Autor Thema: Evendur Tailor  (Gelesen 2172 mal)

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Evendur Tailor

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Evendur Tailor
« am: 15.07.2006, 12:49:20 »
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Evendur ist ein männlicher Mensch und dafür recht kurz geraten mit seinen etwas weniger als 1,70m Höhe .. inklusive Stiefelsohle. Er hat grüne Augen mit einem leichten Stich ins Blau und schwarzes, langes Haar. Seine Frisur besteht lediglich aus den zum Pferdeschwanz gebundenen Haaren und ist ansonsten als unordentlich fast schmuddelig zu bezeichnen. Seine Haut hat einen "normalen" Ton, er ist weder übermässig gebräunt, noch sehr blass.

So hager und klein wie er gebaut ist sieht man ihm seine 16 Lebensjahre nicht an und mag ihn jünger einschätzen. Lediglich in seinem Gesicht kann man männliche Züge entdecken. Ein kurzärmliges braunes Leinenhemd bedeckt luftig seinen schmalen Oberkörper. Es ist genauso abgetragen wie seine alte wollene Kniebundhose die von einem robusten Gürtel gehalten wird an welchem ein kleiner Beutel befestigt ist. Seine Füße stecken in schon längst eingelaufenen knöchelhohen Schuhen.

Einige Schrammen an den unbedeckten Armen und Unterschenkeln zeugen von erst kürzlich eingesteckter Prügel. Einmal war solch eine Auseinandersetzung wohl heftiger wie man unschwer an der unter dem Hemd hervorlugenden verblassten Narbe erkennen kann die seinen linken Oberarm verunziert.

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Charisma: 12
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Also. Ja. Ihr werdets als mit mir zu tun bekommen, einem Deutschen aus dem Süden Thüringens, des grünen Herzens Deutschlands. (Wer nid weiß wo des liegt.. das Land nördlich von Bayern ;) ) Ich bin ein (fast) 27 jähriger Kerl der in seiner Freizeit jede Menge Geld in das Hobby LARP steckt und nebenher durchaus mal gern an Geschichten mitwirkt.

Solltet ihr darüber hinaus neugierig sein, fragen. ;)

Liebe Grüße

Andreas

Éowyn

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Evendur Tailor
« Antwort #1 am: 27.07.2006, 12:08:09 »
Schweissgebadet wachst Ihr auf. Noch immer hast Du diese Träume - jene, welche Dich bereits seit mehreren Monaten quälen. Sie haben so harmlos angefangen; Du hast Dich selbst gesehen, wie Du in einer Dir fremden Taverne sitzt und Dich mit Gleichaltrigen unterhälst. Sie haben die verschiedensten Rassen und Kulturen und die Gespräche waren lang und interessant. Es waren immer wieder die selben Personen, welche sich mit Dir um einen grossen, runden Tisch inmitten von Erwachsenen versammelt haben und Du hast in den Träumen nie ein Wort verstehen können.

Doch die Träume wurden schlimmer. Jedesmal wurden sie düsterer und schlimmer. Du erinnerst Dich jetzt nur noch bruchstückhaft an die Ereignisse der Träume, doch bist Du sicher, dass es noch immer die selben jungen Männer und Frauen sind, die darin vorkommen. Du siehst nun auch nur noch selten die Taverne und wenn, dann sitzt Du selbst und die Andern blutverschmiert und nicht mehr so fröhlich um den Tisch herum.

Manchmal... ja, manchmal fehlt einer aus der Gruppe am Tisch und Du glaubst, sehen zu können, wie alle Anwesenden traurig sind.

Nun wachst Du also schweissgebadet aus dem letzten Traum auf, welcher irgend etwas mit Skeletten zu tun hatte - mitten in einem düsteren Verliess. Du hast Dich selbst auf Dein Leben eingestellt und vorbereitet, zum Teil mit und zum Teil ohne Hilfe. Doch Du wurdest Dir in den letzten Tagen immer sicherer, dass Du bereit bist, für was auch immer. Irgendwie wird Dir schlagartig klar, dass hier und jetzt Deine Kindheit zu Ende ist.

Evendur Tailor

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Evendur Tailor
« Antwort #2 am: 28.07.2006, 13:08:27 »
Evendur schrak hoch. Schon wieder einer dieser Träume die ihn langsam aber sicher um den Verstand brachten. Dunkelheit empfing ihn in der aus Holz gezimmerten Bleibe seines elterlichen Hauses in das er in schöner Regelmäßigkeit zurück kehrte. Insbesondere dann, wenn er einmal mehr Ärger am Hals hatte, wie erst vor 2 Tagen.

Einige Halbstarke hatten es auf ihn abgesehen und ihm zünftig eingeheizt. Vermutlich war ihnen nur langweilig und sie suchten ein Opfer um ihrem Ärger Luft zu machen. Nur mit Mühe und Not gelang es Evendur den drei Stärkeren und ihrer Tracht Prügel zu entkommen.

Müde, zerschlagen und verängstigt von dem durchlebten Traum, raffte er sich von seinem Strohlager auf und suchte im Dunkeln seine Kleider. Er wollte kein Licht anzünden um seine Eltern nicht auch noch um ihren Schlaf zu bringen. So dauerte es eine Weile ehe er Hose, Hemd und Schuhe am Leib hatte und sich still und heimlich mit einer Decke und einem Säckchen gefüllt mit Stroh aus dem Haus und auf dessen Dach schlich. Er würde den Rest der Nacht hier oben verbringen wo er wenigstens das Licht der Sterne hatte. Zudem war es kühler als in dem stickigen Zimmer in dem die Familie schlief.

In den wolkenfreien Nachthimmel starrend, bettete er seinen Kopf auf das Säckchen mit Stroh und legte sich die Decke unter um sich keinen Holzspreisel einzuziehen.

Ob es stimmt, dass die Götter das Schicksal der Menschen in die Sterne geschrieben haben?

Éowyn

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Evendur Tailor
« Antwort #3 am: 29.07.2006, 19:05:46 »
Evendur fällt nach ein paar Minuten wieder in einen Dämmerschlaf und hat erneut einen Alptraum. Er kann sich beim Aufwachen allerdings an gar nichts mehr erinnern...

Es ist Dämmerung und die Stadt fängt gerade an aufzuwachen, als er seine müden Augen aufmacht und merkt, dass er genausogut überhaupt nicht hätte schlafen müssen. Eine Katze hat sich direkt neben ihn hingesetzt und mustert ihn, als wollte sie ihm etwas sagen.

Evendur Tailor

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Evendur Tailor
« Antwort #4 am: 29.07.2006, 19:36:48 »
Evendur rollt sich auf die Seite, als er beschliesst, dass es sinnlos ist, weiter zwanghaft die Augen geschlossen zu halten, nur in der Hoffnung vieleicht doch noch schlafen zu können. Ihn blicken die Augen der Katze an und er starrt zurück.

Na du? Hast sicher auch Hunger. So satt siehst du ja nicht gerade aus.. viel zu wenig für den Kochtopf. Dein Glück.

Eine ganze Weile bewegt sich keiner der Beiden bis letzendlich Evendur den ersten Schritt macht, vorsichtig seine Hand ausstreckt, und der Katze den Kopf und das Rückenfell krault. Seltsamerweise ist dieses Exemplar garnicht scheu und bleibt sitzen. Es scheint ihr sogar zu gefallen.

Komisches Ding. So zutraulich? Deine Verwandten habens immer eilig wenn man ihnen zu nahe kommt. Kein Wunder. Meist enden sie dann ja im Topf.

Allmählich macht sich - von Evendur nahezu unbemerkt - das Viertel daran aufzuwachen. Die nächtlichen Herumtreiber indess suchen eilig ihren Unterschlupf zu erreichen ehe der Tag vollends hereinbricht. Auch die Eltern des Jungen beginnen ihr Tagwerk. Das Fehlen ihres Sprosses bereits gewohnt, machen sie sich erst garnicht die Mühe nach ihm zu rufen.

Als die Tür des Holzverschlages aufschwingt geht ein Ächzen durchs Gebälk und läßt Evendur aus seiner Beschäftigung mit der Katze aufschrecken. Unten erscheint seine Mutter mit zwei schweren Kannen um beim nächsten Brunnen Wasser zu holen. Ihr Junge erhebt sich derweil von seinem Schlafplatz auf dem Dach und klettert an der Seite der Hütte hinab.

"Warte. Ich komm mit" ruft er ihr nach und beeilt sich zu ihr aufzuschließen.

Éowyn

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Evendur Tailor
« Antwort #5 am: 02.08.2006, 08:49:07 »
Evendurs Mutter wartet schliesslich auf ihren Sohn und als er neben ihr steht, blickt sie ihn von oben bis unten an. Was ist bloss los mit Dir, mein Sohn? Du siehst in letzter Zeit so müde aus, fast als würdest Du zu wenig schlafen und Dich Nachts herumtreiben... Nicht, dass das etwas Neues wäre, aber Du siehst irgendwie... krank aus. Nicht, dass sie jetzt wirklich eine Antwort von ihrem Sohn erwarten würde, doch scheint sie sich wirklich Sorgen zu machen.

Langsam geht sie ihren allmorgendlichen Weg zum Brunnen und schöpft dort schliesslich Wasser in die Karaffen, wovon sie eine Evendur in die Hände drückt. Schweigend geht sie schliesslich wieder zurück nach Hause, doch sieht sie auf dem Heimweg immer wieder zu ihrem Sohn. Inzwischen ist der Tag erwacht und die Stadt füllt sich mit Einheimischen, die ihrem Tagewerk nachgehen und mit Fremden, welche neugierig auf die Handelsstatt sind und sich alles ganz genau ansehen - auch Evendur und seine Mutter.

Es scheint ein heisser, schöner Tag zu werden, denn schon in den frühen Morgenstunden brennt die Sonne vom Himmel und erwärmt sehr schnell den Boden der Stadt. Gerade gehen Evendur und seine Mutter an einem Penner vorbei, der sie prompt - noch vollkommen betrunken - um ein paar Kupferstücke anbettelt und die gute Frau dabei am Arm festhält, damit sie nicht einfach weitergehen kann.

Evendur Tailor

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Evendur Tailor
« Antwort #6 am: 15.08.2006, 17:40:36 »
Ohne eine Erklärung abzugeben begleitet Evendur Isabell, seine Mutter, zum Brunnen und auch wieder den Weg zurück. Gedankenverloren merkt er kaum das seine Arme zunehmend schwerer werden durch das Tragen der wassergefüllten Karaffe. Er war noch nie wirklich kräftig gewesen.

Erst als Isabell von einem übernächtigten und noch betrunkenen Bettler, Johann ohne Beine, festgehalten wird, weckt es ihn aus seinen Grübeleien. Einen Moment des Zögerns später gießt er kurzerhand einen guten Schluck kalten Wassers über dem Kopf Johanns aus der dadurch auch recht schnell wach ist. Zumindest wach genug um den schlimmsten Kater abzuschütteln und zu erkennen wen er da festhält.