Burth, der keinen Moment gezögert hat, sich dieser widernatürlichen Kreatur entgegen zustellen, reagiert sichtlich überrascht, als die Stimme im Raum zu vernehmen ist.
"Das Zeichen? Das Siegel der Gilde?", fragt er in der Hoffnung, dass seine Begleiter die richtige Antwort kennen.
Während er in seinem Ansturm innehält und den Schild schützend etwas höher hebt, raunt er dem vorbeigestürmten Boldran zu: "Haltet inne - ist dies eine der bösen Auren, die ihr wahrgenommen habt? Und wenn ja, wo sind die anderen?"
Während der letzten Worte Burths begegnet sein Blick dem das kindskopfgroßen, gaffenden Zentralauge des Gauth. Burth sieht den Blick des Auges förmlich in seinen Geist eindringen und duckt sich instinktiv hinter sein Schild. Kurz vor der der umnachtung seiner Gedanken verlässt ein Stoßgebet die Lippen des Priesters: "Pelor, rette meine gläubige Seele!" Für Sekundenbruchteile steht Burth in einem gleißenden Lichtkegel, als hätte sich die Decke über ihm geöffnet und ließe die Sonne in den Keller der Magiergilde dringen. Das blendende Licht verschwindet und lässt einen Burth hinter seinem Schild zurück, der seinen Blick abgewandt hält.
Bereit zuzuschlagen, hält Boldran überrascht inne. "Was? Nein..."
Sofort beginnt er sich zu konzentrieren um abermals die bösen Auren zu entdecken. Das Schild hält er abwehrbereit nach oben. Dem stieren Blick des zentralen Auges widersteht der alte Mann.
"Senkt eure Waffen, ihr macht ihm Angst.", fordert Dimble die beiden alten Männer auf. "Das Zeichen des Zirkels Xaviers, vermute ich.", denkt der kleine Barde laut nach und beantwortet damit auch Burths Frage. Er und seine drei Spiegelbilder kommen hinter dem Schutz des Regales hervor, um den Gauth eindringlich zu betrachten. Dimble wirkt erleichtert, keinem Betrachter gegenüberzustehen. Er beruhigt sich schnell und stellt sich auf die neue Situation ein. Er richtet seine Worte nun an den schwebenden Fleischklops."Wir tragen dieses Zeichen nicht.", gibt er offen zu. "Doch wir sind dennoch berechtigt, hier unten zu sein. Daher ließen uns die Wachen passieren. Wir stellen Untersuchungen an, genehmigt von der hohen Richterin Cryllors. Das können wir selbstverständlich nachweisen, wir tragen einen entsprechenden Schrieb bei uns. Nun sagt mir, wo stecken Herr von Weißenfels und seine Kameraden?" Seine Irritation über die Anwesenheit eines solch besonderen Wächters lässt der Gnom sich nicht anmerken. Seine Worte sind respektvoll und lassen keinen Zweifel daran, dass er dieses Wesen als Bewacher des Kellers akzeptiert. Ob es nun von böser Natur ist, wie er durchaus befürchtet, die moralische Tendenz dieser kleineren Verwandten des Betrachters neigt durchaus ebenfalls zur Bösartigkeit, ist für ihn dabei zweitrangig. Dennoch sind sie wesentlich harmloser als ihre großen Brüder. "Hier gibt es viele mögliche Quellen böser Auren.", wendet er sich nun wieder an Burth und Boldran. "Dort hinten bei den nekromantschen Werken fiel mir ein mit einem Totenkopf-Warnzeichen versehenes Einmachglas, in dem das Horn eines Teufels konserviert wurde, ins Auge. Und verstrahlen bösartige Zauber nicht auch solcherlei Auren? Auch davon könnten hier durchaus einige gelagert sein.", gibt er zu bedenken.
"Er hat recht!, ertönt plötzlich Thordins Stimme hinter dem Regal. "Lasst euch, hmm, nicht zu überstürzten Handlungen hinreißen. Die Situation, hmm, scheint etwas anders zu sein als wir sie, ahem, eingeschätzt haben. Sieh her, ich trage das Zeichen der Magiergilde" -- er deutet auf die Spange, die seinen Bart ziert -- "wenngleich nicht das von Xavier. Aber wir..."
Auf einmal verstummt Thordin abrupt - seinen Worten zu Folge hatte er geplant sichtbar zu werden, doch von ihm hört man keinen Mucks mehr!
"Die bösen Auren , die ich gespürt habe, Freunde, sie sind dort hinten in einer Ecke des Raumes. Sie bewegen sich nicht und sind alle relativ dicht beieinander."
Nie zuvor hat er eine solche Monstrosität wie diesen Gauth, wie Dimble ihn nannte, gesehen, und er ist sich nicht sicher, ob ein solches Wesen über die Erde wandeln sollte und dies dem Willen der Götter entspräche. Aber es war nicht an ihm, zu verurteilen.
"Dies Wesen ist also nicht von böser Natur? Oha, aber dennoch ein betäubender Blick - sehr nützlich... " Kognoskula fragt neugierig nach und wendet ebenfalls ihre Augen ab. Dabei sieht auch sie die von Dimble genannte nekromantische Ingredientie und stimmt zu. "Das Nekromantie-Regal, das wird es sein was Boldran sah." Sie räuspert sich unbehende und fügt zu dem Gesagten hinzu "Lieber Gauth, Wächter des Arkanen Kellers, bitte schließe Dein zentrales Auge, wir planen keinen Hinterhalt!"
Der Gauth schwebt ein wenig hin und her um sich ein Bild der Eindringlinge zu machen. Seine Augenstiele richten sich abwechselnd auf dein einen oder anderen der Gefährten. Schließlich senkt er sein zentrales Augenlid und die fünf spüren eine Entspannung in ihren Köpfen. Einen speziellen Augenstiel hält auf die Stelle an welcher die Axt steht, doch als Thordin wenige Augenblicke sichtbar wird scheint der Gauth zufrieden. Mit seinem großen Maul spricht er und seine unnatürliche Stimme erfüllt den Raum. "Welch unerwarteten Gäste. Nur Jünger des Zirkels des Auges sind hier zugelassen. Besonders nun, da die Bedrohung groß ist. Ihr müsst jetzt gehen, Eure Schriebe sind mir gleich. Xavier ist nicht hier, muss das gebrochene Portal wieder versiegeln. Ich bin die letzte Instanz der Wache und brauche Ruhe." Einige der Augen des Gauth starren stets auf die Wand im hinteren, rechten Teil der Bibliothek.