Während ich euch von dem kurzen Trainingskampf erholtet, saht ihr, wie die beiden Templer, die vorhin die Libelle auf dem Gestell hereingebracht hatten, wieder in die Halle kamen und die Libelle wieder auf das Gestell setzten. In ihrer Begleitung befand sich diesmal aber ein michaelitischer Monach, dessen Werkzeuggürtel euch sofort auffiel der die Libelle einngehend von allen Seiten begutachtete. Als er die aufgrund der durchtrennten Bänder herunterhängenden Flügel sah, entrang sich seiner Kehle ein Seufzen.
Weiter konntet ihr die Szene aber nicht verfolgen, denn sofort konntet ihr die Stimme des Michaeliten wieder in eurem Geist vernehmen:
*Gut gemacht, Ihr habt euch wacker geschlagen, auch wenn dies nur ein Trainingskampf gegen eine unechte Verderberlibelle war und in der Realität alles anders ist. Was mir gefallen hat, war das koordinierte Vorgehen, lediglich eure Gabrielitin scheint mir etwas ungestüm. Auch gut war, dass jeder in eurer Schar seinen Platz zu kennen scheint. Ich bin mir sicher, dass ihr mit etwas Erfahrung zu einer herausragenden Schar werdet. Doch lasst mich euch noch ein wenig mehr beibringen, was den Kampf anbetrifft...*
Den Rest des Tages verbrachtet ihr mit dem Einstudieren neuer Kampfmanöver und Taktiken. Erst als das Licht, das durch die großen Fenster in die Halle schien, langsam schwächer wurde, bemerktet ihr, dass der erste Tag des Trainings schon vorbei war.
*Für heute soll das Training beendet sein. Ich werde mich nun zurückziehen und über meine baldige Läuterung meditieren. Ihr hingegen solltet euch in eure Scharcella begeben und euch ausruhen. Ich erwarte euch dann morgen nach Sonnenaufgang wieder hier.*
Seine Worte werden von einem warmen Lächeln begleitet. Es schien als hätte der Michaelit euch schon etwas in sein Herz geschlossen, trotz der kurzen Zeit, die ihr euch erst kanntet. Dies machte sich auch in den Anweisungen bemerkbar, die euch der Michaelit den ganzen Tag über gab: Wirkten sie anfangs noch pedantisch und kleinlich, so konntet ihr doch schnell erkennen, dass er wirklich bemüht war, euch Dinge beizubringen, die euch später von Nutzen sein konnten. Doch jetzt wirkte auch er etwas erschöpft, anscheinend machte ihm seine Verletzung etwas zu schaffen, und so verließ er langsam die große Halle und verschwand in den langen Gängen, die sich durch den Himmel der Michaeliten zogen.