Der Wächter kommt
Aus der RIchtung Kognoskulas ist das Entfalten eines Schriftstückes zu hören, und kurz darauf ertönt das gewohnte Murmeln einer Intonation der Halblingsdame. Wenige Augenblicke später erscheint im Lichte ihrer Lampe, welche schon schwebend auf dem Weg nach Norwesten ist, eine visuelle Kopie von Kognoskula, durchaus realitätsnah. "So, nun kann dieser Wächster vernichten was er jagt..." ertönt Kognoskulas Stimme leise und schnippisch aus der Unisichtbarkeit.
"Lauft, meine Freunde, zum anderen Ausgang!" ruft Thordin, um zusätzlich eine falsche Fährte zu legen. Gleichzeitig winkt er aber die anderen nach rechts, bevor er beginnt, die eben hervorgeholte Schriftrolle abzulesen. Sofort beginnt sich um ihn herum dichter Nebel zu bilden, der schon bald fast im gesamten "Kreuzungsbereich" wallt und bis zu Kognoskula reicht, so dass sie gerade noch ihr illusionäres Trubgbild erkennen kann. Dann schleicht er den anderen hinterher und drückt sich an die Wand, gespannt auf die Reaktion des Wächters wartend.
Dimble horcht aufmerksam den hektischen Beschreibungen seiner Gefährten. Mit schnellen kleinen Schritten zieht er sich zu Thordin und Burthan in die Kammer zurück und verkriecht sich in einer Nische der rauhen Wand. Fragend und leise tönt seine Stimme aus seinem Versteck. "Dann lasst uns den Greisegauth veralbern, hoffentlich klappts. Wer wagt denn den Abstieg, sobald er außer Sicht ist?" Bei sich denkt der kleine Barde. Für Verhandlungen scheint es zu spät. Oder könnten wir den Wächter vielleicht doch noch davon überzeugen, dass wir keine bösartigen Eindringlinge in seine Bibliothek sind. Wäre eine Herausforderung. Innerlich legt der Gnom sich schon die richtigen Worte und Beweggründe zusammen. Stumm verharrt er in seinem Versteck.
Burth flüstert ein kurzes Gebet und legt dem Paladin die Hand auf die Schulter: "Möge Pelor Dir bei deiner nächsten Tat beistehen!"
Der Paladin selber beginnt sich zu konzentrieren, um so vielleicht den Weg des Wächters vorausahnen zu können. Beide drücken sich nun mit gezückten Waffen in die Nischen der Bibliothekswand und mit einem leichten Unwohlsein, da sie ihre kleine Freundin schon wieder alleine in der Gefahrenzone lassen müssen. Keiner wagt zu atmen und alle lauschen, ob sich der Wächter täuschen lassen wird.
Als Boldran nun seinen Rabenschnabel wegsteckt sind die Gefährten nun eingehüllt in Dunkelheit. Das Netz scheint abgebrannt zu sein. Hinter den dicken Nebelschwaden, die Thordin herbeirief, schimmert Kognoskulas Lampe, leicht wackelnd getragen von ihrem Unsichtbaren Diener. Keiner wagt zu atmen, und jeder kann hören, wie der Gauth aus dem Loch gekommen ist. Gurgelnd kommt er näher, doch noch ist nichts von ihm zu sehen. Auch von den friedlichen Bewohnern der Bibliothek ist nichts mehr zu sehen, und auch kein Laut zu vernehmen.