Thema: Die Silberne Leere

[Aoskar]

Schon bevor Mystrals Fuss den Schlauch berührt scheint er durch ein Kraftfeld sanft abgebremst zu werden, als er dann auf das silberne Material trifft, ist der Aufprall weit weniger heftig als gewünscht. Trotzdem laufen vom Aufschlagspunkt silberne Wellen über den Schlauch nach aussen, wie die Wellen, die entstehen, wenn man einen Kiesel in einen Teich wirft.

[No'ashtah]

No'ashtah beobachtet das ganze aus ein paar Schritt Entfernung. "Wenn da drin gerade jemand gewesen wäre, hätte er sich vielleicht gewundert," schmunzelt sie, nähret sich dem Schlauch dann und setzt sich mit übereinander geschlagenen Beinen darauf. Den Kopf mit einer Hand absützend, linst die Tiefling gelangweilt hin und her. "Nunja. Wirklich schlauer geworden sind wir ja noch nicht..."

[Yona Gorri]

Yona betrachtet No'Ashtah, wie sie da gelassen auf dem rätselhaften Silberschlauch sitzt.

"Könnte dieser Schlauch vielleicht Teil eines größeren Ganzen sein? Wie eine Ader, ein Blutgefäß Teil eines Körpers ist?"

[Aoskar]

Weitere Versuche mit dem silbernen Schlauch zeigen euch, dass ihr soviel Kraft verwenden könnt wie ihr wollt, er gibt nicht nach. Schliesslich entscheidet ihr euch, zurück zu eurem Ausgangspunkt zu schweben, den Fels mit dem Portal. Als ihr euch auf diesen konzentriert, kommt es euch vor, als würdet ihr mehrere Stunden, vier oder fünf, nur durch die Leere fliegen, bis der Fels wieder vor euch auftaucht.
Doch diesesmal ist der Fels nicht mehr verlassen wie bei eurer Ankunft. Eine ganze Gruppe von kleinen Gestalten schwebt rund um den Felsen in der Luft: Zum einen mehrere Humanoide mit unterschiedlichstem Aussehen und Hautfarben von Gold über Grün und bläulich bis schwarz. Sie alle scheinen an dünnen silbernen Fäden zu hängen, die von ihrer Brust aus in die Ferne davonlaufen und sind mit verschiedenen leichten Waffen ausgerüstet. Zum anderen ist da eine etwa drei Meter grosse, schlanke humanoide Gestalt mit dunkelblauer Haut und einer schweren Robe. diese Gestalt hat keinen Silberfaden.
All diese unterschiedlichen Wesen werden angegriffen von eben dem Astral Dreadnought, den ihr schon früher getroffen habt. Ohne Mühe packt er einen nach dem anderen der Humanoide, führt sie zu seinem Maul und beisst dann den silbernen Faden ab, worauf die Humanoide sich schreiend auflösen. Ihre Versuche der Verteidigung scheinen samt und sonders nutzlos zu sein. Mit unterschiedlich schnellen und geschickten Manövern versuchen sie den Astral Dreadnought einzukreisen und von verschiedenen Richtungen anzugreifen, doch alle Waffen, Speere, Schwerter und Keulen,  die sie gegen das Wesen schwingen scheinen wirkungslos im Nichts stehen zu bleiben, sobald sie die Haut des Dreadnought treffen. Nur der grosse, blaue Humanoide schwebt, scheinbar unbeteiligt einige Meter abseits des Kampfs.
Schliesslich hat der Dreadnought alle bis auf zwei der Kämpfer vernichtet. Diese scheinen sich, aus dieser Entfernung ist es nicht richtig auszumachen, einen Blick zuzuwerfen, dann drehen sie sich um und versuchen im Höchsttempo im silbernen Nebel zu verschwinden. Der Dreadnougth lässt ein ohrenbetäubendes Gebrüll hören und folgt ihnen mit einem weitaus grösseren Tempo in den Nebel hinein.
Zurück bleiben schwebende Körper, der Portalfels und das blaue Wesen. Dieses schwebt langsam zu einer Art Stoffballen oder Sack, der wohl zu einem der Kämpfer gehört hat und sammelt diesen ein.

[No'ashtah]

Längere Zeit wagt No'ashtah es nicht, sich der Szenerie weiter zu nähern. "Das wird ja immer lustiger hier," raunt sie grimmig ihren Gefährten zu. Zum Glück ist der Dreadnought auf und davon, doch die seltsame blauhäutige Kreatur - hab' ich sowas denn schon jemals gesehen? - macht der Tiefling ebenfalls Sorgen, immerhin hat sich das Wesen scheinbar überhaupt nicht an der Monstrosität von vorhin gestört.

[Nephtalys]

Nach einer Weile des Schweigens meldet sich auch die Magierin wieder zu Wort:
"Ihr... versteht nun, warum ich es vorhin so eilig hatte?"

"Was den blauen Kerl angeht - ", Nephtalys hält inne und kneift die Augen zusammen, das Wesen auf die Entfernung genauer musternd.

Sollte der Astral Dreadnought zurückkehren, habe ich von diesem Haufen wohl immer noch die beste Chance, ihm zu entkommen...

[Yona Gorri]

Yona kratzt sich am Kinn.

"Warum hat der Blaue keinen Silberfaden? Warum hatte er nichts vor dem Astral Dreadnought zu befürchten?"

[Nephtalys]

Nephtalys wendet sich wieder dem Priester zu:
"Silberfäden haben nur jene, die sich auf diese Ebene projizieren, wir im Gegensatz dazu sind wirklich hier. Wenn ihre Fäden durchtrennt werden, ist es dennoch nicht weniger tödlich für sie, als würden sie direkt von dem Astral Dreadnought gefressen."

Dann blickt sie zurück in Richtung des blauen Wesens.
"Der Kerl da hinten ist ein Mercane.
Meines Wissens nicht besonders bösartig, aber meist ziemlich magiebegabt, also sollten wir ihn besser nicht verärgern, wenn wir es vermeiden können...
Warum er nicht gefressen wurde, kann ich leider nicht sagen."

[Yona Gorri]

Yona nickt Nephtalys dankend zu. Dann nähert er sich dem Mercane etwas und spricht ihn an.

"Seid gegrüsst. Man nennt mich Yona, und ich bin ein Priester des Obad-Hai. Meine Gefährtinnen und ich sind erst seit kurzem hier. Wenn ihr uns Wanderern Auskunft geben könntet, sowie es eure Zeit erlaubt, wären wir euch zu Dank verpflichtet."

[Aoskar]

Der Mercane dreht sich langsam um seine Achse, bis er Yona sein Gesicht zugewendet hat. Dann deutet er eine leichte Verbeugung durch ein Kopfnicken an und antwortet:
"Es ist immer wieder eine Freude, dass man auch an den entlegensten Orten des Multiversums Reisende findet, Herr Gorri. Ich bin Far'khein, ein Händler des Mercane Handelskonsortiums. Was sind Eure Fragen?"
Seine Stimme ist leise für ein Wesen seiner Grösse, beinahe ein Flüstern, mit leicht gezischten Worten und deutlich betonten Konsonanten.

[Yona Gorri]

Herr Gorri?! Was zum...

Yona zwingt sich, sich auf die Fragen zu konzentrieren, und alle anderen Betrachtungen erst einmal beiseite zu lassen.

"Fark'hein, wir sind unweit von hier auf einen silbernen Schlauch gestoßen, der auf Berührungen reagiert, seine Position zu ändern scheint und an dem wir zuvor schon jenen Astral Dreadnought gesehen haben, der eben diese unglücklichen Wesen hier ausgelöscht hat. Könnt Ihr uns sagen, um was es sich dabei handelt?"

[Nephtalys]

Oh nein, was hat dieser Planlose denn jetzt schon wieder vor?!

Während Yona mit dem Mercane redet, hält sich Nephtalys dezent im Hintergrund und hofft, dass der Priester diesmal über genügend diplomatisches Geschick verfügt, den Fremden nicht gegen die Gruppe aufzubringen.

[No'ashtah]

"Warum er sich wohl nicht an dem Dreadnought gestört hat? Wird wohl ein recht guter Magier sein," raunt No'ashtah leise. Als Yona sich dem Mercane nähert und ihn anspricht, gleitet die Tiefling möglichst unauffällig ein wenig näher, um der Unterhaltung zu lauschen.

[Mystral Wolkenglanz]

Mystral, die dem Geschehen um den Dreadnought schweigend zugesehen hatte, erstaunlich ruhig übrigends betrachtet den Merkanen einige Momente schweigend. Er schien über die Bescheid zu wissen, sei es weil er sich informiert hatte oder er Magie besaß. Unangenehme Situation, wirklich... Sie entschied sich erst einmal nichts zu sagen, wenn dieser Merkane wirklich so viel über sie wusste wären ihre Lügen und Sprachgebilde weit weniger nützlich als es sonst der Fall wäre.

[Aoskar]

Ganz kurz huscht ein leichtes Lächeln über die Züge des Mercane.
"Natürlich kann ich Auskunft geben. Diese Schläuche nennt man astrale Kanäle. sie sind sozusagen die Aussenansicht von Portalen, welche die Erste Materielle Ebene mit den Äusseren Ebenen verbinden. Diese Schläuche leiten die Seelen von verstorbenen Materiellen durch die Astralebene an ihren Bestimmungsort. Sie können aber auch als normale Portale benutzt werden. Es gibt aber keine Möglichkeit, von hier aus in sie einzudringen, es sei denn, die Gerüchte, dass die Githyanki eine gefunden haben sind wahr."