Stunden vergehen wie im Flug in der kleinen halblingischen Taverne mitten in der Nähe der nördlichen Stadtmauer.
Fast jedem in der Gruppe kommt es so vor, als wären sie schon lange alle miteinander befreundet und die Gespräche werden immer aufgelockerter bei etwas Wein, Bier, Gin, köstlicher Hausmannskost und vorallem in der Wärme des Kaminfeuers.
Selbst der stürmische Regen, welcher immernoch lautstark um den Turm pfeift, und die unterschiedlichen Kulturen und Meinungen am Tisch machen der Stimmung keinen Abbruch.
Ganz im Gegenteil:
Es werden Geschichten von ausgefochtenen Kämpfen, Erlebnissen aus dem Krieg, heldenhaften Abenteuern und tragischen Ereignissen erzählt, sodass jeder Buchschreiber und Märchenerzähler mit diesem Informationen reich werden könnte.
Kavalorn ,welcher sich kurz für eine halbe Stunde mit Ozz zurückgezogen hat, präsentiert stolz seine neue Rüstung aus silber-leuchtenden Drachenleder.
Ein breites Grinsen kann selbst er sich nicht unterdrücken.
Demandred, welchem der Wein und der Gin zu Kopf gestiegen ist, scherzt verbittert über Sharn, während Kesiras an der Morgrave Universität kein gutes Wort lässt und andauernd neue Flüche sich ausdenkt.
Retter und Ozz hören sich emotionslos all diese Dinge an.
Nur gelegentlich versuchen sie ihr Komentar zu der ein und anderen Sache abzugeben oder hinterfragen einige Dinge.
Auch Odrade blüht immer mehr auf und erzählt von ihrer Zeit als Gladiatorin, während Kavalorn von seiner Kindheit im Kloster der Flamme erzählt.
Kurze Zeit später fingen Odrade und Kesiras an auf dem Tisch zu tanzen, während Demandred und Kavalron dazu schief sangen.
Selbst Ozz und Retter versuchten schöne Dinge aus ihrem Leben zu erzählen, wobei sie immer wieder auf auf die letzten Tage eingingen, um einige Dinge besser zu verstehen.
Es macht den Eindruck als hätten die Hablinge sich selbst mit ihrer berühmten Gastfreundschaft übertroffen.
Jeder in dieser Gruppe fühlte sich wohl wie seit langem nicht mehr. Der Magie hatte gewirkt und die Gemeinschaft wuchs immer mehr zusammen.
Aus einer bunt gemischten Ansammlung aus Söldnern, Reisenden und Einzelgängern wurden Freunde und Gefährten, welche bis zum Morgengrauen die Taverne nicht verlassen wollten.
Doch langsam wurde es draußen, trotz dem schrecklichen Wetter wieder hell und das leben auf der Straße fing wieder an.
Und die Müdigkeit setzte langsam massiv ein...