sondern er antwortete direkt auf die Fragen von Maldrek: "Nun zur Route gibt es wirklich nicht viel zu sagen. Die Straße führt durch die Ebene von Leilon mehr oder weniger direkt gen Norden bis hierher nach Niewinter. Die Wagen sollten dafür je nach Wetter zwei oder drei Tage brauchen. Jede Karawane bestand aus drei Wagen und zwei Fahrer pro Wagen. Transportiert wurden in erster Linie Baumaterial und einfach Bedarfsgüter, einige - nicht allzu selten - Stoffe, Werkzeuge, allerlei Dinge. Wie bereits gesagt, damit hätten Diebe kaum Freude gehabt, weil man es nicht einfach und gewinnbringend verkaufen kann ohne einen richtigen Abnehmer zu haben."
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Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #94 am: 17.10.2017, 11:01:27 »
Yzwaz, dem an Geld und Gütern relativ wenig gelegen schien, nach seinem Äußeren zu schließen, hatte sich nun doch auch dem Gespräch zugewandt. "Wenn Gewinn die Beute nicht verspricht, womöglich mit Räubern wir es zu tun nicht haben" warf der Gnom ein und trat näher an den Tresen. Dabei sorgte er mit dem Pochen des Stocks, auf den er sich stützte, für genügend Aufmerksamkeit. Nur falls jemand ihn seiner kleinen Gestalt wegen übersehen sollte. Nachdem er sich polternd und überraschend laut geräuspert hatte, fuhr er fort: "Wenn dies wir näher untersuchen, heraus sich vielleicht stellen wird, dass seine Hände im Spiel ein größeres Übel hat." Mit einem Blick in die Runde der Waisen erklärte er: "Einstweilen dies ein guter Grund zu sein mir scheint, um an unsere Hilfe zu bieten. Mh?"

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #95 am: 17.10.2017, 12:36:55 »
Vorbis, dem es sichtlich unangenehm war, dass die Planungen so zügig voranschritten, und der gerne noch die eine oder andere Hürde vor sich gesehen hätte, die die anderen womöglich doch noch davon abgebracht hätten, sich als Helden ins Abenteuer zu stürzen, hörte sich die Diskussionen mit leicht gequälter Miene an. Da es aber nun so aussah, als würden sie genau das tatsächlich tun, wollte er wenigstens noch ein paar weitere Informationen darüber erhalten, auf was sie sich denn einlassen würden. Auch wenn Maldrek, der ins selbe Horn stieß, nicht wirklich eine ausführliche Antwort erhielt, hakte der Priester dennoch nach.

"Ihr habt gesagt, die Karawanen seien nicht völlig ungeschützt gewesen, sprecht nun von drei Wagen mit insgesamt sechs Fahrern. Waren die Fahrer auch für die Verteidigung zuständig, oder gab es zusätzliche Wachen? Waren erfahrene Kämpfer dabei? Und gab es jemanden, der Magie einsetzen hätte können? Das sind natürlich wichtige Informationen, die wir kennen müssen, um vorbereitet zu sein."

Yzwaz' Einwurf brachte Vorbis zum Nachdenken. Wenn die Wagen Baumaterial transportierten - war dann vielleicht der Grund für die Überfälle, dass jemand nicht wollte, dass dieses Material seinen Bestimmungsort erreichte?
"Wofür war das Baumaterial denn bestimmt?"

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #96 am: 17.10.2017, 18:25:17 »
Die Worte des Gnoms nicht weiter beachtend, antwortete der Zwerg auch auf die Fragen des beleibten Priesters: "Nun, unsere Fahrer wissen sich ihrer Haut durchaus zu wehren, mit einer Axt oder einem Schwert, wie es sich gehört. Deshalb haben wir keine gesonderten Wachen engagiert. Es mag sein, dass sich der ein oder andere einfache Reisende der Karawane angeschlossen hat, das erfahren wir wenn immer erst, sobald sie hier eintreffen.  Und wie bereits gesagt, Baumaterial stiehlt für gewöhnlich niemand. Was ihre Bestimmung angeht, nun, wir haben da niemand spezielles im Auge. Es gibt mehr als ein Dutzend Häuser, die gerade renoviert werden und für die all diese Dinge von Nöten sind. Wenn ihr nach dem größten Abnehmer fragt: der Protektor natürlich, er lässt die meisten Arbeiten durchführen."
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Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #97 am: 18.10.2017, 15:06:10 »
Maldrek nickte. Viel mehr nützliches würden sie wohl hier nicht erfahren. Noch war es früh am Tag, wenn sie sich beeilten würden sie vielleicht heute noch auf Spuren der Karawane stoßen. Mit jedem Tag sank die Chance, etwas brauchbares zu finden.

"Gut, wann können wir los?" Er sprach den Zwerg an, aber eigentlich ging die frage an alle. Gerade Vorbis schien noch eher zögerlich bezüglich der Aufgabe, die sie sich gerade gesucht hatten.
« Letzte Änderung: 18.10.2017, 15:07:28 von Maldrek »

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #98 am: 18.10.2017, 20:04:24 »
Der Zwerg griff jetzt wieder nach seiner Feder und kritzelte einige Worte auf ein kleines Stück Pergament, das er aus einer Tasche hervorholte. Dieses schob er dann über den Tresen: "Geht hiermit zu unserem Lagerhaus in der Nähe des Südtores, dort wird man euch dann die Pferde stellen, sobald ihr zum Aufbruch bereit seid. Und möge Tymora eure Schritte lenken, auf dass ihr herausfindet, was mit unseren Karawanen geschehen ist."
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Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #99 am: 19.10.2017, 00:10:24 »
"So soll es sein. Wir melden uns in einigen Tagen, sobald wir wieder zurück in Niewinter sind. Hoffentlich mit guten Neuigkeiten!"

Scarlett schnappte sich den Schrieb, prüfte ihn kurz und rollte das Pergament dann zusammen, um es sich in den Gürtel zu stecken.

"Also dann," meinte sie zu den anderen Waisen, während sie sich schon in Richtung des Ausgangs begab, "wir sollten keine Zeit verlieren. Treffen wir die nötigen Vorkehrungen, dass wir baldestmöglich aufbrechen können. Je länger wir zögern, desto kälter wird die Spur!"

Erst, wenn sie alle draußen sind und ein paar Schritte entfernt, fügte die junge Frau noch an: "Wir sollten vorher natürlich dennoch bei Donnergrimm und den Rittern vorbeigehen..."
« Letzte Änderung: 19.10.2017, 00:12:17 von Scarlett »

Yzwaz

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #100 am: 22.10.2017, 14:21:41 »
Yzwaz folgte den anderen nach einem letzten Rundblick wieder nach draußen. Bedächtig schritt der Gnom hinter Scarlett her, auf seinen kleinen Stock gestützt, und schien tief in Gedanken versunken. Zu ihren Worten nickte er mit leisem Brummen und Murmeln. "Eine Spur einer Suppe gleicht - kalt man sie nicht werden lässt" verkündete er sinnierend, an niemand bestimmten gerichtet. Doch auf Scarletts letzte Worte pochte er fest mit dem Stock auf den Boden und unterbrach sie energisch: "Zu den Rittern gehe, oder tue es nicht - es gibt kein Vorbeigehen!"

Vorbis

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #101 am: 24.10.2017, 10:29:36 »
Vorbis musste erst einen Moment überlegen, was der kleine Gnom ihnen mit seinem Kauderwelsch sagen wollte, musste dann jedoch unwillkürlich doch lächeln, als er die Worte entschlüsselt hatte.
"Nun, dann lasst uns zu den Rittern gehen. Schaden wird es uns wohl nicht. Und danach bald aufbrechen, da stimme ich zu. Umso schneller sind wir wieder zurück."

Maldrek

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #102 am: 24.10.2017, 19:18:22 »
Maldrek wollte nicht zu den Rittern, er fühlte sich dort immer unwohl. Aber es machte sicher Sinn, ihnen Bescheid zu sagen. "Dann geht ihr doch zu den Rittern und wir packen unsere Sachen zusammen und lassen die Pferde schon vorbereiten. Wenn ihr dann kommt können wir gleich los."

Scarlett

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #103 am: 25.10.2017, 15:02:40 »
"Das wäre auch mein Vorschlag. Wir müssen ja nicht alle zu den Rittern gehen. Ein oder zwei von uns reichen völlig, um zu sehen, ob wir von ihnen noch Unterstützung erwarten können."

Scarlett machte sich dann auf den Weg, nachdem sie einen Treffpunkt für den Beginn ihres Abenteuers festgelegt hatten, um mit Donnergrimm oder einem anderen der Ritter zu sprechen[1]. Im Anschluss würde sie sich dann wieder bei den anderen einfinden.
 1. Persuasion 23

Idunivor

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Die Waisen von Niewinter
« Antwort #104 am: 25.10.2017, 18:39:13 »
Scarlett und Vorbis machten also den Umweg über das Anwesen des Protektos am westlichen Ende der Enklave, wo mehrere Söldner an der niedrigen Mauer Wache standen, die das beeindruckende Gebäude umringte. Gewiss, es war nicht so beeindruckend wie die Halle der Gerechtigkeit mit ihrer großen Kuppel, aber doch ein großer Bau, der in dem Glanz erstrahlte, der die Stadt einst ausgezeichnet hatte. Ohne Schwierigkeiten ließ man die beiden passieren und auch wenn sie Salonius selbst nicht antrafen, da er auf Patrouille war, sprachen sie mit Ormund von Donnerbaum, einem der anderen Ritter, und mit gewandten Worten, rang Scarlett ihm das Versprechen ab, 200 Goldmünzen zu zahlen, wenn sie die Straße wieder sicher machten. Mehr Infromationen konnte er ihnen allerdings auch nicht geben.
Als die beiden schließlich am Lagerhaus der Markens ankamen, hatten die anderen bereits die Pferde vorbereitet und wenig später waren sie alle unterwegs - oder besser gesagt nicht alle. Denn Alicia konnte sich mit dem Gedanken statt feuchter Planken den Leib eines Tieres unter sich zu haben nicht so recht anfreunden und noch dazu schrie ihr ganzer Körper schon wieder nach dem nächsten Rum, sodass sie sich von ihren anderen Geschwistern verabschiedete und sich stattdessen zu einer Taverne aufmachte.
Für einige von ihnen war es sehr ungewohnt auf dem Rücken der Pferde zu sitzen, die das Handelshaus ihnen bereit gestellt hatte, aber sie gewöhnten sich mehr oder weniger daran, auch wenn einigen am Abend wohl das Gesäß schmerzen würde. Die ersten Stunden auf der Straße waren wenig ereignisreich. Es kamen einige andere Reisende ihnen entgegen, die auf dem Weg nach Niewinter waren, aber es gab nichts, was darauf hindeutete, dass hier die Karwanen verschwunden waren. Tatsächlich gab es hier einfach nur eine weite Ebene, in der wohl kaum jemand Karawanen hätte überfallen oder von ihrem Weg abbringen können. Dies änderte sich erst, als die Sonne bereits hoch am Himmel stand und die Mittagsstunde überwunden war. Denn jetzt gab es immer mehr Büsche und kleinere Wäldlein, die die Straße säumten. Irgendwann hielten die Waisen inne, weil die Umgebung ihnen merkwürdig vorkam. Es war mehr ein Gefühl, als Gewissheit aber irgendetwas schien nicht zu stimmen. Mehrere Gebüsche befanden sich an der Ostseite der Straße und an ihre Ohren drangen die Schreie von Vögeln aus diesen Büschen. Irgendetwas an diesem Ort weckte das Misstrauen der Waisen.
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