Stedd konnte von seinem Platz aus gut beobachten, wie das kleine Mädchen losraste, als Veleri zu zählen begann. Sie schoss quer über den Dorfplatz und verschwand hinter dem Gutshaus zwischen den Bäumen. Stedd grinste, denn er konnte sich gut an die niedrigen Büsche erinnern, die von oben her fast nicht zu durchblicken waren, und in denen eine kleine Person daher ein fast perfektes Versteck finden konnte.
Gespannt beobachtete er Veleri, die inzwischen fertig gezählt hatte und sich suchend umschaute. Etwas ziellos wandte sie sich den Häusern zu und schaute mal hier, mal da um eine Ecke. Plötzlich begann sie zur Verwunderung Stedds an zu kichern und wandte sich recht zielstrebig den Bäumen hinter Jerns Haus zu. Stedd hatte keine Ahnung, welche Eingebung sie da gerade gehabt hatte, und verspürte einen Hauch von Bewunderung für die Intuition dieser jungen, für ihn nach wie vor fremdartigen Frau.
Ein lauter Schrei durchbrach seinen Gedankengang. Seine Urheberin, die kleine Dena, kam wie von einer Waldspinne gestochen unter den Bäumen hervorgerast und warf sich schutzsuchend in Veleris Arme.
Ein Momomonster,hihihinter mir. stammelte sie, soweit Stedd verstehen konnte. Er sprang auf, um den beiden, falls notwendig zu Hilfe kommen zu können. Auch die Dorfbewohner hatten die Köpfe gewandt oder kamen aus den Häusern heraus, um nachzusehen, was der Aufruhr für eine Bedeutung hatte.
Das Rätsel löste sich aber recht schnell, als eine kleine, etwas zerzauste und über und über verdreckte Person zwischen den Bäumen hervortrat. Es war Naoko, der, eine offenbar recht volle Tasche über die Schulter geworfen, mit sehr verlegenem Gesichtsausdruck zu Veleri hintrat.