• Drucken

Autor Thema: Nach Lippoldts Fall  (Gelesen 45506 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 5 Gäste betrachten dieses Thema.

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #45 am: 28.01.2007, 13:14:07 »
Um der bedrängten Kylmäveri zu helfen, die Gefahr läuft, von dem Bogenschützen in die Zange genommen zu werden wechselt Simon sein Ziel - er läuft einige Schritte vor, und während der Zweiwaffenkämpfer das noch mit einem frustrierten Schnauben quittiert sticht er einmal zu. Der Schütze kann den Schlag jedoch mit seinem Bogen ablenken und bleibt unverletzt - aber auch ihm ist die Anstrengung jetzt deutlich anzumerken, sein Atem geht schnell und klingt schnaufend.

Der von Kylmäveri und Hrothgar eingekreiste und entwaffnete Hüne schaut sich um - dann bückt er sich, um die fallengelassene Axt wieder aufzuheben. Dabei vernachlässigt er jedoch kurz seine Deckung, und die beiden nutzen das fü je einen Schlag. Während Kylmäveris jedoch schlecht gezielt über dem gebückten Gegner ins Nichts geht, schlägt der Flegel Hrothgars auf die rostige Brustplatte des Hünen. Wirklichen Schaden richtet er zwar nicht an, aber einen Bluterguss gibt es trotzdem sicher. Wiederum quittiert der Hüne den Schlag mit einem unartikulierten stierartigen Brüllen.

Während er sich bückt kann Hrothgar einen Blick auf den kahlen Schädel des Mannes werfen - die eher abstrakt grotesken Muster, die das Gesicht und die blanken Arme schmücken vereinigen sich oben zu einem Gesicht. Hrothgar kann es nur kurz erkennen, doch was er wahrnimmt sind ein zu einem Grinsen verzerrter schwarzzahniger Mund unter rot starrenden Augen mit geschlitzten Pupillen und blauen Hörnern, die sich über den Nacken des Mannes fortsetzen und unter der Rüstung verschwinden.

Als der Hüne wieder hochkommt, führt er seine Axt in einem gewaltigen Rückhandschlag weit über seinen Kopf - doch Hrothgar weicht elegant aus, sodass die Kraft des Schlages im Nichts verpufft.


Wieder wiehert ein Pferd in der Nähe, und mittlerweile ist auch das hastige Trommeln der galoppierenden Hufe eines einzelnen Pferdes zu hören. Von Kopf in Fuß in seine rotgoldene Rüstung gehüllt prescht Ruomir heran. Er hält sein langes Schwert in einer Hand und den schweren schwarzen Schild in der anderen. Die Zügel hat er fahren lassen, lenkt den Rappen nur mit den Knien. Heiser dringt unter dem geschlossenen Visier sein Schlachtruf hervor: "Lorstein! Lorstein!"
Fire and Blood

Hrothgar

  • Beiträge: 391
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #46 am: 28.01.2007, 21:36:13 »
'Na endlich, das wurde aber auch Zeit!' denkt der Kopfgeldjäger grimmig während er weiter Streitflegel und Schwert einsetzt um den tatowierten Hühnen in Bedrängnis zu bringen.
"Nett, zwei Gesichter zum reinschlagen! Doppeltes Vergnügen...!"
In gods we trust,
in guts we rust.

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #47 am: 28.01.2007, 23:39:31 »
Doch die Schläge Hrothgars sind nicht so effektiv, wie er das gern hätte. Der tätowierte Hüne hält den Flegel ohne Probleme mit dem über eineinhalb Schritt langen Griff der zu einem gewaltigen Hieb erhobenen Axt in Schach - dabei übersieht er jedoch das Kurzschwert. Erst im letzten Moment kann er ihm ausweichen.
Fire and Blood

Kylmäveri Kaldor'ta

  • Beiträge: 140
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #48 am: 29.01.2007, 00:16:59 »
Die verärgerte Nordländerin gedenkt ebenfalls nicht, nachzulassen. Ihr nächster Hieb zielt auf den Oberschenkel des widerwärtigen Grobians.
"Glaubt nur nicht, dass ich mir alles gefallen lasse, Ihr zu groß geratener Barbarenbengel!"

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #49 am: 29.01.2007, 13:17:16 »
Unterdessen sieht sich Simon gleich zwei Gegnern gegenüber. Der schwer atmende Schütze macht wiederum einen Schritt nach hinten und schickt zwei Pfeile in Richtung des Nordritters, doch von der Anspannung zittert sein Arm, und der erste Pfeil folgt dem vorhergehenden irgendwo ins Nichts. Der zweite allerdings ist besser gezielt und zwingt Simon zu einer Parade. Dieser reißt jedoch rechtzeitig sein Kurzschwert hoch, um den Pfeil aus der Luft zu schlagen.

Der verwundete Zweiwaffenkämpfer, der es noch mit einem Fluch bedacht hatte, dass sich Simon nicht unmittelbar in seine Reichweite begeben hatte nimmt mit einem erfreuten Ruf zur Kenntnis, dass er doch recht nah bei ihm steht. Der Mann macht einen Schritt vorwärts und lässt einen wahren Hagel von Schlägen auf Simon herabprasseln - doch offensichtlich macht ihm die Wunde mehr zu schaffen, als ihm lieb ist. Jeder einzelne Schlag ist unpräzise und schwach geführt, und Simon schafft es mit Leichtigkeit, Langschwert und Streithammer von sich abzulenken.

Als Simon wegen des angreifenden Nahkämpfers abgelenkt ist, schaut der Bogenschütze kurz auf und gewahrt den so schnell es die Bäume zulassen herbeigaloppierenden Ruomir. Schreck verzerrt sein Gesicht, und er schreit: "Rudrik! Murak! Da kommt noch einer! Ein Ritter!"
Fire and Blood

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #50 am: 30.01.2007, 08:48:49 »
Simon sieht sich unterdessen weiter zwei Gegnern gegenüber, und zu allem Überfluss stolpert er auch noch, als er zuschlagen möchte. Sein Hieb gerät eher zu einem Wedeln mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten - trotzdem schafft er es, sich einige Schritte zurückzuziehen, ohne seine Deckung zu vernachlässigen.

Der Axtkämpfer hat gelernt. Sein Brüllen verstummt, konzentriert bringt er seine Axt auf Hrothgar hinab, der gerade noch sein Schwert emporreißen kann. Wie schon Kylmäveri zuvor hat er das Gefühl, im werde der Arm aus der Schulter gerissen, als die Axt aufschlägt - doch noch trägt der "Habicht" keine blutende Wunde davon, auch nicht, als der Hüne seine Axt in einem fast nachlässigen Rückhandschlag wieder emporhebt und Hrothgar wiederum gezwungen ist, auszuweichen. "Gleich stirbst du, du Wicht!" faucht der Hüne.

Lange wird sich Hrothgar die Axt nicht mehr vom Leib halten können...

Ruomir ist endlich heran. Zwar behindert ihn der Baum, um den er herum muss, um angreifen zu können - doch der Angriff, den er mit erbitterter Wucht von der Höhe seines Pferdes auf den Mann mit den zwei Waffen herabfahren lässt verrät viel über die aufgestaute Wut der letzten Tage. Dieser ist bei dem Ruf des Bogenschützen herumgefahren, und er kann das überlange Schwert Ruomirs parieren - aber wieder entringt sich ein Stöhnen der Brust des verwundeten Mannes. Ein kleiner Strom frischen Blutes findet seinen Weg unter dem Kettenhemd hervor...
Fire and Blood

Kylmäveri Kaldor'ta

  • Beiträge: 140
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #51 am: 30.01.2007, 22:41:23 »
"Walte, walte, neuen Mutes,
Wundlerlich erquickten Blutes
Balde du erfüllt!
Holde Hoffnung dir zur Gabe,
Meilenfern von tiefem Grabe,
Nur die Herzglut gilt!"


Mit erneutem, aufmunterndem Lied sucht Kylmäveri dem Hünen zu begegnen - auch wenn die Verse zur Erbauung von Kriegern erdichtet worden sind, möchte die Adlige damit vielmehr den ungestümen Barbaren vor ihr ärgern, schließlich hat sie nun Gründe genug dazu.

Hrothgar

  • Beiträge: 391
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #52 am: 31.01.2007, 15:30:36 »
Hrothgar rinnt der Schweiß inzwischen von der Stirn und er nutzt seine Waffen größtenteils nur noch um sich vor seinem Gegner zu schützen.
Doch in einem Moment den der Räuber aus dem Norden nicht aufpasst gelingt er dem Kopfgeldjäger erneut seinem Gegner mit dem Streitflegel die Waffe aus den Händen zu dreschen...
In gods we trust,
in guts we rust.

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #53 am: 31.01.2007, 20:32:11 »
Zwischen dem Zweiwaffenkämpfer und Ruomir entspinnt sich ein schneller Schlagabtausch, doch der Bandit ist sichtlich unterlegen. Keiner seiner Schläge bringt den berittenen und gerüsteten Ruomir in Verlegenheit, während ihm selbst die Bauchwunde zunehmend zu Schaffen macht. Seine Schäge werden langsamer, genauso wie die Paraden, und er weicht einen Schritt zurück.

Der Schütze fährt fort, Simon mit einem Pfeilhagel zu überschütten, und beinahe hat er Erfolg - Simon kann gerade noch auweichen und spürt, wie die Federn des Pfeiles über seinen ungeschützten Hals streifen, ohne jedoch echten Schaden anzurichten. Der Junge ruft: "Rudrik, das wird nichts! Lass uns abhauen!"
Fire and Blood

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #54 am: 02.02.2007, 13:45:25 »
Simon verzögert kurz, um Ruomir Gelegenheit zu geben, zu dem zurückgefallenen Zweiwaffenkämpfer aufzuschließen - das tut der auch, und den ersten Hieb, den er von senem Ross herab führt, kann der Zweiwaffenkämpfer nur noch mit knapper Not mit den beiden gekreuzten Waffen auffangen. Dabei bleibt allerdings Ruomirs Schwert hinter dem Hammerkopf hängen, so dass sein zweiter Schlag ungefährlich am Kettenhemd abgleitet.

Der Feind fährt herum, um Simon zu begegnen, der jetzt hinter ihn gleitet, doch er ist zu geschwächt, und seine Konzentration noch zu sehr von Ruomir gefangen - der Nordritter durchbricht die Verteidigung erneut und fügt ihm eine zweite blutende Wunde, diesmal am Oberarm, zu. Deutlich ist jetzt Verzweiflung in den dunklen Augen zu sehen.

Unbeirrt von dem Schicksal seiner Genossen bückt sich der Axtkämpfer, Rudrik ist wohl sein Name, und hebt ein weiteres Mal seine Waffe auf. Wieder kann Hrothgar einen Blick auf die Tätowierung werfen, und wieder führt der Mann seine Axt in einem brutalen Bogen nach oben, doch Hrothgar kann den Schlag am Schaft der Axt mit seinem Flegel abblocken, so dass weder er noch die Waffe Schaden nimmt. Anders sieht das für den Gegner aus: Sowohl Kylmäveri als auch Hrothgar haben die Lücke in der Verteidigung, die der Hüne beim Bücken geöffnet hat genutzt und zugeschlagen. Und auch wenn keiner der Schläge seine Brustplatte durchdrungen hat wird er die Erinnerung an sie sicher noch einige Zeit in Form von Blutergüssen mit sich herumtragen. Wenn er so lange lebt.

Der Mann brüllt, ohne sich umzudrehen: "Wenn ich euch Feiglinge erwische, dann könnt ihr etwas erleben! Kämpft!"
Fire and Blood

Kylmäveri Kaldor'ta

  • Beiträge: 140
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #55 am: 03.02.2007, 22:38:06 »
"...Unermüdlich, wie von Sinnen,
Bis in Blut die Löhne rinnen,
Rase, rechten Zorns!
Bis der Rache Schwur vollendet
Keine Pein den Geist verblendet,
Himmlische erkorn's!"


Die melodische Singstimme der Nordländerin durchdringt Metallgeklirr wie gebrüllte Rufe - ob es nun an der Übung der Sängerin liegt oder an der mitreißenden Leidenschaft, die dem Lied innewohnt. Immer noch wütend, stößt sie nach dem brutalen Rüpel von Mann, der es schon wieder geschafft hat, die abscheuliche Axt an sich zu nehmen.

Hrothgar

  • Beiträge: 391
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #56 am: 04.02.2007, 11:34:39 »
"Allmählich habe ich aber wirklich genug von deiner ekelhaften Fratze - und von deiner Tätowierung auch!"
Hrothgar hat die Bewegungen des Mannes analysiert - er ist ein Nordmann, so viel steht fest. Und der Kopfgeldjäger hat bereits einige Erfahrung im Kampf gegen Gesetzesbrecher von dort...
Seine Deckung vernachlässigend und alles auf eine Karte setzend vollführt der Habicht einen seitlichen Stich mit seinem Schwert nur um dann, nach einer blitzschnellen Körperdrehung, beide Köpfe des Streitflegels von der anderen Seite aus in Richtung Kopf seines Gegners sausen zu lassen...
In gods we trust,
in guts we rust.

Iorondan Mercanor

  • Moderator
  • Beiträge: 834
    • Profil anzeigen
    • http://people.freenet.de/nirudan/Nirudan08.pdf
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #57 am: 04.02.2007, 12:59:44 »
Der 'Rüpel' schafft es gerade noch, den Angriff Kylmäveris abzuwehren - Hrothgar durchbricht dann mit seinem Kurzschwert die Verteidigung und fügt ihm mit der flachen Klinge einen weiteren Bluterguss zu, und der Flegelschlag ist zu viel. Mit einem erstaunlich sanft klingenden Geräusch gräbt sich die Waffe in den weichen, ungeschützten Hals des Mannes. Der gibt einen erstaunten Ruf von sich, wankt kurz - dann drehen sich die blutunterlaufenen Augen zurück in den Schädel, und er fällt wie ein gefällter Baum um. Lang ausgestreckt liegt er auf dem Moos, die Axt begraben unter der gewaltigen Masse Mensch.

Als der Bogenschütze sieht, wie sein Anführer fällt, ergreift Panik Besitz von ihm. Er dreht sich um, drängt sich zwischen den Bäumen, an die er sich geschmiegt hatte durch und flieht, so schnell es die verstreuten Büsche und Bäume zulassen.

Auch den Zweiwaffenkämpfer verlässt die Spannung, als er den Hünen fallen sieht. Er wirft seine Waffen auf den Boden, presst beide Hände auf seine Bauchwunde und ruft mit heiserer Stimme "Ich gebe auf! Ich gebe auf!"

Ruomir, der schon ausgeholt hat, um den Mann weiter vor sich her zu treiben zögert...
Fire and Blood

Hrothgar

  • Beiträge: 391
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #58 am: 04.02.2007, 17:40:30 »
"Lasst ab Schwarzschild!" ruft der Kopfgeldjäger dem Ritter zu während er sich mit raschem Schritt dem kapitulierenden Räuber nähert. Professionell sichert Hrothgar den liegenden mit dem Knie und legt ihm eiserne Handschellen an.
Ein zweites Paar Fesseln, diese jedoch in deutlich besserer Fertigung, sowie ein Hanfseil aus seinem Rucksack, gibt er Simon.
"Mach den anderen fest. Ordentlich."
Als Hrothgar sich wieder von dem Gefangenen erhebt löst er sein einfaches Langschwert vom Gürtel und wirft es wortlos Kylmäveri zu.
Dann packt er den Räuber bei den Schultern und hebt ihn unsanft wieder auf die Beine...
In gods we trust,
in guts we rust.

Kylmäveri Kaldor'ta

  • Beiträge: 140
    • Profil anzeigen
Nach Lippoldts Fall
« Antwort #59 am: 04.02.2007, 19:29:06 »
Das Lied der Edlen verstummt, abrupter als es begonnen hat. Mit einem schauspielhaften Schnauben verstaut sie das Kurzschwert in der Gürtelscheide, und langt erst dann nach Hrothgars hingeworfenen Klinge, als sie sich sicher ist, dass gerade niemand in ihre Richtung schaut.

Daraufhin begibt sich die Nordländerin zum beschäftigten Kopfgeldjäger hin und hält ihm sein Schwert mit dem Griff voran hin, wie es die Etikette verlangt. Ihr Tonfall klingt ziemlich beleidigt, als sie erklärt: "Hier, es gehört Euch, Herr von Todt." Als sie mit plötzlicher Eisenhärte in der Stimme hinzufügt, "Meine Schulden werde ich schon selbst eintreiben," blickt sie nicht mehr Hrothgar an, sondern dem verwundeten, besiegten Krieger so fest und durchdringend in die Augen, als würde sie mit Teufeln um seine Seele feilschen und den Preis abschätzen wollen.

  • Drucken