Tag 4 des Abenteuers: 24. Myradane 1382, Tempeltag der Lichterwoche
Die Gruppe beschließt die Schlacht zwischen Zwergen und Barbaren zu beobachten. Sie reisen weiter und finden 2 Stunden später das Schlachtfeld. 1500 Zwerge vom Söldnerregiment der Flammenden Äxte stehen einer dreifachen Übermacht Steppenbarbaren unter Führung ihres Kriegshäuptlinges Sabir gegenüber. Zu Beginn des Kampfes entwickelt sich alles so wie man es erwarten könnte. Die Zwerge kämpfen diszipliniert, die Barbaren ungestüm. Eine Kanonenbatterie der Zwerge räumt furchtbar unter den Barbaren auf, die Zwergenkavallerie - ein seltsamer Anblick und doch effektiv - zersprengt die erste Welle der Barbaren. Doch der Gegenangriff kommt ins Stocken als die Barbaren in ungewohnter Disziplin einen Schildwall errichten und die Zwerge mit einem unglaublichem Hagel von Speeren und Pfeilen eindecken, sie zurück werfen. Eine kleine Gruppe schwer Gerüsteter greift unterdessen die Kanonen an, tötet die Kanoniere und richtet die Kanonen auf die Zwerge. Aus dem Sieg droht eine vernichtende Niederlage zu werden.
Einige Gruppenmitglieder, vor allem Tabor und Fasinuless, wollen eingreifen, die Kanonen zurück erobern. Es kommt zu einer kurzen aber heftigen Diskussion in deren Verlauf Valeria drei der Wagemutigen mit Schlafpfeilen nieder streckt, weil sie deren Tod verhindern will. Vom Kleriker Rugosch wieder wach gemacht stürmen die Drei unverdrossen weiter, der Rest der Gruppe schließt sich an. Während Fasinuless ein Duell ausfechtet mit einem der Gerüsteten und dieses verliert, versucht Lizk die Kanonen mit Hilfe eines Zauberstabes den er von Osugi erhielt zu zerstören bzw. die Kanoniere zu töten. Es gelingt ihm auch zum Teil, er muss aber feststellen dass der vom Stab abgegebene Energieball eine verheerende Wirkung hat und kaum zu kontrollieren ist. Sollte er bei einem weiteren Einsatz weniger Glück haben wäre es möglich dass er damit die eigene Gruppe vernichtet. Barbaren die den Gerüsteten zu Hilfe eilen können Rugosch und Farin gefangen nehmen. Dabei wird Farin von einem Barbaren "gerettet", der mit dem Hinweise Farin sei ja kein Zwerg seine Brüder zurück hält. Auf Grund seines gezeigten Mutes bei der versuchten Erstürmung der Batterie gewährt der Anführer der Gerüsteten Tabor und seinen Begleitern freien Abzug.
Unterdessen sind auf dem Schlachtfeld Shajunepriester mit Wagen angekommen, begleitet von Ryltantemplern unter Führung von Saharana. Diese verkündet eine einstündige Waffenruhe. In dieser Zeit beginnt man mit der Versorgung von Verwundeten, bei der Fasinuless, Valeria und Hacathra helfen. Am Ende der Stunde beginnen Verhandlungen über eine mögliche Beendigung der Kämpfe unter Leitung von Malgorjata, Shajune Äbtissin von Rangoon. Ihr Beichtvater Svenslaw bittet Fasinuless, Tabor und Farin die Verhandlungen zu unterstützen. Fasinuless spricht mit Häuptling Sabir, Tabor mit Zwergenoberst Merclav und Farin mit Sabirs Mutter Marwa. Sie bringen tatsächlich die Streitenden Parteien dazu, einen Waffenstillstand zu schließen. Die Barbaren versprechen in ihre Heimat zurück zu kehren. Die Zwerge dagegen wollen nach der Beerdigung ihrer Leute Kuunla verlassen und nach Swaaben gehen. Die Gruppe reist weiter.
Am Abend erreichen sie die Grenze nach Rangoon. Dort gibt es - anders als im Rest von Kuunla - Grenzsteine und eine gut ausgebaute Straße. Eine Gruppe so genannte Wolfsreiter - die hoch angesehene Straßenwache von Rangoon - prescht vorbei mit ein paar Gefangenen, darunter ein Ziegenmensch und ein Halbork. Ein Stück weiter sind ein Wachturm, ein Gasthof und ein Dorf. Die Gruppe quartiert sich dort ein und erfährt, dass sie sich bei der Wache anzumelden haben. Nach und nach gehen sie hinüber, tragen sich ein.
Charakter falscher Name angebliche Herkunft ang. Beruf Zweck der Reise
Cynafire Terenz Spinello, Ertruscia, Botenreiter Festes des Lavadrachen
Valeria Valeria von Steinbrück,Swaaben Gesellschafterin Festes des Lavadrachen
Fasinuless Kahlias Lokelius Swaaben Pferdehändler Markterkundung
Farin Farin zu Hohenfels, Swaaben, Vorkoster, Fest des Lavadrachen
Tabor Tabor Schluchtenreisser Swaaben Freiberufler Fest des Lavadrachen und einen verletzten Kamerad heilen
Rugosch Rugosch Steinaxt Swaaben Priester Rungrimms Besuch des Festes des Lavadrachen
Lizk Gandur T'eriol Swaaben Handwerker/Händler Fest des Lavadrachen
Im Wachturm erfahren sie dass die Gefangenen bei Sonnenuntergang gekreuzigt werden sollen und es Rugarer sind. Sie erwerben dort einige Gebete an den Lavadrachen sowie eine Rolle mit den - auch im Wachhaus aushängenden - wichtigsten Regeln für den Reisenden:
1. Reisende haben die Gesetze, Sitten und Bräuche des Landes zu respektieren.
2. Sitten und Bräuche der Reisenden werden sie respektiert soweit sie denen des Landes nicht entgegen stehen, ausdrücklich durch Gesetze verboten oder geeignet sind Anstoß zu erregen.
3. Den Anweisungen der Armee, der Garde, der Wachen der Ortschaften und Straßenwache ist Folge zu leisten.
4. Bei Ankunft hat eine Anmeldung bei der Wache zu erfolgen.
5. Bedrohung oder Bestechung einer Wache oder Staatsbeamten sind Schwerverbrechen.
6. Der Glaube an den Lavadrachen ist Staatsreligion in Rangoon. Das mittagliche Gebet an diesen ist von jedem zu entrichten.
7. Andere Glaubensrichtungen werden toleriert.
8. Ausgenommen hiervon sind ausdrücklich Gläubige Nyriakks und Rugars. Nyriakker haben das Land schnellstmöglich zu verlassen. Auf den Glauben an Rugar steht die Todesstrafe.
9. Ausübung von Magie jeder Art ist erlaubt. Allerdings hat jeder Magieanwender für jegliche Folgen seiner Magie einzustehen, seien es außer Kontrolle geratene Zauber, erschaffene oder beschworene Wesen.
10. Es gilt das Recht des freien Handels, ausgenommen sind hiervon verbotene Güter. Informieren Sie sich vor Ort um welche es sich handelt.
11. Die Ausfuhr von mehr als 1 Rangooner Feuerwaffe pro Person oder 3 pro Reisegesellschaft ist verboten.
12. Jedes intelligente Wesen hat Anspruch auf Leben, Besitz und Freiheit. Jedes unfreie Wesen das vor einem Rangooner Staatsdiener seinen Wunsch nach Freiheit artikulieren kann und nicht auf Grund einer Verurteilung durch Rangooner Gericht unfrei ist soll frei sein.
13. Der Kronrat steht über den einfachen Gesetzen.
Unterdessen kümmern sich Tabor und Hacathra um 3 Kranke. Diese waren vom Stallmeister des Gasthofes fortgejagt worden. Tabor beschafft ihnen Essen, Hacathra versucht sie zu heilen. Es passiert allerdings nichts. Die Kranken sind darüber ganz erleichtert. Sie berichten dass bisherige Heilungsversuche immer nur zu Schmerzen geführt hatten. Sie wollen jetzt nach Rangoon und den Lavadrachen um Heilung bitten. Valeria schleppt einen Shajunepriester aus dem Dorf heran. Dieser verspricht zu helfen und bietet den Kranken einen Exorzismus an. Die drei Kranken müssen mehr oder weniger gezwungen werden, den Priester in den Tempel zu begleiten, was Valeria mißtrauisch macht. Sie, Cynafire und Tabor folgen Priester und Kranken, können aber nicht verhindern dass Schajune und Ryltanpriester ermordet werden. Die 3 "Kranken" zeigen dabei extreme Fähigkeiten. Unter anderem können sie kämpfen und gleichzeitig zaubern oder 2 Zauber gleichzeitig wirken. Auch verfügen sie über recht bösartige Zauber und ebensolche magische Gegenstände. So gehören Gift, Seuche, Entkräftung und auf das Herz gerichtete Zauber zu ihrem Repertoire. Cynafire gelingt es einen der Kranken zu bezwingen. Dabei erhält er Hilfe in Form einer ihm unbekannten Stimme, welche im Voraus Anweisungen erteilt, so dass er schneller als sein Gegner reagieren kann. Vom Anführer der Kranken, der fast Tabor bezwingen kann - der Zwerg wird nur durch das Eingreifen von Fasinuless und dem herbei eilenden Lavapriester des Ortes vor dem Tode bewahrt - gelingt es Valeria durch einen Herzinfarktzauber zu töten. Nur mit äußerster Mühe gelingt es Fasinuless und Tabor ihn zu töten.
Vom Lavapriester erfahren sie nun leider, dass es auf dieser Welt kaum zu Erweckungen kommt. Der Zauber scheint sehr selten gewährt zu werden und erheblich aufwendiger zu sein als in Faerun. Prinzessin Eleena von Rangoon soll ihn einmal angewendet haben, andere Fälle sind dem Priester nicht zuverlässig bekannt.
Der dritte Kranke kann entkommen, Valerias Leiche wird in einen Gasthof gebracht, die Gruppe berät was zu tun ist.
Sie erfahren von Halt machenden Straßenwachen, dass der von ihnen ausgehandelte Waffenstillstand nicht lange gedauert hatte und es zu einem Massacker an den Zwergen gekommen ist. (s. Sidetrek)
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Sidetrek
Abseits von der Hauptgruppe gibt es einen kleinen Nebenplot. In diesem tauchen auf:
Kuadad, ein Bullywug, Krieger und Beschwörer, Chaot von Natur aus, ein alter Freund Valerias
Karunga, Barbar, Schamane und Totenbeschwörer, nicht minder Chaot aber weniger Freund Valerias.
Die beiden erreichen Kuunla aus eigenem Antrieb und eigener Kraft, folgen der Witterung Valerias. Sie gelangen nach Asurgrad, kommen durch Diebstahl und Bezauberung an Geld und Pferde, folgen dann der Gruppe. Sie erreichen das Schlachtfeld just in dem Moment wo dort der Waffenstillstand erklärt wird. Daraufhin beschließen sie diesen zu stören.
Durch Anwendung von Nekromantie, Beschwörung und Bezauberung gelingt es ihnen den Kampf wieder voll aufleben zu lassen. Fast alle Zwerge werden getötet.
--> Dieses Sidetrek Abenteuer wurde von der Forumsleitung gelöscht wegen Darstellung böser Charaktere. Es bleibt also bei diesem kleinen Einsprengsel. Eventuell wird es als Mail-RPG fortgeführt.
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Nacht vom 24. auf 25. Myradane
Als Tabor den überlebenden Lavapriester fragt ob dieser in der Lage ist Valeria zu erwecken bekommt er die Antwort:
In das Reich der Lebenden zurückholen ? Wie sollte das gehen ? Obwohl ... ich habe gehört dass so etwas schon mal passiert ist. Meist werden es wohl Ammenmärchen sein. Natürlich kann ich selber so etwas nicht, kenne auch sonst niemanden der dazu in der Lage wäre. Der einzig konkrete Fall von dem ich je gehört habe, war der von Baronin Aliana von Grenzheim. Sie fiel einem Giftanschlag zum Opfer und auf Bitte ihres Mannes hin soll Prinzessin Eleena ein einwöchiges Ritual unternommen haben an dessen Ende sie wieder erwachte. Der Kardinal der Schajune Kirche in Betornai soll dazu in der Lage sein, es aber beim Dauphin vor einigen Jahren abgelehnt haben. Und der Patriarch von Nekraios. Aber dann wird es schon recht dünn mit Ideen zu Leuten die das vermögen würden.
Ich verstehe ja dass Ihr der Dame helfen wollt, aber in das Reich der Lebenden zurückholen ist doch ein wenig weit hergeholt.
Tatsächlich hat auch Rugosch keinen Erfolg als er Rungrimm um den entsprechenden Zauber bittet.
Jedoch in der Nacht, als Tabor und Cynafire Totenwache halten, passiert sehr merkwürdiges:
Zitat 1 aus dem Forum
Während Cynafire einmal wieder klar wird, wie weit die Gedankengänge von Tabor und ihm auseinander liegen, erheben sich Tabors Gedanken, seine Worte, seine Seele zu Menkoke, dem Huldur von dem er bis heute nur den Namen kennt.
War es eine Antwort auf die Gebete ? Oder Nachwirkungen des Kampfes ? Ein Gift, ein Rauschkraut dass die Sinne beeinflusste ? Es dauerte lange bis Cynafire auffiel dass der Boden zu seinen Füssen sich verändert hatte.
'Du solltest über einen frühen Ruhestand nachdenken, Cynafire.' tönt die wohlbekannte Stimme durch seinen Kopf, diesmal mit einem spöttischen Unterton. 'Irgendwie waren Deine Reaktionen und Auffassungsgabe früher schneller. Liegt wohl an dem guten Leben der letzten Zeit.'
Sich verwundernd umschauend erblickt er eine weitläufige Halle aus Marmor, sicher 4 Mannslängen hoch und 20 mal 30 Schritt groß. Neben ihm sitzt Tabor ins Gebet versunken auf einem Granitblock, der nun gar nicht hierher passt.
Nun allmählich munter werdend schaut sich Cynafire genauer um, die merkwürdige Szenerie in sich aufnehmend:
Am markantesten war sicher der Altar an einem Ende der Halle. Hinter dem schlichten Altar standen die Statuen eines Paares, die aussahen wie ein ehrwürdiger Patriarch und seine gestrenge Frau. Auf dem Altar selber lag eine Gestalt und obwohl sie in eine Toga gehüllt war und über den Kopf eine Kapuze gezogen war Cynafire klar dass es sich um Valeria handelt. Ein älterer Mann, ebenfalls in einer Toga, diese mit purpurnen Streifen, mit fast kahlem Schädel, einer Adlernase und durchdringenden Augen, steht daneben und wartet offenbar auf jemanden oder etwas. Irgendwie kommt Cynafire das Gesicht bekannt vor. Ein paar schöne aber schlichte Hocker stehen vor dem Altar.
Als Cynafire sich weiter umschaut entdeckt er ein paar weitere Gestalten. Eigentlich hätten er sie schon früher wahrnehmen müssen, aber andererseits war dies offenbar ein Traum oder auf sontige Dinge zurück zu führen die seine Sinne trübten. Warum sollte dies alles also logisch sein ?
Die feurige Gestalt dort hinten am Kohlebecken, ob das ein Lavapriester war ? Er schien völlig fehl am Platz. Der Halbelf war sicher, dass dies hier kein Lavatempel war. Überhaupt erkannte er keines der Symbole an Wänden oder in den Bodenmosaiken die nebenbei bemerkt das fantastischte war was er je in der Art zu sehen bekommen hatte.
Und er Zwerg dort hinten, der gedanken verloren die Wandbilder betrachtete ? Ein Menkoke Priester ? Oder eventuell Menkoke selbst ? Immerhin, in einem abstrusen Traum konnten abstruse Gestalten auftauchen.
Vielleicht am merkwürdigsten aber war die alte Frau dort. Eine Magd vielleicht, oder eine alte Kammerfrau. Nein, natürlich, das war eine Kindsfrau, eine von denen die sich um Kinder in reichen Familien kümmerten während die Mutter sich wichtigeren Dingen zuwandte. Wieder fragte er sich woher er das wusste, was davon echt, was Phantasie war. Sie saß an einem Webrahmen und fertigte ein Tuch, ein Leichentuch wie ihm schien.
Zitat 2
Das Mosaik war ein wenig wunderlich. Es zeigte Szenen eines Imperiums wie es Cynafire erschien. Dort waren Armeen auf dem Vormarsch, da drüben kamen Sklaven (?) und Geschenke für den Imperator, hier wiederum waren Kämpfe in einer Arena zu sehen. All das wirkte aber nicht brutal, sondern eher erhaben. Es sollte beim Betrachter den Eindruck erwecken, dass dies alles "sauber" war. So wie in den Rittermärchen die Ammen ihren Schützlingen erzählten, in denen die Helden immer strahlend waren und die Gegner kein Blut verspritzten bei ihrem Tode.
Wenn schon das Mosaik von faszinierender Güte war, so war das Leichentuch ... Cynafire fehlten die Worte es zu beschreiben. Wie hätte er in Worte kleiden können was die alten, schmalen und von der Arbeit rauhen Hände dieser Frau dort webten ? Das tuch erschien ihm gleichzeitig federleicht und hart wie stahl. Seide war es wohl, aber von welcher Art ? Hinein gewebt waren Szenen aus dem Leben einer Frau. Doch es konnte nicht Valerias Leben sein, dafür ... nein, es musste um eine andere Frau gehen. Es waren Szenen bei Hofe, aus dem Leben einer ... Hofdame eventuell, einer Zofe vielleicht. Oder sonst etwas in der Art. Rauschende Feste, prunkvolle Dineen, fröhliche Jagden. Alles aus dem Blickwinkel einer Begleiterin die recht weit vorne war, aber nie an erster Stelle.
Eine Frau kam immer wieder darin vor, eine junge Frau von großer Bedeutung. Sie schien der Betrachterin nahe zu stehen, aber doch über ihr. Es gab Streit ihretwegen, Tränen. Die Betrachterin verlässt den Ort der Feste, nimmt ein eingewickeltes Geschenk mit. Blicke des Zornes begleiten sie, aber auch Tränen.
Als Cynafire dann an den Altar tritt, blickt der Alte kurz auf. Aus der Nähe ist die Verwandtschaft zu Valeria klar. Eine gewisse Arroganz liegt in den Augen. Nicht geboren aus Geburtsrang, sondern dem Wissen um die eigenen Fähigkeiten. Und eine stählerne Härte, die alle Schwächen erkennt und in brutalster Weise offen legt.
Valeria selber sieht ruhig aus, weicher als sonst. Die angespannten Muskeln, die selbst in der Ruhe von ihrer Wachsamkeit zeugten, waren einem inneren Frieden gewichen, den Cynafire so nie an ihr gesehen hatte.
Den Eindruck störte nur eine einsame Ranke. Sie war um Stirn und Hals gewickelt, schien sie einzuschnüren und verschwand in der Toga.
Vom Eingang her sind Schritte zu hören ...
Eine kleine Prozession kam herein. Es handelte sich um Menschen, Elfen, Halbelfen, allegehüllt in diese merkwürdigen Togas. Einige waren in Valerias Alter oder ein wenig jünger, andere gehörten älteren Generationen an. Die meisten hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit Valeria, abe rnicht alle. Zum Schluß kam eine bildschöne junge Frau herein. Nein, so ganz jung war sie nicht mehr, Mitte 30 vielleicht, aber sehr gepflegt. Einige Krieger begleiteten sie und nahmen auf Geheiß des älteren Mannes Plätze neben dem Eingang ein. Wenn Tabor nicht alles vergessen hatte was er je über Militär gelernt hatte, dann handelte es sich bei den Kriegern nicht um irgendwelche Wache. Das waren imperiale Gardisten allererster Garnitur. Die junge Frau ging zum Altar und strich Valeria über die Stirn, murmelte leise etwas vor sich hin.
Zitat 3
Ein Hauch von einem Nicken sieht Cynafire bei dem Alten. Es konnte Einbildung gewesen sein, aber man konnte es auch als Einverständnis mit seiner Anwesenheit verstehen. Die Ranke schien sich vom Kopf nach unten um den Brustkorb von Valeria zu schlingen, als wolle sie ihr die Luft abschnüren.
'Kommst Du dahinter was es ist ?' murmelt leise und belustigt die Stimme in Cynafires Kopf. Sie wird übertönt von einer anderen, zischenden Stimme, die von dem Geruch von Salpeter begleitet wird:
Merkwürdig, dass sie die Rnake nicht entfernt haben. Weder Tote noch Lebende sollten eingeengt werden in der Wahl ihrer Entscheidungen.
Unbemerkt war der Lavapriester heran getreten. Er sah nicht so aus wie der aus dem Dorf, sondern älter, mit geschorenem Kopf und geröteter Haut wie von einem Sonnenbrand.
Zusammen mit Cynafire schaut er dann den Gardisten entgegen und tritt ein wenig beiseite als die junge Frau näher kommt.
Von ihren Worten kann er nicht viel verstehen, es ist eine völlig unbekannte Sprache ... oder doch nicht ? Sind es Worte die er versteht oder Mimik die er entziffert ? Valerias Name wird genannt, so wie nur er ihn kannte. Und das Wort Freundin schwang durch den Raum. Oder war es Vertraute ? Lehrerin ? ... Cynafire bemühte sich die Worte zu verstehen, doch je mehr er sich konzentrierte desto mehr entglitt ihm ihr Sinn. Aber eines war klar: diese Frau nahm Abschied. Abschied von einem Menschen der ihr sehr viel bedeutete vor langer Zeit.
Ihrer Kleidung nach zu urteilen war sie eine Piresterin. Sie erschien Cynafire aber eher wie eine Priesterin der Art wie es sie in den Häusern des Adels gab, wo es dazu gehörte, bestimmte Posten zu besetzen. Auf jeden Fall waren das schlichte Kleid und der dezente Schmuck mehr wert als sein gesamter Besitz.
Die anderen "Gäste" nahmen Platz auf den Hockern. Zwei von ihnen sahen Valeria so ähnlich, dass es jüngere Schwestern sein mussten. Und dort, das war wohl ihre Mutter, eventuell eine Tante.
Es entspinnt sich ein längeres Gespräch zwischen den Anwesenden (viel zu lang und komplex um es hier wieder zu geben). Dabei taucht auch Enari auf, ein Freund Valerias wie es scheint und Diener der Weberin. Er sieht aus wie ein normaler, wenn auch sehr respektloser Halbelf, aber was er wirklich ist kommt nicht heraus. Am Ende entscheidet die Weberin:
Du darfst, Enari, wenn Valeria es wünscht. Es ist ihr Schicksal und ihre Entscheidung.
Valeria entscheidet, dass sie weiter leben will und Enari wirkt einen Zauber. Augenblicke später finden sich Cynafire und
Tabor mit einer erweckten Valeria im Gasthof wieder.
Gleichzeitig:
Fasinuless macht einen Ausritt. Er begegnet einem Waldriesen und dessen außergewöhnlichem Begleiter, einem riesigen Waldlöwen. Er erfährt dass diese Löwen für die Natur kämpfen und gegen die Rugarer und deshalb fast ausgerottet wurden.
Hacathra spricht ein paar Gebete und erhält Antwort von Seluvia:
Friedlich liegt die Wiese im Mondlicht. Begeistert von dem langen Flug verabschiedet sich Hacathras Falke von ihr und schwingt sich wieder hinauf um einen Ruheplatz zu finden.
In ihrem Gebet findet die Elfenpaladina Ruhe. Und wider Erwarten aber gemäß ihrer Hoffnung wird es beantwortet. In dieser Welt mussten die Götter sehr aktiv sein, dass man so oft Antwort bekam, ging es ihr durch den Kopf. Eine leichte, beschwingte Stimme antwortete ihr:
Hallo mein Kind. Ich bin zwar leider nicht Hanali ... ein erheitertes, fröhliches Lachen klingt durch Hacathras Kopf ... aber vielleicht nimmst Du mit mir vorlieb. Ich bin Seluvia, die Tochter von Celara. Meine Mutter erschuf die Elfen dieser Welt zusammen mit meinem Vater Filmarion. Und während sie sich um die schönen Künste kümmert habe ich es auf mich genommen elfen in der Kunst der Schönheit und der Minne zu unterweisen. Auch viele Menschen folgen mir in dieser Kunst, doch verstehen die meisten nicht sehr viel davon.
Beglückt nimmt Hacathra ihre Hände vor dem Gesicht weg. "Seluvia,"spricht sie leise.
Dann formen sich erneut Gedanken zu Worten in ihrem Kopf:
"Ich fühle mich hochgeehrt, dass ihr mich annehmt. Aber sagt, was würde Hanali dazu sagen? Tue ich nichts falsches, wenn ich zu einer anderen Gottheit bete? Andererseits seit ihr so vertraut, ein schöner Hoffnungsschimmer in der Nacht. Ja, ich will euch dienen, solange ich auf dieser Welt wandele. Gib mir die Kraft, welche mir von Hanali nicht gegeben werden kann, dass ich auch in dieser Welt für die Schönheit einstehen kann. Darum bitte ich euch. Und gebt mir die Sicht, mit der ich euren Weg frei von Irrtum und Versagen beschreiten kann. Auch darum bitte ich euch. Und gebt mir euren Schutz und euer Geleit, solange ich führerlos bin. Dies ist worum ich bitte. Ich werde dafür den Glauben an die Schönheit und die Kraft Seluvias weitertragen und euch eine würdige Dienerin sein."