Archiv > Rangoon

IC (3): Heiler und Helden

<< < (56/56)

Navun'Ylahc Vytharia:
Farin

Die Sekunden zerfließen zäh wie Honig, als der Halbling nachdenkt. Immer wieder setzt er zum Sprechen an und verstummt wieder, ehe er schließlich spricht.
"Eine Nachricht, das ist das Mindeste, du hast Recht. Ich weiß, dass sie es verstehen werden, sie haben es schon immer verstanden. Ich kann einfach nicht anders und meine Familie weiß das. Wie kann ich die Nachricht zukommen lassen?

Radumar:
Aus einer seiner unzähligen Taschen zaubert Jotaro einen kleinen Kristall heraus und drückt ihn Farin in die Hand.
Am Besten packst Du in Ruhe und bereitest Dich soweit vor. Morgen früh hole ich Dich dann ab. Den Kristall in die Hand nehmen, Dir den Adressaten vorstellen und wenn der Kristall leuchtet Deine Botschaft sagen. An sich muss man sie nur denken, aber es ist für die meisten einfacher sie laut zu sagen. Morgen gibst du mir dann den Kristall und ich geb ihn einem Freund der dafür sorgt dass die Nachricht ankommt.

Navun'Ylahc Vytharia:
Farin

Mit einem unwohlen Gefühl nimmt er den Kristall entgegen. Er scheint seine eigene Lage genau zu symbolisieren. Gedankenverloren antwortet der Halbling:

"Danke, ich werde fertig sein. Bis morgen, ich muss noch ein wenig nachdenken..."

Mit diesem Worten und einem schweren Lächeln verabschiedet er sich und verlässt das Café, ehe er sich auf den Weg zum Gasthaus macht. Dort angekommen huscht er die Treppen zu seinem Zimmer nach oben und lässt sich aufs Bett fallen. Während es sich Nel auf dem Kissen gemütlich macht, schießen Farin unendlich viele Gedanken durch den Kopf.

Ist das wirklich die richtige Entscheidung? Was, wenn seine Familie Hilfe benötigt? Wer weiß, wie lange sie ihn schon verzweifelt suchen?
Langsam und unsicher holt er der kleinen Kristall aus einer Gürteltasche und lässt ihn abwesend in seinen Fingern kreisen. Die einfallenden, blutroten Sonnenstrahlen der Dämmerung werden surreal anmutend von der kantigen Oberfläche des Kristalls reflektiert. Einige Momente noch schließt der kleine Abenteurer die Augen, ehe er sie wieder öffnet, den Kristall nahe an seinen Mund hält und hineinspricht. Doch was sollte er überhaupt sagen? Eine halblingische Begrüßung ist das einzige, was ihm zum Anfang einfällt.

"Noiwin, meine Lieben."
Unsicher fährt er fort.
"Es gibt so viel zu sagen und doch fällt mir so wenig ein. Ich bin nicht auf Toril, mein Schicksal hat mich fortgetrieben aus der Heimat. Ich hoffe, es geht euch gut und die Kinder haben sich in der Zwischenzeit nicht zu viel von meinem Verhalten abgeschaut..."
Ein trauriges, ungesehenes Lächeln umspielt die Lippen des Halblings, als ihm eine kleine Träne die Wange runterkullert.
"Ich werde hier noch ein paar Monate verweilen. Es..."
Die Stimme versagt Farin, als er weitersprechen will. Schluchzend spricht er einige Momente später weiter.
"Ich könnte zurück, doch du, meine liebe Ewaia solltest mich besser kennen. Niemand auf der Welt könnte es verstehen, außer dir, deswegen liebe ich dich so.
Ein Freund hier nimmt mich auf eine Reise mit. Das wird mein letztes Abenteuer, das verspreche ich dir. Das wird das letzte mal sein, dass ich dich alleine lasse. Nie wieder werde ich danach fortgehen. Den Rest meines Lebens will ich dann mit dir und den Kindern verbringen, doch du weißt, dass ich nicht leben könnte, wenn ich nicht ein letztes Mal die Gefahr spüren, das Brennen meines Blutes fühlen oder Unbegreifliches vor Augen sehen könnte. "
Stumm öffnet er einige Male den Mund und schließt ihn wieder, als er zum letzten Mal ansetzt.
"Bitte, verzeih mir, bitte, versteh' mich. Möge euch Olidammara das Warten verkürzen und die Zeit schneller vergehen lassen, ich werde zu euch kommen. Ich liebe euch."

Als er den Kristall neben sich auf das weiche Bett legt, kenn er seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Mitfühlend schmiegt sich Nel an seine Wange und kringelt sich ein. Die salzigen Tropfen aus seinen Augen wischend, schließt der Halbling die Augen und schläft nach wenigen Augenblicken ein.

Das erste mal in seinem Leben ohne Abendessen...

Navun'Ylahc Vytharia:
Farin

Lang kann Farin nicht schlafen, die Erinnerungen und Gedanken haben ihn in seine Träume verfolgt. Als er sich nicht mehr im Bett herumwälzen kann, steht er schlaftrunken auf. Nel liegt immer noch eingekringelt neben ihm und scheint die letzten ruhigen Momente zu genießen. Sich soweit fertig machend, beobachtet er noch eine Weile durch ein Fenster das frühe Treiben auf der Straße, ehe er schließlich seinen kleinen Gefährten aufweckt und mit ihm Richtung Frühstück geht.

Jotaro würde sicher genau zur rechten Zeit aufkreuzen...

Navigation

[0] Themen-Index

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln