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Autor Thema: [IC] Der Ritt durch den Finsterwald  (Gelesen 31689 mal)

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Meshimir

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #45 am: 08.12.2005, 17:47:24 »
 Nach einigen ereignislosen Stunden, in denen nur Hufgeklapper und Vogelrufe die Stille zerschnitten, nähern sich die Gefährten dem Dorf Mjodheims vermeintlicher Feinde - Mørkskog. Noch ist die Siedlung nicht in Sicht, die gespaltene Eiche jedoch, von der Arnulf sprach, muss ganz in der Nähe sein - ja, dort an der runenberitzen Birke müsste man ungefähr dreißig Schritte in den Wald im Westen zurücklegen, um zum besagten Baum zu gelangen.

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #46 am: 08.12.2005, 17:59:57 »
 Edrik wendet sich an Urgr'zon:

"Hier ist der Baum, bei dem sich Arnulf mit uns treffen wollte. Man erzählt sich, Thor selbst habe ihn zerschmettert, um böse Alben zu vertreiben. Aber wenn das stimmt ist es lange her, mittlerweile gibt es bestimmt keine Alben mehr in der Gegend."

Und an seine beiden Begleiter gewendet fügt er hinzu:

"Wir müssten noch einige Stunden Zeit haben, bevor Arnulf hier ankommt, denn was auch immer ihr von ihnen haltet, im Freien sind Pferde etwas sehr gutes...

Wollen wir uns hier ausruhen und unsere Beulen kurieren, bis Arnulf aufkreuzt, oder wollen wir gleich ins Dorf reiten, damit sie genug Zeit haben, sich zu verstecken? Sollten wir zu spät kommen könnten sie beschliessen, den Mjodheimern eine Falle zu stellen - und ich will nicht, dass es ein Massaker unter Mørkskogern gibt, aber unter Mjodheimern muss es auch nicht sein. Andererseits ist es vielleicht nicht schlecht, wenn wir mit Arnulf zusammen ankommen."
Spürst Du den Nordwind? Er riecht nach... Heimat.

Urgr'zon

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #47 am: 09.12.2005, 09:07:50 »
 Wenn wir genug Zeit haben sollten wir zuerst ins Dorf, jede Zeit, die die Bewohner mehr haben um Frauen un Kinder in Sicherheit zu bringen sind wertvoll.

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #48 am: 09.12.2005, 11:00:08 »
 "In Ordnung, gehen wir. Vielleicht kann nachher noch einer von uns kurz hierher zurückkehren, um Arnulf abzuholen."

Edrik klopft seinem Pferd beruhigend auf den Hals und flüstert ihm beim Anreiten ins Ohr: "Na los, alter Junge, gleich hast Du's geschafft. Nur noch einige Meter, und dann gibt's Wasser und ein wenig Gras." Gehorsam setzt sich das Pferd in Bewegung und hält auf das Dorf zu.
Spürst Du den Nordwind? Er riecht nach... Heimat.

Meshimir

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #49 am: 09.12.2005, 19:41:45 »
 Die Gefährten legen den letzten kurzen Rest des Weges nach Mørkskog zurück. Als sie sich der eigentlichen Ortschaft nähern, werden sie einiger versteckter Wächter gewahr, die rasch auf den Pfad treten und die kleine Reitergruppe umkreisen, Bögen, Speere und Klingen fest in der Hand, aber ohne jegliche Anstalten, von den Waffen zuerst Gebrauch zu machen.
Einer der Wächter, ein Mann mittleren Alters, mit langem geflochtenem Bart und von Erfahrung kündenden dunkelblauen Augen, Vægir - so haben Edrik und Quarion seinen Namen in Erinnerung - baut sich ruhig, aber imposant vor den Pferden auf. Aufmerksam mustert er die drei und spricht zu ihnen: Thor zum Gruße, Kinder Mjodheims, auch du sei gegrüßt, werter Zwerg. Ihr seid zudritt hergeritten, und seid nicht von Blut befleckt. Welche Absicht führt euch zu uns, da wo wir hörten, ihr Mjodheimer wollt in die Schlacht gegen uns ziehen? Welche Kunde bringt ihr? Der Ton des Mannes ist weder vertraulich noch feindselig, geduldig erwartet er die Antwort der plötzlichen Gäste.

Tossorn

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #50 am: 09.12.2005, 19:59:19 »
Quari

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #51 am: 09.12.2005, 20:02:25 »
 "Sei auch Du  gegrüßt, Vægir!Nein, in der Tat haben wir nicht vor euch anzugreifen, im Gegenteil kommen wir euch zu warnen, dass eine Gruppe aus unserem Dorf unterwegs ist, um einem Angriff von euch zuvorzukommen.

In den letzten Tagen wurden wiederholt bewaffnete Männer im Wald um Mjodheim gesehen, und es begannen Gerüchte zu kursieren, ihr wolltet uns angreifen. Der Thing beschloss, dem zuvorzukommen, eine Nidststang wurde aufgestellt, nur Mabon sollte noch abgewartet werden. Während der Feier wurden wir angegriffen, doch schon nach wenigen Pfeilen verschwanden die Angreifer im Wald - aber sie waren als Männer aus Mørkskog erkannt, und so brach man auf, den Frevel zu rächen.

Brandur und wir glauben, dass alles nur ein schreckliches Missverständnis ist, und wollen ein Blutbad verhindern. Leider ist uns das nicht gelungen: Arnulf und seine Gefährten sind den Mjodheimern in die Hände gefallen, und wir glauben, nur er konnte fliehen.

Ich beschwöre euch, bringt Frauen und Kinder in Sicherheit und versteckt euch auch selbst! Wenn ihr auf die Wildgewordenen trefft, wird sich keines unserer Dörfer davon erholen - und wer weiss, woher der Wahnsinn kommt, ob wir uns nicht einem gemeinsamen Feind gegenüber sehen?"
Spürst Du den Nordwind? Er riecht nach... Heimat.

Meshimir

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #52 am: 09.12.2005, 20:50:03 »
 Traurige Nachricht bringt ihr uns, doch müssen wir uns dem Schicksal wohl stellen. Kommt in unsere Langhalle, wir werden uns mit Helruna beraten. Vægir macht seinen Begleitern ein Zeichen, den Weg freizugeben, und so reiten die Gefährten ins Dorf, wo sie ihre Pferde vor dem Langhaus, welches steinernes (!) Fundament hat, anbinden. Nur herein, wir haben nicht viel Zeit, doch viel zu bereden. Vægir winkt die Gruppe in die Halle.

Arnulf allein hat überlebt, sagt ihr? Also traft ihr ihn im Wald. Wo ist der Gute denn nun? - fragt er beim Hineingehen.

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #53 am: 09.12.2005, 20:54:04 »
 "Er war zu Fuss und wollte sich von uns nicht mitnehmen lassen - er sollte eigentlich auch bald hier sein.

Doch sag, unsere Pferde haben uns schnell und weit getragen, gibt es vielleicht ein wenig Wasser und Heu oder Gras für sie?"


Obwohl Vægir zur Eile mahnt nimmt sich Edrik noch die Zeit, seinem Pferd das Zaumzeug zu lockern, damit es die Pause nutzen und fressen kann.
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Meshimir

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #54 am: 09.12.2005, 21:32:14 »
 Gut, der Bursche kennt den Wald so gut wie seinen eigenen Namen, er wird also bald zurück finden, da bin ich mir sicher. Eine Schande jedoch, dass *Mjodheimer* den Rest nach Walhalla geschickt haben.
Vægir seufzt und winkt einen Kerl herbei, dem er die Versorgung der Pferde anvertraut.
Anschließend geleitet er Edrik, Quarion und Urgr'zon in die Langhalle, in der gerade mal ein Tisch steht, der aber so lang ist, dass die gesamte Bewohnerschaft des Dorfes Platz bei der Tafel finden kann. Am Ende des Tisches steht ein großer, prunkvoll geschnitzter hölzerner Sessel, auf dem Helruna thront. Die Seiðkona ist ungefähr so alt wie Vægir und wahrhaftig schön, in ihren großen Augen liegt Ruhe und Nachdenklichkeit. Das dunkle Haar der Dame deutet auf ihre finnische Abstammung. Gewandet ist sie in rotes Wollkleid, über dem sie einen pelzbesetzten Mantel trägt. Am Sessel lehnt ein Holzstab, einem Wanderstab ähnlich, mit vielen Runen und Zeichen beritzt.
Zur rechten der Seiðkona steht ein junger Bursche von etwa sechszehn Sommern, dessen Ähnlichkeit mit der Frau nicht von der Hand zu weisen ist - der Neffe der Ältesten, wie Edrik und Quarion wissen.
Als die Gefährten in das Langhaus eintreten, erhebt sich die Dame und deutet auf die Plätze am Tisch neben ihrem Sitz. Nehmt Platz, Freunde, und erzählt, was euch zu uns trieb. Wir wurden gewarnt vor euch Mjodheimern, die uns zu berauben trachten, doch ihr kommt in Frieden - so sprecht, denn wir sollten nicht länger in Unwissenheit harren.

Urgr'zon

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #55 am: 09.12.2005, 22:34:40 »
 Vielleicht sollten wir sprechen, wenn es an der Zeit ist zu sprechen, bitte versteht mich nicht falsch, aber es ist sicher sinnvoller erst die Frauen und Kinder aus der Gefahrenzone zu bringen. Ich bin mir nicht sicher wie die Dickköpfe aus Mjodheim vor denen stop machen.

Fragend blickt Urgr'zon die Frau, kurz danach blickt er zu den Bewaffneten um sich zu vergewissern, dass sie keine Anstalten machen die Fluchtwege zu blockieren oder ähnliche "feindliche" Handlungen starten.

Nachdem das Dorf angegriffen wurde wollten diese Dickschädel von Rindviechern Rache üben. Brandur hat versucht sie davon abzubringen, aber er scheiterte, auch meine bescheidenen Fähigkeiten halfen nichts. Nun sind wir hier um ein Blutbad, wenn möglich zu verhindern.

Was mich interessiert,, Arnulf sprach von etwas von dem wir NICHT betroffen sind, wisst ihr was er damit meinte?
Erneut blicken die zweifarbigen Augen des Zwerges die Frau lange fragend an.

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #56 am: 09.12.2005, 22:40:12 »
 "Und, wer hat Euch gewarnt, dass wir Euer Dorf angreifen wollen? Wenn es dieselben sind, die das Gerücht bei uns in die Welt gesetzt haben, sind wir einer gewaltigen Intrige aufgesessen."

Edrik schaut der ehrenwerten Ältesten gerade in die strahlenden Augen und forscht, ob er irgendein Falsch entdecken kann.
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Meshimir

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #57 am: 09.12.2005, 23:40:21 »
 Als Urgr'zon die wirkliche Lage schildert, verdüstert sich der Blick der Seiðkona - aber Edrik kann immer noch nichts aus ihren Augen herauslesen. Zu geheimnisvoll, zu befremdlich erscheint ihm die Älteste, um die sich Legenden über ihre Zauberkünste ranken.

Wenn es wahr ist, guter Zwerg, und ich zweifle nicht daran, dass Ihr die Wahrheit sprecht, dann habt Ihr uns eine betrübliche Nachricht gebracht. Handeln ist also gefragt, und wir werden handeln, jedoch nicht unbedacht. Sagt, nahmen eure Krieger den Seeweg? - erkundigt sie sich, und macht erneut eine einladende Geste, die Besucher mögen sich endlich setzen.

Auch die Fragen der Reiter will sie ausführlich beantworten: Eine wandernde Seherin, Alvida war ihr Name, hatte uns vor einem Raubzug gewarnt, den Mjodheim angeblich gegen uns plante. Unsere Späher entdeckten Mjodheimer Krieger in unseren Wäldern - doch ich *spürte*, dass sie es in Wirklichkeit nicht waren. Daher wollten wir bloß beobachten, nicht zuschlagen - aber scheinbar hat sich in eurem Dorfe dasselbe ereignet... Es wurde also sogar angegriffen, von jemandem, der sich für Mørkskogs Mannen ausgab? Und die euren waren nicht imstande, Vernunft vor Streitlust walten zu lassen. Bedauerlich... Es sieht nach einer Intrige aus, Recht habt Ihr, Edrik, Gunthars Sohn. Doch seid ihr drei nicht dem Wahnsinn anheim gefallen, nicht betroffen seid ihr wohl vom merkwürdigen Treiben in Upplands Wäldern, - erklärt die Seiðkona, während sie ihrem Neffen mit einer Handbewegung anweist, den Gästen Met zu reichen.

Edrik

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #58 am: 10.12.2005, 14:54:49 »
 Dankbar nimmt Edrik das Methorn entgegen und setzt es für einen tiefen Zug an, bevor er antwortet:

"Dieselbe Alvida war es, die auch bei uns feindliche Männer im Wald gesehen haben wollte, und die uns vor einem Angriff warnte. Sie wird es auch sein, die die Sinne der unseren verwirrt hat!

Die Mjodheimer sind im Wald unterwegs, sonst hätte Arnulf ihnen ja nicht begegnen können - und ich glaube, dass sie noch eine Weile laufen werden. Schnelles Marschieren und Met vertragen sich nicht gut."


Er mustert die Seiðkona. Doch, diese Frau ist beeindruckend, mindestens so wie Brandur, der alte Jarl.

"Sagt, gibt es ein Versteck, an dem sich Frauen und Kinder in Sicherheit bringen können? Und habt Ihr eine Möglichkeit, den Einfluss dieser - seine Miene verzieht sich - Alvida zu bekämpfen?

Ach ja, bevor ich es vergesse: wir hatten und mit Arnulf an Thors Eiche verabredet, aber da wir nicht wussten, wie lange er braucht und wir Euch schnell warnen wollten, sind wir direkt hierher geritten. Könnt Ihr vielleicht jemanden hinschicken, der ihm sagt, dass wir schon im Dorf sind? Er muss ja nicht die ganze Nacht warten.
"

Zufrieden nimmt er noch einen Schluck - und schaut sich unauffällig nach etwas Essbarem um. Die letzte Mahlzeit ist schon lange her...
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Urgr'zon

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[IC] Der Ritt durch den Finsterwald
« Antwort #59 am: 10.12.2005, 18:20:19 »
 Der Zwerg nimmt das Horn Met entgegen, blickt kurz zu Edrik, nimmt aber keinen Schluck: Mir ist nicht nach trinken zu Mute.

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