Tabor
hört Felicitas Aufmerksam zu.
Ja, Sarakaja. Das sie kein simples Tier ist, ist ihm klar. Aber davon, dass sie sich verwandeln würde, wusste er nichts. Aber ohne zu zögern beschließt er, ihr bei dieser Entwicklung zu helfen... Und das er sie irgendwann verlieren würde, nun, dass ist ihm klar. So oder so. Er hatte bereits erfahren, dass sie eine ganz besondere Bestimmung hatte und ihn, wenn sie diese erfüllt hatte, verlassen würde. Und selbst wenn ihr Schicksal nicht vorherbestimmt wäre, so würden sie trotzdem irgendwann voneinander Abschied nehmen müssen. Entweder, weil er selbst hier in irgendeinem Kampf fallen würde, oder weil er früher oder später diese Welt wieder verlassen würde...
Nur kurz von diesen Gedanken abgelenkt, lauscht er weiter Felis Worten und als diese schließlich auf den Streitkolben bzw. Zaxarus zu sprechen kommt, antwortet er nach einigen Augenblicken:
"Ja, Zaxarus... Nun, du hast Recht. Er hat mir wirklich sehr viel bedeutet. Bedeutet mir heute noch viel, auch wenn er tot ist. Er war mein Freund, mein Waffenbruder. Mit ihm zusammen habe ich in einigen Schlachten gekämpft, weit weg von hier, auf einer anderen W... an einem anderen Ort. Er war es, der mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Auch ich war nicht immer ein so eifriger Diener eines Gottes. Ich habe zwar schon immer geglaubt, und auch gebetet, aber erst Zaxarus hat mir meinen Weg gezeigt...
Ihm habe ich beinahe alles zu verdanken, was ich heute bin.
Er war mein Vorbild und ist es noch heute.
Es mag sich komisch anhören, aber wenn ich mal nicht weiter weiß, oder einfach nur eine Schulter zum Anlehnen brauche, spreche ich noch heute zu ihm...
In seiner letzten Schlacht, haben wir Seite an Seite gekämpft. Es war schrecklich, viele gute Leute sind gefallen, mich hätte es auch beinahe erwischt. Aber er hat sein Leben gegeben für mich, für alle anderen die mit uns gekämpft haben, für das Gute im Allgemeinen...
Im Sterben habe ich ihm versprochen einen neuen, würdigen Träger für seinen Streitkolben zu finden. Jemanden, der damit umzugehen vermag und gleichzeitig auch die Ziele verfolgt, für die er gestanden hat und ich heute stehe.
Es hat lange gedauert und letztlich kam es ein bisschen anders, denn nicht ich habe dich gefunden und als Träger auserkoren, sondern die Waffe selbst.
Aber ich glaube fest, dass sie bei dir in den richtigen Händen ist. Spätesten heute hast du mich vollkommen überzeugt.
Ich weiß, dass du nicht sein willst wie deine Mutter, keine Heldin sein willst. Das musst duch auch gar nicht. Bleibe dir einfach treu und sei dir der Sache gewiss, dass wenn du oder deine Freunde in Not sind, der Streitkolben dir helfen wird. Zaxarus dir helfen wird. Denn ich denke, ein Teil von ihm ist immer noch mit dieser Waffe verbunden..."
Während der Zwerg so erzählt muss er mehrmals Schlucken. Dann wieder spricht er eifrig und freudig in Erinnerungen schwelgend. Man merkt ihm an, dass ihn das ganze berührt, die Erinnerung an seinen alten Freund immer noch lebhaft sind und er auch heute noch trauert. Aber das würde sich nie ändern und war auch gut so.
Kurz nachdem er seine Erzählung beendet hat, trifft das andere Schiff ein. Der Paladin wartet gespannt und ist verblüfft, als der Heiler sich als ein junger Bursche entpuppt. Er hatte er einen 'weisen', alten Mann erwartet.
Spätestens jedoch in dem Moment, als der junge Mann ihn und seine Kameraden begrüßt, als Tabor ihm in die Augen blickt, wird dem Zwerg klar, dass er hier nicht einfach vor einem 'jungen Burschen' steht.
Als dieser dann unter Deck verschwindet, wartet er darauf, ob Feli noch etwas erwidern will, bevor er sich Sarakaja zuwendet.
Sie kraulend, umarmend und mit ihr schmusend, flüstert er: "Wie meine Liebe kann ich dir helfen? Was ist deine Geheimnis? Sei dir einfach gewiss, dass was immer es auch ist, ich an deiner Seite stehe. Du bist meine beste Freundin, auch wenn ich das hier, bei dem ganzen Trubel, der ständig um uns herum passiert, nicht immer zeigen kann. Aber für dich würde ich mein Leben geben! Und ich vage zu behaupten, dass du dasselbe für mich tun würdest..."