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Autor Thema: Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe  (Gelesen 73278 mal)

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Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #135 am: 28.06.2007, 14:09:31 »
Was redet Veleri da? Stedd wollte sschon eingreifen, um schlimmeres zu verhüten, besann sich dann jedoch, weil es ja immerhin möglich war, daß Veleri ausnahmsweise einmal wußte, was sie tat.
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #136 am: 28.06.2007, 16:01:41 »
Ugnor trat etwas näher an die beiden Protagonisten in diesem unheimlichen Schauspiel heran. Er war sich nicht sicher, ob er Veleri trauen konnte, sie wechselte zu abrupt ihr Verhalten, man konnte sie nicht einschätzen, außer, dass sie unberechenbar war.

Wenn es zum Äußersten kommen sollte würde er versuchen sie zurückzuhalten. Doch auch sie hatte ihre Chance verdient. Allerdings machte ihm dieser 'ER' Sorgen. Er hoffte, daß Veleri IHN nur erfunden hatte.

Ruhig Blut Ugnor. Sie macht das. Ruhig Blut.
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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #137 am: 28.06.2007, 20:22:11 »
Die Augen der Echse quollen fast aus ihren Höhlen, als Veleris Fuß plötzlich auf seiner Brust schlag. Dem durch die Hautaausscheidungen verursachten Gestank fügte sich alsbald ein weiterer, stechender, aber nicht ganz so unangenehmer Geruch hinzu, dessen Ursprung für die Beobachter allzu offensichtlich war.

Ugnor glaubte schon, dass gleich das Herz des Wesens vor lauter Angst stehen bleiben würden, als es zu reden begann.

Sagt uns, was wir tun müssen, um unser Versagen wiedergutzumachen, Karish'vatriya, wir werden hören und gehorchen

Noch immer zitterte das Wesen wie Espenlaub, doch war die Panik etwas abgeflacht, leise Hoffnung hatte sich in seine Stimme geschlichen, als es erkannte, dass es seinen sicher geglaubten Tod vielleicht noch hinauszögern könnte.

Yuki starrte ungläubig auf das Wesen. Es hatte den Titel verstanden, den das Wesen Veleri gegeben hatte. In der Sprache seiner Heimat, der Sprache des Unterreichs, gesprochen, bedeutete es soviel wie "Trägerin des Blutes"

Stedd Dragonrock

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #138 am: 28.06.2007, 20:58:38 »
Der kann ja reden?! Nit Verwunderung nimmt Stedd zur Kenntnis, daß Veleri offenbar Erfolg hatte. Wie hat er sie genannt?
Was uns nicht tötet, macht uns nur härter!

Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #139 am: 28.06.2007, 22:45:03 »
Als Veleri ihnen bedeutete, Abstand zu halten, zog auch Yuki sich ein paar Zoll zurück, beobachtete sie aber immer noch genau. Es hatte die Klugheit dieser jungen Kriegerin schon lange bewundert, deshalb vertraute es darauf, dass sie das Richtige machen würde.
Der Echsenmann, den sie angesprochen hatte, erkannte nun scheinbar auch die Weisheit ihrer Worte. Zumindest zeigte er sich ihr gegenüber ausreichend respektvoll. Yuki beschloss, sich Veleris Worte genau zu merken.
Was hatte sie nochmal gesagt?
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Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #140 am: 29.06.2007, 00:04:25 »
Naoko verfolgte das bizarre Schauspiel nur flüchtig und stand etwas abseits. Doch waren es nicht etwa die Gedanken an seine Heimat, die seinen Geist nun in Beschlag nahmen sondern etwas gänzlich anderes.

Der Blick des Schamanen war leer, seine Aufmerksamkeit ins Jenseits gerichtet...

Traurig und zugleich nachdenklich musterte der Nachtfuchs die Seele des von Veleri getöteten Troglodyten, wie sie sich langsam von ihrer sterblichen Hülle löste um ihre lange Reise in die fernen Gefilde der Echsengötter anzutreten.

Ein Schauer lief über Naokos Rücken.
Lautlos sprach er zu dem nahezu unsichtbaren Wesen:

'Soweit hätte es nicht kommen brauchen. Deine Herren haben dich in einen Krieg hineingezogen, der nicht gewonnen werden kann. Wisse, dass die dunkle Saat deiner Gebieter niemals aufgehen wird, denn sie ist auf giftger Erde ausgebracht.
Was haben sie dir versprochen? Was war der Preis für deinen sinnlosen Tod?'
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Veleri

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #141 am: 29.06.2007, 03:00:38 »
"...Karish'vatriya..." flüstert Veleri abwesend zu sich selbst. Dieser Ausdruck ist ihr nicht unbekannt, jedoch kann sie nicht genau sagen woher - jedoch ahnt sie es... Rasch reißt sie sich zusammen, um ihre Scharade nicht zu gefährden. Als ihr bewusst wird, welche spannenden und witzigen Möglichkeiten sich ihr gerade bieten, muss sie sich ein entzücktes Kichern verkneifen, so witzig sah der auf einem Bein hopsende und singende Troglodyt in ihren Gedanken aus. "Was ein Rock aus bunten Federn alles ausmacht...!"
"Wenn es nach mir ginge, würde ich euch gleich hier die Augen herausreißen und gegenseitig ins Maul stopfen...!" fährt Veleri stattdessen aber den Gefangen an. "Doch hat ER sich entschieden, dass ich mich darüber erst mit seinem Diener Largo beraten soll - ER weiß wozu ich fähig bin! Euer Glück, dass dieser Weichling Largo mitreden darf! Also: Wo ist er?"
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Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #142 am: 29.06.2007, 11:45:36 »
Veleri scheint Erfolg zu erzielen. Nun dann will ich mal sehen, woher die Stinker kamen.

Ugnor machte sich keine Gedanken mehr. Er suchte nach Spuren der Echsen, um die Richtung verfolgen zu können.
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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #143 am: 30.06.2007, 19:09:50 »
Als der Schemen den Kopf zu Naoko wandte, schwemmte eine körperlich fühlbare Welle des Bösen über den Geisterschamanen hinweg. Diese Seele war weit davon entfernt, Vergebung zu suchen oder gar Reue zu empfinden. Vielleicht war der Tod zu schnell gekommen, vielleicht war der Troglodyt aber auch im Innersten verdorben gewesen.

Die Ssaat isst schon aufgegangen, kleiner Mann, hörte Naoko die Stimme in seinem Kopf erklingen, boshaft und von giftigem Zorn durchzogen. Die große Kobra wird herrschen, und eure Völker werden vergehen wie Sstaub im Wind.

Langsam wandte die Seele sich um, für einen Moment schien ihr Blick auf Veleri zu ruhen. Die Wellen des Hasses waren nun von feinen Fäden aus Hohn durchzogen. Langsam begann der Schemen zu verblassen, die Stimme war nur noch ein leises Wispern.

Euer Triumph wärt nur kurz. Euer Verderben tragt ihr mit euch.

Das leise, böse Lachen hing noch einen Moment über der Lichtung, dann sah Naoko nur noch die Bäume des Waldes sich in einer sanften Brise wiegen.

...

Ugnor musste nicht lange suchen. Die Troglodyten waren sehr sorglos gewesen, offenbar hatten sie nicht damit gerechnet, auf andere Wesen zu stoßen. Sie hatten sich keine Mühe gegeben, ihre Spuren zu verwischen.

...

Der Troglodyt sackte in sich zusammen. "So weit sind wir also in seiner Gunst gesunken." zischte die Echse leise. "Der Söldner darf über uns urteilen."
  Als er den Blick wieder hob, lag Ergebenheit darin,  die aber so offensichtlich nur vorgetäuscht war, das Veleri es selbst dann gemerkt hätte, wenn der Chor in voller Lautstärke gesungen hätte.
"Ihr wisst, wo Largo ist, Karish'Vatriya, Ihr wollt mich sicher nur auf die Probe stellen. Seit etwa einem Mond befindet sich Largo im Schutz des Hohen Herren Sae'Taz, denn SEINE PLäne eilen der Vollendung zu, und es ist nötig, alle Kräfte zu bündeln. Ich sehe, dass auch Ihr eure Gefolgsleute versammelt habt, um zu IHM zurückzukehren? Wir stellen unsere Waffen in Euren Dienst."

Der Blick des Troglodyten schwankte zwischen Furcht und Hoffnung, vielleicht doch noch sein Leben retten zu können. Veleri indess war verwirrt. Auch die Bezeichnung, der Name Sae'Taz klang vertraut, aber tief in ihrem Innern war sie sicher, dass es nicht der Name von IHM war, denn auch, wenn sie sich nicht daran erinnern konnte, sie wusste, dass sie den Namen dann erkennen würde, wenn er genannt wurde.

Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #144 am: 01.07.2007, 01:18:14 »
Gerne hätte Naoko dem schwindenden Geist des Troglodyten noch eine passende Erwiderung gegeben, doch diese über den Tod hinausreichende seelische Verdorbenheit ließ den Schamanen für einen Moment sprachlos zurück während sein Blick langsam zu Veleri hinüberschweifte.

'Ihr werdet sie nicht bekommen. Niemals! Der Bogen des Himmels hält nun seine schützende Hand über sie.'

Naoko konnte die wachsende Bedrohung und damit einhergehende Verantwortung fast körperlich spüren. Einen Moment lang schloss er fest die Augen und massierte mit den Fingerspitzen seine Schläfen. 'Mächtiger Wakonda! Führe uns auf dem rechten Pfad!'

Dann war er wieder im Hier und Jetzt angekommen, öffnete die Augen und versuchte, den Rest des Gespräches zu verfolgen und aus den Worten des gefangenen Troglodyten einen Sinn herauszulesen.
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Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #145 am: 01.07.2007, 09:50:32 »
Na da sind sich aber welche sehr sicher..., dachte Ugnor bei sich, als er die mehr als deutlichen Spuren verfolgte. Selbst ohne Erfahrung in der Wildnis hätte man sie entdecken können, da war er sich sicher. Obwohl er zweifelte, daß er besonders viel davon gesammelt hatte. Er hatte sicherlich einen geschulteren Blick für die Dinge bekommen, aber nicht wirklich viel Erfahrung gesammelt.

Nachdem er den anderen etwa hundert Schritt voraus war und die Richtung der Spuren abschätzen konnte kehrte er zu seinen Kameraden zurück.
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Veleri

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #146 am: 01.07.2007, 13:21:35 »
"Sae'Taz..." Eine weitere Person, die mit Veleris Vergangenheit zu tun hatte! Dieser Spur musste sie einfach nachgehen! Ohne zu ihren Gefährten zurückzublicken gibt sie weiter mit rauher Stimme Befehle an die besiegten Troglodyten.
"Ja, der Tag des Triumphes ist nah!" nickt sie langsam, wobei sie sich alle Mühe gibt, ein fanatisches Glitzern in ihren grünen Augen hinzubekommen. "Wir brechen gleich auf. Ihr habt vier Minuten euch wieder marschfertig zu machen und euch...um eure Reste zu kümmern." verächtlich deutet Veleri auf den aufgeschlitzten Troglodyten.
Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich um und geht zu den anderen Helden hinüber. In ihren Augen ist sowohl Verwirrung, Beifallheischung als auch die Suche nach Hilfe zu lesen...
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Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #147 am: 01.07.2007, 13:34:57 »
Nun verstand auch Naoko, dass die Troglodyten Veleri offensichtlich für etwas hielten, das sie - hoffentlich - nicht war. Als Veleris Blick ihn streifte und er erleichtert feststellte, dass sie den Echsen wohl nur etwas vorgespielt hatte, beschloss er mitzuspielen.

Er nickte anerkennend und senkte dann ehrfurchtsvoll den Blick.

"Ihr habt Recht. Die Zeit drängt. Wir sollten bald aufbrechen."
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Yuki

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« Antwort #148 am: 02.07.2007, 13:05:02 »
"Ehm, ganz meine Meinung." erwiderte Yuki auf Naokos Vorschlag. Dann flatterte es schnell neben Veleri. Es hatte nicht wirklich alles begriffen, und so wollte es noch einmal genauer nachfragen.
"Du hast Dir doch nur einen Witz mit denen erlaubt, oder?" flüsterte es ihr ins Ohr, "Du kennst diesen Largo doch nicht wirklich, oder? Weil, wenn doch, dann kann das doch noch sehr nuetzlich fuer uns sein, oder?"
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Stedd Dragonrock

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« Antwort #149 am: 03.07.2007, 19:06:14 »
Auch Stedd, der bisher völlig schweigend dem Gespräch gefolgt war, erhob sich und nahm sein Gepäck wieder auf.

Ich hole die Pferde. Mit diesem knappen Kommentar entfernte sich der Mönch und holte die Pferde, die sie ja zurückgelassen hatten, herbei.
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