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Autor Thema: Kapitel 2 - Aulbesmühle  (Gelesen 49339 mal)

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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #540 am: 20.03.2007, 13:42:47 »
Mit aller Vorsicht folgte die Gruppe dem Tier durch das Unterholz des Waldes. Da sie sich nun wesentlich langsamer als zuvor fortbewegten, dunkelte es schon, als die Bäume langsam lichter wurden und sie in der Dunkelheit den Schein eines kleinen Lagerfeuers und dahinter die schattenhaften Umrisse einer Hütte erkannten.

Plötzlich blieb Abendwind mit aufgerichteten Ohren und gesträubtem Fell stehen. Stedd und Ugnor, die den anderen ein kleines Stück voraus waren, taten es dem Wolf gleich, Ugnor hob als Zeichen für die anderen warnend die Hand. An dem Lagerfeuer vor der Hütte saß ein Ork, die Waffe griffbereit neben sich und ließ den Blick über den Waldrand streichen. Allerdings wirkte er nicht allzu aufmerksam, offenbar fühlte er sich recht sicher.

Stedd deutete mit dem Kopf zur Hütte hin. Im Schatten neben der EIngangstüre waren die Umrisse eines weiteren Orks zu erkennen, der sich allerdings in seine Schlafdecke gehüllt hatte und leise vor sich hin schnarchte.

Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #541 am: 20.03.2007, 16:42:09 »
Ugnor beobachtete angespannt die grobshclächtigen Gestalten an der Hütte.

In seinem Inneren regte sich etwas. Die Bestie in ihm wurde unruhig, sie witterte weitere Bestien und das mochte sie gar nicht. Das Revier musste verteidigt werden.
Man müsste nur einen der Kameraden als Köder...
NEIN!
Ugnor rang innerlich mit dem überwältigenden Gefühl einfach loszustürmen und den Orks die Nasen einzuschlagen.
Ein leises Knurren entfloh seiner Kehle.

Wir müssen das anders lösen! Aber wie...?

Ugnor schaute sich aufmerksam um. Aber von seinem Platz aus war nicht alles einzusehen. Er musste wissen, ob auf der anderen Seite der Hütte noch mehr Orks waren.

Wenn das die Jagdhütte war, dann hatten sie ein riesiges Problem. Ghini war weg-gefangen, tot, gegessen?- und ihr Gefährte war nur knapp entkommen. Man musste nicht viel überlegen, um den Schützen von Abendwind ausfindig zu machen, sie hatten ihn gefunden. Besser gesagt sie.

Stedd, flüsterte Ugnor, wir müssen wissen, ob da noch mehr Orks sind und was sie hier zu suchen haben, ich kann mir gut vorstellen, wer Abendwind angeschossen hat. Aber wenn das so ist, müssen wir kämpfen und das habe ich langsam satt. Lass uns die Situation irgendwie anders lösen.
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Stedd Dragonrock

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #542 am: 20.03.2007, 18:22:16 »
Stedd blickte Ugnor an. Der Halbork hatte recht, sie mußten wissen, ob noch mehr Orks da waren.

Ich seh mir das mal näher an, flüsterte Stedd Ugnor zu. Dann schlich er los, um auf die Rückseite der Hütte zu gelangen.
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Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #543 am: 20.03.2007, 20:49:47 »
Das arme Tier scheint wirklich vom Unglück verfolgt zu sein.
Yuki war dankbar dafür, dass Naoko sich ausreichend um den Wolf kümmern konnte, dass dieser sich wieder aus eigener Kraft aufrichten und laufen konnte. Dennoch bevorzugte es auch hier wieder einen ausreichenden Sicherheitsabstand, den es dadurch einhielt, dass es stets einige wenige Fuß unter den Baumkronen schwebte, was außerdem den Vorteil hatte, dass es gut getarnt war, selbst jedoch ausreichend weit sehen konnte.
Als es dann die Orks erkannte, versteckte es sich schnell zwischen ein paar Ästen und bewegte sich nicht mehr. Nach Ugnors Bemerkung, dass es vielleicht zum Kampf kommen könnte, bereitete es sich, wenn auch widerwillig, darauf vor, seine Kameraden nötigenfalls magisch zu unterstützen.
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #544 am: 20.03.2007, 20:52:03 »
Stedd hielt sich am Rande der Lichtung, um möglichst viel Deckung zu behalten, und schlug daher einen Bogen um das Lagerfeuer. Es gelang ihm, Geräusche zu vermeiden, und so war er fast auf der Rückseite des Gebäudes angelangt, als ihm plötzlich ein dürrer Ast unter dem Fuß zerbrach. Statuengleich verharrte er auf der Stelle, und das keinen Moment zu früh, denn der Ork am Lagerfeuer hatte das Geräusch wohl vernommen, da er sich umdrehte und für einen kurzen Moment in die Dunkelheit starrte. Als er allerdings nichts weiter vernahm, entspannte er sich wieder und kehrte in seine alte Position zurück, was es Stedd ermöglichte, bis an die Rückseite des Gebäudes heranzukriechen. Aus einem der Fenster drang gedämpftes Licht und Stedd wagte einen vorsichtigen Blick hinein.

Naoko

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #545 am: 20.03.2007, 23:21:16 »
Naoko hatte sich etwas zurückfallen lassen und scheinbar den Waldboden nach irgendetwas abgesucht. Nun schloss er leise zu Ugnor, Jonatos und Abendwind auf.
Dann verharrte er reglos hinter einem Busch und beobachtete die Situation.
Schließlich flüsterte er:
"Wenn Stedd wieder da ist, könnte ich für etwas Ablenkung sorgen, indem ich die Geister bitte, uns für einige Augenblicke einen Wolf zur Hilfe zu schicken."
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Stedd Dragonrock

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #546 am: 21.03.2007, 00:28:51 »
Nachdem Stedd das Innere der Hütte erkundet hatte, machte er sich an den Rückweg.
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Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #547 am: 21.03.2007, 09:34:34 »
Hmmm, die Schwierigkeit liegt darin, daßman Orks nicht mit Diplomatie sondern mit Stärke beeindruckt. Sie sind wahrscheinlich zu dumm, um Furcht zu empfinden. Sie werden angreifen und erst wenn es nichts nützt werden sie Respekt zeigen.
Was ich damit sagen will, ist, daß es mir als zu großes Risiko erscheint. Die Provokation eines Kampfes ist ziemlich naheliegend. Wenn, müsste man sie einzeln ausschalten, doch dazu muß man wissen, wie viele es sind und es darf nichts schiefgehen. Doch ich vertraue nicht auf unsere Stärke.
Audhild und Veleri zeigen nur zu deutlich, das Schwäche innerhalb unserer Gruppe herrscht.
, entgegnete er Naoko flüsternd, aber dennoch entschlossen.
Und außerdem will ich nicht, daß sich das Massaker Mühle wiederholt. Wenn ich alleine schon so unbeherrscht als Halbblut bin, was mögen dann echte Orks vollbringen, fügte er noch in Gedanken hinzu.

Er setzte dazu an, etwas zu sagen, verkniff es sich aber und versuchte es durch schnelles Kopfdrehen zu kaschieren.
Schließlich fuhr er fort.
Naoko, wir müssen Kampf um jeden Preis vermeiden. Ich scheine als Halbblut am geeignetsten zu sein, um Verhandlungen zu führen, aber ich sehe nicht wie. Tempus verlangt Kampf und Glorie, doch mein Verstand sagt, es ist in diesem Moment falsch.
Und zu gefährlich für mich...für euch alle., dachte er wiederum still für sich selbst.
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Naoko

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #548 am: 21.03.2007, 12:05:21 »
Naoko nickte nachdenklich. Er teilte Ugnors Befürchtungen, was einen Kampf anging. Ihre Kampfkraft war nach Audhilds Tod und Veleris Weggang erheblich geschwächt.
"Ihr habt Recht, Ugnor. Wir sollten erstmal abwarten, was Stedd herausfindet.
Wenn das tatsächlich die Hütte sein sollte, nach der wir suchen, frage ich mich nur eines...."
Naoko reckte vorsichtig ein bisschen den Kopf. "Wo ist der besagte Tümpel?"
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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #549 am: 21.03.2007, 21:25:19 »
Auf dem Rückweg war Stedd nicht so viel Glück beschieden. Plötzlich gab der Boden gerade an der Stelle, an der er seinen Fuß aufsetzte nach; er brach ein und stürzte.

Zum Glück aber hatte er sich nicht verletzt und war blitzschnell wieder auf den Beinen. Instinktiv kauerte er hinter einem Baum nieder.

Der Ork am Lagerfeuer war durch den plötzlichen Lärm aufgeschreckt und herumgefahren. Einen
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ausstoßend packte er seine Waffe und stapfte auf die Stelle zu, an der Stedd zu Fall gekommen war. Als er das Loch im Boden entdeckte, ging er in die Hocke und fing an, mit seinem Schwert in dem Loch herumzustochern.

Plötzlich erstarrte er. Dass die Fußspur in der aufgewühlten Erde nicht von einem waldbewohnenden Tier stammen konnte, war ihm wohl auf der Stelle klar. Er wandte den Blick ...

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Yuki

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #550 am: 22.03.2007, 06:46:39 »
Mehr und mehr begann sich Yuki auf seinem Baum unwohl zu fühlen. Unter ihm hörte es ständig geflüsterte Worte von "Kampf" und "Furcht" und jetzt kam auch noch Bewegung in die großen Orks da vorne.
"Ich will hier wieder weg." wisperte es, ohne viel Hoffnung zu haben, dass jemand es hören oder gar darauf reagieren würde.
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Naoko

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« Antwort #551 am: 22.03.2007, 11:28:16 »
Als plötzlich Geräusche aus dem Dickicht kamen und der Ork aufsprang um nachzusehen, schaute Naoko besorgt zu Ugnor und Jonatos. "Oh, oh....! Was war das?"
Vorsichtig schlich er einige Schritte näher an die Lichtung um vielleicht etwas erkennen zu können. Dabei holte er mit der rechten Hand etwas aus seiner Gürteltasche. Scheinbar ein Büschel Kräuter.
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Stedd Dragonrock

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #552 am: 22.03.2007, 13:13:13 »
Als der Ork vor ihm das Loch untersuchte und seine Fußspur fand, entschloß Stedd sich blitzschnell. Von hinten stürzte er sich auf den Ork und versuchte, ihn mit einem Hieb zu betäuben.
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Ugnor

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #553 am: 22.03.2007, 15:51:48 »
Ugnors Gedanken wurden jäh von einem Knacken und Rascheln unterbrochen, auf das eine wütende Orkstimme etwas über Dachse fluchen ließ.
Ugnor schlich sofort näher an die Lichtung heran und sah einen Ork auf eine unbestimtme Stelle zugehen.
Tempus verlangt nach Kampf und Glorie und scheint es auch unbedingt durchsetzen zu wollen. Grrrm, nun denn, nun magst dich wahren McDuff!

Was Fliegen sind dem müß'gen Knaben,
das sind wir den Göttern;
sie töten uns zum Spaß.


Ugnor hatte diesen Vers auf dem Schild seines Ausbilders gelesen. Gern Steiner, ein menschlicher Veteran im Dienste des Fürsten Zwergenfreund. Seine Seele war wie sein Name. Rauh und trocken. Sein Humor ebenfalls. Ugnor hatte ihn nie gemocht. In einem Moment lobte er die Leistung im anderen stampfte er die Soldaten in den Boden. Nicht physisch. Nein, viel schlimmer. Rhetorisch und moralisch. Ugnor hatte sich immer gefragt, wie man eine solche Einstellung haben konnte. Mit einem Male verstand er es. Allerdings war er sich nicht mehr sicher, ob er nicht doch lieber unwissend geblieben wäre.

Tempus prüft uns hart, er verlangt Stärke. Nun, wir werden uns beweisen. Naoko, mach dich bereit!, flüsterte er entschlossen und bitter. Er wollte das nicht. Aber wer war er schon, daß er sich den höheren Mächten entgegenstellte.
Die Bestie spannte sich zum Angriff, eine Axt fest in den Händen.
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Wormys_Queue

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Kapitel 2 - Aulbesmühle
« Antwort #554 am: 22.03.2007, 18:05:29 »
Stedds wuchtiger Tritt traf die Schläfe des Orks, der von der Wucht des Treffers umgerissen wurde. Er schien aber ein zäher Geselle zu sein, denn irgendwie schaffte er es, wieder auf die Beine zu kommen. Nur, um in einen gewaltigen Fausthieb des Mönchs hineinzutaumeln, der ihn prompt wieder zu Boden schickte. Besinnungslos blieb er liegen.

Ugnors Anspannung ließ etwas nach, als er am gegenüberliegenden Rand der Lichtung für einen kurzen Moment Stedd auftauchen sah, der kurz herüberwinkte, wohl um anzuzeigen, dass er die Situation unter Kontrolle hatte. Dann verschwand er schnell wieder zwischen den Büschen.

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