Leise schleicht Mip sich an die Bresche in der Mauer heran und klettert über die herumliegenden Steine und das Geröll, nachdem er aufmerksam gehorcht hat, ob oben eine der stinkenden Kreaturen gerade vorbei schlurft. An einigen Stellen haben die Orks scheinbar angefangen, den klaffenden Riss in der Außenmauer der Festung auszubessern, doch scheinen sie dabei relativ planlos vorzugehen. Einen Moment bleibt Mip stehen und fragt sich, was diesen Schade wohl verursacht haben mag. Es muss eine unheimlich starke Kraft gewesen sein, denn die Außenmauern sind stolze fünf Fuß dick. Hinter der Mauer, an der Stelle an der Mip jetzt steht, war wohl mal ein Raum. Allerdings ist nicht mehr zu erkennen, wofür er mal gedient haben könnte, denn hier liegt nur noch Schut und Steine herum. Das Dach des Raumes, welches gleichzeitig den Boden des Wehrganges oben auf den Mauern gebildet hat, fehlt, so dass Mip den Himmel über sich sehen könnte, wenn es nicht so verflucht neblig wäre. Weil das Dach des Raumes fehlt, haben die Orks eine Holzplanke darüber gelegt, um den Wehrgang oben drauf auch weiterhin durchgehend nutzen zu können. Im Norden blickt Mip in einen Gang, von dem in der Dunkelheit ein paar Türen abgehen. Im Süden verschwindet ebenfalls ein Gang in der Dunkelheit. Im Nordosten war wohl früher mal eine Wand, doch auch diese wurde offenbar durch den Schlag, der die Zitadelle einstmal getroffen hat und der ihre Außenmauer aufplatzen ließ, mit eingerissen, so dass Mip jetzt frei auf den Innenhof der Festung blicken kann. Allerdings nicht sehr weit, denn hier drinne ist es zwar nicht mehr so arg neblig, doch es ist stockdunkel.
Von irgendwoher über den Innenhof dringen Laute an Mips Ohr: glutturale Stimmen, dumpfes Gelächter, Klirren, Gegröhle.
Gerade als der Halbling sich einen weiteren Schritt vor wagen will, entdeckt er rechts vor ihm, auf dem Innenhof, etwas, was ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt. Auf einem Haufen Geröll, zur Seite geräumter Schutt aus der Bresche, liegt eine Kreatur. Sie ist etwa vier bis fünf Meter lang, echsenartig und hat einem stachelbewehrten Schwanz. Glücklicherweise hat sie den Halbling noch nicht bemerkt, denn, wie Mip am regelmägen Heben und Senken der Brust und den geschlossenen Augen erkennen kann, sie schläft tief und fest. Noch.