Thema: Chimes at Midnight

[Sensemann]

 Der Goblin nickt un zieht eine handvoll magische Ringe aus seiner Gürteltasche und steckt sie danach wieder weg. Dämonische Silben verlassen kratzend seine Lippen.

"Also gut, Mallen. Hört zu:
Früher hatte ich in Sharn einen kleinen Kräuterstand müßt ihr wissen, zusammen mit einem Orkschamanen aus der Dämonenöde.
Ich hatte einen ganzen Korb voller Heilkräuter-immer in Bündeln zu zwei Galifars.
Dem ersten Kunden verkaufte ich die Hälfte aller Bündel plus ein halbes. Dem Zweiten verkaufte ich vom Rest die Hälfte plus ein halbes Bündel.
Von den verbleibenden Bündeln kaufte der dritte Kunde wiederrum die Hälfte plus ein halbes.
So ging es weiter, bis schließlich der sechte Kunde ebenfalls die Hälfte aller restlichen Bündel plus ein halbes erstnd-dann waren alle verkauft.
Leider habe ich vergessen, wieviele Bündel ich am Anfang besessen hatte. Ich weiß nur noch, dass ich niemals ein Bündel teilen mußte.
Wieviel Bündel hatte ich also? Eine Antwort ist richtig. Sagt nichts Falsches!"

[Hanajima Guillotin]

 Einen Kompliment hat Hanajima überhaupt nicht erwartet, erst recht nicht von einem Klageländer. Eine Weile lang steht sie etwas perplex mit leicht geröteten Wangen da. Schließlich fasst sie sich und gibt dem Mann eine Antwort:
"Sehr erfreut, ich bin Hanajima Guillotin. In meinem Land bin ich...nicht mehr willkommen, aber auch wenn ich frei wäre, dorthin zurückzukehren, würde ich dies nicht tun, denke ich." Die Exhenkerin seufzt erneut, sie ist sich der Aufrichtigkeit ihrer Worte sicher. Nein, zurück nach Karrnath möchte sie wirklich nicht, was sollte sie dort auch suchen? Willkür des Adelsstandes? Ständige Hinrichtungen Unschuldiger? Verschlossene, barsche Menschen? Da ist Breland doch allemal besser, mögen undankbare Lästermäuler auch etwas anderes behaupten.

[Sensemann]

 Farion beißt sich kurz auf seine Lippe.
"Naja, ihr seid ja auch nicht dem Hohn der Breländer ausgeliefert, verehrte Hanajima Guillotin. Wir sind abhängig von Ihrer Gunst. Ich hasse es ein Sklave und Entmüdigt zu sein.
Diese Stadt zeigt den Abschaum des gesamten Landes.
Und bei der göttlichen Heerschar, dieser verdammte Regen!
Ich überlege mir nach Karrnath zu gehen. Das Land soll so schön sein. Und das Essen. Ich möchte keinen Brei mehr essen. Lieber verdiene ich meine Regenten wieder mit dem Schwert in der Faust, obwohl schon zuviele Kerben die Klinge und meine Erinnerung trüben. Immerhin braucht das Haus Deneith immernoch Söldner, oder?
Aber mal was anderes. Lust auf einem Umtrunk hier in der Nähe?"
 

[CLB-24]

 "Folgen." spricht die Maschine nur zu dem Priester, nachdem sie den Tempel verlassen haben.

Er macht sich durch die Straßen auf zu einer der unteren Ebenen Sharns zu dem Gefängnis, in welchem er gearbeitet hat.

Vielleicht weiß Brand'ork ja was, der Halbork hatte seine Ohren überall."

[Sensemann]

 Nach zwei Stunden Fussmarsch durch die Irrgärten und Seitengassen von Sharn und vollkommen naßer Kleidung des Priesters haben Arthur und CLB-24 den Eingang des Gefängnisturmes erreicht.
Nachdem das Fallgitter ihnen geöffnet worden ist, werden sie von einem sehr stämmigen und großen Halb-Ork begrüßt, welcher selbst sich nicht vor CLB-24 verstecken müßte.
Brand'ork d'Tharashk begrüßt den Kriegsgeschmiedeten mit einem Faustschlag gegen dessen Brustplatte und einer kurzen Umarmung.
Arthur kann auf dem rasierten Kopf des Wächters ein Drachenmahl erkennen.
Außerdem trägt Brand'ork ein Brandmal der Bluthunde auf seinem rechten Handrücken.

"Das haut mich ja um, der alte Metallkrieger CLB! Welch Freude Euch so sehen, mein alter Kumpel! Wie geht es Euch? Braucht ihr einen Job? und wer ist dieser Mensch? Gibt es Probleme?"

Sein Blick verfinstert sich als er Arthur mustert.
Auf Orkisch spricht er den Kleriker an und spuckt verächtlich auf den Boden.

"An Narr der Flamme..."

[CLB-24]

 "Brand'ork, alter Haudegen." begrüßt CLB-24 den Halbork, scheinbar scheint er eine gelernte Floskel anzuwenden, die aus seinem Mund sehr steif klingt.

"Wir suchen keinen Job, wir suchen Informationen, weißt du etwas über einen überfallenen Gefängnistransport und 6 geflohene Sträflinge? Ich zahle natürlich auch für die Information oder helfe bei einem Verhör, wie in alten Zeiten."

Kurz überlegt der Eisenkoloss: "Weißt du wer das war und wer die befreit haben könnte? Du alter Bastard weißt doch eh immer alles." wieder scheint er eine Floksel zu benutzen die er im Gefängnis im Umgang mit den Wachen gelernt hat.

[Sensemann]

 Der Halbork steckt sich kauend ein Stück Kautabak in den Mund.
Schiefe Zähne werden dabei sichtbar.
"Der Überfall? Na klar, welch eine Freude. Diese arroganten Halbelfen haben nichts anderes verdient.
Ein Feind des Hauses wollte damit diese Elfen schwächen. Doch niemand von uns.
Unsere Häuser bieten sich immernoch einen harten Wettkampf.
Dehalb darf ich Euch, mein metallander Freund, nichts dazu sagen.
Jedoch, solltet ihr beim Haus Medani aufpassen. Der Baron ist ein sehr guter Freund des Königs!"

[CLB-24]

 "Von was für einem Feind sprichst du? Ihr wart es nicht, wer sonst sollte solche Probleme mit den arroganten Halbelfen haben? Arrogant ist das richtige Wort oder?" Kurz schaut er zu dem Priester um sich zu vergewissern, dass er mit arrogant das richtige Wort getroffen hat. Dieser nickt nur kurz.

[Sensemann]

 "Naja, dass Haus Medani pflegt komplizierte Verhältnisse mit seinen Geschäftspartnern."

[CLB-24]

 "Danke." quittiert der Warforged die Informationen seines alten Freundes: "Ich habe noch etwas Zeit, kann ich dir noch kurz bei einem Verhör helfen, du weißt ich war gut. Wenn nicht war es schön dich getroffen zu haben." Immer wieder versucht CLB-24 zwischenmenschliche Redensarten zu imitieren.

[Hanajima Guillotin]

 "Ihr wollt also das Töten zu Eurem Handwerk machen? Würde das Euch nicht demütigen?" Hanajima ist ob der Redseligkeit und Unvoreingenommenheit des Klageländers ein wenig überrascht.

"Aber verzeiht, ich bin nicht zum trinken hier, ich erwarte hier lediglich jemanden."

[Sensemann]

 Brand'ork gibt einige Grunzgeräusche vor Lachen von sich, während er mit den beiden wieder zum Eingang geht.
"Das wäre echt wie früher. Man, was hatten alle Verbrecher Angst vor uns...
Nene, lasst mal gut sein. Beim nächsten Mal können wir bestimmt jemanden foltern und ausquetschen, in Ordnung?
Ich freue mich schon jetzt darauf.
Machs ansonsten gut alter Freund und bleibt besser den Halbelfen fern.
und hängt nicht soviel mit Klerikern rum."
Kurz darauf befinden sich Arthur und CLB-24 wieder auf den Straßen Sharns.
Langsam wird es Zeit zum vereinbarten Treffpunkt zu gelangen.


Am vereinbarten Treffpunkt wartet schon seit einer halben Stunde Hanajima Guillotin auf ihre Gefährten unter einem kleinen Vordach.
Farion Dugan, der junge Mann aus dem Klageland, steht immernoch bei ihr. Doch sein Gesichtsausdruck ist emotionsloser geworden.
"Aha, ihr erwartet jemanden hier mitten im Regen...verstehe.
Na, dann mach ich mal weiter auf den Weg. Ist ja viel los in der Stadt.
Vielleicht treff ich irgendwo jemanden, der mich nicht für meine Berufswunsch so verurteilt. Lebt wohl!"
 

[Hanajima Guillotin]

 Hanajimas Mundwinkel zucken unwillkürlich nach unten, als sie Farion geplagt anschaut: "Ich kenne Euch viel zu kurz, um Euch zu verurteilen. Außerdem habe ich genug Gründe, wenig Lust auf Verurteilungen zu haben. Seht Ihr diese Klinge?" Die Exhenkerin deutet mit einem Daumen auf das Schwert hinter ihrem Rücken. "Was denkt Ihr, wozu ist eine so große Klinge mit abgestumpfter Spitze gut? Glaubt mir, ich habe von Tod und Töten eine Ahnung, ich weiß wovon ich spreche."

Ihre Stimme klingt ruhig und ein wenig düster und traurig, aber auch nicht wirklich anklagend dem jungen Mann gegenüber. Vielmehr scheint die Last ihrer Vergangenheit durch den Mund der Karrnatherin zu sprechen.

[Sensemann]

 "Ich habe meine ganze Familie in diesem gottverdammten Krieg verloren. Ich fühle mich innerlich tod, doch bin ich am Leben.
Ich kann dennoch verstehen, dass ihr dies nicht mehr für Euch wollt, denn das leben als Henkerin ist nicht für eine Frau gedacht, genauso wenig wie als Söldnerin.
Wahrscheinlich wollt ihr eine Familie gründen, oder? Oder habt Ziele im Leben?
Ich bin nur eine fleischliche leere Hülle.
Und ob nun wieder Leute durch meine Hände sterben, ist mir gleich, denn am Ende steht doch für uns alle nur noch der...Tod."
Mit diesen Worten wendet sich der Mensch ab und verschwindet in den Regen.
Nach zwanzig Metern wendet er sich noch einmal um, um anschließend seine löchrige Kapuze über den Kopf zu ziehen und mit hängenden Schultern endgültig zu verschwinden.

[CLB-24]

 "Aufwiedersehen." CLB-24 dreht sich um.
"Folgen." ist das einzige Wort welches er spricht, als er sich wieder auf den Weg zum Treffpunkt macht.