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Kapitel 2: Der Angenehme Wald

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Mondragor:
Erich trat schließlich die schwere Tür auf, nachdem alle signalisiert hatten, bereit zu sein. Die beiden Flügel flogen krachend nach innen und prallten mit zwei lauten Knallen gegen die Wand, als die Helden mit gezückten Waffen in die Halle eindrangen: Leon hatte sich den Platz direkt hinter Erich nicht nehmen lassen; neben dem Eisenländer machte sich mit einem lauten Brüllen Jelena bemerkbar, die immer noch in ihrer Bärengestalt verweilte. Dahinter fächerten sich die anderen schnell auf: Hannah, Friedrich, Louis, der Baron und auch Ingrid waren entschlossen zum Kampf, und auch die durchscheinenden Geister waren gekommen.

Ihnen bot sich das Bild eines einst wohl prächtigen Thronsaals, der sich in seiner Größe hinter dem in Baron Tristans Burg nicht verstecken musste. Doch von der einstigen Pracht war nicht mehr viel übrig geblieben; viel mehr sah es hier aus, als wäre die Burg seit dreißig Jahren unbewohnt. Von den Wänden bröckelte der Putz, die wenigen Wandteppiche, die noch übrig waren, waren zum größten Teil den Motten zum Opfer gefallen, und ähnlich war es dem riesigen Teppich ergangen, der dem Raum einst sicher heimelige Wärme gegeben hatte.

In der Mitte der großen Halle befand sich eine große Tafel, an der zwanzig Kultisten auf den ersten Blick offenbar so etwas wie ein Festmahl einnahmen. Auf den zweiten Blick jedoch bot sich ein schauriges Bild: Auf dem Tisch lagen zwei menschliche Leichen, von denen die "Feiernden" sich große Stück abrissen und daran schmausten. Doch damit nicht genug. In ihrem Wahn vergingen sie sich auch an ihren Tischnachbarn und rissen mit ihren Zähnen Stücke aus Armen und Schultern - die sich davon scheinbar nicht beeindrucken ließen. Einige bissen sich sogar ins eigene Fleisch, um einen Hunger zu stillen, der sie innerlich zum Wahn trieb.

Hinter der Tafel, von den Ankommenden aus gesehen, erhob sich auf einem dreistufigen Podest ein Thron, auf welchem die Baronin dem Wirken ihrer Gäste amüsiert zusah - und auf ihrem linken Bein saß, mit leerem Blick in die Gegend starrend, ein kleines Mädchen. Ingrids spitzer Aufschrei war Beweis genug, dass es sich dabei um Maria handeln musste. Zu ihrer Linken, am Fuße des Podests, befand sich ein mittelalter Mann, der offenbar eine exponierte Stellung einnehmen musste, und auch nicht dem gleichen Wahn verfallen zu sein schien wie die Kultisten. Doch auch er schien keine größere Abscheu zu empfinden bei dem, was sich dort an der Tafel zutrug.

"Ah, da seid ihr ja!" rief die Baronin, als die Gruppe den Saal betreten hatte, und es wurde stiller im Saal, als das Treiben an der Tafel stockte und die Kultisten sich zur Tür wandten. "Und Ingrid, mein junges Mündel, ist auch gekommen. Ich muss zugeben, ich bin enttäuscht von dir, mich so zu hintergehen.
Ich habe euch natürlich erwartet. Oder dachtet ihr etwa, ihr könnt einfach unentdeckt in meine Burg eindringen? Und den Kleinen dort habt ihr auch dabei! Wie fürsorglich von euch, mir mein unvollendetes Mahl mitzubringen. Ihn werde ich mir zum Nachtisch aufheben."
Sie gab dem Mann zu ihrer Linken ein Zeichen, der die Stufen zu ihrem Thron nach oben stieg, und händigte ihm das Mädchen aus. "Gervas, kümmer dich um das Kind, während ich diese Angelegenheit endgültige beende.
Freunde!" rief sie nun den Kultisten zu. "Tötet diese Eindringlinge. Ihr dürft alle verspeisen, außer der großen blonden Frau dort." - sie deutete auf Ingrid. "Mit ihr habe ich etwas Besonderes vor."

Mondragor:
Sofort brach Tumult in der großen Halle aus. Ingrid stürzte sich mit einem verzweifelten Schrei auf Gervas zu, der mit einem fiesen Lächeln den Degen an die Kehle ihrer Tochter legte, ihr folgte die massige Bärengestalt Jelenas. Erich stürzte gleichzeitig - nachdem er Friedrich seine geladene Pistole in die Hand gedrückt hatte - auf die Baronin zu, um sie möglichst dazu zu bringen, alle ihre Angriffskräfte auf ihn zu konzentrieren; und das, ohne zu wissen, welche Arten von dunkler Magie die Burgherrin wohl nutzen mochte. Die übrigen - Louis, der Baron, Hannah und Leon - traten ebenfalls in den Raum und begannen zunächst, sich auf die eine oder andere Weise um die Kultisten zu kümmern, wobei Louis versuchte, die Geister soweit es immer ging zu steuern.

Die Baronin hingegen wartete mit entschlossenem Blick auf Erich und regte sich nicht von der Stelle, als der Eisenländer auf sie zustürmte. Als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt war, streckte sie plötzlich die Hand aus und eine Art schwarzer Blitz entlud sich mitten in die Brust des Kreuzritters. Schmerzerfüllt krümmte sich Erich einen Moment, doch dann stand wieder die Entschlossenheit in seinem Blick und er setzte zum Gegenangriff an.[1] 1. Sie gibt alle ihre Steigerungen aus, um Erich 9 Wunden zuzufügen. Abwehren lassen sich diese nicht.

Louis de Fromage Puant:
Elegant führte Louis den Degen in einer grüßenden Geste nach oben. Dann rief der Montaigner den Geistern zu: "Garde à vous! Auf meine Kommando: vorwärts!" Womit er sich seinen "Männern" voran in das Gefecht stürzte. "Ah, messieurs", lachte der Musketier den Kultisten entgegen, "ergebt Eusch, Ihr 'abt keine Chance, wie Ihr seht, denn wir kämpfen geistreischer als Ihr..!" Mit der blanken Klinge auf sie eindringend focht der Musketier wie ein Berserker und trieb die Geister immer wieder an, sich ebenfalls auf den Feind zu stürzen. Seine kurzen, scharfen Kommandos übertönten dabei den Kampfeslärm.

Jelena Sejm Petrasowna:
Nach ihrem Auftriit bei den Geistern hielt sich die Jelena-Bärin zurück, beobachtete die wesentlich wirksameren Reden ihrere Kameraden und lauschte den Beschreibungen der Taten sowie Gewohnheiten der dämonischen Baronin. Nebenbei hielt sie Zwiesprache mit ihrem eigenen Daemon und gab die entscheidenden Informationen - wie die Verletzbarkeit der Baronin - über eingeritzte Worte in Möbeln weiter. Als sie Ingrids unruhige Suche bemerkte, schloß sie sich an und versuchte, ihr durch Nähe und entsprechende Laute Ruhe und Trost zu spenden.

Entsprechend blieb sie auf dem Weg zum Saal der Baronin eher hinten bei Ingrid. Erst bei der Versammlung vor der Tür drängte sie nach vorne und machte mit auf dem Türflügel aufgesetzten Tatzen klar, dass sie bereit ist. Zu gerne hätte sie Ingrid außer Sicht gehalten, aber das hätte sie vermutlich nicht mal in menschlicher Gestalt geschafft, zumal ihre Wiedergutmachung damit auch nicht leichter würde.

Ganz vorne mit dabei beim Sturm hoffte sie möglichst viele Angriffe auf sich zu lenken, da sie es am ehesten vertragen würde. Doch die Gegenseite war halbwegs organisiert. Die Bärin fixierte die Tochter Ingrids sofort und ignorierte alles, selbst die Worte der Baronin, Waffen der Kultisten und Möbel, um zu ihr zu gelangen. Sie stürmte brüllend durch beziehungsweise sprang über Tische und Bänke, beflügelt von Louis Worten. Kaum ein Kultist schaafte es, sie zu bremsen, nur einer stellte sich so direkt in den Weg, dass er von der Bärenlawine einfach überrollt und zerquetscht wurde.[1] In ihrem Fahrwasser fiel es Ingrid leicht zu folgen. Jelena drängte sich zwischen Gervas und das Mündel[2] und deckte nicht nur sie, sondern auch Ingrid von Angriffen ab mit ihrem massigen Körper.[3]

Ingrid hatte damit die Freiheit, sich mit Gervas zu duellieren.


Hanna aus der zweiten Reihe überraschte ihre Gruppe mit den gebieterisch gebrüllten Worten: "MACHT DIESES ELENDE GEZÜCHT NIEDER!"[4] Dann tauchte sie für einen Augenblick in der Menge der Angrifer ab, bevor sie von der Seite - ihre Axt in der Hand hinter dem Rücken versteckt - an eine Gruppe Kultisten heran und weicht deren ersten Angriffen aus, bevor sie mit einem breiten Grinsen verkündet: "Kommt schon, ihr wisst es doch besser: Ich mag essbar sein, aber ich werde euch eurer Anführerin nicht näher bringen. Du. du und du" - sie zeigte wahllos auf drei massiger wirkende Kultisten - "ihr habt es schon getan, oder? Ihr steht Baderbaasch schon näher, da ihr ein besseres Mahl hattet, einen eurer sogenannten Brüder!" Die letzten Worte spuckte sie quasi aus und verstummte dann, um die Wirkung ihrer Worte abzuwarten.

Tatsächlich blieb die Gruppe Kultisten stehen und sogar einige nahestehendezögerten mit ihren nächsten Angriffen. In ihren irren Augen zeichnete sich Unglauben und Verwirrung ab, dann wieder Wut - und was für welche. Mit gierigen Blicken maßen sie einander, vor allem die drei "Haupttäter", die nur unzusammenhängend stammelten, so unfassbar waren die plötzlichen Erkenntnisse. Nur einen Augenblick später fielen die Irren gegenseitig übereinander her und versuchten, sich größere Stücke ihrer Nächststehenden zu sichern.[5] Hanna musste ein ungläubiges Lachen unterdrücken und sich abwenden, um das grausige Ergebnis ihrer Worte nicht ins Gedächtnis zu brennen.  1. 1 Steigerung ins Kultistendezimieren 2. 3 Steigerungen zur Geiselrettung 3. letzte Steigerung, um Schaden von Ingrid auf mich zu übertragen 4. Anwendung "Gebieterisch" 5. Alle 4 Steigerungen zum dezimieren der Kultisten

Friedrich Alfred von Dent:
In dem Moment, in dem Friedrich den Thronsaal und die 'speisenden' Kultisten entdeckte, war er sich seiner Sache so sicher, wie noch nie. Das hier war absoluter Wahnsinn und es war an der Zeit, das man die Baronin und ihr Gefolge vernichtete. Die Wesen in diesem Saal mochten zwar noch wie Menschen aussehen aber das waren sie schon lange nicht mehr. Monster. Friedrich hatte viele verschiedene Monster in seinem Leben gesehen. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, sie zu jagen. Er erkannte sie sofort, wenn er sie sah und diese hier befanden sich einfach nur in der Haut von Menschen. Angewidert spuckte der Kreuzritter auf den Boden und versuchte seinen Mageninhalt bei sich zu behalten.
Ein bisschen Hoffnung auf eine Überraschung war noch geblieben aber Friedrich war nicht überrascht, dass sie erwartet wurden. Er dachte nach. Die Kultisten würden wahrscheinlich kein großes Problem werden. In der Kirche hatten sie kurzen Prozess mit ihnen gemacht. Die Baronin und ihre rechte Hand, dieser Gervas, waren das wirkliche Problem. Zum Glück hatte Jelena in ihrer Bärenform noch wichtige Informationen in die Möbel geritzt. Gut zu wissen, dass die Baronin durchaus auf normale Weise verletzt werden konnte.
Um ihn herum brach das Chaos aus. Er nahm Erichs geladene Pistole und steckte diese vorerst ein, um einen passenden Moment zum Einsatz abzuwarten. Schließlich zielte er auf die Gruppe der Kultisten aber sah schnell, dass Louis, die Geister, Hanna, der Baron und sogar Leon schon gut mit diesen beschäftigt waren und sich bestens schlugen. Friedrich schluckte. Seine Armbrust zielte auf Gervas, der schon mit der verwandelten Jelena und Ingrid kämpfte. Erich schlug sich tapfer gegen die Baronin, wurde aber von ihrer korrupten Magie schwer getroffen. Friedrich nutzte den Moment und schoss den Bolzen ab, um seinen Freund im Kampf zu unterstützen.[1] Automatisch lud er seine Armbrust nach, griff aber direkt danach zur Pistole, die ihm Erich gereicht hatte. 1. 4 Steigerung für 4 Wunden.

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