Das sieht ja schlimm aus, wartet, ich kümmere mich darum.
Kieron eilte zu Ugnor. Geschickt legte er ihm einen Verband an, während er eine Bitte um Heilung an seine Göttin schickte. Ugnors Schmerzen vergingen im Nu, nur ein Kribbeln in der Wunde blieb als Erinnerung.
Ich denke, Ihr könnt den Verband morgen wieder abnehmen. Wenn Ihr etwas Glück habt, wird nicht mal eine Narbe zurückbleiben.
Jonatos hatte in der Zwischenzeit missmutig das Gesicht verzogen. In den Flaschen war nur dickflüssiges Öl, goldenfarben und aus irgendeinem Grund leicht nach Lavendel duftend, aber dennoch nichts als Wasser. Etwas heftiger als nötig stellte er die letzte der sechs Phiolen wieder ab... und stutzte. Dann erbat er sich von Kieron ein Gefäss und liess vorsichtig das Öl hineinlaufen. Er grinste befriedigt, als ein kugelrunder Stein aus dem Fläschen in das Gefäß plumpste. Vorsichtig fischte er ihn heraus und wischte das Öl ab. Seine Augen weiteten sich leicht, dann wiederholte er die Prozedur mit den anderen Fläschchen. Als er fertig war, lagen sechs goldene Perlen auf seiner Handfläche.
Durmain hatte interessiert zugesehen. Jetzt grinste er zu Ugnor hinüber.
Sieht so aus, als könntet ihr mit dem Inhalt der Flaschen nur verhindern, dass der Baron einen Sonnenbrand bekommt. Oder ... , ein Blick auf Jonatos Handfläche, eine ganze Menge Heilpaste kaufen.
Nun nahm sich Jonatos die Flaschen aus dem Tresor vor. Auch dieses Mal handelte es sich um eine ölige Flüssigkeit, aber diesmal war es ganz bestimmt kein harmloses Pflanzenöl.
Taggit-Öl. Ohne Zweifel. Ein Gift, dass bei den Betroffenen zur sofortigen Bewusstlosigkeit führt. Kann in kleinen Mengen auch als Schlafgift angewandt werden.[/b]