Während des Anschleichens wurde schnell klar, dass diese Ruine bewohnt war. In dem größeren Gebäude, welches aus der Richtung aus der die Abenteurer kamen auch das nähere war, konnten sie Bewegungen wahrnehmen, allerdings mussten sie es erst umrunden, um einen besseren Blickwinkel zu erlangen.
Leider waren sie dabei nicht so leise, wie sie es gerne gewollt hätten. Steine rollten, Zweige knackten, Äste raschelten, aber was auch immer in dem alten Gemäuer hauste, schien davon keine Notiz zu nehmen.
Schließlich hatten Katharina und Victor die andere Seite erreicht, wo sie durch eine Öffnung auf der Ostseite des Gebäudes einen Blick hineinwerfen konnten. Tian hatten sie mittlerweile aus den Augen verloren. Der Druide hatte sich die westliche Seite der Ruine vorgenommen.
Im Inneren hauste ein etwa Ponygroßes Wesen mit blassvioletter, schleimiger Haut und langen Walross-artigen Hauern. Es erinnerte ein wenig an eine Kröte, aber so etwas hatten die Abenteurer bislang noch nicht gesehen. Das Wesen hatte sich dort eine Art Nest eingerichtet, alles war ziemlich schlammig und voller Schleim. Es schien keine Notiz von der Anwesenheit der Zweibeiner zu nehmen.
Das kleinere Gebäude, oder was davon übrig war, war von ihrer Position aus auch gut zu sehen. Es hatte wohl einmal einen kleinen Turm gehabt, der aber auch größtenteils eingefallen war. Nur die Überreste der Wände, die den Rest nur ein wenig überragten, deuteten noch darauf hin.
Auf der anderen Seite musste Tian aufpassen, wo er hintrat, denn auch wenn das Wasser flach war, war der Boden hier besonders schlammig. Zum Teil sank er knietief ein. Dafür konnte er sich hier aber im Schutze der Westwand unbemerkt voranbewegen, bis er an der anderen Seite des Gebäudes angekommen war. Auch er konnte durch einen schmalen Riss in der Wand einen Blick ins Innere erhaschen.
Dann hörten die Abenteurer sich auch etwas in dem kleineren Gebäude regen. Eine menschengroße, gebückte Gestalt trat aus der Ruine hervor und blickte in Katharinas und Victors Richtung. Es handelte sich um eine Art humanoider Frosch. Allerdings erkannten die Abenteurer gleich, dass es wohl einen gewissen Grad an Zivilisation besitzen musste, denn die Gestalt trug Kleidung und eine Lederrüstung, die aber sicher schon bessere Tage gesehen hatte.
Als das Froschwesen die Abenteurer erblickte, blieb es stehen und hob die Hände in die Höhe. Dabei konnte Katharina erkennen, dass die linke Hand nicht ganz in Ordnung war. Die schiefe Haltung wirkte auf eine Verwundung oder gar Verkrüppelung hin. Auch Tian, der mittlerweile an der Südseite des größeren Gebäudes angekommen war, konnte das erkennen.
Victor hielt derweil die seltsame Kröte im Blick, denn jetzt schien auch das schleimige Krötenwesen von den Eindringlingen Notiz genommen zu haben und begann laut zu Quaken.
Der Froschmann rief dann etwas in einer krächzenden Stimme:
"
Frieden! Frieden!"