Matsukura Tadakatsu lässt sich mit folgenden Charaktereigenschaften gut beschreiben: (v)erbindlich, (e)hrenhaft, (r)eserviert, (r)uhig, (ü)berlegt, (c)ouragiert, (k)ritisch und (t)reu. Oder in kurz verrückt.
Der Ronin ist eine auffällig unauffällig, eine gefällig ungefällige Gestalt, ein Mensch voller Widersprüche, der in ihnen gefangen ist. Ein Mensch, der nach Idealen trachtet und sich immer wieder von den Realitäten qualvoll eingeholt sieht. Er hat seinen Lehensherren auf seine Art geliebt, und deswegen vergießt er Blut. Er ist ein Mann der Philosophie, doch lebt nach dem Schwert. Er gilt dem Einen als Epitom der Disziplin, andere haben ihn in so mancher Sakestube versackt gesehen und seine Erscheinung ist längst nicht mehr so gepflegt wie einst. Sein Kimono ist inzwischen ausgefranstes Stückwerk, die Schwerter hingegen wirken wie neu. Ein Auge ist erblindet, er raucht unziemliche Kräuter und gleichzeitig sucht er nach Wahrheit. Er versucht das Schwert als wahren Weg des Lebens und der Verteidigung zu sehen, doch ist er besser darin, Leben zu nehmen. Er will etwas sein, empfindet sich jedoch als nichts. Das lässt ihn leiden und führt seinen Charakter an etwas besessenes: besessen von der Idee, einmal für ein Ideal wirklich alles zu sein. Und diese Erfüllung sieht er nur darin, dass er seinen Herren rächt und sein Leben im Zweifel dafür lässt. Nur dann, so glaubt er, wird er der oben genannten Attribute wirklich gerecht. Und insofern ist er in Bezug darauf auch zielgerichtet, düster und berechnend. Er ist kein Mann vieler Worte, und nur schneller, präziser Taten. Er ist niemand mehr, der sich um Freundschaften schert. Er hebt das Schwert nur noch für ein Ziel. Das ultimative Ziel.