Autor Thema: Rauvid Burnock  (Gelesen 1573 mal)

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Rauvid Burnock

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Rauvid Burnock
« am: 20.07.2006, 23:50:55 »
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Rauvid Burnock, einem vielleicht 16 Jahre jungen Menschen, sieht man seine Abstammung klar an falls sein Name sie nicht schon verraten haben sollte: lohfarbene Haut, hellbraune Augen, braune Haare, mit knapp 1,90m größer als andere Menschenvölker typischerweise werden: ein Chondathaner. Eine sehr kräftige Statur, breite Schultern, große schwielige Hände, nur einem Narr flößt seine massige Gestalt nicht zumindest ein bißchen Respekt ein. Dagegen ist sein Gesicht durchschnittlich und ohne Falten oder Narben - fast schon charakterlos.

Ein Schuppenpanzer, darunter unspektakuläre Reisekleidung von der Stange, ein eleganter Säbel, dazu ein im Kampf benutzter, ordentlich gearbeiteter kleiner Stahlschild, sowie gut gefüllte Satteltaschen und ein voller Rucksack, all das zeugt von einer gewissen vermögenden Herkunft. Sinnvolle Ausrüstung findet sich darin genauso wie Dinge welche man eher selten benötigen wird; scheinbar haben Händler gute Geschäfte mit Rauvid gemacht, jedoch nicht ohne ihrem Kunden die überlebensnotwendigen Gegenstände mit auf den Weg zu geben.

Offene Körpersprache, der Gang dynamisch, und seinen ländlichen Ursprung klar ersichtlich an seinen großen Augen in dieser für ihn riesigen Stadt; doch das Landkind verhält sich nicht schüchtern, sondern forsch und teilweise sogar ungestüm. Wer die Talländer bereits bereist hat würde seinen Dialekt dort einsortiert wobei er einen für dort ungewöhnlichen Einschlag hat; ein Talländer wird Rauvid sicherlich ins Misteltal platzieren. Schmuck trägt er keinen, aber eine feine Nase wird nach dem Waschen immer den Geruch von Seife entdecken.

Charisma: 10
Sprachen: Gemeinsprache, Chondathan
They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night. --Poe

Éowyn

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Rauvid Burnock
« Antwort #1 am: 27.07.2006, 21:30:01 »
Schweissgebadet wachst Ihr auf. Noch immer hast Du diese Träume - jene, welche Dich bereits seit mehreren Monaten quälen. Sie haben so harmlos angefangen; Du hast Dich selbst gesehen, wie Du in einer Dir fremden Taverne sitzt und Dich mit Gleichaltrigen unterhälst. Sie haben die verschiedensten Rassen und Kulturen und die Gespräche waren lang und interessant. Es waren immer wieder die selben Personen, welche sich mit Dir um einen grossen, runden Tisch inmitten von Erwachsenen versammelt haben und Du hast in den Träumen nie ein Wort verstehen können.

Doch die Träume wurden schlimmer. Jedesmal wurden sie düsterer und schlimmer. Du erinnerst Dich jetzt nur noch bruchstückhaft an die Ereignisse der Träume, doch bist Du sicher, dass es noch immer die selben jungen Männer und Frauen sind, die darin vorkommen. Du siehst nun auch nur noch selten die Taverne und wenn, dann sitzt Du selbst und die Andern blutverschmiert und nicht mehr so fröhlich um den Tisch herum.

Manchmal... ja, manchmal fehlt einer aus der Gruppe am Tisch und Du glaubst, sehen zu können, wie alle Anwesenden traurig sind.

Nun wachst Du also schweissgebadet aus dem letzten Traum auf, welcher irgend etwas mit Skeletten zu tun hatte - mitten in einem düsteren Verliess. Du hast Dich selbst auf Dein Leben eingestellt und vorbereitet, zum Teil mit und zum Teil ohne Hilfe. Doch Du wurdest Dir in den letzten Tagen immer sicherer, dass Du bereit bist, für was auch immer. Irgendwie wird Dir schlagartig klar, dass hier und jetzt Deine Kindheit zu Ende ist.

Rauvid Burnock

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Rauvid Burnock
« Antwort #2 am: 11.10.2006, 19:02:47 »
Unendlich müde reibt Rauvid sich seine Augen und seufzt tief. Das Dunkel im Gemeinschaftsraum und das unüberhörbaren Schnarchen der anderen Gäste machen klar, daß es noch viel zu früh zum Aufstehen ist. Doch an Schlaf ist wieder nicht mehr zu denken, und so verharrt er regungslos auf seinem Strohlager, minutenlang, stundenlang. Nach und nach beruhigt sich sein Atem, und seine Gedanken werden klarer. Nach und nach verblaßt der Traum, zumindest für heute Nacht.

Ich hätte doch ein Einzelzimmer nehmen sollen, dann könnte ich jetzt Licht machen. Dann erinnert er sich an seine letzte Nacht in einem solchen Zimmer und dem Erwachen aus diesem elenden immer wieder kehrenden Traum und den Moment der Panik, der Angst jetzt wirklich in dem Verlies zu sein. Dann doch lieber Übernachten im Gemeinschaftsraum. Skelette schnarchen nicht, und schon garnicht im tiefen Bass der beiden Zwerge welche wohl gerade einen Wald um die Wette abholzen.

Rauvids Gedanken fangen sich wieder in der endlosen Spirale die er schon seit längerem immer und immer wieder denkt, jede Nacht seit seiner Erkenntnis, nach jedem Traum auf's Neue. Warum ich? Warum haben mich die Götter ausgewählt für was auch immer? Ist es ein Segen oder ein Fluch meine Kindheit so hinter mir zu lassen, abgetrennt vom Jetzt. Was verliere ich, was gewinne ich? Werde ich je die Antwort darauf kennen? Warum ich, warum ich...



Stunden später, beim ersten Morgengrauen, ist Rauvid als einer der ersten auf den Beinen, und draußen um sich mit eiskalten Wasser einigermaßen wach zu bekommen. Er nimmt noch ein kräftiges Frühstück, und dann ist er schon wieder unterwegs, Richtung Baldurs Tor. Die Landschaft welche an ihm vorbei zieht nimmt er schon lange garnicht mehr wahr, so erschöpft ist sein Geist. Meile um Meile legt er zurück, ohne einen Gruß von anderen Reisenden zu erwidern, ohne größere Pause, ruhelos zieht es ihn Richtung Stadt.

Am Stadttor angekommen muß ihn der Torwächter ein zweites Mal ansprechen ehe er auf die Fragen antwortet und schließlich mit einem Grunzen weiter geschickt wird. In einer so großen Stadt sollte sich doch Hilfe, egal welcher Art, auftreiben lassen, doch wo soll er mit der Suche beginnen? Er weiß es nicht, und so läßt er sich zunächst planlos von den Massen mit tragen, Augen soweit offen wie es sein müder Geist zuläßt, ziellos, aber mit einem Schimmer Hoffnung...
They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night. --Poe