Der Wagen kommt rumpelnd mitten auf dem Marktplatz zum stehen. Einer der Ritter macht sich sogleich an der Tür zu schaffen, zieht diese auf und zerrt drei Gestalten aus dem Inneren hervor. Ein Halbelf mit verfilzten tiefschwarzen Haaren, der sich nervös umblickt, eine menschliche Frau von vielleicht 20 Sommern und ein Halbling, der blinzelnd ins licht tritt und stolpernd versucht schritt zu halten, denn alle drei sind mit Ketten aneinander gefesselt. Während der Ritter die drei zu einem eisernen Gestell am Rende des Platzes führt und sie dort festkettet, beginnt sein Kamerad mit fester Stimme, aber dennoch sichtlich unbehaglich ein Pergament zu verlesen.
Immer mehr Passanten bleiben neugierig stehen, beobachten das treiben und hören dem Ritter zu.
Höret, ihr braven Bürger,
So ergeht folgendes Urteil. Diese drei Delinquenten sind der Wilderei in den Ausläufern des Silberwaldes, die der Gerichtsbarkeit Silbrigmonds unterstehen, überführt und werden hiermit zu folgender Strafe verurteilt. Sie wewrden für die Dauer eines Sonnenlaufes auf dem Marktplatz zu Silbrigmond angekettet, auf dass sie dort den Spöttereien und der Lästerlichkeit der braven Bürger ausgesetzt sein mögen. Es ist die Pflicht eines jeden braven Bürgers, sie mit übelsten Schimpfnahmen zu belegen, sie zu bespucken und mit Steinen zu bewerfen, auf dass ihnen so ihre schändlichen Gedanken ausgetrieben werden.
Noch während der ausrufende Ritter die letzten Worte verkündet, werden bereits erste Rufe aus der Menge laut. Lumpenpack! Diebe! Hurengesindel! sind noch die freundlichsten Ausdrücke, die der Mob für die bemitleidenswerten Gestalten findet. Noch bevor der Ritter, der sie an den Pranger gekettet hat, sich in Sicherheit bringen kann, fliegen bereits die ersten Steine. Die junge Frau beginnt hemmungslos zu weinen, ihr Schluchzen geht aber im Gejohle der Menge unter, die sich langsam näher traut.