Die Tür öffnete sich, und kleine runde Augen starrten zu Veleri hoch. Dann ertönte ein spitzer Schrei. Fußgetrappel erklang. Die Augen waren verschwunden.
Kurz darauf näherten sich schwere Schritte der Eingangstüre. Denas Vater, das kleine Mädchen schutzsuchend an seinen Hals geklammert, schaute misstrauisch nach draußen. Sein Gesicht erhellte sich aber merklich, als er Veleris ansichtig wurde.
Oh, Dame Veleri, Ihr seid also heil zurückgekehrt, Chauntea sei Dank. Und Ihr beehrt mein Haus mit eurer Aufmerksamkeit, welche Ehre. Kommt herein, kommt herein und nehmt Platz. Und... DENA, HÖR AUF SO ZU ZAPPELN! Und benimm dich, wir haben eine Heldin zu Gast! Ihr müsst ihre Schreckhaftigkeit verzeihen, Dame Veleri, aber sie hat wohl zu viel Phantasie die Kleine, und schläft in letzter Zeit sehr schlecht. Hat immer Alpträume, die Arme, will aber nicht so recht drüber reden. Irgendetwas mit Hasen, obwohl ich nicht verstehe, wie man davor Angst haben kann. Aber verzeiht meine Geschwätzigkeit, Ihr habt sicherlich einen Grund, uns zu besuchen. Einen Wunsch, den ich Euch vielleicht erfüllen kann?
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Jonatos hatte inzwischen zu seinem Missvergnügen feststellen müssen, dass Jaim Rotschopf inzwischen seine Zelte in Distel abgebrochen hatte und, wie ihm ein Dorfbewohner verriet, zurück nach Wildhügel gefahren war. Eine Verkaufstour fiel also flach, denn dass die Dorfbewohner mit den aus dem Depot mitgebrachten Gütern viel anfangen konnten, stand nicht zu erwarten.
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Jonah besorgte die von Audhild geforderten Gegenstände und führte die Zwergenpriesterin dann in Jerns Gemach. Der Baron sah besorgniserregend blass aus. Sein Körper schüttelte sich wie im Fieber und auf seiner Stirn stand nasser, kalter Schweiss. Er murmelte ununterbrochen unverständliche Worte vor sich hin, nur unterbrochen von einem heftigen Husten, nach dem das Tuch, das eine Magd am Bett ihm vor den Mund hielt, rotgesprenkelt war.
Audhilds Augen weiteten sich, als sie den Zustand des Barons erkannte. Mit kurzen, schnellen Anweisungen teilte sie der Magd und dem Waffenmeister mit, was sie tun sollten, dann begann sie ihre Untersuchung.
Zwei Stunden später trat eine erschöpfte Zwergin zu ihren Gefährten. Mit Tränen in den Augen folgte Jonah, mit der ohnmächtigen Magd auf den Armen.