Als der Schemen den Kopf zu Naoko wandte, schwemmte eine körperlich fühlbare Welle des Bösen über den Geisterschamanen hinweg. Diese Seele war weit davon entfernt, Vergebung zu suchen oder gar Reue zu empfinden. Vielleicht war der Tod zu schnell gekommen, vielleicht war der Troglodyt aber auch im Innersten verdorben gewesen.
Die Ssaat isst schon aufgegangen, kleiner Mann, hörte Naoko die Stimme in seinem Kopf erklingen, boshaft und von giftigem Zorn durchzogen. Die große Kobra wird herrschen, und eure Völker werden vergehen wie Sstaub im Wind.
Langsam wandte die Seele sich um, für einen Moment schien ihr Blick auf Veleri zu ruhen. Die Wellen des Hasses waren nun von feinen Fäden aus Hohn durchzogen. Langsam begann der Schemen zu verblassen, die Stimme war nur noch ein leises Wispern.
Euer Triumph wärt nur kurz. Euer Verderben tragt ihr mit euch.
Das leise, böse Lachen hing noch einen Moment über der Lichtung, dann sah Naoko nur noch die Bäume des Waldes sich in einer sanften Brise wiegen.
...
Ugnor musste nicht lange suchen. Die Troglodyten waren sehr sorglos gewesen, offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, auf andere Wesen zu stoßen. Sie hatten sich keine Mühe gegeben, ihre Spuren zu verwischen.
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Der Troglodyt sackte in sich zusammen. "So weit sind wir also in seiner Gunst gesunken." zischte die Echse leise. "Der Söldner darf über uns urteilen."
Als er den Blick wieder hob, lag Ergebenheit darin, die aber so offensichtlich nur vorgetäuscht war, das Veleri es selbst dann gemerkt hätte, wenn der Chor in voller Lautstärke gesungen hätte.
"Ihr wisst, wo Largo ist, Karish'Vatriya, Ihr wollt mich sicher nur auf die Probe stellen. Seit etwa einem Mond befindet sich Largo im Schutz des Hohen Herren Sae'Taz, denn SEINE PLäne eilen der Vollendung zu, und es ist nötig, alle Kräfte zu bündeln. Ich sehe, dass auch Ihr eure Gefolgsleute versammelt habt, um zu IHM zurückzukehren? Wir stellen unsere Waffen in Euren Dienst."
Der Blick des Troglodyten schwankte zwischen Furcht und Hoffnung, vielleicht doch noch sein Leben retten zu können. Veleri indess war verwirrt. Auch die Bezeichnung, der Name Sae'Taz klang vertraut, aber tief in ihrem Innern war sie sicher, dass es nicht der Name von IHM war, denn auch, wenn sie sich nicht daran erinnern konnte, sie wusste, dass sie den Namen dann erkennen würde, wenn er genannt wurde.