Schwurtag, 15. Gozran im Jahre 4710 AK
Nach ein paar Tagen Ausruhen und Vorbereitung ging es dann wieder los. Diesmal in die südöstliche Region des Grüngürtels. Hier erhoffte man sich auf die Kobolde zu treffen, um mit ihnen einen möglichst langanhaltenden Frieden auszuhandeln. Bei der Gelegenheit konnte man gleich auch das Gebiet genauer in Augenschein nehmen und die Karten erweitern.
Zunächst ging es daher in den Osten, jenseits von Bokkens Hütte. Hier befanden sich noch weite Teile des Graslandes, ehe weiter im Süden dann das Hügelland begann. Das Reisen war hier wenig anstrengend und man kam gut voran. Auch das Wetter spielte mit und es blieb meist trocken. Einmal sahen die Abenteurer in der Ferne eine Gruppe Elche, die dort friedlich grasten, und in einer Nacht hörten sie Wolfsgeheul in der Ferne, konnten am nächsten Tag aber nur noch die Spuren der Jäger ausmachen.
Mühtag, 20. Gozran im Jahre 4710 AK
Mit Erreichen der Kamelande wurde auch das Vorankommen mühsamer. Das ständige Auf und Ab in den Hügeln zehrte an den Kräften. An einem sonnigen Nachmittag fanden sich die Abenteurer in der Nähe eines alten Baums wieder, den wohl einmal der Blitz getroffen haben musste. Es war der einzige Baum weit und breit. Er hatte eine kuriose Form, sah beinahe so aus, wie eine krallenbewehrte Klaue, die aus dem Boden emporkam.
Victor erinnerte sich an ein Pergament,
welches sie vor einiger Zeit in einem Spinnenbau hier in der Gegend gefunden hatten.
Also machte man sich gleich darauf auf die Suche, um herauszufinden, was hier wohl vergraben sein mochte.
Nach einer Viertelstunde kam ein Bündel zum Vorschein. In einen schweren Lederumhang eingewickelt, der nach mehreren Monaten unter der Erde auch bessere Zeiten gesehen hatte, befanden sich dort ein altes Buch
[1], das auch schon einige Schäden aufwies, ein hervorragend gearbeiteter Dolch
[2], ein Holzstab
[3], sowie ein Silberring
[4].
Mit ein wenig Experimentierfreude gelang es bei der nächsten Rast auch mehr über den Stab herauszufinden. Es handelte sich um einen Zauberstab, mit dem man Flammen in einem 15 Fuß langen Kegel herbeirufen konnte
[5]. Das würde sich bestimmt als nützlich erweisen.
Wohltag, 21. Gozran im Jahre 4710 AK
Am nächsten Tag ging es dann in das Gebiet, in dem sich laut der Banditen aus dem Dornenflusslager die alte Sycamore befinden sollte, eine uralte Platane unter der die Winzlinge ihren Bau haben sollten. Wenn es stimmte, was die Banditen vermutet hatten, dann könnte man hier vielleicht die Waren finden, die die Winzlinge den Banditen entwendet hatten und in denen sich unter anderem auch Svetlanas Ehering befand.
Der alte Baum war nicht schwer zu finden. 100 Fuß hoch ragte er über die Hügel und warf düstere Schatten.
Schon auf dem Weg konnte man erkennen, dass die Winzlinge offenbar keine Freunde der Kobolde waren, denn von beiden Völkern lagen tote Leiber in den Hügeln herum, im Kampf gefallen und von allen Besitztümern befreit.
Die Winzlinge stellten sich als kleine, blauhäutige Humanoide heraus, mit großen Köpfen, spitzen Ohren, scharfen Zähnen und großen Glubschaugen. Besonders gefährlich sahen die kleinen Dinger nicht aus, aber das konnte natürlich täuschen.