Kavalorn, den stolzen Tempelritter und Paladin, erschüttert die Musik nicht. Angst war ihm durch seinen Glauben schon lange fremd geworden.
Auch die Wachen lassen ihn unbeeindruckt. Doch die Ernstheit der Lage lassen sein Gesicht noch älter erscheinen als sonst.
Ruhig überlegt er einen Ausweg, während sein Bewacher Ozz, trotz der Gegenwart des Paladins, langsam in Panik verfällt und der Plan des Rückzug in ihm aufsteigt.
Retter, der neben Ozz steht, läßt sich, wie Buh es ihm schon vorgemacht hat, auf den Boden sinken unter leisem Protest und einem größeren Geräuschpegel.
"Aufhören! Aufhören!"
Auch Chronos, der 'Elf', versinkt stönend hinter seinem Versteck in der Nähe des 'versteinerten' Demandred, zu Boden und versucht sich zitternd die Ohren zu zu halten. Doch seine Gedanken waren klar und ein Fluchtplan hatte er auch schon zur Not.
"Woher kannte mich diese verdammte Halbelfin vorhin nur?"
Trotz seines starkem Willens, gerät Kesiras Karnem in Todesangst und versucht seine Flucht über den Balkon zu planen und wühlt nervös in seinen Manteltaschen herum.
"Ein Zauber könnte mich retten..."
"Alle stehen bleiben! Fliehen ist zwecklos, die Stadtwachen werden in wenigen Minuten hier eintreffen!" ruft Cryon D'Deneith triumphierend.
Der alte Söldner mit dem zotteligen Bart hat schon mit einem aussichtslosen Kampf gerechnet gehabt. Ihm wäre dies aber total egal gewesen, auch sein Tod, doch sein Kollege, Byran D'Deneith hatte gerade mal 16Winter erlebt und wäre damit viel zu jung zum Sterben.
"Sie werden Euch dann alle mit zum Verhör nehmen, ihr Lumpenbande!"
Er geht langsam auf Buh zu und mustert ihn. Sein Kurzschwert immernoch fest in der Hand.
"Ihr Gesindel. Ich hasse Kriegsgeschmiedete. Diese emotionslosen und dummen Geschöpfe"
Byran, der blonde Mensch mit dem spitzen Nase, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Scheinbar hatte ihr Auftreten alle verschreckt.
"Ein Mitglied des Hauses Deneith mit einem Breitschwert in der Hand ist halt für niederes Volk ein übermächtiger Gegner."
Firrel Zetakra, der Wirt der Lavagrube, hörte währenddessen nicht auf zu singen. Doch steckte er beim Singen konzentriert seine Flöte wieder ein und auch sein Langschwert ruhte wieder in der Schwertscheide.
Von draußen wurden unzählige schwere Schritte Richtung Eingangstür immer lauter. Scheinbar waren die Wachen nicht mehr weit. Der stürmische Regen hinderte sie scheinbar noch schneller zu sein.