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Autor Thema: Prolog: Ein Job wie jeder andere  (Gelesen 59134 mal)

Beschreibung: Jeder braucht Birr

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Djamila al-Borak

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #15 am: 14.07.2017, 21:30:20 »
Eigentlich eine gute Idee. Darum sollten sie sich zuerst kümmern, bevor sie noch unverrichteter Dinge aus welchen Gründen auch immer sofort abreisen müssen.

„Tariq, welcher Tariq? Hehe, also mir wär auch nach richtigem Fleisch. N' schöner Kebab oder sowas.“ Meint die Brünette an Amira gewandt und legt erwartungsvoll ihre Hände in geschäftsmäßiger Manier aufeinander. Die Pilotin weiß eben, Prioritäten richtig zu setzen. Mit vollem Magen sollte die Warterei um einiges erträglicher sein. Manchmal fühlt man sich ja wie in einer Knastkantine, wenn man länger auf dem ollen Kahn herumschippert!

Damit setzt sie sich mit ihr von den Jungs ab und steuert zielstrebig auf die Imbissstände zu. Die skurrile alte Frau lässt sie allerdings links liegen. Auch ohne die Warnung des Mannes sagt ihr bereits ihr Bauchgefühl, dass sie hier nicht fündig wird. Außerdem hat der Dicke soeben das Zauberwort erwähnt. Shish Kebab ist jetzt genau das Richtige! Djamila kommt ein Stück näher, ehe ihr zu ihrem Unmut der Krawall am hinteren Ende des Marktes auffällt.

„Tz, was ist denn da los...“

Hin und hergerissen zwischen Neugier und Hunger wirft sie einen Blick nach Amira.

„Sieht so aus, als geht’s da hinten hoch her! Aber ich bestell trotzdem erst mal was.“ Erklärt sie schulterzuckend und ignoriert den Aufruhr erst einmal. Nicht, dass ihr der Stand gleich vorzeitig schließt. Djamila zieht den Gesichtschleier herunter und wendet sich direkt an an den Verkäufer.

„Shish Kebab, eh? Mich haben Sie wohl von weitem kommen gesehen. Ich nehm eine Portion. Darf ruhig was größer sein.“

Im Gegensatz zum alten Tariq hat sie ein bisschen Geld zum Verpulvern in Reserve. Wofür er seine letzte Kohle bloß wieder ausgegeben hat? Bestimmt wieder für sowas Langweiliges wie Werkzeug oder Technikgedöhnse...

« Letzte Änderung: 14.07.2017, 21:38:09 von Djamila al-Borak »

Amira Najjar

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« Antwort #16 am: 14.07.2017, 21:57:07 »
Der speckige Mann hinter dem Kebab-Grill scheint die richtigen Worte gefunden haben, denn auch Amira wendet sich sogleich von der Frau mit den Algenkuchen ab und geht zielstrebig auf die Fleischspieße zu.

"Für mich bitte auch nen Spieß und ein Stück Fladenbrot, Roti oder Nan dazu wenn du sowas hast und das Zeugs noch nicht allzu trocken oder alt ist."
Ihre Stimme klingt ein wenig schnippisch, ihr Blick ist jedoch nicht auf den Mann gerichtet sondern geht eher in die Richtung des Tumults auf den Djamila sie aufmerksam gemacht hat.

"Wir sollten da gleich mal hingehen, wenn der unverschämte Mann uns endlich unseren Spieß fertig gemacht hat."
Ihre Stimme klingt dabei absichtlich etwas lauter, so dass auch die umstehenden Leute Ihre Worte vernehmen können.

Mijirah al-Khayyam

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #17 am: 14.07.2017, 22:56:27 »
Im Inneren des Teehauses brauchen Mijirahs Augen einen Moment, um sich nach der gleißenden Sonne an das gemütlich-schummrige Licht zu gewöhnen. Mit beiden Händen schlägt sie den Dupatta zurück und lässt einen Blick durch den Raum schweifen, so als würde sie nach einem guten Sitzplatz Ausschau halten. Hauptsächlich achtet sie aber darauf, ob irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte, und ob sie beobachtet wird.
In dem nahezu leeren Raum fällt der Schmugglerin natürlich der einzige andere Gast außer Sabah und ihr auf; das von Nasr angekündigtige Erkennungszeichen und die suggestiven Blicke der Fremden entgehen ihr nicht. Sie nickt der Frau kaum merklich zu und macht zunächst, während sie sich langsam durch den Raum bewegt, den Betreiber auf sich aufmerksam: "Assalam alaikum, mein guter Mann! Bitte seien Sie so gut und bringen mir einen Tee, aber bitte ohne Zucker!"
Bei der verhüllten Unbekannten angekommen, schenkt die Kapitänin ihr ein freundliches, diplomatisches Lächeln und lässt sich ihr gegenüber nieder. "Ah, Sie haben einen ausgezeichneten Ort ausgesucht - eine Oase des Friedens in all dem Trubel einer aufstrebenden Kolonie, und geschmackvoll noch dazu. Der werte Abdul entbietet seine Grüße aus Coriolis," spricht sie die mutmaßliche Kontaktperson an, sehr daran interessiert, wie diese auf den erwähnten Namen reagiert.

Amir

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« Antwort #18 am: 15.07.2017, 14:48:16 »
"Hm?" fragt Amir, während er den Blick auf das Tabula fixiert hält. Er sieht erst auf, als Tariq ihm schon den Rücken zugedreht hat, und murmelt noch ein "Ja, ist OK." hinter dem älteren Mann her, bevor er sich umsieht. Auch seine weiblichen Begleiterinnen haben sich bereits abgesetzt, was ihm in diesem Augenblick nur recht ist, nach dem, was eben passiert ist.

Seine Netzwerksuche war, wie er schon erwartet hat, vergebens, und so sieht er sich nach irgendwelchen Zeichen einer Zivilisation um. Das öffentliche Terminal, dass er dabei schließlich findet, hat zwar schon deutlich bessere Tage erlebt, und gegenüber dem, was er von Coriolis gewohnt ist, kann man es fast schon antik nennen, aber immerhin besser als nichts. Als er sich dem Terminal nähert, erkennt er schnell, dass das hier offensichtlich nicht benutzt wird. Mit der Hand wischt er notdürftig den schlimmsten Staub zur Seite und schaut, was das Ding zu bieten hat - vermutlich gar nichts, wenn er sich den Zustand dieses Kaffs hier ansieht.

Luther Engelsnot

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Prolog: Ein Job wie jeder andere
« Antwort #19 am: 15.07.2017, 15:52:31 »
Der Mann, dessen Gesicht hinter einer fetten Schweißerbrille, einem Schale und einem breitkrempigen Hut versteckt ist, erwidert das Nicken von Tariq. Er trägt einen langen Mantel, der sich in seiner sitzenden Position rund um ihn herum ausbreitet und seine Körperform verdeckt. Mit einer leicht kratzigen Stimme antwortet er.
„Morgen. Schauen Sie sich um, wenn sie etwas entdecken, sagen sie Bescheid.“
Wirkt er nicht gerade freundlich, aber lässt den Techniker sich gerne zwischen seinen Schätzen umsehen. Tariq sieht, dass darunter viel Altmetall und Müll ist, aber vielleicht kann er mit seinem geschulten Auge etwas finden was mit ein wenig Aufwand wiederherzustellen ist.[1]

Der dickliche Mann grinst breit, als die beiden Kundinnen sich ihm zu wenden und die alte Hexe ignorieren, auch wenn Amiras Worte ein wenig verletzend scheinen. Interessanterweise ignorieren die meisten umstehenden die Worte, nicht nur von Amira, sondern auch von den beiden Standbesitzern. Scheint als wäre das nichts Neues.
„Unverschämt? Glauben Sie mir wenn ihr erst einmal diesen ausgezeichneten Shish Kebab probiert habt, werdet ihr anders denken und euch wünschen es immer essen zu können.“
Poltert der Mann heraus und erntet sofort eine Retour von der alten Frau.
„Hah...wenn die beiden Frauen wüssten, woher du dein Fleisch bekommst, würden sie sich eher übergeben. Hehehehe“
Gackert sie wieder los und ein Streit entbrennt sich.
„Ach hören sie nicht auf die alte Schachtel, mein Fleisch ist von bester Qualität, überzeugen sie sich selbst.“
Zischend grillt er zwei Spieße und übergibt den ersten, noch vor Fett tropfend an Amira, während er einen weiteren auf den Grill wendet und jeden Moment fertig sein wird.
„Außerdem was glauben sie, wo mitten in dieser Einöde Algen herkommen?“
Kontert er erneut und kramt in seinem Wagen herum.

Der Mann im Teehaus ist etwas überrascht, weil er zu abgelenkt ist, und schaut mit einer verzeihenden Verbeugung zu Mijirah.
„Verzeiht, natürlich meine Dame. Alech! Bringt der Frau einen Tee.“
Ruft er zu dem kleinen Jungen, der sofort los flitzt. Doch bis er fertig ist, hat Mijirah etwas Zeit sich zu unterhalten. Die Frau erwidert die Begrüßung mit einem Nicken.
„Willkommen, danke für die schönen Worte, aber ich fürchte dringendere Angelegenheiten trüben dieses Zusammentreffen. Ich nehme an Sie sind die Transporteurin, welche der werte Abdul erwähnt hat und mir bei meinem Problem helfen kann? Ich bin Charda al-Himayti.“
Stellt sie sich dennoch höflich vor und deutet eine Verbeugung an, bei der Mijirah zumindest einen kurzen Blick auf ihr Gesicht erhascht. Anscheinend hat Charda nicht das behütetes Leben geführt, denn eines ihrer Augen ist milchig weiß und hat eine Narbe, während ihre Haut ebenso wettergegerbt ist wie ihre Hände.

Amir beschäftigt sich derweil mit dem einzigen öffentlichen Terminal der Siedlung oder zumindest glaubt er das angesichts des Anblicks. Die alte Maschine scheint trotz des mitgenommenen Aussehens noch voll im Betrieb zu sein und zu funktionieren. Sie beinhaltet eine Karte des Raumhafens mit allen möglichen Geschäften und Orten, sowie eine detaillierte Landkarte der aktuellen Umgebung, sowie einigen Orten mit Richtungsangabe außerhalb dieser Stadt. Insgesamt aber nichts Überraschendes. Auch ein Kommunikatorverzeichnis existiert sowie eine Übersicht über die wenigen örtlichen Regulationen. Interessanterweise stößt er dabei jedoch über etwas Überraschendes. Unter den Regulationen gibt es Zugänge zu Seiten, die blockiert sind mit einer Meldung, dass er keine ausreichenden Rechte besitzt.
 1. Du kannst dir gerne etwas Zeit nehmen und den Schrott durchwühlen, in dem Fall bitte ein Technology-Wurf mit -2, je nach Ergebnis gibt es was anderes zu finden
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Sabah bint Zalos

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« Antwort #20 am: 15.07.2017, 16:53:51 »
"Grüner Tee. Kräftig, gut durchgezogen.", antwortet Sabah auf die überschwengliche Begrüßung des Besitzers der Teestube hin. Da aber eine gewisse Blumigkeit in der Wortwahl durchaus angebracht ist um den Gastgeber wissen zu lassen, dass seine Gastfreundschaft auch geschätzt wird, belässt sie es nicht bei dieser doch recht knappen Antwort. "Gesegnet wer etwas Freundliches sagt, dreimal gesegnet wer Taten folgen lässt."
Sabah wickelt ihr Kopftuch ab und schenkt dem Mann ein freundliches Lächeln und ein Augenzwinkern. "In diesem Fall soll mir die Tasse Tee aber schon genug sein."
Die Kundschafterin wirft einen kurzen Blick in Richtung Mijirah aber gibt nicht zu erkennen, dass ihr die Kapitänin bekannt ist. Es ist lediglich der neutrale Blick den man Leuten zuwirft, mit denen man voraussichtlich für die nächste halbe Stunde oder länger eine Teestube teilt, ohne an einer echten Kontaktaufnahme interessiert zu sein. Höflich und respektvoll, aber distanziert. Sabah setzt sich an einen Platz in der Nähe der Theke von dem sie nach Möglichkeit einen guten Blick auf sowohl den Eingang des Teehauses als auch auf den Tisch hat an dem sich Mijirah und ihre mutmaßliche Kontaktperson niedergelassen haben.
Während sie auf ihren Tee wartet holt Sabah ihr Medaillon der Märtyrerin hervor und betrachtet das Kleinod aus einfachem Metall in ihrer Handfläche. Gab ihr das Gebet und die Meditation über dem Symbol der Märtyrerkrone früher immer einen Sinn von Klarheit und Bestimmung, so scheinen sich ihr die einfachen Antworten in letzter Zeit immer häufiger zu entziehen. Für einen Augenblick verliert sich Sabah in ihren Gedanken und blickt erst wieder auf als ihr bewusst wird das sie sich lieber auf ihre Aufgabe konzentrieren sollte. Dies ist nicht der Zeitpunkt für den Blick ins Innere. Sie hat zwar keinen Grund von Komplikationen auszugehen, aber die Kapitänin hat sie darum gebeten ein wachsames Auge auf die Umgebung zu haben und wenn es etwas gibt das sich Sabah vor sich selbst nicht erlauben kann, dann ist es Mijirah zu enttäuschen.

Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #21 am: 15.07.2017, 16:55:48 »
Tariq nickt abermals. "Danke."

Der Ton des anderen stört ihn nicht besonders. Er ist einen rauen Straßenton gewöhnt und seiner Erfahrung nach dienen blumige Worte unter Fremden oftmals nur der Verschleierung oder dazu, seinem Gegenüber den Bauch zu pinseln. Außerdem ist er nicht hier, um mit dem Mann ausgiebige Konversation zu betreiben.

Er nähert sich den ausgebreiteten Tüchern und wirft nun einen etwas genaueren Blick auf die Teile. Vieles erkennt er sofort, anderes bedarf einer genaueren Untersuchung. Als er glaubt, eine gute Stelle entdeckt zu haben, geht er in die Hocke und nimmt einige Dinge, die auf den ersten Blick vielversprechend erscheinen, in die Hand, um sie genauer zu prüfen...[1]
 1. Schrott durchwühlen: 0 Erfolge
« Letzte Änderung: 15.07.2017, 16:59:59 von Tariq Al-Shamrani »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #22 am: 15.07.2017, 17:03:13 »
"Kapitän Mijirah al-Khayyam, zu Diensten," erwidert die Bastardprinzessin die höfliche Vorstellung, indem sie ebenfalls den Kopf neigt. "Ich bedaure zutiefst, dass dieses Treffen von Sorgen überschattet wird. Aber es ist auch der erste Schritt, etwas an diesen Umständen zu ändern." Sie macht eine einladende Geste und schaut ihr Gegenüber erwartungsvoll und interessiert an. "Nehmen Sie sich Zeit, verehrte Charda. Erzählen Sie, was Sie bedrückt und welche Hilfe Sie benötigen. Ich bin mir sicher, dass wir uns werden einigen können," lädt sie die potentielle Auftraggeberin ein, von ihrem Anliegen zu erzählen, um sie besser einschätzen zu können.
Aus dem Augenwinkel bekommt die Schmugglerin mit, wie Sabah sich so positioniert, dass sie das Innere der Teestube überblicken kann, aber sie beachtet die Frau nicht weiter.
« Letzte Änderung: 15.07.2017, 17:05:40 von Mijirah al-Khayyam »

Luther Engelsnot

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« Antwort #23 am: 16.07.2017, 14:15:26 »
„Natürlich werte Dame.“ versichert der Teehausbesitzer Sabah und macht sich so gleich daran eine frische Ladung heißes Wasser in eine kleine verzierte Tasse zu gießen.
„Setzen sie sich doch derweil und genießen sie die Ruhe und den Komfort meines Hauses.“
Lädt er sie natürlich ein es sich bequem zu machen. Sie muss einige Minuten warten, doch dann steht bereits eine dampfende Tasse grüner Tee vor ihr. Der Duft ist leicht herb mit einer Note von Rosenblättern, er wirkt auf jeden Fall frisch aufgebrüht.
„Lassen sie es sich munden, meine Dame. Kann ich ihnen sonst etwas bringen? Vielleicht etwas Baklava?“
Bietet er sich weiterhin an, während er die anderen beiden Frauen in Ruhe lässt.
Mijirah hingegen bekommt ihren Tee wenig später von dem kleinen Jungen serviert. Dieser nickt einfach nur höflich, stellt die Tasse vorsichtig ab und ist nach einem Seitenblick von Charda bereits wieder verschwunden, um die beiden nicht zu stören. Die Auftraggeberin lehnt sich etwas nach Vorne, um leiser mit Mijirah zu sprechen.
„Al-Khayyam? Diesen Namen habe ich lange nicht mehr gehört...“
Sinniert sie einen Moment, vielleicht sogar mit einer Spur von Argwohn.
„Der Auftrag ist eine einfache Abholung mit anschließender Lieferung an einen anderen Ort. Sie müssen einige Kisten von Lahsan, hier in diesem System, nach Pyre im UHARU-System transportieren. Ich gebe ihnen die Zielkoordinaten. Die Ware muss dort ankommen ohne von Dritten entdeckt zu werden. Vor Ort werde diese entgegen genommen und die letztendliche Bezahlung erfolgt. Zumindest der erste Teil sollte kein Problem sein, der zweite Teil wird die Herausforderung.“
Erklärt sie und schaut hinter dem Schleier hervor, wie Mijirah auf diese Worte und Orte reagiert.

Tariq wühlt sich durch den Schrott, aber das meiste ist wohl wirklich nur noch als Altmetall zu gebrauchen oder vielleicht nicht einmal als das. Leider entpuppt sich der kleine Stand als Enttäuschung und er findet weder was nützliches, noch interessantes. Nicht einmal etwas, dass sich leicht reparieren und restaurieren lassen würde. Immerhin kann er etwas die Zeit tot schlagen, auch wenn der Händler ihm bei der Arbeit zusieht.
„Suchen Sie etwas bestimmtes?“
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Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #24 am: 16.07.2017, 14:40:32 »
Tariq, noch immer in der Hocke und gerade eines der vielen wertlosen Schrottstücke in der Hand, blickt auf zu dem Mann, als dieser ihn anspricht. Mit metallischem Scheppern fällt das unnütze Ding zurück auf den Haufen, als er es achtlos fallenlässt.

"Nein... Nicht wirklich.", antwortet Tariq wahrheitsgemäß und steht ohne Eile auf. Er schnieft kurz, reibt sich die Nase und sieht sich nach Amir und den anderen um. "Sagen Sie...", setzt er dann an und blickt zurück auf den sitzenden Händler und dessen Massen wertloses Zeug. "Gibt es hier irgendjemanden, der diesen... Kram von Ihnen kauft?!" Tariq fragt sich in der Tat, wie dieser Mensch hier über die Runden kommt, wenn er nichts außer nutzlosem Plunder verkauft. Nicht dass er sich sonderlich für das Wohl des Händlers interessiert, aber er steht gerade hier, hat Zeit und spricht einfach seinen Gedanken laut aus...
« Letzte Änderung: 16.07.2017, 15:18:43 von Tariq Al-Shamrani »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #25 am: 16.07.2017, 15:57:42 »
"Shuk ran," bedankt sich Mijirah knapp aber freundlich beim Jungen, als dieser den bestellten Tee bringt. Die leise Spur von Argwohn in Chardas Stimme entgeht ihr nicht, doch ihre Mutmaßungen über dessen Gründe trüben ihr zuvorkommendes Auftreten nicht.
"Das ist nicht verwunderlich. Umar Khayyams Werke sind schon vor Zyklen aus der Mode geraten. Ich bin seine Namensvetterin, nicht verwandt mit dem großen Dichter," liefert die Schmugglerin ohne mit der Wimper zu zucken eine Erklärung, an der kein Wort gelogen ist.
Die Auftragdetails, die ihre Gesprächspartnerin ihr offenbart, klingen für die Kapitänin fast schon eher alarmierend, stärken aber auch ihre Verhandlungsposition. "Kriegsgebiet. Da ist eine ordentliche Zulage drin," kalkuliert sie im Stillen, behält den Trumpf aber zunächst für sich. "Eine ganze Handvoll Sprünge, und eine Herausforderung, sagen Sie? Keine Speise ist wohl gelungen ohne eine kräftige Würze," lächelt sie die Fremde durch den Dampf, der aus der Teetasse steigt, an. "Von wem erwarten Sie denn besonderes Interesse an Ihrer Ware? Wenn die Fracht sicher ankommen soll, muss ich schließlich wissen, mit welcher Einmischung ich zu rechnen habe."

Luther Engelsnot

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« Antwort #26 am: 16.07.2017, 23:22:49 »
Der Händler, mit seiner unbewegten verschleierten Miene, scheint einen Moment über die Worte von Tariq zu überlegen. Fast schon wirkt es meditativ wie sich sein Blick senkt und er einfach ruhig ein und aus atmet, während der Trubel des Marktes fern ist. Dann antwortet er jedoch, mit keiner Spur von Spott in der Stimme.
„Selten, aber nicht jeder fokussiert sich auf das Offensichtlichste. Wer tiefere Fragen stellt, erhält die Antworten von alleine.“
Plappert der Mann vor sich hin und lacht danach völlig unpassenderweise in einer kehligen Stimmlage.

Chadra geht nicht weiter auf den Nachnamen von Mijirah ein, sondern lässt die gesamte Sache auf sich beruhen. Zumindest für den Moment wirkt es so und der Auftrag ist ihr wahrscheinlich sehr viel wichtiger.
„Von allem und jedem. Je weniger Sie jedoch wissen, desto sicherer ist es für Sie, glauben Sie mir bitte. Ich hoffe außerdem ich kann auf Ihre Diskretion und die Diskretion der Fracht zählen.“
Erkundigt sich die Frau höflich und nimmt ebenfalls einen Schluck aus dem Tee.
„Sorgen Sie dafür, dass die Ladung Niemand anderem in die Hände fällt und übergeben Sie die Ware den Leuten am Treffpunkt. Sie werden diese an der violetten Blüte erkennen.“
Erklärt sie und greift unter die Robe um einen kleinen Tag hervorzuholen. Er wirkt mitgenommen und von etlichen Kratzern gezeichnet.
„Wenn Sie den Auftrag annehmen, stehen hier alle Koordinaten drin, die Sie benötigen werden.“
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Tariq Al-Shamrani

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« Antwort #27 am: 16.07.2017, 23:54:03 »
Tariq zieht fragend eine Braue nach oben. Fältchen auf seiner Stirn zeigen sich. "Aha...", antwortet er trocken. Der Alte hier hat wohl schon hellere Tage erlebt. Beinahe bemitleidenswert.

"Na dann. Einen schönen Tag noch..." Tariq zieht einen einzelnen Birr aus der Tasche und schnippt ihm den Händler vor die Füße. Dann dreht er sich um und hat vor, in Richtung Amir stiefeln. Vielleicht hat der seine Zeit ja sinnvoller verbracht...
« Letzte Änderung: 16.07.2017, 23:57:30 von Tariq Al-Shamrani »

Mijirah al-Khayyam

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« Antwort #28 am: 16.07.2017, 23:56:32 »
Die Kapitänin der Phoenix wirft nur einen kurzen Blick auf den Tag, der auf dem Tisch liegt, und richtet die Augen dann wieder auf ihr Gegenüber.
"Sie schicken meine Crew in ein Kriegsgebiet und sind nicht allzu freigiebig mit Informationen. Die Sache muss Ihnen viel Birr wert sein, verehrte Charda," stellt sie fest, während sie die Teetasse langsam an ihre Lippen hebt. Den Tag lässt sie weiterhin unbeachtet - erst will sie die Auftraggeberin so weit wie möglich aus der Reserve locken.

Amir

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« Antwort #29 am: 17.07.2017, 09:33:38 »
Amir studiert in der Zwischenzeit die Karten der Siedlung sowie der Umgebung, wobei er sich vor allem für die verschiedenen Geschäfte interessiert. Womöglich verbirgt sich in diesem Schrotthaufen ja doch die eine oder andere Perle? Nicht, dass er das Birr dafür hätte, sollte er einen Laden für elektronische Spielereien oder so etwas finden, aber kucken schadet ja nichts - vor allem, solange die anderen irgendwelche Kontaktleute treffen.

Der Junge kann nicht anders, als das Terminal, so veraltet es auch sein mag, irgendwie zu bewundern. Dass das Gerät noch funktioniert, wo es scheinbar seit Jahren niemand mehr angefasst hat, grenzt an ein Wunder. Amir erkennt den Typen, eine Aurora 12-86. Die 12er-Serie dürfte, wenn er sich richtig erinnert, schon seit mindestens zehn Jahren nicht mehr gebaut werden. Fast streichelnd gleiten deshalb seine Finger über die Oberfläche, als er die einzelnen Menüs durchgeht. Die örtlichen Regeln interessieren ihn eigentlich nicht wirklich, doch als er zufällig auf einen gesperrten Menüpunkt trifft, ist er plötzlich hellwach. Als hätte jemand eine innere Flamme in ihm entzündet, hat Amir plötzlich das Verlangen, genau diese Seiten zu sehen - es ist weniger die Neugierde, als der Sportsgeist, der ihn dabei treibt.

Die Position in der Mitte des Marktes ist zwar alles andere als ein ruhiger Platz, um seinen Computer anzuschließen, ohne große Aufmerksamkeit zu erwecken, doch Amir hofft einfach darauf, dass ein Teenager wie er im Trubel schon übersehen wird, wenn er irgendetwas zu spielen scheint. Also holt er kurzentschlossen den Computer aus seiner Tasche, klappt das Gerät auf und schließt es an die bei den Auroras standardmäßig vorhandene Schnittstelle an. Als erstes lädt er sämtliche Informationen samt Karten über die Siedlung herunter, die er gefunden hat, bevor er sich den gesperrten Seiten widmet.

Wäre doch gelacht, wenn er nicht einen Weg an der Sperre vorbei finden würde ... vor seinem inneren Auge stellte er sich vor, wie beeindruckt Amira sein würde, wenn er mit jeder Menge wichtiger Informationen zurück zum Schiff kehren würde. Fast schon unbewusst murmelt er ein Gebet zum Boten, auf dass er Amir die Datenpakete senden möge, während er dem Computer die entsprechenden Befehle erteilt.[1]
 1. 1 Erfolg
« Letzte Änderung: 17.07.2017, 09:53:26 von Amir »

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