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Kapitel 2: Der Angenehme Wald

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Mondragor:
In den ersten beiden Tagen sahen sich die Gefährten immer wieder nervös um, denn ständig befürchteten sie, dass ihr Aufbruch doch bemerkt worden sei und möglicherweise Feinde sie verfolgen könnten. Doch nach und nach löste sich die Anspannung und es schien tatsächlich, als wäre ihre List erfolgreich gewesen. Die Gasthäuser, die sich auf dem Weg befanden, meideten sie weiträumig, denn so nah seiner Heimat wollte der Baron nicht das Risiko eingehen, dass jemand ihn erkennen würde - ansonsten verlief die Reise weitgehend ereignislos, und die sieben Reiter bewegten sich langsam aber sicher nach Süden, in Richtung des Angenehmen Waldes.

An den Abenden rasteten sie fernab der Straßen, wiederum um keine Aufmerksamkeit zu erregen - auch wenn das in diesen Gegenden durchaus die Gefahr bedeutete, dass womöglich ein Schrecken auf sie aufmerksam wurde. Dies war jedoch in der aktuellen Lage das kleinere Risiko. Die langen Abende am gemeinsamen Feuer brachten die Gruppe jedoch näher zusammen, denn irgendwann fing auch der Letzte an, die eine oder andere Geschichte von sich preiszugeben. Selbst der Baron, der in den ersten Tagen eher schweigsam war und fast eingeschüchtert wirkte, taute nun langsam auf und sprach mit den anderen fast wie einer von ihnen, auch wenn ihm die Lebenserfahrung der anderen fehlte.

Nach etwa einer Woche erreichten sie schließlich die Ausläufer des riesigen Waldgebietes, das ihr Ziel war. Baron Tristan konnte leider nicht mehr zu ihrem eigentlichen Ziel sagen, als dass es im Herzen des Waldes lag, doch ohne weitere Nachforschungen würden sie Perchta wohl nicht finden. Inzwischen waren sie immerhin so weit von Naumburg entfernt, dass es sehr unwahrscheinlich war, jemanden zu finden, der den Baron erkennen würde, und so begannen sie Ausschau zu halten nach einer Siedlung oder einem Gasthaus, in dem sie mehr erfahren konnten.

Als sie, dennoch immer noch vorsichtig, Ausschau hielten, fiel Don Tristan plötzlich Rauch am Horizont auf - irgendjemand musste dort sein Lager aufgeschlagen haben. Und nicht nur dies: Als sie sich dem Rauch näherten, erspähte Friedrich einen einzelnen Mann, der sie offenbar nicht gesehen hatte, aber sich in aller Vorsicht an eben diese Rauchquelle heranzupirschen versuchte.

Jelena Sejm Petrasowna:
Als die Herren sich zu Beginn der Reise als Führer hervorzutun wünschten, war Jelena zunächst zu erschöpft, um das Missverständnis aufzuklären. Sie machte allerdings in den nächsten Tagen deutlich, dass sie nicht nur lebenslange Übung mit Nahrungsbeschaffung in der Wildnis und der Pflege und dem Training der Tiere hatte, sondern auch mit allem anderen, was auf solchen Reisen gebraucht wurde. Sie verlor nie die Orientierung und gab Don Tristan Tipps zum verwischen der Spuren wie beispielsweise das Hinterherziehen von frisch abgebrochenen Zweigen voller Blätter bei trockenem Boden. Das Zeitgefühl Don Tristans erwies sich als wesentlich schärfer und Erichs Jagdfähigkeit als ebenbürtig.

Ansonsten verfiel sie wieder wie zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise, in einen kurzangebundenen, höflichen Sprachstil. Als einzige Frau zog sie sich immer wieder zurück, doch brauchte sie diese Male nicht so lange wie nach dem verdorbenen Ball. War sie anwesend, wenn einer der Herren am Trainieren war, beobachtete sie ihn aufmerksam und nachdenklich. Schließlich schien sie sich zu etwas durchzuringen und fragte in die Runde: "Hat einer von euch Duellanten auch einen waffenlosen Kampfstil gelernt, den er bereit wäre zu unterrichten?"

Erich Janina Graustein:
Während der langen Reise viel es Erich auf das Jelena sehr bemüht war sich in der Gruppe ein zu bringen, es schien schon fast so wie also ob sie sich ständig beweisen müsste, oder Angst hat das man sie nicht wertschätze oder dachte das eine Frau schwach ist.
Als Jelena dann auch noch nachfragte ob jemand im waffenlosen Kampf geschult ist, sah es Erich irgendwie als Aufforderung an ihn sich ihr an zu nehmen denn der muskulöse Riese wollte der kleinen Frau auch etwas zurück geben und Ihr damit zeigen das er sich auf jeden Fall als mehr wie vollwertig betrachtete. Für den Eisenländer war es auch keine Seltenheit das Frauen an vorderster Front direkt zwischen den Männern kämpfen, und das sogar zum teil besser wie manch ein Mann.
"Ich habe den ein oder anderen Trick gelernt wie man sich auch ohne Waffen recht gut zur wehr setzten kann, es ist zwar kein Duellantenstil aber doch recht brauchbar. Wenn du also magst können wir gerne ein wenig gemeinsam trainieren. Wir sollten zu Anfang jedoch einen Schwerpunkt setzen. Willst du lieber Angreifen oder Verteidigen?"

Louis de Fromage Puant:
Auf der Reise erwies sich Louis als ein unterhaltsamer Gesell mit einem schier unerschöpflichen Vorrat von Bonmots und spannenden Heldengeschichten aus seiner Heimat, die er zu lieben schien. Er zeigte zwar womöglich von allen Reisenden die größte Abneigung gegen Schmutz und die allgemeinen Unannehmlichkeiten einer Überlandreise auf Nebenpfaden, doch seine Reitkünste waren merklich solider Natur, und in seinem drahtigen Leib schien einiges mehr an Ausdauer und Willenskraft zu stecken, als man einem so vornehm wirkenden Mann zugetraut hätte. Bei alledem befleißigte er sich allerdings selbst in der Wildnis ausgesuchter Höflichkeit und ließ insbesondere Jelena mit selbstbewusster Natürlichkeit diverse kleinere Gesten der Galanterie angedeihen. Ihr Anliegen, sich in kämpferischer Weise schulen zu lassen, ließ ihn indes ein wenig die Stirn runzeln. Nichtsdestotrotz würde er die Lektionen mit einem gewissen Interesse verfolgen, die sie von dem Eisenländer erhielte.

Friedrich Alfred von Dent:
Auch wenn der Grund der Reise kein angenehmer war und Friedrich seinen Tot hatte vortäuschen müssen, begann er sie schnell zu genießen. Er war gerne in der Natur unterwegs und zusammen mit dieser Gruppe war es noch angenehmer als sonst. Die Tage vergingen für ihn wie im Flug. Die Geschichten am Lagerfeuer brachten ihn immer wieder zum Staunen und zum Lachen. Gerade Louis stellte sich als hervorragender Geschichtenerzähler heraus. Ihm hörte Friedrich unglaublich gerne zu - auch um mehr über seine Heimat herauszufinden. Denn dort gewesen war er noch nie. Er bemerkte auch, dass sich Jelena sehr anstrengte und deutlich machte, dass sie über das Leben und Überleben in der Wildnis sehr gut Bescheid wusste. Der Forscher und Monsterjäger war sich nicht zu schade, sie um einige Tipps und Tricks zu bitten. Schließlich wollte er immer dazulernen und es war offensichtlich, dass sie großes Wissen besaß, an dem er gerne Teil haben wollte.
Schließlich waren sie weit genug von Naumburg entfernt, dass sie sich endlich nach Gasthäusern oder etwas ähnlichem umsehen konnten. Sie entdeckten sogar Rauch, der auf ein Lager hinwies. Ihr erstes Aufeinandertreffen mit einer oder mehrerer Personen seit langer Zeit. Sie sollten vorsichtig sein. Doch Friedrich entdeckte noch mehr und er schien der Einzige zu sein, der die Person sah. "Vorsicht." riet er seinen Gefährten leise. "Da vorne ist ein Mann, der sich an das Lager anschleicht." Er zeigte mit deutlichen Gesten in die Richtung und hoffte darauf, dass auch der Rest den Mann entdeckte. Was hatte dieser vor? Vielleicht war er ein Bandit, der die Person am Lager überfallen wollte. Zumindest schlich er sich heran, das war offensichtlich. "Sollen wir ihn aufhalten?" fragte er vorsichtig - unsicher was sie nun tun sollten. Er wollte nicht alleine entscheiden.

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