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Autor Thema: Die ersten Opfer  (Gelesen 30507 mal)

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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #75 am: 28.08.2006, 18:19:31 »
Der Mann in der blaugoldenen Rüstung, vermutlich Graf von Antares, hat mittlerweile fast den Eingang des Hauses erreicht. Er reisst an den Zügeln des Pferdes, welches mit einem dumpfen Wiehern malerisch in die Luft steigt und dort einen langen Moment mitschlagenden Vorderbeinen verharrt - als das Pferd dumpf knallend wieder auf dem Boden aufkommt ruft der Gepanzerte mit lauter, aber wegen des Visiers gedämpfter Stimme: "Schwarzschild!"

Unterdessen ist wieder Bewegung in die zurückgebliebene Reitergruppe gekommen: Einer von ihnen ruft kurze, abgehackte Befehle, woraufhin sich von beiden Flügeln je 5 Reiter lösen und in flottem Trab einen Bogen um das Haus schlagen - sie verschwinden nach wenigen Augenblicken aus der Sicht der Nordleute.

"Schwarzschild! Zeigt Euch!" Antares sitzt immer noch auf seinem unruhigen Ross, hat nur kurz gewartet, dann erneut gerufen. "Kommt heraus!"
Fire and Blood

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #76 am: 28.08.2006, 22:10:06 »
Bei dem Ausruf Antares' hat sich Schwiegen über die kleine Ansammlung vonm Häusern gesenkt - das Schnauben seines Streitrosses und das Hufklappern der reitenden Soldaten erscheint in der Stille plötzlich vervielfacht. "Schwarzschild! Ihr wisst, was ich will!" Antares ruft immer weiter, pausiert kurz, ruft wieder - bis sich im Haus etwas tut. Eine Tür fällt ins Schloss, schwere Schritte nähern sich der Tür, eine Rüstung scheppert - und ein weiterer, schwer gerüsteter Ritter taucht aus dem Halbschatten im Haus auf. Die stumpfgraue Rüstung umschliesst die schlanke Gestalt Laromirs, dessen Gesicht im Schatten des geöffneten Visiers grau und leblos erscheint - nur die Augen funkeln zornig. Bewaffnet ist er nach wie vor mit seinem schwarzlackierten Schild und dem einfachen Langschwert.

In dem Moment, als er des Gegenübers ansichtig wird, reisst sich Antares einen seiner stahlverstärkten Handschuhe herunter und wirft ihn stumm vor Laromir Schwarzschild auf den Boden. In einer kleinen Staubexplosion schlägt die Herausforderung knapp neben Laromirs Fuss auf - dieser erwidert mit merkwürdig lebloser Stimme: "Ich weiss nicht, was Ihr von mir wollt - wenn es aber Euer Begehr ist zu kämpfen stehe ich Euch gern zur Verfügung. Doch zeigt mir Euer Gesicht, dass ich weiss, mit wem ich es zu tun habe!"

Die blaugoldene Gestalt zögert kurz, eine kaum merkliche Bewegung fährt durch die in einer Reihe wartenden Soldaten, sie wirken gespannt - da erwidert Antares leise, in einem deutlichen Kontrast zu der herausfordernden Stimme der letzten Minuten: "So sei es." Er greift sich mit einer langsamen, abgezirkelten Bewegung an das Visier, schickt sich an, es aufzuklappen...

In dem Moment merken die noch im Schankraum verbliebenen Gefährten und Kylmäveri, wie an ihren Gewändern gezupft wird. "Ihr habt Doch Eure Hilfe angeboten, oder? Kommt mit!" raunen ihnen die kleinen Gestalten zu, in denen sie nach kurzem Überlegen je einen der Knappen erkennen. Gleichzeitig erschallt die Stimme Filaras aus dem Haus: "Onkel Hrothgar, schau mal, was ich gefunden habe!"
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Seoman

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Die ersten Opfer
« Antwort #77 am: 28.08.2006, 22:29:28 »
Simon wirft durch die Tür noch kurz einen Blick auf die beiden Kontrahenten und folgt dann dem Knappen, wo auch immer er ihn hinführen mag.'Wieso besteht Laromir darauf das Gesicht des Anderen zu sehen, welches Spiel wird hier gespielt....Ein paar der offenen Fragen sollten schnellst möglich beantwortet werden- nachher sind wir es die auf der falschen Seite stehen'

Mit leisen aber genauso raschen Schritten folgt Simon der Gemeinschaft und beäugt neugierig ihre neueste Genossin, die die Gruppe anscheinend auch begleiten wird.
Rasch bewege ich mich zu dem Knappen der uns führt und zische ihm zu "Ich möchte Antworten, sind die Reiter dort draußen die jenigen die euch verfolgt haben, und durch die einige aus eurer Gruppe ihre Leben lassen mussten?"
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Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #78 am: 29.08.2006, 17:01:03 »
Mit langen Schritten eilt Hrothgar ins Haus zurück wo er Filiara antrifft.
Er beugt sich zu ihr hinunter bis sein scharf geschnittenes Gesicht nur noch Zentimeter von dem ihren entfernt ist, die schlanken Finger seiner linken Hand liegen auf ihrer Wange, sein Daumen hebt ihr Kinn und er schaut ihr eindringlich in die Augen.
"Ich kann mich nicht entsinnen die Schwester deines Vaters Beglückt zu haben, Tochter des Jelo. Außerdem hoffe ich doch entschieden dass es etwas von Belang ist und du mich nicht mit Nichtigkeiten behelligist, ja, das tue ich...!" flüstert der Kopfgeldjäger.
"Also, was gibt es?"
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #79 am: 29.08.2006, 19:40:18 »
Statt des vollkommen verschüchtert wirkenden Mädchens antwortet der daneben stehende, wie der Bruder grau im Gesicht wirkende Ruomir: "In der Tat seid Ihr nicht mit dem Mädchen verwandt - wir mussten Euch nur möglichst unauffällig aus der Sicht Antares' holen, und sie hat mir geholfen." In der Tat hat Antares kaum gezuckt, als der für ihn unwichtige Hrothgar an ihm vorbei im Haus verschwand. "Eure Hilfe wird jetzt akut. Wir müssen aus diesem Gasthaus verschwinden!"

Auf dem Hof führt Antares seine Bewegung zuende - doch ist er wirklich der Graf von Antares? Das junge, bis auf einen schmalen Schnurrbart glattrasierte, hellhäutige Gesicht wirkt noch zu weich, zu unbedarft, um wirklch dieser bedeutende Mann sein zu können. Auch Laromir scheint zu dem Schluss zu kommen, denn er ruft erstaunt aus: "Aber - wer bei dem schwingendem Pendel der Wiege seid Ihr, und was wollt Ihr von mir? Ich dachte, ich kennte Euer Wappen, dessen Besitzer ich sehr wertschätze - Redet!" Bei dem letzten Wort hat seine Stimme, vorhin noch so ermattet, ihr Leben komplett zurückgewonnen, sie klingt geradezu gebieterisch, voll Autorität.
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Kylmäveri Kaldor'ta

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Die ersten Opfer
« Antwort #80 am: 29.08.2006, 23:06:02 »
'Er ist ja generell nicht sehr gallant,' stellt Kylmäveri angesichts Hrothgars Benehmen fest, die mehr aus Interesse mitgekommen ist. Der Adligen entgeht aber auch nicht die Dringlichkeit in Ruomirs Stimme - und der Umschwung in Laomirs Ton. Durchdringend blickt sie den Ritter an, der vor ihr steht.
"Ich würde Euch gerne meine Hilfe anbieten - aber dennoch würde ich gerne zumindest in Kürze erfahren, was hier nun vor sich geht. Das ist *nicht* Sein Gnaden von Antares? Wer denn? Warum?" Resolut schaut die Nordländerin ihrem Gegenüber in die Augen - sie wüßte nur zu gerne, was für ein Spiel hier gespielt wird.

Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #81 am: 30.08.2006, 00:19:34 »
Als auch Kylmäveri der Aufforderung der Knappen folgend vor Ruomir auftaucht wird seine angespannte Miene kurz von Verwunderung belebt, er wirft dem heu- und schweissbedeckten Jungn einen kurzen, schwer zu deutenden Blick zu - dann antwortet er der Edlen: "*Das* wüsste ich in der Tat auch gern. Mit Antares haben wir keinen Streit, er war es nicht, der uns verfolgt hat. Ich bin wirklich ratlos." Er wirkt bekümmert, an der Grenze zur Resignation - auch die Angst um seinen Bruder spricht aus seinen Augen. "Doch wir haben eine Mission, unsere Nachricht muss Stormgard erreichen, koste es, was es wolle - und sei es mein Leben oder das meines Bruders." Der leicht angegraute Mann muss schlucken. Der Knappe, der erst die Pferde versorgt und jetzt Kylmäveri angebracht hat steht stumm dabei, auch ihm ist die Angst und die tiefsitzende Erschöpfung anzumerken - der andere jedoch, immer noch mit beschattetem Gesicht, steht ein wenig im Hintergrund, lauscht aufmerksam.

------

"Ich bin Scipio von Antares, Sohn des Grafen und sein rechtmäßiger Erbe!" Der junge Mann scheint nicht eingeschüchtert, trotzt dem Älteren - eine Haltung, die vermutlich auch dadurch unterstützt wird, dass eine zweite Welle von Spannung durch Antares' Soldaten gelaufen ist, als das laute Wort "Redet!" gefallen ist. "Ich fordere Euch zum Duell, Ihr wisst, warum. Wählt die Waffen!"
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Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #82 am: 31.08.2006, 17:52:42 »
Hrothgar zieht entschlossen die Riemen seines Gürtels stramm um die Waffen zu sichern und vom Klirren abzuhalten.
"Also gut, genug herumgestanden. Ich glaube hier bauen sich Schwingungen gegen uns auf, wir sollten verschwinden. Ihr dort, Ritterlein..."
Der Kopfgeldjäger spricht Simon an.
"...ihr seht aus als wüsstet ihr wie man unbemerkt bleibt. Wir beide schleichen uns hinten raus und machen die Pferde klar. Sobald sich die Gelegenheit bietet machen wir uns aus dem Staub. Wer mit will sollte hier warten!
Also los."

Hrothgar schultert seine Sachen, begibt sich rasch zur Hintertür und späht hinaus. Dann läuft er geduckt und leise los...
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Seoman

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Die ersten Opfer
« Antwort #83 am: 31.08.2006, 20:40:57 »
Wut flammt in Simon auf als der Kopfgeldjäger Simon so unfreundlich als ein Ritterlein tituliert, mit einem mehr als zornigem Ton fügt er an:"Ich stehe im Dienst der Ritter nichts weiter!", wobei er jedoch immer auf seine Lautstärke achtet.

Danach folgt er jedoch schweigend aber mit einem grimmigen Gesicht dem Kopfgeldjäger.
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #84 am: 31.08.2006, 22:23:35 »
Hinter dem Haus ist eine recht dichte, wenn auch wegen des Wetters ausgedörrte windbrechende Rabatte, so dass es dem Kopfgeljäger keine Schwierigkeit bereitet, den Blicken der Soldaten auszuweichen, die auch hinter dem Haus eine weit auseinandergezogene Schützenkette gebildet haben und so das ganze Gebiet ausserhalb des Hofes beherrschen. Er verschwindet im Schatten des Busches und bewegt sich rasch auf den Stall zu, von dem er weiss, dass er ihre Pferde beherbergt.

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"Auch wenn ich Euch nicht kenne, nicht weiss, was ich Euch getan habe und keinen Streit suche: Eine Herausforderung muss ich annehmen. Ich habe nicht viele Waffen zu meiner Verfügung - ich wähle Schwert und..." Laromir hat mit ernster und ehrlich wirkender Stimme geantwortet, und die Antwort hat einen starken Effekt auf den jungen Grafensohn. Laromirs Insistieren, er wisse nicht, was Scipio von ihm wolle zaubert erst Zweifel, dann Fragen auf das für einen Mann fast zu hübsche Gesicht - Zweifel, die sich verstärken, bis plötzlich so etwas wie Verstehen dämmert. Er fährt herum, wendet sich seinem Gefolge zu, doch es ist zu spät.

Ein lauter, unverständlicher Ruf schreckt die gebannten Zuschauer auf, sie blicken Antares' Gefolgsleuten hinüber, von denen der Laut kam. Der eine Soldat ohne Bogen hat sein Schwert gezogen, reckt es in die Luft -  die anderen haben ihre Bögen im Anschlag - Das Schwert verharrt kurz, beschreibt einen blitzenden Bogen nach unten - eine Wolke Pfeile hebt sich in die Luft. Laromir reagiert schnell, schlägt sein Visier herunter. Scipio fährt herum, gibt dem Pferd die Sporen - Laromir fällt, das halb blankgezogene Schwert in der Faust, zu Boden - Scipio wird von einem Pfeil getroffen, noch einem, sackt zusammen - das Pferd gerät in Panik, geht durch, wird ebenfalls getroffen - Scipio fällt herunter, schleift, in einem Steigbügel hängend einige Meter umher, bis auch das Pferd zusammenbricht -

Ruhe bricht aus. Das Pferd wiehert noch einmal, liegt dann ruhig, unter Laromir quillt langsam eine Blutlache hervor, Scipio zuckt noch ein wenig. Ruhe.
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Kylmäveri Kaldor'ta

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Die ersten Opfer
« Antwort #85 am: 01.09.2006, 02:14:30 »
'Verrat!' Als die Alarmglocken in Kylmäveris Kopf zu klingeln beginnen, greift sie verstört nach ihren Klingen. Zwei elegante Bewegungen später hält die Adlige ein langes und ein kurzes Schwert fest und sicher in den Händen, die sie jedoch nicht hebt sondern eher vor der Schützenmeute zu verbergen versucht.

"Was, bei der Ersten Nacht, geht hier vor sich?", zischt sie und blickt sich zunächst gehetzt um, fixiert dann Ruomir mit den Augen. Da die Nordländerin jedoch ohne zu Fragen weiß, dass der Ritter ihr nichts neues und informatives würde erzählen können, seufzt sie und schaut hin und her in der Hoffnung, eine möglichst unauffällige Fluchtroute zu erspähen. "Ich nehme an, für Erklärungen wird es später Zeit geben, sollte überhaupt jemand welche haben. Wir sollten uns lieber aus dem Staub machen, würde ich raten, ich glaube Ihr schwebt in höchster Gefahr, Herr von Schwarzschild, und wir mit Euch. Ich weiß nicht ob wir durchhalten, bis unser Freund da," etwas abschätzig nickt sie in Richtung der Ställe, wohin sich Hrothgar aufgemacht hat, "mit den Pferden zurück ist, und selbst dann, wir hätten Pferde, und sie hätten Bögen..."

Hrothgar

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Die ersten Opfer
« Antwort #86 am: 01.09.2006, 19:31:05 »
An die Wand des Stalles gedrückt hat Hrothgar das morbide Schauspiel auf dem Hof beobachtet.  
"Seltsame Gefolgsleute hat das Haus Antares, ja, das haben sie. Da steckt bestimmt eine interessante Geschichte hinter..." flüstert er zu sich selbst. Dann erkennt der Kopfgeldjäger Simon welcher nun ebenfalls den Stall erreicht.
Anerkennend hebt Hrothgar eine Augenbraue.
"Hab euch nicht kommen hören, meine Hochachtung. Mit Euch kann man arbeiten."
Dann nickt er in Richtung Eingang.
"Also dann, ein Pferd weniger als geplant denke ich..."
Mit zwei raschen Sätzen ist der Kopfgeldjäger im Stall verschwunden und macht sich rasch aber leise daran die entsprechenden Pferde für die Reisenden zu satteln...
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #87 am: 02.09.2006, 22:54:56 »
Der Stall ist ein mittelgroßes, solide gebautes zweigeschossiges Holzgebäude mit einem von beiden Seiten betretbaren Mittelgang und auf jeder Seite zehn Boxen. Auf der dem Hof abgewandten Seite, auf der Simon und Hrothgar den Stall betreten haben, verschwindet eine steile Leiter oben durch eine offene Falltür, und zwischen Ausgang und letzter Box ist noch auf jeder Seite ein fast quadratischer Raum angebracht: Die Sattelkammern. Der ganze Stall macht einen ordentlichen und gepflegten Eindruch; in den Krippen der meisten Tiere finden sich noch Reste von Hafer und ein wenig Heu.

Im Moment sind neun Boxen belegt. Weitere neun sind ordentlich gekehrt und zwei der Boxen sind offensichtlich über Nacht benutzt worden, aber jetzt leer. Ihre Bewohner stehen hastig angebunden und halb aufgezäumt mitten im Gang: Ein rassig wirkender Rotfuchs mit aufgeregt spielenden Ohren und ein stämmiger, massiver Rappe.
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Iorondan Mercanor

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Die ersten Opfer
« Antwort #88 am: 02.09.2006, 23:18:30 »
Als er seinen Bruder fallen sieht wird Ruomir kreideweiss - doch er hat die Geistesgegenwart, den schweigsamen, vermummten Knappen, der unbewaffnet auf den Hoff hinausstürzen will an der Schulter zu packen und festzuhalten. Tief graben sich die behandschuhten Hände in das Fleisch, und unter der Kapuze hervor dringt ein unwillkürlicher Schmerzlaut. Der Ritter steht einen Moment da, bis wirklich zu ihm durchdringt, was passiert ist. "Ich weiss auch nicht was das soll - und ihr habt recht, wir schweben in Gefahr, in höchster Gefahr - wir alle, verdammt!" Hat er erst noch ruhig Kylmäveri geantwortet, so ruft er die letzten Worte hinaus, und dann zeigt sich, was jahrelanger harter Drill auszurichten vermögen: Dass es sein Bruder ist, der draussen so furchtbar still liegt und dessen Blut den Hof langsam rot färbt scheint verdrängt, Ruomir stürzt sich auf das auf der Hand liegende Problem: Zu überleben.

Hastig stößt er hervor: "Was immer das gerade sollte: Die Bastarde haben gerade kaltblütig gemordet, und sie können sich keine Zeugen erlauben. Jelo! Hast Du Waffen für dich und deine Knechte? Myriamel! Weckt die Frey-Soldaten! Sie sitzen im selben Boot. Kylmäveri! Wenn Ihr einen Bogen habt -  macht ihn bereit! Berneon, Joshua! Meine Waffen!" Kurz verharrt der Innenraum noch in bestürzeter Stille, dann bricht fieberhafte Aktivität aus. Jelo hat plötzlich eine gespannte Armbrust in der einen und eine Fleischeraxt in der anderen, Filara behilft sich mit einem schweren Messer - Jelos Kneche beginnen aufzutauchen, einer mit einer Mistgabel, einer oder zwei wie der Meister mit Armbrüsten, Myriamel ist im allgemeinen Schlafsaal im ersten Stock verschwunden, und die beiden Knappen verlassen den Raum kurz, um wenige Sekunden später mit beiden Armen voll Waffen wieder aufzutauchen.

Die ausserhalb des Hauses herrschende Ruhe ist unterdessen nur von kurzer Dauer. Kaum hat das Ross Scipios das letzte Mal mit einem Huf geschlagen, kaum ist man sich bewusst geworden, dass das Singen der Vögel, um diese Jahreszeit ohnehin eher spärlich, ganz verstummt ist - da bricht der Kampflärm schon wieder aus. Hinter dem Haus surren Pfeile, überraschte Ausrufe werden zu schmerzerfüllten Schreien, ein dumpfer Aufschlag kündet vom Sturz eines Pferdes oder Reiters.

Vor dem Haus bewegt sich ein Teil der blaugolden gekleideten Todesschützen auf den Hof zu, während der Rest sich in den Satteltaschen zu schaffen macht. Was sie tun wird offensichtlich, als der erste Widerschein einer flackernden Fackel in die vor Aktivität brodelnde Gaststube fällt. Schmerzhaft wird allen Anwesenden klar, dass der Eibenhain zwar aus Stein gemauert, aber mit Holz gedeckt ist. Brennbarem Holz...
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Myriamel von Narsielm

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Die ersten Opfer
« Antwort #89 am: 03.09.2006, 03:24:16 »
Die junge Ritterin hastet, bleich wie die Wand aber dennoch gefasst die Treppe empor. Die Tür zum Schlafsaal drückt sie auf, erleichtert das diese Türen nicht abgeschlossen wurden. Ansonsten hätte sie die Tür eingetreten. Die Soldaten, die von ihrer scheppernden Rüstung nicht bereits geweckt wurden werden es von ihrem lauten Rufen, das im Kampflärm der einige Momente später losbricht, halb untergeht.

"Aufstehen, Recken Frey's! Die Taverne wird belagert, es geht um euer Leben! Zu den Waffen, in die Rüstung und hinab!!" Ruft sie in der Manier hinein, in der sie schon öfters Leute in die Schlacht führte, dann, sobald sie überzeugt ist das alle wach sind, was eigentlich sich bei dem Kampflärm von selbst ergeben müsste, zieht sie ihre Klinge und hastet die Treppe wieder hinab, während sie an ihren Rücken greift, sich das Schild über den Arm streifend. Gegen die Bogenschützen würde ihnen ihre Deckung nicht ewig nützen, sie mussten einen Ausfall unternehmen solange sie den Zeitpunkt noch selbst bestimmen konnten!

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