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Autor Thema: Elend  (Gelesen 33248 mal)

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Délayarr

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Elend
« Antwort #30 am: 16.12.2003, 21:57:12 »
 Délayarr nickt, geht zu der verletzten Frau herrüber, geht in die Hocke und nimmt sie behutsam auf den Arm. So geht er vorsichtig weiter in den Wald hinein, bis die Gruppe nach etwa 5 Minuten an einer Grube ankommt, die fast vollständig von Brombeersträuchern umwachsen ist.


Délayarr legt die Frau ins Laub, streicht ihr nocheinmal über das Gesicht und wendet sich dann an Tharon. Während er spricht schaut er in die Baumkronen, als würde er etwas suchen.

"Ich bleibe nah bei euch und wache. Seid nicht sehr laut."

Dann läuft er wieder in Richtung Waldrand, bis er hinter ein paar Sträuchern verschwindet.

Tharon

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Elend
« Antwort #31 am: 17.12.2003, 00:53:47 »
 Tharon schaut sich ein wenig in der unmittelbaren Umgebung der Mulde um und scheint zufrieden zu sein. Kurz schaut er dem scheuen Elfen hinterher und löst dann die Riemen seines Vorratssacks. An einer Seite, an der die Brombeeren weit in die Grube ragen, legt er sein Gepäck ab und öffnet den Sack. Er kramt ein langes Stück Leder heraus, nimmt die beiden Enden in die Hand und man erkennt, dass es sich um eine ziemlich große Schleuder handelt. Auf dem Waldboden sucht er nach einigen Steinen, wird aber erst nach längerer Suche fündig. Ohne etwas zu sagen, geht er leise in den Wald.
Es dauert eine ganze Weile, bis er endlich wieder erscheint, diesmal jedoch mit zwei kleinen Karnickeln und einigen längeren Ästen in der Hand.
Nachdem er beides auf dem Boden Abgelegt hat, geht zu Ruven.

“Könntet ihr mir kurz euer Messer geben?“

Dieser zieht das Verlangte und reicht es Tharon. Mit dem Werkzeug in der Hand kehrt Tharon zu seiner Jagdbeute zurück und beginnt, zwei Äste anzuspitzen. Nachdem er fertig ist, rammt er diese in den Rand der Grube und legt die übrigen Äste darauf. Kurz überprüft er seine Konstruktion, dann beginnt er darunter ein kleines Feuer zu entfachen. Mit einigen Scheiten aus seinem Gepäck schürt er dieses noch ein wenig an, achtet aber darauf, dass es nicht zu groß wird. Der Rauch steigt in die Abdeckung aus Blättern auf und ist darüber kaum noch sichtbar. Sofort fängt er an die zwei kleinen Tiere zu zerwirken und spießt sie danach auf einen weiteren Ast.
Nach einer Weile hat er das Fleisch fertig gegrillt und das Feuer ist heruntergebrannt.
Tharon nimmt den Spieß und holt noch einen Laib Brot aus seinem Sack, woraufhin er sich zu den Anderen begibt und. Den hungrig dreinblickenden Flüchtlingen reicht er Brot und Fleisch, nachdem er selbst einen Teil davon für sich abgetrennt hat.

“Ich denke, es ist jetzt Zeit, dass ihr mir einige Einzelheiten offen legt. Erzählt mir doch erstmal, was an diesem Packet so besonders war…?“
 

Speren

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Elend
« Antwort #32 am: 17.12.2003, 01:23:45 »
 Ruven schaut nachdenklich auf die Frauen und Kinder. Dann seufzt er kurz und fängt an zu sprechen.

"Terence und ich arbeiten gegen die Schergen Izradors. In dem Paket ist ein mächtiges magisches Artefakt, dass wir nach Falkenmond bringen sollen. Von dort aus soll es weiter in den Norden, um dort den Zwergen übergeben zu werden. Es MUSS dort ankommen."

Er schaut Tharon ernst an.

"Ihr haltet mich vielleicht für einen rücksichtslosen Mann, die Menschen so in Gefahr zu bringen. Aber schaut sie Euch an....glaubt Ihr, es macht für sie einen Unterschied ? Sie wollen irgendwann wieder in Frieden leben und wenn wir durch den Kampf helfen können, so würden sie alle ihr Leben dafür geben. SIE verstehen mich....tut Ihr es auch ?"

Seine Hand wandert, während er angespannt auf die Antwort wartet, langsam zu seinem Dolch. Noch hat seine Haltung nichts bedrohliches an sich.

"Wir haben Verbündete in Falkenmond, die uns und ihnen helfen werden."

Tharon

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Elend
« Antwort #33 am: 17.12.2003, 02:28:02 »
 Tharon’s Augen verengen sich zu dünnen Schlitzen, als sie der Hand des Anführers folgen.

“Auch wenn ich euer Misstrauen verstehen kann, so beleidigt ihr mich mit dieser Geste doch. Ich kämpfe seit meiner Kindheit gegen den Schatten und kenne kein anderes Leben. Dieser Kampf hat mich bereits zu viel gekostet, jedoch werde ich ihn nicht einstellen, bevor das gesamte Land wieder in Frieden leben kann.
Und ja, ich verstehe euch. Aber aus einem anderen Grund, als diese Leute hier. Für sie sind Rebellen wie ihr und ich eine letzte Hoffnung, eine Aussicht auf Besserung oder vielleicht einfach nur Rache. Und auch eine Gefahr.
Deshalb werde ich versuchen, so wenige Unschuldige in diesen Kampf zu ziehen, wie möglich. Und nur das ist es, was ich an euch nicht verstehe. Ihr seit der Anführer, es ist eure Entscheidung, wie ihr mit der euch auferlegten Verantwortung über diese Leute verfahrt.
Wenn ihr meine Hilfe benötigt, sie zu beschützen, so könnt ihr auf mich zählen. Sie in Gefahr zu bringen ist nicht meine Absicht.“


Tharon sieht sehr nachdenklich und ein wenig verbittert aus. Sein Gesicht legt sich in Falten, nachdem er zu ende gesprochen hat.
 

Speren

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Elend
« Antwort #34 am: 18.12.2003, 13:26:56 »
 Ruven lässt seine Hand von dem Dolch weggleiten und entspannt sich. Einen Moment lang schaut er nachdenklich zu Tharon, bevor er tief seufzt.

"Ihr mögt das so sehen, aber ich kenne halt eine andere Realität. Nicht alle dieser Leute würden verstehen, was und warum ich das hier tue.
Aber ich bin mit meinem Gewissen im Reinen. Das Artefakt ist wichtiger, als diese Leben.....selbst als mein eigenes.
Es klingt hart, doch das Leben von einzelnen zählt in dieser dunklen Zeit nichts mehr.
So traurig und bitter das erscheinen mag......"


Mit diesen Worten sinkt er zusammen und schliesst seine Augen. Schon kurze Zeit später ist an seinem regelmässigen Atemzügen zu erkennen, dass er wohl eingeschlafen ist.

Es vergeht einige Zeit und selbst hier in den Tiefen der Wälder merkt man deutlich den zunehmenden Wind. Nach einigen Stunden beginnt der erste Schnee zu fallen, wenn die Flocken den Waldboden auch noch nicht erreichen.
Es wird zunehmend dunkler und die Frauen und Kinder rücken immer dichter zusammen. Immer wieder flösst eine der Frauen der Verletzten einige Schlücke des offensichtlich heissen Gebräus ein. Auch ein zweiter Topf ist zum Vorschein gekommen, wo die Reste des kargen Mahls abgekocht und mit Kräutern versehen werden, um diese Suppe dann unter allen in kleinen Holzschalen zu verteilen.

Tharon

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Elend
« Antwort #35 am: 18.12.2003, 22:58:48 »
 Offensichtlich von dem Ausgang des Gespräches nicht besonders erfreut, lässt Tharon die Gruppe allein und entfernt sich von der Grube. Er zieht den schweren Umhang eng um sich zusammen und seine Haare werden von dem aufkommenden Wind wild durcheinander geworfen. Der kalte Wind greift immer wieder unter den Umhang und aus den scharfen Gesichtszügen des Erenländers ließt man ein leichtes Frösteln. Schwer zu sagen ist es jedoch, ob der Grund nun die Kälte oder das Wissen über das noch kommende Wetter ist.
Er zieht die Kapuze über den Kopf, so dass sein Gesicht nur noch als heller Fleck in der Dunkelheit unter dem Stoff zu erkennen ist. Eine Dunkelheit, wie sie sich auch langsam, aber mit unbeirrbarer Bestimmtheit am Himmel ausbreitet. Weiter schleicht der junge Mann langsam und sehr vorsichtig durch den Wald. Hier und da sucht er den Schatten der Bäume oder ein kleines Dickicht, um seine Bewegungen so unauffällig wie möglich zu machen. Sein Blick scheint ständig die Umgebung vor ihm abzusuchen, jedenfalls lässt das die stete Änderung der Kontur seiner Kapuze vermuten.
Anfangs schien er sich nur von der Grube zu entfernen, nach einiger Zeit jedoch wird klar, dass er das Lager der Flüchtlinge umrunden will. In einem weiten Kreis sucht er die Umgebung ab und kehrt dann zurück zu dem Unterschlupf.
Kurz versichert sich Tharon, dass noch alle da sind, dann macht er sich erneut an seinem Sack zu schaffen. Ein großer Stoff-Ballen kommt zum Vorschein, der sich als Schlafsack entpuppt, nachdem er ihn ausgerollt hat.
Er breitet seinen Umhang am Rand der Grube, direkt unter den überhängenden Zweigen des Brombeerstrauches aus, legt den Schlafsack darauf und wirft einen letzten Blick auf die zusammenkauernde Gruppe. Er zieht seine Stiefel und die Jacke aus Wollstoff aus, aus letzterer formt er eine Unterlage für seinen Kopf. Nachdem er in den Schlafsack gekrochen, dauert es nicht lange, bis er eingeschlafen ist.

Délayarr

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Elend
« Antwort #36 am: 18.12.2003, 23:35:54 »
 Aus dem dunklen Schatten eines grossen Baumes heraus beobachtet Délayarr, wie die Atmung des Mannes die Decke gleichmässig auf und ab bewegen lässt. Tharon schläft, genau wie die meisten anderen Menschen, die um das Feuer herum zusammengekauert liegen und vor Kälte und Erschöpfung zittern. Der Elf selbst ist solche Temperaturen nicht gewohnt, aber er hat schon schlimmeres durchstanden. Es gab wichtigere Dinge, um die Délayarr sich kümmern musste.

Er richtet sich auf und schaut sich um. Der Wald hier ist sehr licht, was Délayarr weniger Möglichkeiten bietet sich ungewollten Blicken zu entziehen ... allerdings kann er auch weiter sehen, und seine hervorragende Nachtsicht macht sich bezahlt.

Délayarr zieht seinen in Leder eingeschlagenen Bogen vom Rücken und befreit ihn von seiner Hülle ... er streicht andächtig über das Helle Holz, nimmt dann die Sehne und hakt sie ein. Er zieht blitzschnell einen schwarzen Pfeil aus dem Köcher und zielt auf einen Baum, der etwa hundert Schritt entfernt steht und sich leise im Wind schmiegt. Ein grimmiges Lächeln huscht über das grün bemalte Gesicht des Elfen, seine Narben leuchten Rot im fahlen Licht des Mondes. Die Nacht bricht herein.

Jagdzeit

Speren

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Elend
« Antwort #37 am: 19.12.2003, 00:05:03 »
 Einige Stunden ist Délayarr auf der Jagd.
Geschickt fängt der Elf einige Rebhühner und findet einige essbare Beeren, die noch so spät im Herbst vorhanden sind.

Nachdem er den Vögeln die Beine zusammengebunden hat, um sie besser tragen zu können, und die Beeren sicher in einem kleinen Lederbeutel verstaut, macht er sich zurück auf den Weg zum Lager.
Fast lautlos bewegt er sich schnell durch den Wald, ein Schatten zwischen den Bäumen. Kurz bevor er in der Senke eintrifft, bleibt er abrupt stehen.
Ein seltsames, undefinierbares Geräusch war kurz vom Waldrand aus zu hören, unweit des Lagers...als ob sich etwas im Wald bewegen würde.

Délayarr

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Elend
« Antwort #38 am: 19.12.2003, 00:18:51 »
 Schnell geht Délayarr in die Hocke, lässt die zusammengebunden Vögel auf den Boden fallen und zieht hastig den Bogen, spannt ihn und läuft geduckt in die Richtung aus der das Geräusch kam. Er stoppt hinter jeder sich bietenden Deckung, schaut sich um und bewegt sich weiter fort. Was auch immer dort war, er versucht es so weit von den Menschen entfernt zu stellen wie möglich .

Speren

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Elend
« Antwort #39 am: 19.12.2003, 00:48:03 »
 Behende schleicht der Elf durch den Wald. Kein Geräusch ist von ihm zu vernehmen, als er sich immer mehr dem Waldrand nähert. Dort angekommen bietet sich ihm ein grausiges Bild im Mondlicht.

Der Waldboden ist geöffnet und ein Wesen kniet vor den Leichen der Goblins und macht sich an ihnen zu schaffen. Ein Schmatzen und Schlürfen ist zu vernehmen.
Im fahlen Schein des Mondes erkennt man eine abgewetze zerlumpte Rüstung, die das Wesen trägt. Sein Kopf hängt fast unnätürlich zur Seite. Es ist klein, ungefähr so gross wie ein Goblin.

Anscheinend hat das kleine Wesen den Elf nicht bemerkt.

Délayarr

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Elend
« Antwort #40 am: 19.12.2003, 01:25:30 »
 Délayarr harrt einige Sekunden aus, bevor er den Bogen langsam an den Baum neben sich lehnt und mit beiden Händen hinter seinen Rücken greift, um die beiden Waffen zu ziehen die mit mehreren Lederschnüren über seinem Steiss befestigt wurden. Es sind zwei Sepi, die Traditionellen Messer der Danisil, die ihm nach Erfüllen des Wechselritus übergeben wurden, bei dem er in den Kreis der erwachsenen Jäger aufgenommen wurde.

Délayarr sticht die beiden Klingen so weit in den kalten Waldboden, das sie aufrecht vor ihm stehen, greift wieder zu seinem Bogen und zieht einen Pfeil.

Er legt an, kontrolliert seine Atmung und zielt ....  

Speren

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Elend
« Antwort #41 am: 19.12.2003, 01:43:16 »
 Der Pfeil verlässt die Sehne und schlägt wuchtig in die Seite des Wesens.

Zu Délayarrs Entsetzen scheint das Wesen aber davon unbeindruckt zusein. Es dreht sich um und der Elf erkennt voll Grauen, um was es sich handelt:

Es ist der Goblin, dem Tharon vor fast einem Tag das Genick gebrochen hat !

Aus seinem Maul ragen die blutigen Eingeweide eines seiner ehemaligen Kameraden und ein tiefes Knurren kommt aus seiner Kehle. Mit der einen Hand reisst er den Pfeil aus der Wunde, in der anderen hält er einen Dolch. Sein Gesicht in dem seltsam schiefliegenden Kopf verzieht sich zu einer blutigen Fratze des Grauens und mit flinken Schritten rennt er auf den Elf zu.

Délayarr

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Elend
« Antwort #42 am: 19.12.2003, 01:51:37 »
 Délayarr lässt den Bogen zu Boden gleiten, beugt sich vor und greift die beiden Sepi. Er macht einen Satz nach vorne und läuft dem Untoten Goblin entgegen, ein Sepi vor dem Körper, den Arm der das andere führt seitlich von sich gestreckt.  

Speren

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Elend
« Antwort #43 am: 19.12.2003, 02:00:49 »
 Mit einem unmenschlichen Knurren stürzt sich der Goblin auf den Elfen, doch scheinbar ist er zu übermütig und verfehlt sein Ziel weit mit dem Dolch.
Délayarr nutzt geschickt die Lücke, um mit seinem Sepi zuzustechen, doch blitzschnell zuckt die Klaue des Goblins vor und schlägt auf das Handgelenk des Elfen, so dass der Schlag weit vorbei geht.

Das Wesen bleckt seine blutigen Zähne und starrt den Elf an. Aus diesem Kampf kann nur einer lebend hinausgehen...

Speren

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Elend
« Antwort #44 am: 19.12.2003, 02:07:20 »
 Mit einer eleganten Finte greift der Elf an. Das Sepi blitzt im Mondlicht auf, doch erneut kann das Wesen mit unnatürlicher Geschwindigkeit ausweichen.
Es sticht nun seinerseits mit dem Dolch zu und Délayarr kann im letzten Moment ausweichen und so dem sicheren Tod entgehen.
Jedoch ist das erste Blut geflossen: Am Rippenbogen des Elfen zeichnet sich ein dunkler Fleck unter der nun zerschnittenen Kleidung ab.

Bei diesem Anblick gerät das Wesen, das einmal ein Goblin war, in Rage und greift mit einem fürchterlichen Schrei nochmal an.

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