Ich blicke erschöpft gen Slatjan und gehe langsam auf den Mann zu. Dann stelle ich mich nahe genug an die Bar und setze mich hin. Ich blicke in die Runde und schaue mir die Menschen genau an. Ich schmunzle kurz und atme anschließend tief ein. Es war wohl an mir zu erzählen. Doch ich würde es in einer Art und Weise tun, die wohl niemand erwartet hätte:
"Was wir erlebt haben? Nun... ich blicke in die Gesichter der Leute und fahre fort ... meint ihr, was wir bei der alten Hexe erlebt haben? Falls ja, dann darf ich euch alle hier enttäuschen. Wohl war, sie mag schräg sein, und bei Wee Jas und allen verdammten Gottheiten vermag ich zu sagen, dass sie mit Recht eine Hexe ist. Sie flößte uns Angst ein, und so mancher ist vor ihr geflohen. Und an dieser Stelle erwähne ich ebenfalls, welch Kinder einer reudigen Schweinemutter ihr doch alle seid um eine alte Frau der Ketzerei schuldig zu machen. Eine Hexe? Das ich nicht lache... Nein, ich spucke auf eure elenden Gesichter und trinke heut Nacht das Blut eurer Kinder. Versoffene Bauern seid ihr, ein niedriges Volk voll Angst und Furcht. Lasst mich raten: Eure Frauen wimmern in der Nacht, weil sie beten, der Tempel möge umso schneller fertiggestellt werden um den Glauben gegen Menschen wie die alte Frau im Wald zu wenden. Stellt euren Tempel ruhig fertig, in der Hoffnung nicht mehr verflucht zu werden. Ein Tempel? Steinblöcke, Holz und Mörtel? Das ist euer Schutzwall gegen eine alte Frau und ihre Flüche? Abschaum.
Falls es das ist, was ihr hören wolltet, werte Freunde, dann habe ich zurecht gesprochen. Kein Wort ist gelogen. Und nun werde ich euch von dem Menschen erzählen, der es wagt euch eure Schande an die Stirn zu zetteln. Und selbstverständlich beginne ich dabei an der Stelle, an der ich dieses Pack dort hinten getroffen habe."
Meine Augen öffnen sich weit und ich blicke in die Runde. Vermutlich stehen gleich die ersten Arbeiter auf und pöbeln mich an, verschleppen mich oder ähnliches. Die letzten Tage über hatte ich einen Rückschlag meines Sumpffiebers, und mein Herz pocht in jenem Moment wieder sehr stark. Ich hatte diese Rückschläge sehr gut versteckt, keine Schwäche gezeigt. Ich bin deshalb stolz auf mich, doch nun wird mir mulmig. Irgendetwas veranlagt mich meine Gedanken offen auszusprechen. Mir wird leicht schwindelig und ich halte mich an meinem Hocker fest. Kurz schüttle ich meinen Kopf und blicke nach hinten zu Flynn. Ich gebe ein breites Grinsen von mir und warte auf die Reaktion der Arbeiter.