Herucaran Istarion
Lebenslauf
Am 21. Hofmont des Jahres 5 nach großherzöglicher Zeitrechnung wurde Herucaran in der kleinen Holzfällersiedlung Klammtal geboren. Er ist das jüngste Kind der Familie Istarion und wohnte bis zu seinem einundzwanzigsten Lebenjahr im Hause seines Vaters Tamur. Tamur, der Sägemühlenbesitzer Klammtals, hat zusammen mit seine Gattin Mirna drei weitere Kinder: die zwei Söhne Tronar und Nurwan und die jüngere Tochter Garke.
Sehr auf die Ausbildung und Zukunft seiner Kinder bedacht, ließ er ihnen Privatunterricht erteilen. Dabei legte er den Schwerpunkt auf Fertigkeiten, die man zum Handeln benötigt, da er feste Pläne für die Zukunft seiner Sprößlinge hatte: Tronar sollte als Ältester die Sägemühle übernehmen, seine beiden Brüder als Händler in eine der Städte des Großherzogtums ziehen und Garke einen Sohn einer befreundeten Händlerfamilie in Penhaligon heiraten und auch etwas vom Geschäft ihres zukünftigen Mannes verstehen. So hilft Tronar seinem Vater nun schon seit Jahren bei der Führung der Sägemühle, Nurwan ist seit seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr als Händler in Kelvin tätig und Garke lebt seit ihrer Heirat im Jahre 21 bei ihrem Mann in Penhaligon.
Einzig und allein Herucaran schlug einen anderen als den von seinem Vater gewünschten Lebensweg ein. Er war wissbegieriger als seine Geschwister und interessierte sich eher für andere Dinge als Handel. Da er sich aber auch nicht weigerte, dem Willen seines Vaters zu entsprechen und Händler zu werden, unterstützte ihn Tamur trotzdem in seinen anderen Interessen. Er war nämlich der Überzeugung, daß auch ein Händler von viel Wissen profitieren könne. Dabei stieß Herucaran auch auf zwei allgemeine Bücher über Magie und nachdem er diese gelesen hatte, war er sich endlich sicher, daß er gar kein Händler werden wollte, viel eher Magier oder Gelehrter. Da Tamur in dieser Beziehung aber keinen Ungehorsam duldete, blieb es auch weiterhin nur ein heimlicher Wunschtraum.
Im Spätsommer des Jahres 26 nach großherzöglicher Zeitrechnung kam es dann zu dem Ereignis, daß Herucaran endgültig dazu veranlaßte, die Wünsche seines Vaters zu ignorieren und seinen eigenen Weg zu gehen: Der Magier Shilag Thum aus Kelvin reiste durch Klammtal. Die Gewißheit, daß sein Wunschtraum keine reine Phantasie war, sondern daß sich realisieren ließ, gab den endgültigen Ausschlag. Er verließ kurze Zeit später Klammtal und zog nach Kelvin, um eine Zauberlehre bei Shilag Thum zu beginnen.
In Kelvin angekommen, suchte er zunächst einmal seinen Bruder Nurwan auf. Dieser erklärte sich bereit, gegen etwas Hilfe bei der Buchführung, die Herucaran schon immer besser beherrscht hatte, für dessen Auslagen aufzukommen. Deshalb dauerte die Zauberlehre auch etwas länger, da er nicht seine gesamte Zeit in sie investieren konnte. Nach etwa einem Jahr nahm er auch wieder Kontakt zu seiner Familie in Klammtal auf, die über seinen Verbleib durch Nurwan bereits heimlich aufgeklärt worden waren. Innerhalb der zwei Jahre, die die Lehre insgesamt dauerte, lernte sein Vater Tamur zu akzeptieren, daß Herucaran sein Leben selbst gestaltet hatte und so besuchte Herucaran nach dem Abschluß seiner Lehre zunächst seine Familie in Klammtal wieder.
Doch dann kam es etwas anders, als er geplant hatte: Bei einer Wiedersehensfeier mit seinem Jugendfreund Vico Iycrates Marchandrios Gasthaus "Zum schnellen Hobel" kristallisierte sich heraus, daß beide den Wunsch hatten, sich fremde Städte und Länder ansehen wollten. Deshalb faßten sie den spontanen Entschluß, dies in gut einer Woche, nämlich am 29. Blymont des Jahres 28 nach großherzöglicher Zeitrechnung, in die Tat umzusetzen. Dieser Plan ließ sich in Klammtal natürlich nicht geheimhalten, so daß sich noch Camlost und Duwath dem Unternehmen anschlossen. Doch das ist eine andere Geschichte....
Persönlichkeit
Als erwachsener Mann war Herucaran auf eine Größe von 1,74m angwachsen und seine gut 80kg Lebendgewicht waren nicht nur Muskelmasse. Daran waren unter anderem seine Hingabe zu gutem Essen und seine Abneigung gegen körperliche Anstrengungen schuld. Das heißt nicht, daß er Arbeit aus dem Weg geht, aber Körpertraining hält er für unnütz und verbringt seine Zeit lieber mit geistigem Training. Seine dunkelbraunen Haare trägt er in einer einfachen kurzhaarigen Frisur gekämmt und wenn es möglich ist, ist er glattrasiert. Mit Ausnahme seiner graublauen Augen ist sein Gesicht in jeder Beziehung durchschnittlich. Bei der Wahl seiner Kleidung legt er auf Zweckmäßigkeit und Haltbarkeit Wert und vermeidet unpraktische oder protzige Stoffe und Schnitte. Aus diesem Grund mag er die typische Magierkleidung und trägt er am liebsten einfache schmucklose Roben. Insgesamt kann man sagen, daß er keinen besonderen Wert auf sein Äußeres legt, aber besonders ungepflegtes Aussehen wie z.B. zerschlissene Kleidung oder einen drei-Tage-Bart vermeidet.
Wie man vom Äußeren ausgehend schon erahnen kann, ist Herucaran sehr pragmatisch veranlagt. Er handelt meist überlegt und ist in der Lage, auch in kurzer Zeit Entscheidungen zu fällen. Auch fühlt er sich nicht allzu stark an Gesetze und Moral gebunden. Zwar vermeidet er es Gesetze zu brechen, aber gegen eine kleine Beugung ebensolcher, hat er nichts einzuwenden. Auf der anderen Seite aber respektiert er die Rechte anderer und versucht er nicht, seinen Willen um jeden Preis durchzusetzen.
Gegenüber anderen Personen versucht er vorurteilsfrei und tolerant zu sein. Nur wenn sie dazu neigen, impulsiv und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen aus dem Bauch heraus zu handeln, empfindet er diesen gegenüber eine Abneigung. Der Tatsache, daß er mit dieser Überzeugung nicht unbedingt den einzig richtigen Weg begeht, ist er sich allerdinge bewußt und bereit, seine Einschätzung von anderen zu ändern.
In zwischenmenschlichen Beziehungen ist ihm Loyalität und Vertrauen am wichtigsten. Wenn eine Person seiner Meinung nach seine Loyalität verdient hat, dann wird er sich, wenn es ihm möglich ist, loyal verhalten. Dabei ist es ihm eigentlich egal, ob von ihm erwartet wird, sich loyal zu verhalten. Im Gegenzug erwartet er ähnliches Verhalten von denen, denen er vertraut. Auch hierbei ist er sich bewußt, daß andere diese Ansicht eventuell nicht teilen, wird aber versuchen, einen Vertrauensbruch, der vielleicht nur in seinen Augen existiert, entsprechend zu ahnden. Dies muß nicht mehr bedeuten, als daß er eine Vertrauensbeziehung aufkündigt, die nur von seiner Seite aus bestand.
Andere Personen bringen Herucaran gegenüber zunächst meist wenig Vertrauen auf. Dies liegt zum einen an dem häufigen Mißtrauen gegenüber Magiern und zum anderen daran, daß sein Hauptinteresse natürlich der Magie gilt. Er teilt deshalb oft nur wenige Interessen und Ansichten mit anderen und ist so fast immer in einer Außenseiterrolle. Allerdings hat er damit keine Probleme, denn Personen, die ihn besser kennenlernen, revidieren häufig ihre Vorurteile und schätzen ihn als guten Freund. So hat er zwar wenige, dafür aber gute Bekannte und Freunde.[/i]