Thema: Begierde und die Toten

[Aoskar]

Akt II - Die Strassen des grauen Bezirks

Nachdem Sim in den drei Badewannen war und sich umgezogen und gewaschen, Uthred den widerstrebenden und verschlafenen Païd mit sich gezerrt und der Rest von euch in Ruhe sein Frühstück gegessen hat, trefft ihr euch alle vor dem Geflüsterten Wort.
Heute ist der Tag klarer als gestern, nur wenig Nebel liegt in der Luft, doch es ist noch immer kühl und etwas feucht. Als ihr nach oben sieht, bemerkt ihr alle etwas ganz und gar erstaunliches: Den Himmel über Sigil.
Der Himmel über Sigil ist völlig grau, frei von Sonne, Mond, Sternen oder Wolken. Doch das ist noch nicht das erstaunliche: Weit über euren Köpfen spannt sich ein Band aus Gebäuden durch den Himmel, die euch entgegenzuhängen scheinen. Sie sind so weit entfernt, dass ihr nur verschwommene Umrisse und ein einheitliches Grau ausmachen könnt.
Während ihr noch nach oben seht, kommt ein Mann auf euch zu. Er trägt eine verwaschene und fadenscheinige violette Robe und seine Haare hängen ihm verschwitzt ins Gesicht. Er sieht sich nervös immer wieder um, als er auf euch zukommt und umklammert fest einen langen Stab.

[Dawarwas]

Unsicher geht Dawarwas auf die Gruppe zu, die das Geflüsterte Wort gerade verlassen hat. Man spürt förmlich, wie der Magier am ganzen Leib leicht zittert und als er spricht zuckt sein Mund immer wieder zu einem nervösen Lächeln zusammen.

"Ja, ähm... das Geflüsterte Wort, richtig?" Die freie linke Hand deutet zitternd Richtung Taverne.
"Ich... nehme an es hat einen Grund, dass ihr hier... seid? Wisst ihr ich bin auch hergekommen, irgendwie. Man sagte mir es gibt... Arbeit vom... altem Gram, mmh? Ihr wisst nicht zufällig näheres, oder... so?"
Die Knöchel der Hand, die den Stab hält treten hervor, als sich der Magier krampfhaft am Stab festhält. Immer wieder zucken seine Augen nach links und rechts und er spricht schnell und bruchstückhaft.
"Was, mhm, seid ihr... ich meine... warum soviele Abenteurer auf einem... hmm... Fleck, ihr versteht...?"

[Sim]

Sim spricht den Magier vor sich in der weiblichen Gestalt mit langem schwarzen Haar an:

"Nun guter Mann so beruhigt Euch doch einmal, er seht ja ganz fertig aus mit den Nerven. Wir sind im Auftrag von Gram unterwegs und wollen uns der Probleme hier in dem Viertel annehmen. Nun Ihr seht mir so vom groben Ersteindruck her wie ein Magier aus. So jemanden könnten wir eigentlich recht gut gebrauchen. Wenn die anderen nichts dagegen haben natürlich, nehmen wir Euch mal meinetwegen mit. Aber ich denke auf Dauer wäre es ratsam, wenn Ihr Euch die nervösen Zuckungen abgewöhnt, dies kann für aussenstehende unter Umständen leicht verwirrend möglicherweise sein. Wie ist denn Euer werter Name?"

"Und was Euch auch noch fragen wollte: Wie findet Ihr als objektiver Dritter meine Haarfrisur eigentlich? Meint Ihr die ist mir schön gelungen und ich habe sie gut hingekriegt? Ich war da Minuten lang vor dem Brunnen gestanden und versucht meine Haar so gut es ging hinzukriegen.
 Ach, wo bleiben bloß meine Manieren, ich hatte mich Euch ja noch gar nicht vorgestellt. Nun es passt zwar zur Zeit nicht zu meiner Haarfrisur, aber ich selbst heiße Sim. Und entschuldigt wenn ich zu viel quasle, aber Frauen sind halt nun einmal so, Ihr wisst das bestimmt aus eigener Erfahrungen..." Lächelt die weibliche Gestalt Dawarwas an und zwinkert ihm zu.

[Norca]

Der Anblick der Gebäude über ihren Köpfen ist für Norca nur schwer zu verstehen. Wie kann es möglich sein das sie ihre eigene Schwere überwinden?
An vielen Stellen seines Lebens ist Magie ein fester bestandteil, ob zur Heilung oder zur Gefahrenabwehr, aber hier in Sigil wird sein Bekanntes Wissen fast zu jeder Zeit durch weitere Wunder erweitert. Nie hätte er sich vorstellen können welche Mächte es ausserhalb seines kleines Präriestammes exextieren können.
Die Wesen die solche Macht besitzen haben ihre grössten Kräfte noch sicher nicht ganz enfaltet...

Das eintreffen des Gerobten Fremden macht ihn nervös. Nicht nur das er ihm beim bewundern von Sigils eigenheiten stört, er macht mit seiner nervösen Stoterei und seinem Äusseren einen sehr mysteriösen Eindruck.
Mit finstern Blick umklammert er sein Beil. Nachdem Sim zuende gesprochen hat fällt er ins Gespräch, die Augen fest auf die neue Gestalt gerichtet.
"Mögen die Geister uns vor deiner Verwirrtheit beschützen und deinen Verstand bewahren. Du siehst mir nicht aus wie einer der Staubmenschen, sprich bist du ein Xaositekten !?"

[Dawarwas]

Ein unsicherers Lächeln huscht über die Lippen des Magiers, als ihn Sim anzwinkert und für einen kurzen Moment scheint er seinen Verfolgungswahn zu vergessen - so gebannt schaut er auf Sim.
"Nun ich... ähm..."
Nach einem tiefen Ein- und Ausatmen fährt Dawarwas fort, scheint sich dann aber aprupt an etwas zu erinnern und dreht sich blitzschnell um. Seine Stimme überschlägt sich fast.
"Ja, ein Magier?! Wo?! Er wird doch wohl nicht... nein, das kann nicht sein! Nein!"
Nach eingen Momenten aber verstummt Dawarwas wieder, als ihm dämmert, dass Sim wohl ihn gemeint haben muss und nicht jemand hinter ihm...

"Ich, ein Magier? Hmm, ja... mmh... ich denke ja. Nicht viel, denke ich, aber durchaus, ja..."
Doch als er weiterreden will wird er von Norca unterbrochen. Und sobald er ihn ansieht beginnt das nervöse Zucken wieder. Dawarwas scheint den Stab zerdrücken zu wollen und sein Gesicht verzerrt sich leicht. Es scheint allerdings nicht so, als ob der Magier wütend wäre... eher verwirrt...
"Insekten? Hier? Hmm... ich habe keine gesehen. Staubmenschen kenne ich... mmh... nicht. Nein. Ich fürchte es tut mir Leid. Was sagtet ihr..."
Sein Blick richtet sich wieder auf Sim.
"... ähm... wolltet ihr tun? Spielt Gram dabei eine Rolle?"

[Norca]

"Du sagst du kennst die Staubmenschen nicht? Dann kommst du wohl nicht von hier." Norca endspannt sich bei den Worten wieder und kommt ins gruebeln.
"Bist du auf der Flucht? Du wirkst sehr unruhig, ist jemand hinter dir her? Scheinbar haben dich die guten Geister verlassen. Ich kann mich darum kuemmern das sie sich deiner wieder annehmen und dir auf deinem Weg beistehen. Das ist meine Berufung!"
Wird er der Gruppe nuetzlich sein koennen?
Mit einem fragendem Blick blickt er zu Sim. Soll er etwas dazu sagen.

[Drei]

Häuser schweben am Himmel, auch noch kopfüber? So ist das halt hier und kein Grund, sich in irgendeiner Form zu wundern. Für Sims Frisur hat Drei keinen Blick übrig, dafür umso mehr für den Fremden, den sie mit forschem Blick anschaut. "Wer auch immer hinter dir her ist, er scheint es ernst zu meinen oder du bist sehr ängstlich." Sie stämmt die Arme in die Hüfte. "Wenn du Arbeit vom Gram haben willst, dann muss ich dich leider enttäuschen. Die haben wir bereits und wir brechen gerade auf." Dieses nervliche Wrack sollte sich am besten mal in Ruhe hinsetzen und sich entspannen. "Bist du von hier? Oder bist du ein Planloser?"

[Uthred Ragnarson]

Als Uthred die Häuser über seinem Kopf sieht, wird er ganz bleich im Gesicht und scheint sehr bemüht darum, immer in der Nähe einer Hauswand zu bleiben.
"Un..Und die fallen dan auch nicht runter?" frägt er dann ängstlich Paid.
Häuser am Himmel? Wie kann denn das gehen, die müssten doch runterfallen! Aber irgendwie scheint es ja doch...
Oh Njörd, wo hast du mich hier landen lassen?"

[Aoskar]

Der unzufrieden aussehende Païd sieht überrascht nach oben, als Uthred sich ängstlich zeigt.
"Was meinst du?", fragt er überrascht, bevor er realisiert, was dieser meint.
"Ach, die andere Seite der Stadt? Warum sollte sie? Der Boden ist auf der anderen Seite des Rings genauso fest wie hier drüben..."

[Norca]

An Dawarwars gewant:
"Nun es ist so. Ihr sind vom kahle Gram beauftragt worden um im Bezirk der Staubmenschen wieder Sicherheit herrzustellen. Es gibt hier eine ganze Menge zu tun und Gram sagte er könne neben uns noch weitere Leute gebrauchen. hmm, sagmal bist du deswegen hier? Wenn ja kannst du mit uns ziehen."
Er sengt seinen Blick kurz gegen Boden und überlegt. Dann richtet er die Augen weiter auf den Fremden und stellt seine Gefährten vor.
"Mein Name ist Norca, das sind Sim und Drei. Da drüben an der Wand steht Uthred mit seinem Freund Paid der uns die Stadt zeigt. Die grosse Echse dort ist Hathoran.
Wir sind auf dem Weg zu dem Steinmetz Dykos, er hat die "Bestie der klappenden Gasse" zu letzt gesehen. Er kann uns sicher sagen womit wir es zu tun haben. Dannach sollten wir Mütterchen Marduk fragen ob sie uns behilflich sein kann. Mit etwas Glück finden wir den Unterschlupf der Bestie und können ihr bei Tag begegenen und sie fangen.
Vieleicht treffen wir ja sogar auf einige Blutmäuler oder Grünhemden.
kommst du nun mit uns?"

Er dreht sich um und ruft Paid zu: "Paid, zeigst du uns den Weg in die klappernde Gasse?"

Nochmal an den Fremden gewahnt: "Mehr wissen wir auch nicht, wir sind alle neu und haben das meiste hier noch nicht gesehen. Wir verdienen uns hier ein paar schnelle Münzen in dem wir den Staubmenschen bei ihren Problemen helfen, dafür sind wir da.
Wir müssen weiter, willst du nun weiter. Wie heisst du?"

[Dawarwas]

Immer wieder mit dem linken Mundwinkel zuckend entfährt Dawarwas alle paar Sekunden ein nervöses "Hmm", "Mhm", oder "Mmh" bei den Ausführungen der anderen Abenteurer. Auch hat er nicht davon abgelassen sich in unregelmäßigen Abständen umzusehen.

"Ja, ich denke, ich komme mit. Wisst ihr... es ist schon erstaunlich, hmm mhm. Wir sollten gehen. Man sollte nicht zulange an einem Ort... mmh... bleiben, denke ich."
Ein nervöser Blick über die Schulter, und mit einem Schlag wird der Magier kreidebleich, sofern es überhaupt möglich ist, noch blasser zu wirken, wie er eh schon ist.
"Ahhh! Dawarwas! Schnell, weg hier! Zum Steinmetz! Er darf nicht sehen... nicht hier sein!"
Mit weit aufgerissenen Augen schaut Dawarwas immer wieder gebannt hinter sich, während er versucht die anderen mit sich zu zerren. Schweiß tropft ihm von der Stirn und die nassen Haare hängen ihm klebend im Gesicht.

[Drei]

Drei späht in die Richtung, in die Dawarwas gezeigt hat.
"Ja gut, lasst uns aufbrechen", meint Drei trocken, während sie den hektisch greifenden Armen des Verrückten ausweicht. "Ich kann selbst laufen!" Ein wenig angewidert von den schweißnassen Fingern des Mannes zieht sie sich ihre Kapuze tief ins Gesicht und verlegt ihre Position ans Ende der Gruppe, möglichst weit weg von ihm, und versucht, ihn zu ignorieren. Stattdessen lenkt sie sich damit ab, die Straßen und Bewohner des Viertels zu beobachten und sich jede Besonderheit gut einzuprägen. Irgendwer muss schließlich die Umgebung im Auge behalten.

[Aoskar]

Mit niedergeschlagener Miene führt euch Païd quer über den Platz zur Strasse, einige Schritte weit diese hinunter und dann in eine abzweigende, breite Gasse, über eine Kreuzung , an der vier weitere Gassen abzweigen und dann auf einen kleinen Platz.
Auf den Platz seht ihr eine kleine, schwarzhaarige und müde aussehende junge Frau. Ihr gegenüber steht ein leicht schwankender, älterer Mann mit langen, dreckigen  grauen Haaren, der eine Keramikflasche in der Hand hält.
"Geh weg, Trev, du bist sturzbetrunken!", hört ihr sie murmeln. Als er einen Schritt näher kommt und eine Hand nach ihm ausstreckt, stösst sie ihm die flache Hand vor die Brust, was ihn einige Schritte zurücktorkeln lässt.
Er knurrt wütend etwas unverständliches und zerschlägt seine Flasche an einer Hausmauer, worauf er nur noch einen Flaschenhals mit einigen scharfkantigen Splittern in der Hand hält.
"Du bist mein, du Hure!", schreit er sie an und geht langsam, seine improvisierte Waffe ausgestreckt auf die Frau zu. Scheinbar hat weder er noch die Frau euch bemerkt.

[Norca]

Ein lautes Krächtzen schallt durch die Strassen. Ein wilder, abgemagerter Geier fliegt über den Köpfen der Gruppe und landet neben den Füssen der jungen Frau.
Es ist der Geist den nur Norca selbst warnehmen kann. Für andere existiert er nicht. Es ist sein Wegbegleiter und Mentor, weisst ihn auf Gefahr und Tod hin.
Als er das streitende Pärchen sieht und die Weisung seines Geisterführers wargenommen hat, versucht  er schnell zwischen die beiden zu springen. Seine Waffen hat er dabei fest umklammert. Bereit mit dem Schild die Flasche abzufangen.
"Ausdem Weg alter Mann! Du hast genug für heute. Sieh es ein oder lebe mit den Konsequentzen. Ich bin bereit meine Waffe gegen dich zu erheben"

[Hathoran]

Hathoran war die ganze Zeit etwas abgelenkt, da er immer noch mit dem Versuch beschäftigt ist, aus den Worten des Neuankömmlings einen ihm verständlichen Sinn herauszuziehen.

Der Geruch nach Agression und Gewaltlust reisst ihn aus seinen Gedanken. Instinktiv tut er es Norca gleich und baut sich vor dem Mann auf, der mit einem scharfkantigen Flaschenhals durch die Luft fuchtelt.

"Seid vorsichtig, Geister..mann, ich glaube nicht, dass der Kerl weiss, was er gerade tut."

Im Gegensatz zu Norca denkt er gar nicht daran, zu seiner Waffe zu greifen. Die Seelenklinge ist für den Kampf gemacht, nicht für alte, betrunkene Männer.