Insgesamt acht Beeren verfütterte Mogmorsch dem verletzten Kameraden, bevor er sich daran machte, die Spur der Spinne genauer zu betrachten. Poog kaute auf irgendetwas herum und sah dem Anführer dabei über die Schulter. Mogmorsch, auf die Tropfen des Stinkeschleim-Spinnenblutes konzentriert, fuhr erschrocken in die Höhe, als sich das haarige Bein von Vielbein-fressen-viele-Goblinbabys von hinten in sein Sichtfeld bewegte. Er fuhr herum und sah dem verdutzten Poog direkt in die ungewohnt weit geöffneten Augen. Der Anhänger Zarongels hatte sich des abgetrennten Beines des Ungetüms bemächtigt und hielt dieses nun in der Hand. Poog waren weiter hinten einige gebrochene Äste aufgefallen, die den Weg der hektisch flüchtenden Spinne anzeigten. Als er darauf deuten wollte um seinen Krötenschleckergefährten bei der Suche zu unterstützen, hatte er ungewollt das untere Beinglied mit seiner Handbewegung nach vorne über Mogmorschs Kopf hinweg geschwungen. Nun hing es leblos am Rest des haarigen Beins und der Priester zuckte die Achseln und grinste den Wegfinder unschuldig an.
Reta Spinnenschnetzler hielt Wache, damit sie nicht doch noch von einem Sumpfungeheuer überrascht würden. Als Mogmorsch und Poog den Fluchtweg der Spinne ausgemacht hatten und der Spur gekonnt folgten, ging sie zur Sicherheit als Schlusslicht hinter den anderen. Die Aufregung und der heiße Zorn der Schlacht hatten die Gonlinkriegerin mittlerweile verlassen. An ihrer statt überlegte Reta sich, wie sie wohl ihre heldenhafte Begegnung mit Vielbein-fressen-viele-Goblinbabys am besten würde erzählen können. Auch Schufti hing seinen eigenen Gedanken nach. Der Kampf steckte ihm wohl noch in den Knochen und er sah sich immer wieder misstrauisch nach Feinden um.
Auch wenn die Distanz nicht weit war, kamen die Heldengoblins doch langsamer voran, als ihnen lieb war. Der Sumpf wurde dichter und finsterer, die Gerüche intensiver und immer unangenehmer. Immer öfter mussten sie über Wurzeln klettern oder durch tiefe Pfützen waten. Über ihnen stets die silbrigen Fäden. Immernoch kaum Geräusche. Hin und wieder ein Frosch, der erschrocken ins Wasser hüpfte oder eine Schlange, die sich davonschlängelte. Beinahe wäre Reta dem Vordermann aufgelaufen, als die Gruppe ganz plötzlich stehenblieb.
Zwischen zwei riesigen dunkelgrauen Baumstämmen, deren Wurzelwerk untrennbar miteinander verwachsen schien, hatte Mogmorsch als erster ein finsteres Loch entdeckt, das unter den Wurzeln den Eingang zu einer Höhle bildete. Die Goblins würden bei ihrer Körpergröße aufrecht hineinpassen, doch sehr einladend sah das finstere Portal nicht aus. Der Weg führte fast sicher zum Nest des legendären Spinnentiers. Poog wagte einen Blick hinein in die Finsternis. Von hier aus gab es nichts zu sehen, als einen stockdunklen Gang. Der Verwesungsgeruch nahm deutlich zu. Die Sicht war immer wieder von Spinnweben unterbrochen, die aussahen, als wäre etwas unlängst in sehr eiligem Tempo durchgebrochen.
Sollten sie es tatsächlich wagen da hineinzusteigen? Würden sie alle gemeinsam gehen, oder den Rückzug sichern? Würden die tapferen Krötenschlecker als Vielbein-fressen-viele-Goblinbabys-Schlächter aus der Höhle zurückkehren, oder würde ihre Reise hier ein jähes Ende finden?