Hinter dem Haus ist eine recht dichte, wenn auch wegen des Wetters ausgedörrte windbrechende Rabatte, so dass es dem Kopfgeljäger keine Schwierigkeit bereitet, den Blicken der Soldaten auszuweichen, die auch hinter dem Haus eine weit auseinandergezogene Schützenkette gebildet haben und so das ganze Gebiet ausserhalb des Hofes beherrschen. Er verschwindet im Schatten des Busches und bewegt sich rasch auf den Stall zu, von dem er weiss, dass er ihre Pferde beherbergt.
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"Auch wenn ich Euch nicht kenne, nicht weiss, was ich Euch getan habe und keinen Streit suche: Eine Herausforderung muss ich annehmen. Ich habe nicht viele Waffen zu meiner Verfügung - ich wähle Schwert und..." Laromir hat mit ernster und ehrlich wirkender Stimme geantwortet, und die Antwort hat einen starken Effekt auf den jungen Grafensohn. Laromirs Insistieren, er wisse nicht, was Scipio von ihm wolle zaubert erst Zweifel, dann Fragen auf das für einen Mann fast zu hübsche Gesicht - Zweifel, die sich verstärken, bis plötzlich so etwas wie Verstehen dämmert. Er fährt herum, wendet sich seinem Gefolge zu, doch es ist zu spät.
Ein lauter, unverständlicher Ruf schreckt die gebannten Zuschauer auf, sie blicken Antares' Gefolgsleuten hinüber, von denen der Laut kam. Der eine Soldat ohne Bogen hat sein Schwert gezogen, reckt es in die Luft - die anderen haben ihre Bögen im Anschlag - Das Schwert verharrt kurz, beschreibt einen blitzenden Bogen nach unten - eine Wolke Pfeile hebt sich in die Luft. Laromir reagiert schnell, schlägt sein Visier herunter. Scipio fährt herum, gibt dem Pferd die Sporen - Laromir fällt, das halb blankgezogene Schwert in der Faust, zu Boden - Scipio wird von einem Pfeil getroffen, noch einem, sackt zusammen - das Pferd gerät in Panik, geht durch, wird ebenfalls getroffen - Scipio fällt herunter, schleift, in einem Steigbügel hängend einige Meter umher, bis auch das Pferd zusammenbricht -
Ruhe bricht aus. Das Pferd wiehert noch einmal, liegt dann ruhig, unter Laromir quillt langsam eine Blutlache hervor, Scipio zuckt noch ein wenig. Ruhe.