Der Lungernde Würger (R1)
Der aufmerksame kleine Barde vernimmt mit seinem scharfen Gehör den Schnarcher Thordins. Doch bevor er sich erkundigen kann, tönt ein besorgter Ruf des Paladins: "Lass von ihm ab, du Monstrum!" Dimble lugt durch die engen Gänge, doch vorbei an seinen großen Gefährten fällt es ihm schwer, die Situation zu überbicken. Doch Thordin liegt am Boden, das fällt ihm auf. Der Gnom zögert nicht, er streift seine Mandoline von seiner Schulter und stimmt ein Lied an, um den Mut seiner Gefährten im Kampf gegen die bösartigen Bewohner dieser Ebene zu beflügeln. "Hörst du nicht, vergreife dich nicht an meinem hilflosen Kameraden. Ich werde nicht zulassen, dass du ihm etwas antust!", droht der alte Mann dem lungernden Würger. Sogleich unterstreicht er diese Worte mit zwei schweren Hieben. In rascher Folge lässt er Rabenschnabel auf den schwebenden Fleischstrang, der sich um den Hals des schlummernden Zwerges windet, hinabsausen.
Zielstrebig saust der Rabenschnabel auf den Würger zu und prügelt erst das eine Augenende, dann das andere kraftvoll durch den Tunnel. Dimbles Gesang erlauben es dem Kämpfer seinen Schlag mit viel Genauigkeit en Thordins Hals vorbei zu platzieren. Es ist schwer zu beurteilen, wie es dem Würger geht, doch die schweren Schläge zeigen Wirkung: Die Enden des Würgers taumeln deutlich verletzt und gekrümmt umher und der Knoten um Thordins Hals lockert sich ein klein wenig - dennoch läuft Thordin weiter blau an!
Auch Burth kann sich nicht so einfach an dem kämpfenden Boldran vorbeidrängen. Stattdessen versucht er Thordins Gesundheitszustand einzuschätzen und ihn mit Worten und einem Stupser seines Streitkolbens aufzuwecken.
"Hey, Thordin, hörst Du mich? Mach die Augen auf."
Doch der Zwerg regt sich und öffnet auch nicht die Augen! "Schnell Freunde, Thordin wird das Blut abgeschnürt! Er stirbt gleich!"
Einen Augenblick hat der Zwerg im Vorangehen noch etwas bemerkt, dann plötzlich wird es dunkel. Komisch, haben mich meine zwergischen Sinne schon verlassen, auf dieser von Moradin verlassenen Ebene, denkt er noch, da schwebt schon ein großes, schwarzes Auge auf ihn zu. Immer größer werden dessen Pupillen, immer näher, bis er schließlich in die Schwärze eintaucht. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Schattierungen von Schwarz gibt, wie eigenartig, wundert er sich. Die Oberfläche des Auges ist wie ein großer, schwarzer See. Ein See aus Augen, in den er nun eintaucht. Ihm bleibt die Luft weg. Schwimmend versucht er, die Oberfläche zu erreichen, doch seine Beine sind wie gelähmt, sein schwerer Plattenpanzer (Ein Fehler, den heute morgen anzuziehen, wieso bin ich nur in voller Rüstung zum Schwimmen? Daran sind nur diese Fremden schuld, ein bunt zusammengewürfelter Haufen, denen ist nicht zu trauen...) zieht in weiter nach unten. Seine Versuche werden immer verzweifelter, doch die schwarze Oberfläche des Sees verschwindet immer weiter. Plötzlich hört er Azdrid rufen: "Thordin, hörst Du nicht! Wach endlich auf, mach die Augen auf." Er verdoppelt seine Anstrengungen. Ihm ist, als würde es dort ein wenig heller...
"Wie meinen? Ein Monster? Lasst mich doch einmal durch, ich kann ja gar nichts sehen..." stammelt die Halblingsdame und quetscht sich noch an Burth vorbei, der halb in der Engstelle klemmt und nach dem reglosen Thordin pult. "Was bei den Tiefen des Abgrundes ist das denn?" schaut sie fasziniert an Boldran vorbei, doch ein wenig subtiler Biss von Nusper bringt die Halblingsdame zur Vernunft: Eine Verkrampfung der Hand und eine gekeuchte arkane Silbe und schon zischt ein schwarzer Strahl auf den verletzten Fleischstrang. Genau in der Mitte schlägt er ein und das Muskelfleisch stirbt massiv ab. Der Würger erschlafft und regt sich nicht mehr.
Sogleich reißt Boldran voller Abscheu die seltsame Kreatur von Thordins Hals und tritt nocheinmal ordentlich darauf, um sicher zu gehen. "Heironeous, was sind dies für Geschöpfe!"
(Kampfende)