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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 22888 mal)

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Rirkim Tuos

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Prolog
« Antwort #45 am: 29.09.2005, 18:34:18 »
 Am Morgen des folgenden Tages packte Rirkim seinen Rucksack und bezahlt seine Rechnung. Da ihn nichts mehr in der Stadt hielt, wollte er sie so schnell wie möglich verlassen. In welche Richtung es gehen sollte, hatte er sich noch garnicht überlegt. Nach dem Verlassen der Taverne fiel ihm die Entscheidung allerdings sehr leicht. Rechts war der Hafen, wo er sich gestern von einem seiner besten Freunde verabschiedet hatte. Also wendete er sich nach links. Nach einem kurzen Halt bei einem Obsthändler verließ er die Stadt in östlicher Richtung.

Als der Lärm der Siedlung hinter ihm verklungen war, ging Rirkim in einen leichten Trab über. Er war zwar nicht in Eile, aber er genoß es, endlich mal wieder laufen zu können. Das Wandern mit einem vollbeladenen Zwerg konnte ganz schön anstrengend sein.

Malethiel

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Prolog
« Antwort #46 am: 29.09.2005, 19:57:26 »
 Nachdem sie sich für einen Rastplatz entschieden haben, breitet Malethiel seine Decke aus und entledigt sich seiner Rüstung.

"Ich soll so gut wissen wie Ihr, wie man unseren möglichen Erfolg feiern würde. Ihr wisst nichts!
 
Ihr wisst nichts über unser Leben. Wenn mein Volk eines Tages diesen immerwährenden Kampf siegreich beendet, werden Veteranen überlebt haben. Und dann wird man die Jungen lehren nicht zu feiern, man wird nicht die großartigen Erfolge preisen.

Nein! Nein so wird es nicht sein - Ihr irrt!

Angestachelt durch Rache und Vergeltung werden wir den Krieg zurück vor ihre Tore bringen. Niemand von uns darf ruhen bevor die Spinnenhure nicht tot in ihren Netzen hängt. All das, was unserem Volk an Leid widerfahren ist, wird ewig in jedem von uns wohnen. Niemand wird den Schmerz und die Geschichte verleugnen können. Bei all den erfahrenen Grausamkeiten wird niemandem zum Feiern zumute sein.

Nein, oh nein.
Wir werden nach Rache sinnen. Die Zeit in der auch der Elfenvater seine ehemalige Gattin vernichten will wird kommen. Wir werden ein Volk der Rache sein und einen ewigen Kampf führen.


Malethiel lässt sich im Schneidersitz nieder und legt Schwert und Schild an seine Seite. Dann nimmt er eine Hand voll Pfeile aus seinem Köcher und legt sie in seinen Schoß. Wahllos nimmt er einen der Pfeile in die Hand und betrachtet die Spitze.

"Es gibt keine Schönheit und keine Kunst im Kampf. Es gibt nur das Leben auf der einen Seite und ... die andere Seite. Allein die Götter wissen auf welcher Seite wir stehen.

Wir versuchen seit Jahren ein ganze Volk zu retten! Nein, Ihr könnt mir nicht weiß machen, dass diese Rettung etwas "schöne" hat! Aber Ihr habt auch nicht das gesehen, was ich gesehen habe, Xanthor"

"Wisst ihr warum Elfen-Waffen mit Schriften versehen sind?
Damit wir immer daran erinnert werden, wie sehr wir doch in Frieden leben könnten! Aber es wird keinen Frieden geben, solange es immer und immer wieder Völker gibt die unsere Heimat erobern wollen.
Die Verzierung steht für den Frieden an den wir erinnert werden sollen, versteht ihr? Nicht dafür, wie schön eine Waffe sein kann."


Achtlos lässt Malethiel den Pfeil zurück in den Schuss fallen und legt seinen Bogen darüber.

"Nein, ihr versteht nicht! Aber es ist nicht schlimm. Vertieft Euren Glauben einige weitere Jahre. Unter Ilmaters Obhut werden Ihr erkennen, dass sich Krieg und Kunst genauso wie Waffen und Kunst gegenüberstehen. Sie sind entgegengesetzte Pole wie Tempus und Garagos oder Tyr und Tyrannos! Denkt in einigen Jahren über meine Wort nacht und versucht zu verstehen!"

Langsam schließt Malethiel die Augen – die Hände ruhen auf seinem Bogen. "Weckt mich indem ihr mein Knie berührt - jede andere Aktion werde ich als feindlichen Angriff werten und blind angreifen.

Wenn es wolkenlos bleibt sind 2 Studen ungefähr dann herum, wenn der Mond dort steht."
Malethiel öffnet noch einmal die Augen und zeigt an einen Punkt am Himmel.

"Ansonsten weckt mich, wenn Euer Zeitgefühl es für nötig hält oder ihr nicht mehr gegen die Müdigkeit ankämpfen könnt!"

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #47 am: 29.09.2005, 20:57:51 »
 Xanthor nickte sich innerlich selbst zu.
'Der Elf ist also doch mehr durch Blutlust getrieben, als durch Freiheit. Unglaublich, die Elfen haben so lange Leid gesehen, dass sie nicht mehr ertragen, sondern nur noch rächen wollen...
Der Glanz, von dem mir meine Eltern in meiner Kindheit erzählten, ist längst vergangen...Der Elf wirkt mehr wie ein tollwütiger Eber, denn ein weiser Vertreter eines alten Volkes...'


Xanthor legte sich seine Schlafstätte zurecht, ließ die Stiefel aber an, der Dolch würde neben ihn ruhen, solange er Wache hielt sogar sein Zweihänder auf seinem Schoß liegen, langsam fuhr er über die Konturen seines Schwertes, über die Gravur, die ihn daran erinnerte, woher er kam, die Gravur, die ihn an den Tod seiner Eltern und die Motive seiner Reise erinnerten.
"Doch, Malethiel, ich sehe nun, ich sehe es glaube ich klar, wie ihr und eure Verbündeten sich geben, vielleicht auch geben müssen, denn ihr habt es dargelegt. Eure Klingen tragen schon lange nicht mehr die sanften Klänge von Frieden und Eintracht mit sich, wenn sie es denn getan haben, sondern nur noch die wilden Schreie der Vergeltung und der Rache. Für euch, die Vergeltung üben, kann die Waffe natürlich nicht mehr als ein Todeswerkzeug sein, denn ihr selbst seid für den Drang nach Rache und Vergeltung nur ein Werkzeug dafür, auch wenn ihr Geistsschärfe zeigt, habt ihr einen Blutschleier vor Augen.
Denn nichts birgt mehr Freude, als gerettet zu haben."

"Wenn ihr nicht feiern könnt, solange noch ein Dunkelelf lebt, dann sei es so, aber ich hab fröhlichere Elfen kennengelernt.
Aber in einem Punkt habt ihr recht, ich habe genau so wenig Ahnung von dem täglichen Leben eures Volkes, so wie ihr wenig Ahnung über das tägliche Leben eines Menschen habt. Ihr habt zwar von höfischer Dekadenz gesprochen, doch das Sessellehnen der Großen gibt es in fast jedem Volk, selbst bei den Goblins...und auch schließlich bei den Elfen, da bin ich mir sicher. Euch anzuraten, vielleicht die Menschen zu studieren, um sie etwas besser einschätzen zu können, damit schlüge ich wohl auf Granit. Aber vielleicht solltet ihr über den Tellerrand blicken, mehr Menschen, als die vom Mondsee, erblicken und kennenlernen. Es ist nicht jeder Mensch so ein Dreckstück, wie die Bastarde der Zentarim. Es gibt auch Menschen, mit Mut haben, die freiheitsliebend sind, die weise und gerecht sind. Und die Abstand nehmen von Rache und Vergeltung im blutigsten und einfachsten Sinne."

'Und ich hätte den Elfen mehr Kreativität in ihrer Kriegsführung zugetraut, kunstlos möchte man meinen...'

Xanthor nahm etwas Wasser aus seinem Wasserschlauch zu sich, ehe er sich bequem an einen Baum setzte und begann an einem Stück Holz zu schlitzen. Er würde nun einen Adler beginnen, ein Symbol für Freiheit und Würde. Er würde diesen Adlern vielleicht sogar dem Elfen schenken, damit er die Menschen besser verstand, denn er unterschätzte sie scheinbar deutlich, obwohl sie das am meisten vertretene Volk auf dieser Welt waren. Er dachte noch ein wenig über die restlichen Worte Malethiels dar, denn eben waren Kunst und Gewalt noch nahe beieinander, doch nun standen sie sich gegenüber, wie Götter von entgegenstellter Gesinnung? Es wollte ihm einfach nicht einleuchten, wie das eine zum anderen kam und er wusste, er würde es nicht verstehen, ebenso wie der Elf nicht verstehen wollen wird, weil sein Glauben darauf zu fußen schien. "Man konnte keinen Fanatiker überzeugen, egal wie viel Wahrheit die Worte auch tragen mochten.", sagte sein Vater immer und Xanthor würde es auch gar nicht erst versuchen. Er würde weiterhin im Schutz und im Helfen die höchste Tugend sehen und nicht in Blutdurst gegen dunkle Brüder und Rachegelüsten. So fügte Xanthor noch an.
"Bevor ich euch eine geruhsame Nacht wünsche, muss ich noch was loswerden.
Wenn ihr so viel von den Göttern versteht und so viele von ihnen nennt, dann müsstet ihr meine Bewegunggründe und meine Ansichteb bestens verstehen, wenn ich Ilmater folge.
Und nun ruht euch aus."

Dann schnitze Xanthor weiter.

Als der Mond die Stelle erreicht hatte, die Malethiel ihm gezeigt hatte, tippte er dem Elfen gegen das Knie und legte sich dann wortlos in seine Schlafstätte.
 

Malethiel

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Prolog
« Antwort #48 am: 29.09.2005, 21:22:30 »
 "Ich verstehe Euer Handeln, Xantor ... von Silberberg. Aber ich komme aus einer anderen ... Welt - einer Welt in der es nur Leben oder Tod gibt. Handelt weiter nach den Lehren Ilmaters - es gibt dem Leben einen Sinn.
Wenn ihr aus diesem Wald kommen würdet, dann würdet ihr meine Ansicht verstehen. Dann würdet ihr Shevarash verstehen."

"Wir kämpfen für uns alleine - nicht einmal unsere Sonnenbrüder aus dem Westen oder unsere Sternenbrüger aus dem Westen sind bereit uns zu helfen. Die Mondanhänger sind schon lange geflohen; sie haben aufgegeben - nur wir sind übrig. Im Leben oder im Tod."
spricht er leise weiter vor sich hin, nicht wissend ob Xanthor ihn noch hört.

Dann steht Malethiel leise auf und bewacht den schlafenden Menschen die ganze Nacht lang. 'Ja, lass ihn schlafen!' Der Waldelf wartet geduldig und erst als er ein Feuer entfacht um die Morgenkälte zu vertreiben wacht Xanthor auf.

"Erholt? Es war alles ruhig diese Nacht - mir war nur ein wenig kalt. Keine Sorge es ist nur das Knistern des Feuers"

Skorpa Stormurgald

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Prolog
« Antwort #49 am: 29.09.2005, 21:38:19 »
 Skorpa hört Setels Geschichte aufmerksam zu, ehrliches Mitleid ist in ihren Augen zu erkennen, als der junge Mensch von seinem unglücklichen Leben in Vaasa erzählt.
Als dieser mit seinen Ausführungen fertig ist, spricht die Gnomin: Es ist gut dass Ihr mir all das erzählt habt - es hilft mir, andere besser verstehen zu können, und es hilft Euch, Euch der seelischen Bürde zu entledigen. Mit ihrer kleinen Hand tätschelt sie Setel beschwichtigend am Unterarm. Es stimmt mich traurig, dass Euch so viel Unrecht widerfahren ist, seitens Eurer Verwandten, es tut mir aufrichtig Leid, dass Ihr so lange ungerechte und eingebildete Sturköpfe ertragen musstet. Ich habe eine glücklichere Kindheit in Turgaren verbracht, Baervan sei gedankt, obwohl mich auch nicht viele verstanden - ich meine, habt Ihr schon eine Gnomin gesehen, die Sturm und Hagel liebt? Ja, überhaupt jemand, der Sturm und Hagel liebt? Die Bardin lächelt. Doch Ihr sagtet, Ihr wäret in der Kunst des Magiewirkens befähigt? Dann haben wir wohl etwas gemeinsam. Schließlich, habt Ihr ja meine Zaubereien auf der Bühne gesehen, und wisst wohl, wie so etwas zustande kommt. Aber nicht dass Ihr glaubt, ich vermöchte nur solche billigen Zaubertricks zu vollführen! Ich habe doch schon etwas mehr in der Zwischenzeit gelernt. Nicht zuletzt dank Onkel Barius. Hoffentlich hat er Erfolg auf seinen Reisen. Skorpa blickt einen Moment lang gedankenverloren aus dem Fenster, ehe sie sich wieder zum jungen Mann umdreht.
Also, Ihr wollt Frohsinn in der Welt verbreiten? Ein glückliches Leben führen und Griesgräme meiden? Wisst Ihr, da unterscheidet Ihr auch nicht zu sehr von mir. Nörgler, Langweiler und Magiehasser rauben mir alle Inspiration, verderben mir die Laune, machen mich mitunter soo wütend! Die Sängerin runzelt die Stirn, aber nur kurz, dann hellt sich ihre Miene wieder auf. Ich bin froh, einen so freundlichen und liebenswerten Menshen kennen gelernt zu haben. Es war wohl keine falsche Entscheidung, in Thentia zu bleiben.

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #50 am: 29.09.2005, 22:42:10 »
 Xanthor schlief gut und ausgiebig, dank des Elfen, der ihn bewachte. Auch wenn sie eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten, fühlte er sich recht sicher in der Gegenwart des Elfen.
Die Nacht war recht traumlos, obwohl er noch vor dem Eintritt des Schlafes den Worten von Malethiel zugehört hatte und nochmal über das Gespräch nachgedacht hatte. Als er dann wach wurde, blickte er einen Moment in das knisternde Feuer, wobei er sich wieder anzog und seine Waffen befestigte.
"Ja, ich hab mich sehr gut erholt, danke, dass ihr über meinen schutzlosen Körper gewacht habt. Und nochmal wegen des Gesprächs von gestern. Ihr habt wohl recht, wir müssen uns wohl noch mehr kennen lernen, ehe wir uns verstehen werden. Trotzdem Danke für das Gespräch."

Xanthor setzte sich wieder hin, nachdem er fertig eingekleidet war, nahm Zweihänder und Schwere Armbrust nochmals dafür ab und nahm etwas von seiner Trockenration hervor, um es mit dem Wasser in seinem Wasserschlauch runterzuspülen. Er blickte lange ins Feuer und begann dann seine Klingen zu wetzen.
Nachdem er dann sein Frühstück verzehrt hat, stand er auf.
Wollt ihr noch etwas ruhen oder wollt ihr schon weiterreisen?"
Xanthor war nicht mehr so gesprächig, wie am letzten Abend, hatte auch da schon mehr gesprochen, als es Sitte war beim ihm. Still schweigend schnitzte er erst einmal weiter, bis Malethiel sich entscheiden hatte.

Malethiel

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Prolog
« Antwort #51 am: 29.09.2005, 23:04:47 »
 "Gebt mir noch ein wenig Zeit - vielleicht bis die Flammen erloschen sind." Schon hatte Malethiel wieder seine übliche Position mit Blick zum Feuer eingekommen. "Ihr habt also noch einmal die Gelegenheit Eure Wachkünste unter Beweiss zu stellen."

Nach einer guten Stunde schlägt Malethiel die Augen wieder auf und schüttelt die Steifheit aus seinen Gliedern. Das Feuer brennt noch und während er immer wieder auf seinem Brot kaut, legt der Elf sorgfältig seinen Plattenpanzer an. Als Malethiel abreisebereit ist, schaut er zu Xanthor herüber.

"Das Feuer können wir so brennen lassen, Krieger?" fragt er kurz und beobachtet die Umgebung. "Wenigsten werden wir eventuelle Angreifer auf Entfernung erspäht haben - bei diesem Flachland. Seltsam wie ruhig es im Moment ist - oder ist das normal?"

"Ich denke wir sollten weiter!"
Noch einmal reckt sich der Waldelf und überprüft den korrekten Sitz seiner Habseligkeiten. Der Bogen liegt wie immer in seiner Hand. Plötzlich zieht er testweise schnell hintereinander 2 Pfeile aus seinem Köcher und feuert sie wenige Meter vor sich in den Boden. Als ob das nicht schon genug wäre, nimmt er den Bogen in die Linke und zieht in einer flüssigen Bewegung sein Schwert.

Zufrieden nickt er, steckt sein Langschwert zurück in die Scheide und sammelt seine Pfeile auf. "Ich bin bereit."

Rirkim Tuos

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Prolog
« Antwort #52 am: 29.09.2005, 23:41:49 »
 Als ihn die Straße einen Hügel hinaufführt, verringert Rirkim sein Tempo. So klein die Veränderung der Landschaft auch ist, erinnert sie ihn doch daran, daß die Gegend nicht ganz ungefährlich ist. Er verläßt den Weg und nähert sich der Kuppe auf leisen Sohlen von der Seite. Oben ist nichts bemerkenswertes zu sehen, aber der Ausblick ist gut. Der Mann fördert einen Apfel aus seinem Rucksack zutage und betrachtet versonnen die Landschaft, während er das Obst verzehrt. Häßlich wie eh und je. Und trotzdem gefällts mir irgendwie.

Während seiner kurzen Pause prägt sich Rirkim einige Landmarken ein. Im Großen und Ganzen will er zwar dem Weg folgen, aber ein paar Umwege und Abkürzungen machen die Wanderung mit Sicherheit interessanter. Dann macht der Mensch sich wieder auf den Weg.

Als sich der Tag seinem Ende zuneigt, ist Rirkim seinem Ziel ein gutes Stück näher gekommen ohne irgendetwas erzählenswertes erlebt zu haben. Er richtet sich seinen Schlafplatz in einem Baum und verbringt dort eine unruhige Nacht.

 

Varn

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Prolog
« Antwort #53 am: 30.09.2005, 08:20:45 »
 In Gedanken versunken trottet Varn vor sich hin. Er ignoriert die Menschen die ihn entgegenkommen und so vergeht fuer ihn der Tag relativ ereignislos.

Nicht aber fuer seinen Begleiter. Neugierig flitzt das grosse Wiesel herum und erkundet alles, erschreckt hie und da ein paar Reisende und jagd nach Beute.

"Maeuse sind eklig hier!"

Als es Abend wird, erreichen sie eine kleine Baumgruppe.

Varn legt seinen Rucksack auf den Boden, den Stab daneben und nimmt eine Rolle mit einer Decke heraus, "Bewache uns! Hier kann es ziemlich ungemuetlich werden!", dann legt er sich hin und versucht zu schlafen.

Das Wiesel gehorcht und klettert auf einen der niedrigeren Baeume. Bewegungslos starrt es in die Ferne. Nach wenigen Stunden erwacht Varn wieder aus seinem unruhigen Schlaf und uebernimmt die Wache. Doch diese Nacht sollte ereignislos bleiben.

Am Morgen jagd das Wiesel wieder und kehrt mit einer fetten Ratte zurueck, "Das wird schmecken!", gierig verspeist es das Opfer.

Dann wandern sie weiter, vorbei an den Anderen, in den Tag hinein ...

Setel Vaarsk

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Prolog
« Antwort #54 am: 30.09.2005, 10:50:36 »
 Erleichtert lehnt Setel sich zurück und ein glückliches Lächeln umspielt seine Lippen, dennoch glänzt es in seinen Augen verräterisch nach vielen, unvergossenen Tränen, als er mit erstickter Stimme spricht: “Ich danke Euch, für Euer Mitgefühl. Durch Eure Worte schöpfe ich neue Kraft. Ihr wisst gar nicht wie gut mir das tat Euch alles zu erzählen. Ich fühle mich befreit und ein Stein ist mir vom Herzen gefallen, dass ich jemanden gefunden habe, der so ähnlich denkt wie ich. Selbstzweifel haben mich in den letzten Tagen geplagt und ich fragte mich, ob ich vielleicht einer Täuschung erlegen wäre.“
Schnell fasst er sich wieder und versonnen betrachtet er die kleine Bardin.
“Sturm und Hagel? Nun ich liebe das Geräusch wenn Regen aufs Dach fällt. Dann kann ich besser einschlafen. Und für meine Reisen ist mir eigentlich jedes Wetter recht, solange ich die hier anhabe.“ Mit einem verschwörerischen Augenzwinkern deutet er auf seine braunen Lederstiefel.
Er denkt kurz nach und erklärt dann mit gespielter Entrüstung:
“Und was Eure Zaubertricks angeht. Ich halte sie nicht für *billig*. Sie unterstreichen Eure Aufführung und sorgen für Unterhaltung. Natürlich verblasst ihre Bedeutung im Vergleich zu Eurer Stimme, aber ich bin der Meinung, dass jeder Zauber wertvoll ist und gerade diese die benutzt werden um Menschen zu begeistern und zu erfreuen. Zauber des Kampfes kann jeder weben und sie haben auch nur einen Zweck.“
Das Rotweinglas betrachtend murmelt er: “… und da habt Ihr mir was voraus, bis jetzt habe ich noch kein Lebewesen durch meine Zauber erfreut. Im Gegenteil.“
Dann lacht er kurz auf und mit blitzenden Augen wendet er sich an Skorpa: “Bevor ich hier in Selbstmitleid zerfließe …, wolltet Ihr nicht noch mal singen. Die anderen Gäste vermissen Euch sicherlich schon. So sehr ich den Gedanken nicht ertrage, Euch mit ihnen teilen zu müssen und unsere Unterhaltung auch für diese Zeit vermissen werde, entschädigen Eure zauberhafte Stimme und Euer Gesang für dieses kleine Ungemach.“
 

Xanthor von Silberberg

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Prolog
« Antwort #55 am: 30.09.2005, 13:05:41 »
 Xanthor staunte, dass Malethiel testete, ob seine gewohnten Kampfbewegungen noch flüssig von der Hand gingen, denn Xanthor selber machte es nie, benutzte die Waffe nur im Kampf und selten mal gegen eine Übungspuppe, was seiner Meinung nach genug war.
"Lasst das Feuer ruhig brennen, mache ich für gewöhnlich auch, habe bisher keinen Ärger gehabt. Mache auch viele hier und man sollte sich zumindest augenscheinlich ein wenig anpassen, dann wird man weniger verdächtigt."

Xanthor überlegte, ob er auch ein, zwei Male mit dem Zweihänder rumschwingen sollte, unterließ das allerdings dann doch, packte aber erstmal den angefangen Adler zurück in den Rucksack und überprüfte den Sitz von Rucksack und Waffen, ehe er auch fertig war.
"In Ordnung, lasst uns weiterreisen, wir sollten sehen, dass wir bald Melvaunt reisen, das Wetter wird garantiert nicht besser, eher müssen wir bald wieder mit Schnee oder Schneeregen rechnen, die Wintersonne scheint schließlich nicht ewig."

Sie gingen schon wieder eine ganze Weile, ehe Xanthor Malethiel auf die Frage der ungewöhnlichen Ruhe antwortete, es schien wieder, als würde Xanthor eine Weile für die Antwort brauchte, weil er dies und jenes mit in seinen Gedankengang einbezog, außerdem schaute er immer wieder in den wolkigen Winterhimmel, es würde wohl nur eine Frage Zeit sein, bevor der berühmte raue Winter des Mondsees wieder zuschlug.
"Ihr habt recht, wir haben recht wenig Händler und sonstige Reisende getroffen, vielleicht liegt es einfach nur an der Jahreszeit und es ist schließlich nur eine Frage der Zeit, bis der erste richtige Schneefall einsetzt. Von daher könnte es in der Tat eine sehr ruhige Reise werden.
Hoffen wir, dass das Wetter sich noch bis nach Melvaunt hält."


Dann ging Xanthor weiter und blickte immer weiter den Weg entlang, immer bedächtig den Himmel musternd.
"Ihr tragt eine ungewöhnlich schwere Rüstung, aber kämpft mit einem Bogen, ich habe niemals zu vor eine solche Kombination gesehen, schränkt euch die Rüstung nicht in den Bewegungen ein?", fragte Xanthor interessiert.

Malethiel

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« Antwort #56 am: 30.09.2005, 13:48:08 »
 "Diese Platte hindert mich wahrscheinlich genauso beim Laufen und rennen, wie Euch euer Kettenpanzer behindert. Oder ist er etwa aus Mithral?"

Argwönisch betrachtet der Elf die Rüstung von Xanthor 'Nein, das kann kein Mithral sein!'
"Wenn man darauf bedacht ist, ein kleines Gebiet zu verteidigen steht man oft stundenlang am selben Fleck und beobachtet die Umgebung. Mich stören die Behinderungen bei meiner Tätigkeit nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil, jedes Stück Rüstung kann unser Leben verlängern."

"Ausserdem könnt ihr es als Symbol der Verehrung von Shevarash ansehen. Ungefähr so wie Ilmaters Zeichen auf Eurer Waffe für Euch Bedeutung hat."
'Zumindest die Kette die ich unter meiner Kleidung trage! Ausserdem gehört es sich für einen Diener Shevarash schwer gerüstet zu sein.'

Nachdem sie ein Stück gegangen sind, schaut sich Malethiel immer häufiger angespannt in der Gegend um. "War da nicht eine Gestalt die ihnen abseits der Strasse folge und sie inzwischen fast eingeholt hatte? Hatte Xanthor sie auch bemerkt. War sein Auge auch wachsam?"

Gibt es denn Herbergen auf dem Weg in denen wir diese Nacht einkehren könnten? Oder ist das nächste Dach über dem Kopf erst in Melvaunt? Schaut Euch um seht ihr eine Herberge...

Xanthor von Silberberg

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« Antwort #57 am: 30.09.2005, 14:40:10 »
 "Ja, mein Kettenpanzer ist auch nicht aus Mithral, hatte bisher auch nicht ins Auge gefasst mir eine Rüstung aus solch seltenem und wertvollem Material zu beschaffen, ich habe kein Gold dafür über, da ich mein Gold doch meist für andere Dinge ausgebe, vor allem dem Wohl ärmlicher Wesen."
Xanthor legte gleich wieder seine Motive klar vor, ihm war aber noch nicht klar geworden, wie man trotz einer solch schweren Rüstung mit einem Bogen effektiv kämpfen konnte, es war einfach ungewöhnlich einen Bogenschützen in einer schweren Rüstung zu sehen.
'Entweder er ist sehr gut geschult im Umgang mit dem Bogen in schwerer Rüstung oder er überschätzt sich einfach...'
"Mir reicht meine Rüstung, es mag sein, dass sowohl Pfeil, als auch Speer sie durchschlagen mögen, doch eine schwerere Rüstung kann ich mir nur schwerlich vorstellen, sie schränkt mich genug ein, doch eine leichtere Rüstung mag ich mir auch nicht vorstellen, es ist die Macht der Gewohnheit, die mich hat in dieser Rüstung aufwachsen lassen hat. Aber ihr seid sicherlich auch an eure Rüstung gewöhnt, denn genauso wie euch, stört mich die eingeschränkte Bewegung nicht, zumindest nicht in dem Maße, wie ich sie ertragen muss."

Xanthor war innerlich schon wieder verwundert, als der Elf ihn auf Herbergen ansprach, die hier auf dem Weg stehen sollten.
"Nein, hier steht keine Taverne, es ist nur für schwer gerüstete Krieger ein langer Weg, eine leicht gerüsteter Krieger kann diese Strecke in zwei Tagen zurücklegen, wenn er sich zum Eilmarsch zwingt. Bei den meisten menschlichen Gebieten stehen Tavernen an Weggabelungen oder vielbefahrene Handelswege, wenn man eine lange Reise von Stadt zu Stadt machen muss. Doch der Weg zwischen Phlan und Melvaunt wird wohl als zu kurz angesehen, um eine Herberge zu errichten, die sich wirklich lohnt, denn viele Reisen mit dem Pferd und Herrschaften mit dem großen, erwünschten Gold reisen in der Regel in einer Kutsche."
Der Mensch achtete gar nicht auf dem Wink, dass er sich umschauen sollte und blickte weiter gen Himmel.
"Ich glaub, das einzige, wovor wir uns im Moment sorgen müssen, ist der Verlauf der großen Schneewolken dort hinten."
Xanthor zeigte auf eine Wolkenformation, die schneeweiß bis leicht gräulich war und sieht dicht war, dass man in der Tat erwartet konnte, dass es bald schneien könnte.
 

Malethiel

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« Antwort #58 am: 30.09.2005, 14:57:05 »
 "Bei Eurer Statur und Euren Muskeln würde selbst eine Rüstung wie diese für Euch kein grösseres Hinderniss sein.
Mir macht aber etwas anderes Sorgen - jetzt schaut Euch um, das hier kein Spaziegang."

"Auch wenn Euer Herz am rechten Fleck liegen mag und ihr Eure Ziele verwirklichen könnt, scheint es Euch an Scharfsinn zu fehlen - wir werden verfolgt!"
sagt Malethiel scharf und leise.

Rirkim Tuos

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« Antwort #59 am: 30.09.2005, 15:26:57 »
 Als die ersten Sonnenstrahlen seine Nase kitzeln, öffnet Rirkim seine Augen und wirft einen verschlafenen Blick in die Runde. Einen Augenblick meint er, eine Bewegung auf der Straße auszumachen, aber bei näherem Hinsehen ist dort nichts zu erkennen. Mistrauisch inspiziert er seine Umgebung, bevor er ächzend vom Baum steigt. Die nächste Schlafstelle darf ruhig bequemer sein.

Nachdem er sich ausgiebig gestreckt und einige Dehnübungen gemacht hat, kontrolliert der Mann den Sitz seiner Waffen und macht sich wieder auf den Weg. Nach einer knappen Stunde stößt er auf die noch glühenden Reste einer Feuerstelle. Rirkim erstarrt augenblicklich und strengt seine Ohren an. Als er nichts ungewöhnliches hört, umkreist er die Stelle weiträumig. Etwas verdächtiges kann er allerdings nicht erkennen. Nett. Ist sowieso Zeit zum Frühstücken. Der Mann holt einen Apfel aus seinem Rucksack, umwickelt ihn mit ein paar Blättern und spießt ihn auf einen Ast. Das Gebilde legt er in die Glut und schürt das Feuer ein wenig. Ich glaube nicht, daß jemand ungesehen an mir vorbeigehen konnte. Also ist einer vor mir. Den sehe ich mir nach dem Essen an.

Nach dem leckeren Mahl läßt der Schwarzhaarige seine Gelenke knacken. Vorsichtiger als am gestrigen Tag macht er sich auf den Weg. Es dauert nicht lange, bis der leichtfüßige Mensch einen kurzen Blick auf eine Gestalt werfen kann, die in einiger Entfernung die Straße entlang geht. Was ihm an der Person merkwürdig vorkommt, kann er selbst nicht sagen, zumal sie zu schnell aus seinem Blickfeld verschwindet. Als er ein paar Minuten später wieder jemanden entdeckt, weiß er es. Das sind mehrere! Da heißt es, vorsichtig zu sein.

Rirkim drosselt sein Tempo und verabschiedet sich endgültig von der Straße. Langsam und bedächtig verfolgt er die Gruppe. Trotzdem holt er merklich auf. Bemerkenswerte Geschwindigkeit. Da ist ja meine Großmutter noch schneller. Nehme ich zumindest an.

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