Götter sind überaus mächtige Wesen, die nicht nur die Geschicke von Golarion lenken, sondern darüber hinaus auch die Geschicke in den anderen Ebenen der Existenz. Sie sind sich bewusst, dass die Kraft des Glaubens das Schicksal Einzelner, aber auch ganzer Nationen und sogar Welten ändern kann. Deswegen suchen sie unter den Sterblichen Anhänger, die in ihrem Sinne sprechen und ihre Feinde bzw. Anhänger ihrer Feinde bekämpfen. Sie schenken denen, die sich ihnen verschreiben, große Macht. Im Gegenzug dafür verlangen sie Glauben und Loyalität.
Ein jeder göttlicher Caster, dessen Magie etwas mit Domänen zu tun hat, bekommt diese Domäne(n) von einer Entität, die Domänen gewähren kann. Domänen sind, wenn man es grob sieht, göttliche Konzepte, die es Wert sind, angebetet zu werden. Jede Gottheit wird mit einer oder mehreren Domänen assoziiert und jede Domäne hat eine oder mehrere zugeordnete Subdomänen. Die gewährten Domänen einer Gottheit haben immer etwas mit ihrem Herrschaftsgebiet zu tun. Zum Beispiel: Gozreh ist die Gottheit der Natur, des Wetters und des Meeres, also gewährt er/sie die Domänen Luft, Tier, Pflanze, Wasser und Wetter. Bestimmte Domänen werden mit mehreren Entitäten assoziiert. Je mehr Domänen eine Entität gewähren kann, desto mächtiger ist sie. Neben Göttern können auch Demigötter und "Wesen" mit gottähnlicher Macht Domänen gewähren.
Unabhängig davon, ob man sein Leben komplett einer Gottheit verschreibt (z.B. durch Priestertum) oder nicht, wählen die meisten Bewohner der Inneren See einen Gott, den sie als ihren Patron ansehen. Es ist jedoch nicht unüblich, dass man seine Gebete zu derjenigen Gottheit spricht, deren Domäne das Anliegen betrifft. Ein Farmer, der Erastil (Gott der Landwirtschaft) als seinen Patron ansieht, betet daher z.B. durchaus auch zu Pharasma (Göttin der Geburt und des Todes), während seine Frau in den Wehen liegt oder wenn er den Seelen seiner verstorbenen Verwandten Frieden wünscht. Es ist nicht zu leugnen, dass jeder Gott mächtig ist und Respekt verdient, daher ist es selbst für Priester einer bestimmten Gottheit nicht unüblich, dass sie hin und wieder kleine Gebete auch an andere Götter richten. Solange es bei kleinen Gebeten bleibt, die an Götter gerichtet sind, die mit dem eigenen Patron verbündet sind, ist dies kein Problem. Selbst gute Götter können eifersüchtig sein, daher sollte man seinen Fokus behalten.
Die Götter zeigen ihre Präsenz auf Golarion größtenteils durch das Werk und die magischen Fähigkeiten ihrer sterblichen Anhänger und extraplanaren Diener und Herolde. Es kann vorkommen, dass Gläubige eine Art Gespür dafür haben, wie ihr Patron über bestimmte Dinge denkt und was er sich wünscht. Wie Götter mit ihren Gefolgsleuten interagieren kann jedoch, genauso wie die Art, wie die Sterblichen mit den Göttern interagieren, variieren. Normalerweise mischen sich Götter nicht persönlich in die Leben von Sterblichen ein. Doch auch wenn ein Sterblicher keine direkte Antwort auf ein Gebet erhält, wurden seine Worte gehört. Oft fragen sich Sterbliche, warum schlimme Dinge passieren und Götter nichts dagegen unternehmen oder dies verhindern. Tatsächlich würden viele Götter Katastrophen stoppen oder verhindern, aber es gibt andere Götter als Gegenspieler, die diese Ereignisse begrüßen. Die meisten Götter halten sich zurück, direkt in die Welt der Sterblichen einzugreifen, weil sie dann den Zorn anderer Götter auf sich ziehen würden… und Konflikte zwischen Wesenheiten von nahezu unbegrenzter Macht könnten ganze Welten zerstören. Um das ultimative Desaster eines Allgötterkriegs zu verhindern, haben auch Götter Gesetze und es besteht die stillschweigende Vereinbarung, nicht in die Welt der Sterblichen einzugreifen. Genau deswegen ist es für Götter wichtig, sterbliche Anhänger zu haben, die dennoch in ihrem Sinne die Welt beeinflussen. Neben Rivalen haben Götter auch Freunde, Verbündete, Geliebte, Vertraute und Freunde, aber diese Beziehung sind oft jenseits des Verständnisses von Sterblichen.
Während ein allgemein tieferes Verständnis von Religion und Göttern wohl hauptsächlich im Interesse von Priestern und Gelehrten liegt, sind die meisten Sterblichen vertraut mit den Göttern, die in ihrer Heimat angebetet werden, und können sie beschreiben. In der Region der Inneren See (wo auch unser Abenteuer spielt), gibt es 20 Hauptgötter, deren Einstellung auch der normalen Bevölkerung gut bekannt ist. Kleinere Götter, Demigötter und rassenspezifische Götter sind unter Umständen völlig unbekannt. Wo man geboren wird, hat großen Einfluss auf den Glauben, den man für sich selbst wählt, aber das bedeutet nicht, dass man auch Götter anbeten kann, die in der Heimat weniger bekannt sind. Unüblichen Religionen anzugehören, kann jedoch Konfliktpotenzial in sich bergen, weil es durchaus einen guten Grund geben kann, warum spezielle Religionszugehörigkeiten unüblich sind. Obwohl der Einfluss der Götter auf Golarion unbestreitbar ist, gibt es durchaus auch Atheismus. Nur wenige Atheisten bezweifeln dabei die Existenz der Götter oder ihrer Macht an sich, sondern glauben, dass die Götter es nicht wert sind, angebetet zu werden.
Hier findet ihr eine
Übersicht über Götter und Demigottheiten, die auf Golarion angebetet werden.