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Autor Thema: Die Zeit der Rache  (Gelesen 40235 mal)

Beschreibung: Eine klare Winternacht in Edo

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Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #15 am: 19.01.2018, 18:28:26 »
"Kon’banwa!", begrüßte sie der Mann, der etwas freundlicher klang als er Tadakatsu als Samurai erkannte. Er trug als einziger eine schwere Rüstung und war offensichtlich der Hauptmann der Gruppe. "Wir führen im Auftrag des Shoguns Kontrollen durch, um sicher zu stellen, dass keine Störenfriede unterwegs sind. Würdet ihr mir verraten, wer ihr seid und wohin ihr geht?" Während er sprach fingen zwei der Soldaten an, die Gesichter von Tadakatsu und Dokai mit einer Reihe von Papieren, bei denen es sich offenbar um Steckbriefe handelte, abzugleichen. Die beiden übrigen Soldaten waren deutlich jünger und guckten Mai verstohlen an, während sie sich auf ihren Yaris abstützten.

Hikomotō Mai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #16 am: 22.01.2018, 12:03:00 »
Innerlich zuckte Mai zusammen, als sie schon so weit vor ihrem Ziel angehalten wurden. Äußerlich blieb sie allerdings vollkommen ruhig. Immerhin fiel ihr auch kein Grund ein warum sie auf einem Steckblatt stehen sollte. Tadakatsu war der Erste von ihnen der reagierte, was normal war immerhin wurde nicht erwartet, dass eine Frau für eine Gruppe sprechen würde. Doch hier entschied Mai sich zu reagieren. Sie schlug ihre Hand vor den Mund und schaute sich kurz über die Schulter um, als würde sie jeden Moment erwarten, dass Revolutionäre aus den Häusern hervorbrechen würden: "Was ist denn los?", fragte sie mit unsicherer Stimme: "Ich hatte Edo immer für sicher gehalten?"
Erneut schlug sie ihre Hand vor den Mund und verbeugte sich leicht vor dem Anführer der Wache: "Bitte entschuldigt meine schlechtes Benehmen. Doch das Gerede um Störenfriede macht mich unruhig. Meine Name ist Satō Hinata.", sie zeigte auf Dokai: "Das ist mein Bruder Yuto und ein Freund der Familie, der uns besucht Sasaki Koki. Wir sind unterwegs ins Brunnenviertel[1], dort wohnen wir, wir werden so schnell es geht von der Straße runter kommen."[2]
 1. liegt das Viertel auf unserem Weg Wissen local Edo: 23
 2. Bluff: 16
« Letzte Änderung: 25.01.2018, 18:25:43 von Taris »

Matsukura Tadakatsu

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Die Zeit der Rache
« Antwort #17 am: 23.01.2018, 07:47:05 »
Matsukuras Atem setzte für den Bruchteil einer Sekunde aus, doch er vermied es, in die Richtung von Hikomotō Mai zu sehen, als diese es für nötig erachtete, sich einer ehrlosen Lüge zu bedienen. Stattdessen nickte Matsukura Tadakatsu nur, als sein falscher Name genannt worden war. Er versuchte ihn sich einzuprägen, falls der Name ihn noch in naher Zukunft einholen würde. Sasaki Koki.

Andererseits; was war der Herrin schon vorzuwerfen. Sie gingen in ihren Tod und in dieser Situation, dieser Verzögerung war jeder Weg genehm, wenn er nur ans Ziel führte. So Matsukura seine Klinge in ihr Ziel führen konnte. Und auch dabei würde er tun, was er zu tun hatte. Sein Stolz verlangte, dass auch Lord Kôno Seppuku begehen sollte. Doch er hatte keinen Weg gefunden, wie er den Mann seinerseits vor dem Shogun diskreditieren konnte. So würde er der Schlange selbst den Kopf abschlagen müssen oder Iwamori dabei behilflich sein müssen.

Matsukuras Lippe zuckte kurz, ob der Kälte und innerer Wut. Was machte es schon, ob Matsukura oder Iwamori ihn erschlugen. Es war egal, ob einer von ihnen Kôno erschlug, oder ob das verdammte Haus ihn zermalmte, er sich nach schwerer Krankheit zu Tode defäkierte oder einfach von Blitz getroffen wurde. Am Ende des Tages würde Kôno tot sein. Oder sie selbst.
Der Samurai spürte den rot gefärbten Go-Stein in seiner Hand. Hoffte, dass seine Reputation als Vollstrecker und Kampfgelehrter nicht bis zu den Männern des Shogungs vorgedrungen war. Dass sanfte und schonende Ignoranz ihren Geist umfing.
Eine Frage stellt sich, // war dein Leben zu rächen? // Die Antwort ist Blut. - Todesgedicht von Matsukura Tadakatsu

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #18 am: 25.01.2018, 18:06:21 »
"Selbstverständlich ist Edo sicher, meine Dame", antwortete der Hauptmann, der ein wortkarger und etwas missmutiger Mann zu sein schien, mit ernster Miene. "Es gibt bloß immer wieder betrunkene Jünglinge, ehrlose Ronin und andere Personen, die für Ärger sorgen. Wir hingegen sorgen als Männer des Shoguns für Ordnung. Es gibt also keinen Grund zur Beunruhigung. Sie müssen aber noch einen Moment Geduld haben bis wir Sie überprüft haben." Nachdem er dies gesagt hatte, trat für mehrere Minuten ein unangenehmes Schweigen ein, das nur vom Rascheln der Papiere durchbrochen wurde, denn die beiden Männer waren immer noch nicht fertig damit, die Gesichter der Drei mit ihrem Stapel Steckbriefe abzugleichen und der Hauptmann schien es nicht für nötig zu halten, weitere Fragen zu stellen oder der Höflichkeit halber eine Unterhaltung zu beginnen. Währenddessen starrten die beiden jüngeren Soldaten zunehmend unverhohlener Mais Äußeres an. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit gab einer der beiden Männer, die mit den Papieren betraut waren, dem Hauptmann ein Zeichen und dieser ließ die Drei ihres Weges gehen. Mais Lüge war offenbar unentdeckt geblieben und da kein Steckbrief vorlag, hatten die Shogunatssoldaten keinen Grund, Mai, Tadakatsu und Dokai länger festzuhalten. Der Hauptmann sagte nichts mehr, sondern gebot ihnen durch eine Handbewegung weiterzugehen. Mehr als ein kurzes Nicken zum Abschied hatte er dabei nicht mehr für sie übrig. Stattdessen widmete er sich umgehend wieder den anderen Passanten um nach befragungswürdigen Personen Ausschau zu halten.
« Letzte Änderung: 25.01.2018, 18:57:21 von Taris »

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #19 am: 27.01.2018, 09:57:54 »
2. Akt: Das Anwesen

Den weiteren Weg durch das nächtliche Edo könnten die drei Attentäter ungestört fortsetzen. Nachdem das Zentrum durchschritten war, würden die Straßen wieder deutlich leerer, sodass sich trotz der Größe der Stadt bei ihnen wieder das Gefühl der Ruhe und Stille einkehrte. Es hätte inzwischen aufgehört zu schneien und eine klare Kälte lag in der Luft als sie schließlich das Anwesen ihres Feindes erreichten. Menschen waren von außen nicht zu sehen, aber in dem Rathaus, das die das Gelände umgebende Mauer durchbrach, brannte Licht.
« Letzte Änderung: 05.02.2018, 20:25:54 von Taris »

Matsukura Tadakatsu

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Die Zeit der Rache
« Antwort #20 am: 01.02.2018, 07:35:05 »
Matsukuras Augen huschten hin und her, er versuchte mit kurzen, aber fokussierten Blicken die Umgebung, die Gefahren und Bewegungen wahrzunehmen. Seine Erinnerung sagte ihm, dass Lord Konos Männer nicht mit einem Angriff rechneten und dementsprechend wenig wachsam waren. Die Struktur, der Aufbau glich den Schalen einer Zwiebel. Je weiter man von Schicht zu Schicht kam, desto gefährlicher und ungewisser war, was den Lord selbst umgab. Und je mehr Gegner man lebend hinter sich ließ, desto mehr Feinde hatte man im Rücken, wenn ihr Plan schief ging.
Matsukuras Augenbrauen zuckten kurz, wie immer Anzeichen eines heftigen Gedanken, der an seiner Fassung rührte. Sollten sie alle umbringen? Nicht nur, um keine Feinde im Rücken zu haben, sondern auch...wenn Kono auch Gefolgsleute hatte, die der Sache und der Rache so loyal ergeben waren wie Tadakatsu, Mai und Dokai, war dieses Rad aus Gewalt zu beenden?

"Wir sind die Letzten unseres Hauses. Nach uns kann es keine Rache geben.", murmelte der Samurai mehrdeutig, mehr um sich selbst Mut zuzusprechen. Um sich anzulügen. Er erinnerte sich zu gut an die Worte Frau Kikkawas. Er wusste, dass ein Scheitern auch seine Familie bedrohte. Aber durfte er, nur weil sich jemand potenziell rächen konnte, allen das Leben nehmen? Was mit jenen, die sich die Dienerschaft unter Kono nicht aussuchen konnten und nur darauf warteten, frei zu sein von dessen manipulativen Hand. Hatten sie den Tod verdient, nur weil sie Feinde seiner Familie werden könnten.

Der Samurai schluckte schwer. Die Konsequenzen ihrer Tat war schwer abzumessen, unmöglich abschließend zu bewerten. Er flüchtete sich in seinen Schwur und seine Untergebenheit seinem gefallenen Herren gegenüber. Kraftvoll umschloss er das rote Steinchen in seiner Hand.
"Wir sollten so lange wie möglich unentdeckt bleiben. Mir gefällt es nicht, dass es aufhört zu schneien. Unsere Spuren werden vom weißen Zauber nicht mehr verdeckt, unsere Schritte sind bei klarer Nacht im Schnee schneller zu sehen. Es ist weniger Licht nötig, um uns auf weiter Flur zu entdecken. Wir werden nicht lange unbemerkt bleiben. Aber dieses Fenster sollten wir trotzdem nutzen und mit voller Kraft angreifen. Wie ein Keil müssen wir durch die Deckung des Feindes kommen. Ein Zurück gibt es nicht mehr."
Matsukura Tadakatsu versucht wieder einmal seine Furcht und seine schweren Gedanken in der Flut von Taten zu ertränken. Also zeigte er auf die Mauer. Aus seinem Überblick glaubte er sich an einen Ort zu erinnern, an dem die Wachen gering und die Patrouillen nicht so genau waren. Das war der kurze Moment für einen unentdeckten Zugriff. Auch wenn es wohl nicht der beste Weg war. Es war Matsukuras Weg.

"Blut ist die Farbe. Der Schnee unsere Leinwand.", flüsterte er, während er auf die Mauer zuschlich.
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Hikomotō Mai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #21 am: 02.02.2018, 17:22:07 »
Mai deutete ein Kopfnicken in Richtung des alten Samurais an: "Ja, ihr habt Recht Matsukura-san. Je weniger Blut zwischen uns und unserer Rache steht desto höher sind dich Chancen unsere Rache zu bekommen."

Nachdenklich setzte sie einen Fuß vor den anderen und überlegte wo in dem Anwesen sie wohl am leichtesten und vor allem ohne gesehen zu werden über die Aussenmauer kommen würden.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #22 am: 04.02.2018, 21:17:03 »
Matsukura führte die anderen beiden Attentäter mit Geschick zu einer Stelle, an der sie die Mauer überwinden konnten und nicht über eines der die angrenzenden Gebäude steigen mussten. Er hatte gut gewählt, denn wegen der angrenzenden Bebauung konnten sie unbemerkt die Mauer erreichen und waren praktisch nicht zu sehen. Iwamori ließ sich als erster hinüber helfen und zog dann Mai hinauf bis schließlich Matsukura selbst nachkam. Sie landeten hinter einer schneebedeckten Buschgruppe, sodass sie vor Blicken etwaiger Wachen vorerst geschützt waren. Ihr Anspannung stieg weiter, denn nun hatten sie die endgültig den ersten Schritt auf ihrem Weg zur Rache genommen.
Trotz ihrer Aufregung versuchten die drei, vorsichtig die Lage zu sondieren. Soweit sie es erkennen konnten, lag die Feste in einer Art Winterschlaf. Patrouillen waren nicht zu sehen und in den Gebäuden, die an die Außenmauer des Anwesen grenzte, schien mit Ausnahme des Torhauses kein Licht. Dafür bemerkten die drei Ronin, dass das frei auf dem Areal stehende Teehaus erleuchtet war. Die eigentliche Burg dagegen, die um einiges älter als der Rest der Anlage war, bot mit ihrem hellgrauen Stein und bemalten Holz im Mondlicht ein seltsam friedliches Bild. Vor der Brücke über den künstlichen Bachlauf, der sie umgab, kauerten lediglich zwei Gestalten vor einem kleinen Feuer: womöglich zwei Wachleute, die mit der undankbaren Aufgabe betraut waren, des Nachts das Torhaus zum Wohnsitz von Fürst Kono zu bewachen.
« Letzte Änderung: 06.02.2018, 18:56:58 von Taris »

Matsukura Tadakatsu

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Die Zeit der Rache
« Antwort #23 am: 11.02.2018, 21:52:45 »
Der erste Engpass. Nur die Brücke führte ernsthaft zum und in den Burgkomplex. Aber er war bereits einmal auf leisen Sohlen in den Komplex eingedrungen. Wieso hatte es nur aufhören müssen zu schneien? Leise zog Matsukura sein Schwert einige Zentimeter aus der Scheide. Eigentlich war alles so unmissverständlich und klar. Oder doch nicht? Würde noch eine Nachfrage kommen, wenn sie ohne Waffe gesehen würden? Wenn sie mit Waffe gesehen würde, diese gar gezogen, dann wäre der Grund ihrer Anwesenheit keine Frage mehr.

"Wir sollten uns im Rücken der Wachmänner an ihr Feuer schleichen und sie überwältigen. Unsere Spuren verraten uns zu leicht. Möglichst wenig Blut, wegen des Schnees."

Die Alternativ war vielleicht in der Kälte zu schwimmen oder an der Brücke entlangzuklettern. Sie alle waren dazu in der Lage. Aber Matsukura bemerkte, dass er nicht so abgeklärt war, wie er sich erhoffte. Zu groß seine Sorge, dass er die Feinde im Rücken hätte.
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Hikomotō Mai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #24 am: 12.02.2018, 18:53:30 »
Nachdem sie sehr undamenhaft kletterte Mai über die Außenmauer, ihre Kleidung machte das Unterfangen nicht gerade einfacher. Doch ihre Füße berührten nach wenigen Augenblicken schon wieder den Boden. Sie ließ ihren Blick durch den Innenhof schwenken und schaute sich sofort die Wachen genau an.

"Wir sollten jedes ziehen des Schwertes vermeiden Tadakatsu-san.", flüsterte sie dem alten Samurai zu: "Wir werden versuchen an den Wachen vorbei zu schleichen. Sollten sie uns bemerken überlasst das Sprechen mir. Ich werde versuchen unsere Passage zu ermöglichen. Je weiter wir kommen bevor wir Wachen ausschalten müssen, desto erfolgreicher unsere Aussichten auf Rache."

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #25 am: 18.02.2018, 11:24:32 »
Auf diese Worte nickten die beiden Männer nur stumm und ohne weitere Worte wurde der Plan ausgeführt. Vorsichtig verließen die drei Ronin ihr Versteck und liefen entlang des zugefrorenen Bachlaufs parallel zur südlichen Außenmauer der Burg auf das Torhaus zu. Ihr Vorhaben war heikel, das war ihnen bewusst. Auf der einen Seite mussten sie leise sein und sich möglichst unauffällig bewegen, auf der anderen Seite wollte Mai sich die Option offenhalten, die beiden Wachmänner zu überlisten, wenn sie doch entdeckt werden sollten. Der Schnee machte die Sache zudem nicht einfacher.

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #26 am: 18.02.2018, 19:06:13 »
Trotzdem gelang es den drei Eindringlingen dicht an die beiden Wachen heranzukommen. Die beiden Männer waren fest in ein Gespräch verwickelt, wobei sie sich über offenbar über einen anderen Mann im Dienste von Fürst Kono ärgerten. Obwohl der Schnee unter ihren Füßen knirschte, bemerkten die Wachen weder Mai, noch Matsukura und Iwamori. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie auszuschalten, aber die Verschworenen hatten einen anderen Plan. Behutsam drückte Iwamori einen der schweren Flügel der Doppeltür des Torhauses auf und Mai und Matsukura huschten durch den sich dadurch öffnenden Spalt in das Torhaus hinein. Nachdem er ihnen unmittelbar darauf gefolgt war, schloss Iwamori die Tür wieder so leise wie möglich hinter sich. Zum Glück bliebt auch das leichte Knarren des alten trockenen Holzes von den beiden Wachen vor dem Torhaus unbemerkt.
Die drei schauten sich erleichtert um. Im Inneren des Torhaus ging zu ihrer rechten Seite eine Tür zu einem Raum ab, aus dem ein leichtes Schnarchen zu vernehmen war. Direkt gegen über der Doppeltür befand sich dagegen der Ausgang zur Brücke und zur eigentlichen Burg von Fürst Kono.

Hikomotō Mai

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Die Zeit der Rache
« Antwort #27 am: 27.02.2018, 10:13:12 »
Der erste Teil der Infiltration der Burg war gut gegangen. Nun befanden sie sich allerdings an einem sehr gefährlichen Punkt. Wenn sie auf der Brücke als Eindringlinge identifizert werden würden, wäre es vorbei. Hier hätten sie keine Chance wieder weg zu kommen.

Sie atmete noch einmal tief durch, straffte ihren Oberkörper und überquerte ohne nach links und rechts zu gucken die Brücke. Das wichtigste war jetzt, so zu agieren als würde sie hierher gehören. Das Schnarchen ignorierte sie einfach, anscheinend schliefen die Wachen tief genug, es gab also keinen Grund sie zu töten. Sie mussten nur das innere Tor hinter sich lassen und ihre eigentliche Mission würde beginnen.

Matsukura Tadakatsu

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Die Zeit der Rache
« Antwort #28 am: 27.02.2018, 13:28:06 »
Matsukura betrachtete die Brücke ausgiebig und kümmerte sich nicht im Detail um die schnarchenden Wachen. Wenn die Herrin davor kein unnötiges Blutvergehen wollte, würde sie auch jetzt nicht tolerieren, dass das Schwert erhoben wurde.
Der Samurai behielt seine Nerven im Griff, auch wenn er selbst spürte, wie das Blut durch seine Adern raste.

Er versuchte sich auf die Brücke zu konzentrieren und noch immer machte ihm Sorge, dass sie viele Spuren hinterließen. Gab es eine Möglichkeit, die Spuren zu unterbrechen? Vielleicht mussten sie ihre Spuren letztlich unterbrechen, damit sie bei Ärger nicht sofort gefunden wurden.

Matsukura prüfte, ob er vom Torhaus die Brücke derartig überqueren konnte, dass er weniger direkte Spuren hinterließ. War es möglich, an der Seite der Brücke zu balancieren oder zu klettern? An der Unterseite?
Der findige Samurai prüfte dies und versuchte einen unauffälligeren Weg zu nehmen und sich dem Tor zu nähern, welches entweder offen oder geschlossen sein mochte.
Eine Frage stellt sich, // war dein Leben zu rächen? // Die Antwort ist Blut. - Todesgedicht von Matsukura Tadakatsu

Taris

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Die Zeit der Rache
« Antwort #29 am: 04.03.2018, 10:55:10 »
Hikomotō Mai überquerte ungehindert die steinerne Brücke und blieb dann vor einer großen Doppeltür stehen, die den Eingang zur Burg bildete. Währenddessen waren Iwamori Dokai und Matsukura Tadakatsu am linken und rechten Geländer der Brücke entlang geklettert, um außer Sichtweite eventueller Wachen am Tor zu bleiben, die für den Fall, dass die Tür verschlossen war, nur die Witwe ihres Herren erblicken würden, wenn sie durch das Blickloch schauten. Ihre Vorsichtsmaßnahme war in diesem Fall allerdings unbegründet gewesen, denn Hikomotō Mai konnte durch einfaches Drücken einen der Türflügel aufdrücken. Als sie durch das Tor hindurchschlüpfte, war sie die erste der drei Verschwörer, die Fürst Konos Burg betrat. In einer Mischung aus Erleichterung und Nervosität blickte sie sich um. Vor ihr führte ein Pflasterweg einige Meter geradeaus, bog dann nach rechts ab und mündete schließlich in einer Treppe, die an einer weiteren Doppeltür endete. Zu ihrer Rechten befand sich eine hohe Steinmauer, die den Burghof umschloss und zu ihrer Linken ging eine schmale Treppe zur Außenmauer der Burg hinauf. Wachen konnte sie zunächst nicht erkennen, aber sie ging fest nach dem Ergebnis ihrer früheren Infiltrationsversuche davon aus, dass wenigstens einige Männer zur Bemannung der Wachgänge abgestellt waren.
« Letzte Änderung: 04.03.2018, 10:57:03 von Taris »

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