Die Augen des Holzfällers weiteten sich bei Yukis Worten und huschten zwischen ihm und dem Wappen auf der Kutsche, dass er bisher gar nicht wahrgenommen zu haben schien,hin und her.
Der Bar... hauchte er, zuckte dann aber ob Veleris Zuruf heftig zusammen.
Totes Kind? Was für ein totes Kind? Hier gibt es keine toten Kinder verhaspelte er sich beinahe und starrte entsetzt der im Anfahren begriffenen Kutsche hinterher.
Jonah schaute missbilligend drein.
Tut ihr das immer? Ich meine harmlosen Menschen einen Schrecken einzujagen.
Ohne eine Antwort abzuwarten, trieb er die Kutsche an.
Wir sind bald da. Um ein Bett zur Nacht brauchen wir uns übrigens tatsächlich keine Sorgen zu machen. Im Rathaus von Aulbesmühle gibt es ein paar Gästezimmer, die uns Linus Wholcotte - so heisst der Ortsvorsteher - uns sicher gerne zur Verfügung stellen wird.
Etwa eine Stunde später wurde der Wald immer lichter. Schliesslich hörte der Baumwuchs wie an einer unsichtbaren Grenz auf und wurde durch Felder - die schon teilweise abgeerntet waren - und Obstbaumplantagen abgelöst. In der Ferne begann der Einhornlauf sich zu einer weiten Schleife zu öffnen, in die die Häuser einer kleinen Siedlung eingebettet waren.
Der Himmel über dem Hochwald begann sich langsam zu röten, als die Gruppe die kleine Steinbrücke überquerte, die den Einhornlauf am östlichen Rand Aulbesmühles überquerte. Die Siedlung war nun besser zu erkennen; die teils gepflasterten und bis auf ein paar etwas misstrauisch herüberblickende Passanten leeren Straßen und Gehwege wurden offenbar regelmässig von Müll und Unrat gesäubert. Die Häuser waren klein und offenbar schon etwas älter, wie die Risse im Mauerwerk verrieten. Dennoch wirkten sie nahezu anheimelig, da man hier offenbar sehr viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit legte. Nirgendwo war Unkraut in den vielen Ritzen zu erkennen und auch wenn die Tünche an den Hauswänden verblasst war, blätterte sie nirgend von den Wänden ab. In die Fensteröffnungen war teilweise sogar buntes Glas eingesetzt, was für einen gewissen Wohlstand hier im Städtchen sprach.
Drei Gebäude stachen dem Betrachter sofort ins Auge. Das erste war die große Getreidemühle am Ostrand der Stadt, die an dem künstlich angelegten Wassergraben stand, der die beiden Enden der Flußschleife miteinander verband und der knapp neben der Brücke endete, die die Gruppe gerade überquert hatte. Das zweite war ein zweistöckiges Gebäude mit einem angrenzenden kleinen Stall, dessen Vorderfront mit Weinreben bemalt war, die so lebensecht dargestellt waren, dass man fast glauben konnte, das Haus sei damit bewachsen. Über der großen Eingangstür hing ein Holzschild, auf dem in großen Lettern der Name "zur Waldlichtung" geschrieben stand.
Als letzte der Sehenswürdigkeiten konnte ein hoher, schmaler Turm dienen, an dessen Spitze das heilige Symbol Sunes befestigt war und das unschwer den Zweck dieses Gebäudes deutlich machte.
Das Rathaus ist das kleine Gebäude hinter der Herberge. teilte Jonah den anderen mit, während er die Kutsche in Richtung der Dorfmitte lenkte. Ich werde uns schon mal anmelden gehen und dafür sorgen, dass Zimmer für euch bereitgemacht werden. Ihr könnt euch in der Zwischenzeit ja ein bißchen umsehen, wenn ihr möchtet. [/b]