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Autor Thema: Kapitel 2 - Aulbesmühle  (Gelesen 49468 mal)

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Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #210 am: 24.10.2006, 13:05:24 »
Ein wenig vor den Kopf gestoßen blickte Yuki auf die sich schließende Tür. Glücklicherweise sprang Ugnor ein und erwähnte eine Nachricht, die an Clothen gerichtet sei.
"Ja, das ist eine ganz wichtige Nachricht. Die kann nicht warten." ergänzte es.
Hoffentlich kauft der uns das ab.
Yuki fand die Leute in diesem Dorf relativ unhöflich. Oder aber sie waren einfach nicht an Fremde gewöhnt, und deshalb übermäßig argwöhnisch.
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Jonatos Norrel

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #211 am: 24.10.2006, 16:30:27 »
Jonatos war übberrascht von der Geistesgegenwart des Halborks. Vielleicht funktionierte Ugnors List sogar. Sein Blick fiel für eine Sekunde auf Veleri. Sie war ihnen zu Clothen gefolgt, wirkte im Übrigen aber so geistesabwesend und distanziert. Nichts was um sie herum geschah, schien sie zu interessieren.

Solange Sie keine Stimme hört, die ihr sagt: "Töte den gutaussehenden, klugen Sonnenelf!" soll es mir recht sein.

Sein Blick wanderte zurück zur Tür. Würde sie der Müller empfangen...
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Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #212 am: 24.10.2006, 19:15:03 »
Ugnor ging ein wenig von der Türe zurück und flüsterte Jonatos zu.
Wenn wir drinnen sind, haben wir auch einen Plan, was wir dann anfangen wollen? Ich könnte noch weiter gehen und sagen, wir hätten Nachricht von Lysander für ihn. Allerdings könnte es ja auch sein, daß dieser genau hier versteckt ist und dann stehen wir recht dumm da.
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Jonatos Norrel

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #213 am: 25.10.2006, 09:22:42 »
Wir verprügeln ihn so lange, bis er uns alles erzählt, was wir wissen wollen.

Das war der erste Gedanke der Jonatos in den Sinn kam. Allerdings wurde von ihm sicher ein subtileres vorgehen erwartet.

"Zunächst müssen wir einmal reinkommen. Wäre es nicht besser, wir würden behaupten, der Baron schicke uns? Wir sind mit der Kutsche des Barons hier in Aulbesmühle angekommen. Wenn der Müller kontakt zu Lysander hätte, würde er dann nicht unseren Lüge durschauen, wenn wir behaupten wir kämen von ihm?"
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Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #214 am: 25.10.2006, 10:55:52 »
Ugnor hatte eigentlich schon eine genaue Vorstellung davon, was er machen wollte, wenn er erstmal drin war, aber man mußte Rücksicht auf die anderen und den Baron nehmen.

Und was für eine Nachricht haben wir für ihn? ich könnte auch ein Spiel mit ihm spielen..die Regeln sind einfach, wer zuerst stirbt hat verloren.
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Jonatos Norrel

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #215 am: 25.10.2006, 12:28:37 »
"Wir schmeicheln ihm lieber zuerst. Der Baron habe vollstes Vertrauen zu ihm und seine Fähigkeiten. Er überlege, ihn auf einen veratnwortungsvolleren Posten zu befördern. Wir seien vom Baron, dem es sehr schlecht gehe beauftragt, die Vorfälle hier in Aulbesmühle zu untersuchen und Lysander zu finden. Wir sehen dann wie er reagiert...

Sollte das nicht funktionieren, können wir immer noch andere Methoden anwenden und mit ihm euer Spiel treiben. Aber zunächst müssen wir überhaupt zu Clothen vorgelassen werden,"
erwiderte Jonatos dem Halbork im Flüsterton.
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Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #216 am: 25.10.2006, 13:52:47 »
Na die haben ja ziemlich schnell erfasst, was sie machen müssen
Yuki konnte sich ein Lächeln aus Stolz darüber, dass es so kluge Gefährten hatte, nicht verkneifen. Dummerweise gab es jetzt nichts mehr, was es selbst noch hätte ergänzen können, und so blieb ihm nichts übrig als mit vor Aufregung zitternden Flügeln darauf zu warten, ob der Mann den Köder, den sie ausgeworfen hatten, auch schlucken würde.
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Veleri

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #217 am: 25.10.2006, 16:24:26 »
Jonatos hatte nicht ganz unrecht. Veleri war im Moment recht geistesabwesend, zum Einen da sie das sich ständig wiederholende Ritual des Schlafens-Essens-DurchDieGegendRennens-AngelogenWerdens-Weiterrennen in höchstem Maße langweilig fand, zum anderen weil sie sich krampfhaft darauf konzentrierte die Stimme wieder zu hören. Doch da tat sich nichts.
Frustriert musterte sie die Umgebung.
"Aha, wir sind also schon bei der Mühle!"
Bestätigend nickte sie Ugnor zu.
"Das Spiel kenne ich auch. Bisher hab ich immer gewonnen!"
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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #218 am: 25.10.2006, 22:18:30 »
Während der kurzen Beratung hatte Ugnor seine Augen über die Fassade der Mühle schweifen lassen. Rein von der Form her unterschied sie sich nicht sehr von anderen Mühlen an anderen Orten. Nur ihre Größe war recht erstaunlich und liess vermuten, dass es in dieser Gegend eine ganze Menge Korn zu mahlen gab.
  Über dem Boden war das gebäude zweistöckig, allerdings ließ die Platzierung des riesigen Mühlrades vermuten, dass es auch noch ein in den Boden versenktes Kellergeschoss geben müsse.
  Durch eines der Fenster im Obergeschoss drang gedämpftes Licht nach draussen. Ein anderes, im Schatten der nach kaum erkennbares Fenster stand sperrangelweit offen, wohl um die kühle, frische Nachtluft in das Gebäude zu lassen.

Ugnors Betrachtungen wurden jäh unterbrochen, als sich die Tür wieder einen Spalt öffnete.
Eine Nachricht? Von wem?

Auf seinem Weg zur "Waldlichtung" begegnete Naoko Durmain, der sich inzwischen in ein dunkelgrünes Wams gekleidet hatte, auf dem das in einem silbernen Kreis eine Mühle eingestickt war, offenbar das Wahrzeichen der Stadt. Auf die Frage nach seinen Gefährten, erklärte Durmain dem Halbling, dass diese die "Waldlichtung" vor wenigen Minuten verlassen hätten.

Kann sein, dass die noch einen Abstecher zur Mühle gemacht haben. Eure kleine Freundin war ziemlich neugierig auf den Müller.
Durmain verzog angewidert sein Gesicht.

Haben mir aber nicht gesagt, was sie da wollen. Nicht mal verabschiedet haben sie sich. Ein bißchen mehr Höflichkeit könnte Euren Freunden nicht schaden, denk ich mir.

Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #219 am: 25.10.2006, 22:35:18 »
Wenn Dreistigkeit einen Beinamen hatte, dann war es wohl Ugnor im Augenblick. Er machte sich nicht mal die Mühe Respekt zu zeigen.
Was geht Euch das an, Pförtner? Wir müssen den Herrn Clothen sprechen, der Baron schickt uns. Und bevor die Frage kommt, nein, die Nachricht könnt Ihr nicht überbringen. Oder doch, ich könnte Euch einweihen, doch dann...
Ugnor hob seine Axt ein wenig höher, sodaß das Mondlicht sich auf einem der Klingenblätter kurz spiegelte.

Während wir den Pförtner ablenken, kann Yuki sich mal an dem Fenster da zu schaffen machen... Hoffentlich gibt sich die Gelegenheit dazu.
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Naoko

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #220 am: 25.10.2006, 23:36:09 »
"Nehmt das nicht persönlich. Ihr müsst ihnen verzeihen, Durmain. Sie sind in letzter Zeit sehr angespannt und fühlen sich in der Gegenwart anderer Menschen scheinbar schnell verunsichert."

Naoko deutete eine Verbeugung an.

"Ich wünsche Euch jedenfalls eine angenehme Nachtruhe. Mögen die guten Geister über uns wachen."

Dann ging der Halbling raschen Schrittes weiter zur Mühle. Tatsächlich standen die anderen davor. Es war zwar schon dunkel doch im Obergeschoss sah man noch einen leichten Feuerschein. Die Eingangstür war jedoch verschlossen.

"Warum steht ihr denn hier vor der Mühle?" fragte Naoko leise in die Runde.
momentane Effekte: Blessing of the Spirits (Sp)

Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #221 am: 26.10.2006, 02:35:04 »
"Wir versuchen dem Herrn hier klarzumachen, dass wir eine wichtige Nachricht für Clothen vom Baron haben, aber er will uns einfach nicht zu ihm lassen." antwortete Yuki wichtigtuend auf Naokos Frage, wobei es darauf achtete, dass es laut genug sprach, sodass der Pförtner es hören musste.
Vielleicht wird er uns jetzt endlich glauben. Der ist aber auch wirklich zäh. Aber vielleicht ist er auch nur schwer von Begriff.
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Veleri

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #222 am: 26.10.2006, 22:50:47 »
"Ähem!"
Veleri neigte von der Seite ihren Kopf in die angespannte Runde.
"Dürfte ich alle Anwesenden bitte ex ante und dringendst dazu auffordern ihre eigenen Posi- und Optionen a fortiori gründlich zu überdenken um so hic et nunc einer tragischen und möglicherweise fatalen Überschätzung der eigenen Position entgegenzuwirken? Aber das nur Obiter dictum. Besten Dank!"
Sie grinste alle (aber besonders den Pförtner) freundlich an und zog ihren Kopf dann wieder zurück. Dass musste einfach noch gesagt werden, nicht dass sich hinterher einer beklagt wenn seine Einzelteile im Mühlrad klappern...
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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #223 am: 26.10.2006, 23:38:33 »
Der "Pförtner" blickte abwechselnd ziemlich wütend zu Ugnor und genauso verwirrt zu Veleri. Offenbar hatte er keines ihrer Worte verstanden. Die unterschwellige Drohung des Halborks aber schon, obwohl er nicht sehr beeindruckt schien.

Na gut, kommt rein. Ich werde Clothen rufen, dann könnt Ihr mit ihm selbst sprechen. Aber wehe, es ist nicht wichtig, dann fliegt ihr hochkant wieder raus.

Er gab den Eingang frei, so dass Ugnor und die anderen ihm hineinfolgen konnten. Der Krieger betrat als erster den Raum, hinter ihm folgten Veleri, Jonatos und Yuki. Die Laterne, die der Unsympath vor sich her trug, warf wirre Schatten an die Wände und es dauerte einen kurzen Moment, bis sich die Augen der Helden an das Licht gewöhnt hatten.

Der Warnschrei Ugnors fiel mit dem riesigen Satz zusammen, den der Kerl plötzlich durch die Tür zum Nebenraum machte.
Haltet sie auf, erklang seine Stimme, und schön lösten sich drei Schatten von den Wänden und stürzten sich lautlos auf die Helden.

Weiter im Kampfthread

Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #224 am: 11.11.2006, 19:48:35 »
Der Kampf in der Mühle
"Endlich! Blutiger Nahkampf!" -  Der schlagartig lostosende Chor jubilierte.
Jedoch war der Raum etwas zu beengt um mit Veleris Lieblingswaffe herum-ausweiden zu können, daher riss sie mit einem extatischen Grinsen die kurzstielige Streitaxt vom Gürtel und vollführte einen waagerechten Schwung gegen den Feind direkt vor ihr, weniger um ihn zu töten, sondern mehr um sich eine Sekunde Zeit zum Überblicken der Lage zu verschaffen.
Von diesen Überlegungen wusste Veleri freilich nichts, sie handelte rein instinktiv, der dämonische Chor in ihrem Kopf gab ihr alle Eingebungen die sie brauchte...

Zwei der Schatten, die Ugnor im plötzlichen Dunkel nur dank seiner besonderen Sicht erkannte, sprangen genau auf ihn zu und liessen ihre Hämmer auf ihn niedersausen. Auch der Dritte schien ihn angreifen zu wollen, sprang aber tatsächlich nur neben ihn und führte einen mächtigen Hieb gegen Jonatos. Während dieser dem gegen ihn gerichteten Schlag elegant auswich, um im Gegenzug seinen beidhändig geführten Kampfstab auf seinen Angreifer niedersausen zu lassen, gelang es Ugnor lediglich, dem Schlag seines direkten Gegenübers zu entrinnen. Dafür traf ihn ein wuchtiger Hieb in die Seite, der ihm für einen kurzen Moment den Atem raubte.
Erst verdutzt, dann schmerzerfüllt, dann wütend sah Ugnor sich 3 Gegnern gegenüber.  Doch ließen sie ihm eine Lücke, die er sofort ausnutzte. Er machte einen schnellen Schritt zur Seite, sodaß Veleri und er einen Gegner in die Zange nehmen konnten. Unglücklicherweise schien die junge Frau das noch nicht registriert zu haben, denn sie macht ihrerseits ebenfalls einen Ausweichschritt, während sie ihre Streitaxt in Kampfposition brachte und so mußte Ugnor darauf hoffen, alleine zu treffen.

Er hat uns in eine Falle gelockt, was haben wir dem denn getan? dachte Yuki verbittert. Dann wurde sein Gesicht ausdruckslos.
Es breitete seine Fluegel aus und erhob sich bis kurz unter die Decke, waehrend es sich den Pfeilwerfer vom Guertel nahm und auf den Angreifer feuerte, der gerade Ugnor seinen Hammer in die Seite schlug.

Yukis schlechtgezieltes Geschoss flog harmlos an seinem Ziel vorbei, reichte aber immerhin aus, um diesen soweit abzulenken, dass sein nächster Schlag leicht von Ugnor abgefangen werden konnte. Dieser nutzte die Gelegenheit und bewegte sich dem Angreifer in den Rücken, um seinerseits einen gewaltigen Hieb zu führen. Überrascht registrierte Ugnor, dass sein als tödlich gedachter Schlag von einer metallenen Rüstung gebremst wurde. Die Feinde waren offenbar vorbereitet gewesen. Dennoch glänzte Blut an seiner Axt, als er sie gerade noch rechtzeitig emporriss, um die halbherzig geführte Waffe seines zweiten Gegners abzufangen, der von seinem schnellen Manöver offenbar überrascht worden war.
Yuki flog erschrocken ein Stück höher, als etwas plötzlich seine Beine streifte. Es war Stedd, der gedankenschnell die Gelegenheit genutzt hatte, in den von ihm freigemachten Raum hineinzustoßen und nun seine beiden Fäuste gegen den Gegner zwischen Veleri und Ugnor fliegen zu lassen, der gerade alle Mühe hatte, Veleris Angriff abzuwehren.

Naoko überlegte krampfhaft, was er tun könnte, um seinen Gefährten im Haus zu helfen. Seine Waffen würden hier nichts ausrichten können und seine Zauber waren nicht zum Kämpfen gedacht. Also kanalisierte er geistesgegenwärtig einen andauernden Heilzauber auf Jonatos, der sich - ungerüstet wie er war - ins Getümmel zu stürzen schien.

Neben Naoko hatte Audhild fest ihr Amulett umklammert. Zwergenvater Moradin, gib uns die Kraft, unsere Feinde zu zerschmettern.
Das Amulett schien kurz aufzuleuchten, als sie es wieder losliess und der Segenszauber die Zuversicht ihrer Gefährten bestärkte. Dann umfasste sie ihren Kriegshammer.
He, Stedd, mach mal den Eingang frei, ich will auch rein.


Ugnor war überrascht, der Hieb hätte seinem Gegner zwischen Hals und Schulter eine üble Wunde, wenn nicht sogar tödliche Wunde schlagen sollen und war perfekt geführt, doch er wurde durch die Rüstung gebremst. Yuki, paß auf, das keiner entkommt.

Yukis Augen zuckten kurz zu Ugnor hinueber, als dieser es ansprach. Dann zielte es abermals auf seinen Gegner und schickte den zweiten Pfeil auf die Reise, ohne dabei eine Miene zu verziehen.
Diesmal gelang ihm ein Treffer, der aber nicht mehr als eine kleine Schramme verursachte. Der plötzliche Schmerz allerdings ließ den Gegner zusammenzucken, sein Schlag ging daher weit an Ugnor vorbei, der sofort herumfuhr und ihn ins Visir nahm. Und nun zu dir, Fliegendreck.
Ugnors Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen und er fletschte seine Zähne. Ein tiefes Grollen war aus seiner Kehle zu hören. Er fühlte eine Bestie in sich emporsteigen und diese war kurz davor, auszubrechen. Erst jetzt, da er sie wirklich fühlte, wurde ihm bewusst, daß sie die ganze Zeit über da gewesen war. Doch anstatt sich zu erschrecken oder sich davor zu fürchten, nährte Ugnor sich von ihr, sog das Biest auf und bekam ein Gefühl, fast einem Rausch gleich.
Gleich würde sie hervorbrechen, gleich, nur noch ein bißchen weiter, Jaaaaa...
  Massacker...! , kam leise und kehlig über seine Lippen. Und dann war es so weit. Die Bestie brach aus, sie brach durch.
  Graaaaaaarrr.... Mit einem Schrei hieb Ugnor auf sein Gegenüber ein, ließ seiner Bestie, nein, seinem Orkblut freien Lauf. Doch war der Angriff der Bestie zu ungezielt, und wie die etwas desorientiert wirkende Veleri schlug auch sie vorbei.

Stedd erkannte die Bedrängnis, in der Ugnor steckte und rückte daher vor, um einen der beiden Gegner des Kriegers abzulenken. Seine Schläge saßen, und so sah sich der Mönch nun seinerseits einem ziemlich wütenden Gegner gegenüber, der mit einem mächtigen Hammerhieb konterte und Stedd fast den Schädel zertrümmert hätte, wäre dieser nicht gedankenschnell ausgewichen. Dennoch wurde seine Schulter plötzlich taub, als die Waffe dort herabkam, wo soeben noch sein Kopf gewesen war.
  Naoko sah aus den Augenwinkeln, wie Audhild Anlauf nahm und verlieh ihr denselben Segen, den er soeben noch Jonatos zuteil hatte werden lassen.
  Letzterer zückte seinen geliebten Zauberstab, richtete das gute Stück auf einen ihrer verwundeten Gegner und schickte ein funkelndes Geschoss auf seine Bahn. Dabei schrie er unvermittelt: "Er war warm. Das verdammte Ding war warm!" Im nächsten Moment musste er einen schweren Treffer einstecken, der ihn daran erinnerte, dass er seine eigene Deckung sträflich venachlässigt hatte. Mit einem lauten Schrei kam da Audhild in die Lücke gesprungen, die Stedds Vorrücken hinterlassen hatte und ließ ihrerseits ihren Hammer wuchtig auf Jonatos' Angreifer niedersausen.

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