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Autor Thema: Kapitel 1 - Das Depot  (Gelesen 70067 mal)

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Stedd Dragonrock

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #660 am: 18.08.2006, 11:16:23 »
Früh am nächsten Morgen erwachte Stedd nach einem trumlosen Schlaf. Er fühlte sich wesentlich besser als am Abend zuvor, und neue Kräfte durchflossen ihn. Er warf einen kurzen Blick in die Runde, aber seine Gefährten regten sich noch nicht. Um niemand zu stören, blieb der Mönch ruhig liegen, begann aber über die bisherigen Ereignisse und ihr weiteres Vorgehen nachzudenken.

Bisher haben wir eigentlich noch nichts erfahren. Wir stolpern wie Blinde durch die Nacht, ohne wirklich zu wissen, was wir tun. Sollen wir zum Baron zurückkehren und ein paar Antworten verlangen? Oder sollen wir zuerst Lysander suchen und mit ihm reden? Wie sollen wir beurteilen, ob das, was der Baron uns sagt, auch der Wahrheit entspricht? Auf der anderen Seite wissen wir nicht, ob Lysander uns wirklich etwas zu diesen Dingen sagen kann. Aber der Baron läuft uns nicht weg, ob wir Lysander wiederfinden, wenn wir zuviel Zeit verlieren, ist nicht sicher. Ich sollte mit meinen Gefährten darüber reden.
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Yuki

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #661 am: 18.08.2006, 19:14:02 »
Als Yuki erwachte, glaubte es zunaechst, wieder der erste zu sein, der wach war, bis es bemerkte, dass Stedd neben ihm ebenfalls nicht mehr schlief.
"Danke fuer den Tip." fluesterte es ihm zu, um die anderen nicht zu wecken, "Ich hab wirklich gut geschlafen, und Du?"
Es rieb sich ueber das Gesicht, um die letzte Muedigkeit zu vertreiben und stellte dabei fest, dass es noch den Puder vom Tag zuvor im Gesicht hatte. Es stand auf, streckte sich und liess dabei genuesslich und lautstark diverse Sehnen an ihren Platz zurueckschnappen. Dann wusch es sich an Ugnors Waschzuber den Rest der Schminke aus dem Gesicht. Es war jetzt nicht mehr noetig, weiter so zu tun, als sei es ein Goblin. Schliesslich setzte es sich wieder zu Stedd, um mit ihm zu beratschlagen, was nun zu tun sei.
"Also ich finde ja, dass wir jetzt erstmal zu Joaquin zurueckgehen sollten. Dieses Bild da wirft doch einige neue Fragen auf. Ausserdem haben wir ja jetzt alles fuer ihn getan, was wir tun sollten. Dass Lysander sich ohne uns aus dem Staub gemacht hat, ist ja nicht unsere Schuld und vor allem," es strich mit einer Hand ueber das mysterioese Buch, "Vielleicht kann er uns etwas hierueber erzaehlen."
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Jonatos Norrel

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #662 am: 18.08.2006, 20:09:23 »
Jonatos Norrel rollte während dessen seine Meditationsmatte zusammen. Danach streckte er sich und machte leichte Dehnübungen. Er war sich nicht sicher, wie es weitergehen sollte. Diese Unsicherheit bezog sich nicht nur auf ihre gegenwärtige Situation, sondern auch auf seine persönliche Entwicklung. Er liebte auf der einen Seite die Magie über alle Maßen, und wollte ein fähiger Meister der arkanen Künste werden. Auf der anderen Seite fühlte er sich aber auch Mystra verpflichtet, was nahelegte in ihren Dienst zu treten...

Der Sonnenelf schloss kurz seine kristalklaren, grünen Augen und legte seine Stirn in Falten. Jetzt galt es, die Frage ihres weiteren Weges zu klären. Um seinen Pfad durchs Leben, würde er sich ein andermal kümmern.

Iihr habt Recht, Yuki. Euer Auftraggeber kann am ehesten dieses Buch übersetzen. Zumindest weiß er eher als wir, wen man gegebenenfalls um Hilfe bitten kann. Auch können wir auf dem Weg zu ihm in Distel halt machen. Aber vielleicht gibt es noch andere Vorschläge."
Magic Missile against the darkness!

Yuki

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #663 am: 19.08.2006, 22:20:25 »
"Fein, dann wollen wir mal aufbrechen, aber erstmal will ich sehen, ob man hier ein ordentliches Fruehstueck bekommen kann. Wenn die anderen wach sind, koennt Ihr denen ja sagen, dass sie mich in der Kueche finden."
Mit diesen Worten packte Yuki seine Sachen zusammen, machte sich auf den Weg, den sie zuvor genommen hatten, und kam schliesslich in der Kueche an. Es achtete diesmal besonders darauf, nicht wieder ueber irgendwelche Stricke zu stolpern, die Goblinessen auf es herabregnen lassen koennten. Da es Bilik, den Koch, nirgends entdecken konnte und nicht einfach ohne Erlaubnis etwas mitnehmen wollte, fischte es sich eine Portion von seinem Reiseproviant aus den Lagen seiner Bettrolle - einen Streifen getrockneten Fleisches - und kaute auf der ledrigen Substanz herum.
Ich haette mir vielleicht ein paar von den zerhackten Tausendfuesslern nehmen koennen, die da auf dem Boden herumliegen. Die Goblins wollen die wahrscheinlich sowieso nicht mehr haben, aber ...

Tausendfuessler hatte es noch nie gemocht. Stattdessen entschied es sich ins Freie zu gehen, um ein bisschen frische Luft zu schnappen und ueber seine gegenwaertige Lage nachzudenken.
Waehrend es noch auf seiner zaehen Mahlzeit herumkaute schlenderte es den Trampelpfad entlang, der um das Depot herum und wieder in die Richtung des Flusses fuehrte und hing seinen Gedanken nach.
Jonatos ist also auch der Meinung, dass wir erst zu Joaquin gehen sollten. Bei Stedd weiss ichs noch nicht so genau, vielleicht ist er selbst ein bisschen unschluessig. So wie ich Audhild einschaetze, wird sie wohl auch wieder zum Baron zurueckwollen, immerhin scheinen die sich irgendwie zu kennen. Ugnor ist allerdings Lysander gegenueber so misstrauisch, dass er wahrscheinlich dem hinterher will, und Veleri ist so abenteuerlustig, dass sie vermutlich einfach da mitgeht, wo es am spannendsten wird.

Es blieb an der Einmuendung zum Hauptweg stehen und seufzte. Das war alles so kompliziert. Und vielleicht war es ja auch gar nicht richtig, zuerst zu Joaquin zu gehen. Vielleicht war das wieder nur eine von seinen dummen Ideen, aber es musste unbedingt wissen, was in dem Buch stand. Selbst wenn das nur irgendwelche Gebete waren.
Es seufzte wieder, hockte sich hin, wo es stand und verspeiste den letzten Rest seines Fruehstuecks. Dann schlang es die Arme um seine Beine, vergrub das Gesicht zwischen den Knien und blies Truebsal.
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Wormys_Queue

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #664 am: 19.08.2006, 23:18:45 »
Ein leiser Pfiff weckte nach kurzer Zeit Yukis Aufmerksamkeit. Es hob den Kopf und sah Bruhjâk mit zwei anderen Goblins den Weg hinaufkommen. Nein, halt, nur einer davon war ein Goblin, und das zweite war ein -Yuki überlegte kurz - ein Halbling, davon hatte es schon mal gehört, wenn es auch noch keinen zu sehen bekommen hatte.

Bruhjâk grinste es an.

He, seht mal, was wir da im Wald gefunden haben. Besuch für euch, denke ich. Wie siehts aus, sollen wir ihn zu Euren Freunden bringen?

Veleri

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #665 am: 19.08.2006, 23:39:06 »
Veleris Träume wären nicht weniger verstörend als Yukis gewesen, jedoch hatte sie gelernt was Jonatos und Stedd "Meditation" nennen würde, daher blieb sie vor derlei Wahnvorstellungen verschont. Ihr gemarterter Geist hatte diese Art der Erholung schon lange dem albtraumverseuchten Schlaf vorgezogen und so hatte sie stumm in einer Ecke gehockt die Nacht verbracht.

Am nächsten Morgen zog sie sich rasch aus und nachdem Yuki sich gewaschen hatte verschwand Veleri hinter dem Sichtschutz und sprang in die Wanne. Von dort aus gab sie nur knapp ihre Meinung zum weiteren Verlauf der Reise kund:
"Wir sollten erst nach Aulbesdings vielleicht finden wir ja *L.* noch - der Baron läuft nicht weg..."
Nach kurzer Zeit erschien sie wieder im Raum, immernoch nackt und tropfend aber fröhlich. Sie hatte ihre kahlen Stellen neu rasiert sowie ihre gut zwei Dutzend Metallstückchen aus ihrer Haut entfernt und hockte sich so wie sie war in die Kissen und begann sie wieder fein säuberlich in einer unbekannten Reihenfolge und Ordnung wieder durch die Haut zu ziehen...

Den Aufbruch vollzog sie relativ wortkarg aber eifrig, nutzloses Herumgesitze hatte sie noch nie gemocht - doch schon wurde wieder herumgesessen! Veleri lief ein wenig grummelig im Kreis und war nach kurzer Zeit so vertieft darin dass sie den Neuankömmling garnicht bemerkte...
I see with bleeding eyes
I carry the world on my shoulders

Naoko

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #666 am: 19.08.2006, 23:57:37 »
Naoko, der etwa so groß war, wie seine zwei Bewacher, hatte bislang geschwiegen. Er wusste noch nicht so recht, was er von der Situation halten sollte. Dafür, dass sie offenbar Goblins waren, vermochten sich seine Entführer erstaunlich gewählt auszudrücken. Vielleicht würden sie ihn nicht gleich auffressen sondern mit sich verhandeln lassen, wenn er tat, was sie von ihm wollten.

Jetzt stand er unschlüssig da und musterte interessiert und einigermaßen verwirrt das seltsame kleine Geschöpf mit der hellen Haut und den katzenhaften Augen. Dies war jedenfalls KEIN Goblin.

Naoko spürte eine unbekannte geistige Präsenz. War dieses Geschöpf gar ein berührtes Wesen?
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Audhild

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #667 am: 20.08.2006, 07:54:44 »
Nachdem die Zwergin geschlafen hatte, versuchte sie, auf Jonatos Bitte hin, das geheimnisvolle Buch zu lesen. Jedoch wurde ihre Konzentration durch eine nackte Veleri, die lautstark mit ihren Metallstückchen und ihrer Haut hantierte, doch auf eine harte Probe gestellt. Sie machte sich auf um ein wenig Ruhe zu finden und sie ging durch die Küche nach draussen. Audhild stöhnte innerlich als sie plötzlich den Rücken von Yuki sah.
Als jedoch Bruhjâk mit dem Halbling auftauchte, war es mit ihrer geistigen Beherrschung ganz vorbei und sie war doch arg überrascht.

Ein Halbling? Was der hier wohl macht? Und, vor allem, wie hatte er sich hierher so ganz allein durchgeschlagen?  Sie sah Bruhjâk fragend an.

Wo habt Ihr den denn gefunden, werter Bruhjâk? Wer ist das überhaupt? Und warum bringt Ihr ihn zu uns? Noch ein Anhängsel auf dem Weg zum Baron zurück können wir doch nun wirklich nicht gebrauchen!

Naoko

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #668 am: 20.08.2006, 11:24:58 »
Ohne auf Bruhjâks Antwort zu warten, platzte es aus Naoko heraus: "Ihr... ihr müsst Audhild sein nicht wahr? Audhild, die Heilerin." Naoko fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte zwar keine Erklärung dafür, warum die Goblins mit der Zwergin gemeinsame Sache machten, aber er brauchte jetzt wohl wenigstens nicht mehr zu befüchten, dass er am Ende womöglich am Spieß über einem Feuer brutzelnd enden würde.

"Den guten Geistern sei Dank. Mein Name ist Naoko. Ich habe eine wichtige Nachricht für Euch."
momentane Effekte: Blessing of the Spirits (Sp)

Audhild

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #669 am: 20.08.2006, 16:35:14 »
Der Priesterin fielen nahezu die Augen aus ihren Höhlen. Der Halbling kannte ihren Namen...und er hatte eine wichtige Nachricht für sie.... Wie konnte das denn sein?

Nun gut, fangen wir mal bitte ganz von vorn an, kleiner Mann.sagte sie und machte ihren Rücken so gerade wie nur möglich, um größer zu wirken. Woher meint Ihr mich zu kennen? Und was ist das für eine mysteriöse Nachricht, von der Ihr da spracht?

Audhilds Neugier wuchs sekündlich.

Sie sah noch einmal Bruhjâk an und blickte fordernd zu dem Halbling, dessen Name irgendwie fremdländisch klang.

Naoko....hmm, dieser Winzling scheint nicht aus dieser Gegend zu sein....[/b]

Yuki

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #670 am: 20.08.2006, 20:00:45 »
Schweigend war Yuki dem Halbling und seinen beiden Goblinbeschuetzern gefolgt. Jetzt betrachtete es den Neuankoemmling skeptisch mit nach rechts gelegtem Kopf, aber kaum verhohlener Neugier.
So sehen also Halblinge wirklich aus. Eine Haut, wie die von einem Svirfneblin, aber kaum groesser als ich und wesentlich zierlicher gebaut, als ich mir das vorgestellt hatte.
Es blieb wie ueblich erst einmal eine Weile still. Es hatte herausgefunden, dass es besser am Anfang nichts sagte, wenn es jemanden traf, den es noch nicht kannte, da es sonst wieder etwas dummes sagen koennte, das die Beziehung schon vor dem Aufkeimen ersticken wuerde. Stattdessen lauschte es dem Gespraech, das der Neuankoemmling nun mit Audhild fuehrte.
Es ging zu Bruhjak hinueberund fragte ihn mit gedaempfter Stimme:"Was soll das? Wieso kennt der Audhild auch? Warum habt Ihr den ueberhaupt draussen eingesammelt? Wer ist das ueberhaupt? Wo kommt der her? Wo habt ihr den gefunden und warum habt ihr den mit zu uns gebracht?"
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Wormys_Queue

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #671 am: 20.08.2006, 20:28:24 »
Bruhjâk zuckte etwas ratlos die Schultern.

Wieso er Audhild kennen will, weiss ich auch nicht. Und wo er herkommt, hab ich ihn auch nicht gefragt, dachte, dass würdet ihr gerne übernehmen. Gefunden haben wir ihn draußen, am Rande der Lichtung, wo er offenbar sein Nachtlager aufgeschlagen hatte. Sah harmlos genug aus, wenn Ihr mich fragt, aber mir kommt es schon sehr merkwürdig vor, dass ausgerechnet jetzt ein Fremder hier im Wald auftaucht, wo auch ihr hier seid.

Als Goblin würde ich sagen, schneidet ihm die Kehle durch und werft ihn den Kriechern zum Fraß vor. Aber vielleicht kann er Euch ja überzeugen, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Ist Eure Sache, der Stamm wird eh bald wieder aufbrechen.


[grmledit]Gemeinsam brachten sie den kleinen Halbling nach drinnen, und die andern machten große Augen, als sie Naokos ansichtig wurden.[/edit]

Stedd Dragonrock

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« Antwort #672 am: 20.08.2006, 22:09:17 »
Als Veleri so nackt hinter dem Sichtschirm erschien, fühlte Stedd sich etwas verlegen. Genau deshalb ist doch der Sichtschirm da, damit man nicht gesehen wird! Aber tapfer behielt der Mönch seinen Gleichmut. Der Morgen begann eh recht ereignisreich. Eigentlich sollten sie sich darüber klarwerden, wohin sie jetzt gehen wollten. Aber seit Bruhjâk mit dem Halbling erschienen war, stand dieser im Mittelpunkt des Interesses. Da er offensichtlich von Audhild gehört, ihr aber noch nicht begegnet war, und da er ausgerechnet hier über sie gestolpert war, nahm Stedd an, er müsse wohl ebenfalls mit dem Baron zu tun haben. Ob das wohl stimmte? Stedd war gespannt, welche Nachricht Naoko für Audhild hatte, ließ sich seine Neugier aber nicht anmerken. Gleichgültig sah er den Halbling an und wartete auf seine Antwort.
Kurz wandte sich seine Aufmerksamkeit Bruhjâk zu, und Stedd fragte: Könnten wir vielleicht noch mal frisches Wasser haben?
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Jonatos Norrel

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #673 am: 20.08.2006, 23:32:43 »
Frisches Wasser war wirklich von Nöten. Auch der Sonnenelf wollte ein Bad nehmen. Ursprünglich hatte er geplant, vor diesem seine Sprüche für diesen Tag zu memorieren. Aber nun da ein Halbling, die plappernde Yuki, Audhild und die Goblins hereinkamen, war an ein Studium der arkanen Künste nicht zu denken. Und beim Anblick Veleris, die begann sich selbst zu "verschönern", war er Mystra dankbar, noch nicht gefrühstückt zu haben. Wie können sich die Kurzlebigen nur so etwas antun. Typisch Mensch. Als ob ihre Existenz noch nicht genug mit Schmerz und Leid angefüllt wären! Nicht das es bein uns Langlebigen anders wäre. Jonatos seufzte und strich sein Haar zurück. Wie kann ich meiner Göttin am Besten dienen? Ein Bad wird mir gut tun: Den Dreck, die Mühsal und die Zweifel einfach abwaschen...
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Naoko

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Kapitel 1 - Das Depot
« Antwort #674 am: 21.08.2006, 00:39:31 »
Naoko wurde ins Innere des Depots geführt. Als er der anderen Leute ansichtig wurde, waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Dies mussten die Abenteurer sein, von denen Joaquin gesprochen hatte. Allmählich fiel die Anspannung von Naoko ab und er ließ seinen Blick einen Moment durch die Runde schweifen.

Was für eine merkwürdige Truppe sich hier zusammengefunden hatte. Der einzig normale schien ein Mensch zu sein, der Naokos Blick gelassen erwiderte.

Sogar einen Elfen gab es unter ihnen. Allerdings sah dieser irgendwie anders aus als die Wildelfen des Chondalwaldes, die Sy-tel-quessir. Irgendwie... menschlicher, zivilisierter.

Als sein Blick auf die nackte blasse Menschenfrau fiel, erstarrte Naoko für einen Moment. Vor seinem inneren Auge blitzten schreckliche blutige Bilder auf. Ihm wurde beinahe schwindelig, der Schweiß stand ihm plötzlich auf der Stirn.

Er musste sich schließlich zwingen, woanders hinzuschauen.
Vor ihm stand Audhild, die schon etwas ungeduldig aussah.
Naoko versuchte seine Gedanken zu ordnen und antwortete schließlich:

"Versteht mich bitte nicht falsch. Ich kenne Euch nicht. So wie ihr mich bislang nicht kanntet. Aber ich bringe wichtige Kunde von Baron Joaquin.

Vor nunmehr zwei Nächten wurde ein Attentat auf den Baron verübt, welches er nur mit viel Glück und - ich darf hinzufügen - meinen bescheidenen Heilkräften überlebte.

Die Angreiferin war Marela, eine Bedienstete des Barons, die offenbar für eine Gruppe Verschwörer arbeitet, die das Haus Aulbes ausgelöscht sehen wollen. Auch in meiner Heimat, weit im Süden, ist diese Gruppe bereits in Erscheinung getreten und hat jeden dort lebenden Aulbes bestialisch ermordet. Ich vermute, dass es sich bei diesen Verschwörern um das sogenannte Haus des Kreises handelt.

Baron Joaquin steckt in größter Gefahr. Er wurde bei jenem Angriff vor zwei Nächten vergiftet und hat mich geschickt, Euch zu suchen, Audhild, um ihm mit Euren Heilkräften beizustehen. Wie gesagt, konnte ich die Wirkung des Giftes soweit abschwächen, dass für den Baron keine akute Gefahr mehr besteht. Dennoch wäre Eure Anwesenheit von größter Wichtigkeit, da die Angreifer jederzeit wieder zuschlagen könnten."


Naoko ließ seine Worte einen Moment sacken. Dann fügte er noch hinzu: "Das ist die Wahrheit."
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