Thema: [IC] Kapitel X

[Igan]

"Vander!"[/b] brüllt Igan und geht einige Schritt in Richtung des Barden. "Los, weg da."

Entgegen seiner Aufforderung verweilt er, auf Evander wartend. Eindringlich schaut er die geisterhafte Gestalt an und ein geflüstertes Gebet verlässt seine Lippen.

[Sa'Ro'Dalaar]

Als der Kleriker erkennt, dass mit Geist zu kommunizieren zu nichts führt, nimmt er das hölzerne Symbol Erevan Ileseres hervor.

Dennoch scheint er zu warten, um zu sehen, wie der Geist auf Almaloces Angebot reagiert.

[Thanee]

Während Andrigi ohne nennenswerten Erfolg versucht, sich auf die Stimme im Rücken der Gruppe zu konzentrieren, scheint der Geist tatsächlich einen Moment innezuhalten, als Almalóce ihn anspricht. Sein wirrer Blick schweift zu der jungen Halblingsdame herüber und dann wieder zurück zu Evander.

Dieser schreckt gerade auf, als Igan ihm zuruft, und lässt prompt die Bücher und Schriftrollen fallen, an die er sich geklammert hatte. Sofort hüpft der flinke Barde einige Schritt nach vorne, um weiter von dem geisterhaften Bibliothekar wegzukommen.

Gespannt schauen die Abenteurer in Richtung des Geistes, Dalaar hat bereits das Heilige Symbol seines Gottes parat, als... diesmal etwas von der Seite wieder die helle Stimme erklingt.

“Oh, das ist aber hübsch!”

Die Irritation ob dieser Worte hält nicht lange an, denn nur einen Augenblick später stürzt der Geist nach vorne und auf die am Boden liegenden Schriftgüter. Ein kurzes Zucken geht durch die Reihen der Abenteurer, aber schnell bemerkt man, dass das Wesen nicht sie zum Ziel hatte. Für den Moment beruhigt atmet Dalaar aus, der voller Anspannung die Luft angehalten und schon die ersten Worte seines Vertreibungsgebetes auf den Lippen hatte.

Voller Verzweiflung versucht der Geist die Bücher und Schriftrollen zu greifen und aufzuheben, aber vergebens... seine geisterhaften Hände gleiten einfach durch sie hindurch.

[Andrigi]

Andrigi kann sich ob der bizarren Situation ein Schmunzeln nicht verkneifen. Dann schließt er zu Almalocé auf.

"Werter Bibliothekar, wir wissen Eure Dienste um die Bücher und Schriften hier zu schätzen, denn nur Euch haben wir es wohl zu verdanken, dass sie die lange Zeit bis heute überdauert haben. Doch sehe ich, wie Eure alten Hände Mühe haben, die schweren Wälzer zu greifen. Erlaubt mir, Euch zu helfen."

Andigi hebt die Schriften auf, die Evander so eben fallen gelassen hat.

"Wenn ihr mir sagt, wo diese Meisterwerke aufbewahrt werden, bringe ich sie so schnell wie möglich dahin. Aber gestattet mir zuvor noch eine Frage, die ihr sicher beantworten könnt. Wer bewohnt den Teich im Innenhof?"

[Igan]

Als Andrigi ansetzt, die Schriften aufzuheben, fällt Igans Hand schwer auf die Schulter des Gnoms. "Warte. Dieses Wesen mag nur verwirrt er scheinen, doch es ist... bösartig. Das spüre ich. Es ist ein Geist, hier gefangen mit einer Aufgabe - und kommst Du ihm in die Quere, wird es nicht zögern Dir Schmerzen zuzufügen. Wahrscheinlich wird ihm in seinem Wahnsinn nicht einmal etwas anderes übrig bleiben... also überlege gut, was Du tust."

[Andrigi]

Andrigi ist überrascht von Igans Eingreifen, hält aber trotzdem inne.

"Gestattet ihr, dass ich Euch helfe, die Schriften an den vorgesehen Platz zurückzustellen?", wiederholt er sein Angebot noch einmal und blickt die geisterhafte Gestalt dabei an.

[Almalóce]

Almaloce knetet sich mit der Linken grüblerisch das Kinn, während die Rechte wie gewohnt in der Hüfte liegt. Die gespitzten Lippen verraten fast, dass der Rotschopf gerade darüber nachdenkt, ob man lieber mit Tsuur die Beine in die Hand nehmen sollte, oder ob man den vermeintlichen Geist Mantors irgendwie besänftigen kann. Etwas angespannt stupst das Halblingsmädchen den mutigen Gnom an, und schlägt mit einem subtilen Schulterzucken zischend vor: "Frag ihn doch mal was der hier noch macht. Vielleicht lässt er uns ja in Ruhe, wenn wir ihm versprechen, dass wir auf seine alten Staubfänger hier aufpassen?"

[Sa'Ro'Dalaar]

Dalaar entspannt sich ein wenig, als der Geist es nicht mehr unmittelbar auf seine Freunde abgesehen hat.

Dann jedoch scheint er angestrengt nachzudenken, was er in der Bibliothek Tyrs über diese Wesen gelesen hatte. Vor allen Dingen Igans Worten lassen den Kleriker aufhorchen und das heilige Symbol nicht sofort wegstecken.

[Andrigi]

Andrigi nickt Almalocé zustimmend zu. Dann wendet er sich an den Geist.

"Bitte verzeiht, dass wir Eure sorgfältige Ordnung dieser Monographien von unschätzbaren Wert durcheinander gebracht haben. Seid Ihr der Bibliothekar dieser reichen Sammlung?"

[Tsuur]

Als er sieht, dass sich die Situation ein wenig entspannt hat, stellt auch Tsuur seine Flucht ein und wendet sich wieder den anderen zu.

"Evander, brauchen wir die Schriftrollen, die Du soeben fallen gelassen hast oder kannst Du deren Inhalt aus dem Gedaechnis abrufen?"

[Thanee]

“Nun, ich habe sie noch nicht vollständig durchgelesen, aber durchaus schon ein paar Stellen. An einer habe ich nocheinmal den Namen dieses dämonischen Heerführers Tyranthraxus gelesen, von dem wir schon ein paar Mal gehört haben,” antwortet der junge Barde. “Die Schriften wären sicher nützlich, aber wir sollten nicht unser Leben dafür riskieren.”

Der Geist des Bibliothekars versucht weiter die Bücher aufzuheben, natürlich ohne Erfolg. Misstrauisch blickt er zu den Abenteurern, insbesondere zu dem Gnom, der ihn angesprochen hat. So ganz scheint er die Worte nicht aufgenommen zu haben, aber ein wenig Wirkung scheinen sie doch zu haben.

Nach einer Weile sagt er dann nur: “Ja, zurückstellen... zurückstellen...” und tritt selbst einige Schritte zurück, die Augen ständig auf den kleinen Bücherstapel gerichtet.

[Sa'Ro'Dalaar]

"Passt auf. Berührt das Gespenst nicht. Ansonsten denke ich nicht, dass er uns schaden zufügen will. Nicht jeder Untote ist zwangsweise böse. Erinnert ihr euch noch an Ferran Martinez, den Priester auf Sokol Keep? Vielleicht ist dies hier ein ähnlicher Fall.", meint der Kleriker, dem sichtlich etwas über diese Wesen bekannt ist.

Dann beeilt sich der Kleriker, in der Nähe des Gnoms zu bleiben, als dieser dem Gespenst hilft. Auch Dalaar bietet sich an, manches Buch zurückzutragen.

[Igan]

Igan blickt zu Dalaar und sagt leise: "Richtig, dieser Geist hat das mit Ferran Martinez gemeinsam, was wohl alle Geister gemeinsam haben. Sie haben die Welt der Lebenden noch immer nicht verlassen. Und doch ist er anders als Ferran Martinez - dieser hier würde jedes lebende Wesen angreifen und versuchen es zu töten, wenn es versucht, seine Bücher zu stehlen. Vielleicht können wir ja herausfinden, was ihn hier hält."

Er runzelt die Stirn und spricht weiter: "Ja, das sollten wir tun. Er ist eine Gefahr, nicht viel anders als der Basilisk. So oder so, wenn die Menschen in dieses Viertel zurückkehren wollen, kann er hier nicht bleiben, er ist zu gefährlich. Aber finden wir erstmal mehr heraus. Tyr wird uns schon den rechten Weg weisen."

[Sa'Ro'Dalaar]

"Und doch ist er nicht das selbe Wesen wie Ferran Martinez. Vielleicht gibt es dennoch einen ähnlich guten Weg, ihn aus dieser Welt zu erlösen. Ihr habt Recht, Igan. Wenn wir herausfinden, was ihn hier hält, finden wir heraus, was ihn von hier vertreibt. Dann ist die Bibliothek sicher." erwiedert der Halb-Elf dem Menschen

[Thanee]

Auch wenn die Anwesenheit des Geisterwesens die Abenteurer noch ein wenig irritiert, und man ab und an eine unnatürliche Kälte von dem Untoten ausgehend wahrzunehmen scheint, so lässt der ehemalige Bibliothekar sie gewähren, verfolgt aber jeden vorsichtigen Schritt mit argwöhnischen Blicken. Als die Bücher wieder an ihrem angestammten Platz sind, verschwindet der Geist in einen kleinen Raum am Ende des Ganges, wo die Bücher aufbewahrt werden.

Trotz mehrfacher Bemühungen ist es nicht möglich sinnvoll mit dem Geisterbibliothekar zu kommunizieren, seine gesamte Wahrnehmung scheint auf die Schriften fixiert zu sein.

Und auch weiterhin stellt sich die Frage, ob und wie man diesen Untoten von seinem Schicksal erlösen kann. Wenn man die Parallele zu Ferran Martinez zieht, könnte man vermuten, dass man ihn davon überzeugen muss, dass die Bibliothek nun sicher ist... wie auch immer man dies anstellen soll.

Von der anderen Stimme ist unterdessen nichts weiter zu hören.