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Autor Thema: Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe  (Gelesen 72990 mal)

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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #825 am: 18.04.2008, 23:26:43 »
Von seinem Standort auf der Spitze des Hügels aus starrte Naoko in die Dunkelheit hinein. Doch so sehr er sich auch anstrengte, konnte er nirgends eine Bewegung erkennen, nur das Leuchten, das von der linken Seite herkam, und das wohl von dem Pilzwald herrühren musste, den der gefangengenommene Troglodyt dort ungefähr in seiner Skizze platziert hatte.

Naoko wollte gerade Entwarnung geben, als ein plötzlicher Schatten für einen kurzen Moment dieses Leuchten unterbrach. Und dann hörte er das Geräusch. Ein leises, dennoch bedrohlich klingendes insektenhaftes Zirpen, dass sich seinem Standort zu nähern schien.


Bevor Yuki in dem Gang etwas erkennen konnte, hörten es und die anderen zwei Stimmen, die sich in der hässlichen Sprache der Troglodyten Wortfetzen zuflüsterten. Dann aber schälten sich die dazugehörenden Troglodytenkörper aus der Schwärze, die sich mit eindeutig unfriedlichen Absichten auf das kleine Zwielicht zubewegten.

Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #826 am: 19.04.2008, 10:54:31 »
Einen Moment lang kämpfte Naoko mit der Versuchung, einfach zu warten um genauer sehen zu können, was da auf ihn zugekrochen kam.

Dann jedoch kam er zu dem Entschluss, dass das unter Umständen wohl etwas gefählich werden könnte und besann sich eines Besseren.

Er drehte sich um und sprang von dem Hügel herunter als wolle er in dem Loch landen. Doch im letzten Moment entfalteten sich seine geisterhaften Flügel und trugen ihn bis zur anderen Seite des Loches zu Reina und Lysander.

"Etwas kommt. Es klingt nach Ungeziefer."
Der Schamane drehte sich um und blickte zu dem Erdhügel hinüber, bereit einen Feuerzauber zu wirken sobald sich dort drüben etwas regte.
momentane Effekte: Blessing of the Spirits (Sp)

Reina

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #827 am: 19.04.2008, 13:40:34 »
"Ungeziefer?" erkundigte sich Reina neugierig als Naoko so plötzlich neben ihr gelandet war. "Kein Wunder, diese Troglodyten machen ihre Höhle bestimmt nur einmal in 20 Jahren sauber." Wie eklig. Gespannt beobachtete Reina die andere Seite und wartete darauf, welches Ungeziefer genau dort auftauchen würde.
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Ciarán

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #828 am: 19.04.2008, 20:43:52 »
Zitat
Dann aber schälten sich die dazugehörenden Troglodytenkörper aus der Schwärze, die sich mit eindeutig unfriedlichen Absichten auf das kleine Zwielicht zubewegten


...und im gleichen Moment löste sich ein Pfeil von Ciaráns Bogen und schoß auf den ersten der beiden Troglodyten zu.

Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #829 am: 22.04.2008, 21:33:55 »
Zuerst schoben sich zweu grüne, lange Arme, über die Spitze des Hügels, die mit scharfen zahnähnlichen Haken besetzt waren. Dann starrten Naoko, Reina und Lysander in die riesigen Facettenaugen einer Gottesanbeterin, die trotz ihrer Fremdartigkeit irgendwie hungrig wirkend.

Als das Tier sich zu voller Größe aufrichtete, erkannte Naoko sofort, dass auch dieses Tier wohl Opfer der Experimentierlust des Illithiden gewesen war. Große Mandibeln waren neben dem Mund der Anbeterin implantiert worden, wohl um die Tödlichkeit nochmals zu erhöhen.

Reina

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #830 am: 22.04.2008, 22:15:35 »
"Hoffentlich kann es nicht fliegen" raunte Reina Naoko zu. Dann starrte sie weiter das Grüne Monster auf der anderen Seite an. Aus dieser Entfernung konnte sie nicht angreifen...
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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #831 am: 16.06.2008, 20:35:28 »
Kampfzusammenfassung, Teil 1

Der Troglodyt stolperte einen Schritt zurück, als plötzlich ein Pfeil eine Furche in seine Lederhaut riss. Auch der andere blieb stehen, als plötzlich Yukis Stimme in den Gang hineinschallte

"BLEIBT STEHEN!" schrie Yuki den getroffenen Troglodyten an, "Sonst trifft der nächste Pfeil Dein Auge!"
Es konnte kaum glauben, dass ausgerechnet Ciarán, der doch sonst einen sehr klugen Eindruck gemacht hatte, nicht bereit war eine friedliche Lösung zu finden.
"Das war nur ein Warnschuss." fügte es seinem Bluff deshalb an, vor allem, da es hoffte, dass der Elf daran erkennen konnte, was es vorhatte.

Während er mit einem Auge die Reaktion der Troglodyten beobachtete, legte Ciarán schon den nächsten Pfeil ein. Er ging davon aus, dass ein Kampf kaum vermeidbar war - immerhin hatten die Stinker Alarm geschlagen, und es würde kaum bei den zwei Wachen bleiben, die jetzt vor ihnen standen.

Dabei fiel ihm auf, dass er nervös war. Er hatte keine Angst - dieses Gefühl hatte er seit Jahren nicht mehr empfunden -, aber etwas beunruhigte ihn, etwas das er selbst noch nicht ganz verstand.

Stedd blieb weiterhin versteckt und wartete ab, ob der Bluff Yukis Erfolg haben würde und wie sich ihre Gegner weiterhin verhielten. Der Mönch hielt sich aber bereit, sofort einzugreifen. Auch Mirrasshi verharrte abwartend, nachdem sie Yukis Worte gehört hatte. Wie auch die beiden Troglodyten, unsicher ob der Übermacht, die sie vor sich sahen. Dann aber richteten sie lauschend ihre Köpfe auf, grinsten sich an... und stürmten auf Yuki los. Doch war das Zwielicht nicht so unvorbereitet gewesen, wie es nach außen hin aussah. Mit einem Ruck riss es seinen Zauberstab hoch und hielt ihn mit ausgestreckten Armen vor sich. Der Kristallsplitter am dessen Ende blitzte hell auf und tauchte den ganzen Tunnel in gleißend helles, farbiges Licht. Doch schüttelten die beiden Troglodyten die betäubende Wirkung des Zaubers nahezu mühelos ab, zu stark war wohl die Kampfeswut, die in ihnen steckte. Der eine war etwas schneller und im Nu an Yuki heran, das dem Keulenhieb nicht mehr ganz ausweichen konnte und einen schmerzhaften Schlag auf seine Schulter erhielt.

"Jetzt hätt ich gerne eine richtige Waffe."
knurrte Chek'rai, der sich an der Oberfläche einen kräftigen Ast ausgesucht hatte, und nun nach vorne stürmte, um Yuki beizustehen.

"Verdammt..." murmelte Ciarán, zielte erneut auf den gleichen Troglodyten und schoß den nächsten Pfeil ab. Noch bevor der Pfeil sein Ziel erreichte, glitten seine Hände zu seinen beiden anderen Waffen, und er folgte seinem dunkelelfischen Freund. Bevor er in den Kampf ging, blickt er noch kurz zu Mirasshi. "Passt auf euch auf, Priesterin."

Absurderweise waren es gerade Ciaráns Worte, die Mirrasshi dazu bewegten, nun auch in das Kampfgeschehen einzugreifen. Sie wollte nicht behaupten, dass sie keine Angst hatte, aber sie hatte sich schon früher häufiger gegen Stinker verteidigen müssen und heute waren sie so sehr in der Überzahl dass ihr Sieg sicher schien.
Entschlossen bleckte die Katzenfrau die Zähne, ballte die Hand an der ihre Waffe befestigt war zur Faust und stürmte vor, um sich ihrem Gegner zu stellen. Mirrasshis Angriff lenkte den Troglodyten genügend ab, so dass er den anstürmenden Ugnor viel zu spät bemerkte und dessen heftig geführten Hieb nicht mehr ausweichen konnte. Ihr eigener Hieb ging aber fehlt, wie auch der Schuss Ciaráns harmlos an dem Troglodyten vorbeiflog.
  Nun kam auch dessen Kumpane nach vorne gestürmt, um seinem Freund zu helfen. Doch auch sein Angriff war zu hastig, und es wirkte fast lässig, wie Ugnor den ungezielten Hieb mit einer kurzen Drehung seiner Axt ablenkte. In diesem Moment sprang nun auch Veleri aus der Deckung hervor, ihr Gesicht eine mordlüsterne Fratze wie in früheren Tagen. Kein Wort kam über ihre gefährlich lächelnden Lippen, als sie mit angelegter Glefe auf den ersten Troglodyten zujagte, der ihr in die Quere kommt. Erst als sie die widerhakenbewehrte Waffe nach vorn in Richtung der weichen Bauchhöle ihres Opfers rammte entrag sich ihrer Kehle ein gutteraller Schrei, der auf schauerliche Weise archaisch und lusterfüllt zugleich klang.


Intermezzo:
Mit ängstlich aufgerissenen Augen betrachtete Naoko das riesenhafte Insekt während er langsam hinter Reina zurückwich und dabei etwas von dem magischen Kraut aus seiner Tasche holte. "Vielleicht kann ich es mit etwas Feuer vertreiben. Tiere mögen für gewöhnlich kein Feuer", murmelte er leise. Dann sprach er einige magische Worte, holte mit der rechten Hand zum Wurf aus und als er sie im nächsten Moment nach vorn schnellen ließ, erschien eine orange-glühende Feuerkugel, die zielgenau auf das Insekt zu flog.



Felyn hatte sich inzwischen zu Yuki hinbewegt. Mit ausgestrecktem Arm hielt sie das Heilige Symbol Eilistraees, dass sie an einer Kette um den Hals trug, in die Höhe und intonierte einen Sprechgesang in der Sprache der Drow, der wohl an ihre Göttin gerichtet war. Sofort spürten ihre Gefährten, wie neue Energie durch ihren Körper fuhr.

Inzwischen war auch für die Gruppe hörbar, was die beiden Troglodyten wohl in den Angriff getrieben hatte. Aus dem Gang wurden schnelle Schritte mehrerer Personen hörbar, die sich in der kehligen Sprache der Troglodyten gegenseitig anfeuerten. Verstärkung für die beiden schien also unmittelbar bevorzustehen.

Doch für einen der Troglodyten kam diese Verstärkung zu spät. Sein gellender Schrei hallte durch die Höhle, als er plötzlich von Veleris Glefe aufgespiest wurde, nur um dann unvermittelt abzubrechen, als die Elan ihn von ihrer Waffe schüttelte.

Nahezu gleichzeitig erklang von oben ein durch den dicken Fels nur abgeschwächtes irres Kreischen. Nur Lysander , Naoko und Reina wussten, was es damit auf sich hatte. Naokos Feuerkugel hatte ein Loch in den Chitinpanzer der Gottesanbeterin geschlagen, um dann in ihrem Inneren zu explodieren. grünliche Flüssigkeit kroch aus dem Loch, während das vor Schmerzen nahezu wahnsinnige Tier sich mühsam umdrehte und zur Flucht wandte, nein, taumelte.

Wortlos reichte Ciarán seinem dunkelelfischen Freund das Schwert, das er in der Hand trug, während er sich mit gezückter Peitsche den Troglodyten entgegen stellte. Gleichzeitig stürzte sich Mirrasshi, angespornt durch den Gesang der Drow,  auf den nächsten Gegner. Flucht kam ohnehin nicht mehr in Frage.
Mit einem großen Satz war sie bei dem zweiten Stinker und schlug mit ihre Kralle nach ihm.


Intermezzo:
"Das hat gesessen!", rief Naoko triumphierend. An Lysander gewandt sagte er: "Wenn sie doch wiederkommt, ruft nach mir."
Dann sprang der Halbling in das Loch zu seinen Füßen hinab und entfaltete seine geisterhaften Flügel. Noch in der Luft schwebendverschaffte er sich einen raschen Überblick über die Situation und schleuderte die noch immer in seiner Hand brennende Flamme dem Troglodyten entgegen. "Achtung!", warnte er die Nebenstehenden.

 Reina nutzte ebenfalls die Gelegenheit. Sie nahm Lysander das Seil wieder aus der Hand und rollte es zusammen. "Danke~"  Reina übersah das seltsame Glitzern in den Augen Lysanders, als sie aus dem Anlauf heraus über die Öffnung setzen wollte. Plötzlich begann sich die Welt um sie zu drehen. Sie hatte kaum wahrgenommen, dass Lysanders Fuß nach vorne geschossen war und ihr das Standbein weggetreten hatte. Und noch während sie rätselte, was plötzlich in den Neffen des Barons gefahren war, schlug sie unten auf dem Boden auf.



Nachdem der Drow das Schwert genommen hatte, holte Ciarán mit seiner Peitsche aus - zielte dabei jedoch auf die Füße des Troglodyten. Doch durch die Ablenkung mit der Schwertübergabe hatte er sich nicht genug auf den Angriff konzentriert - er zielte zwar sehr gut, brachte jedoch kaum Kraft in seine Attacke, so dass seine Waffe nicht einmal das typische Peitschengeräuch von sich gab.

Ugnor konzentrierte sich voll auf den Kampf. Wie ein Golem hieb er auf den Troglodyten ein. Unerbittlich und mit jeder Attacke etwas härter. Seine Miene blieb dabei regungslos.Auch von Veleris Waffe troff noch das Blut des ersten Troglodyten , als sie bereits mit entschlossenen Schritten den zweiten Feind stellte und mit einem breiten Schwung die Schwertlanze heransausen lies. Die Kriegerin setzte alles daran, das Feld zu bereinigen, ehe das, was aus dem Tunnel herankam, sich auf sie stürzen konnte.

Mirrasshis Schlag ging genauso wie Naokos Feuerkugel an dem verbliebenen Troglodyten vorbei. Dieser hatte aber keine Zeit zum Atemholen, denn plötzlich züngelte Ciaráns Peitsche um seine Füsse und riss ihn von den Beinen. Ugnor ließ ihm keine Zeit, wieder hochzukommen und auch Chek'rai nutzt die Gelegenheit. "Seid vorsichtig, da kommen noch mehr.", rief Felyn den anderen zu, während der Troglodyt unter den Angriffen der beiden Krieger sein Leben aushauchte. Und auch die anderen wurden sich nun bewusst, dass schon in wenigen Sekunden neue Gegner um die Ecke biegen mussten.

Gut!, gab Ugnor als Antwort auf Felyns Warnung.

He, du Bastard! Versteck dich nicht hinter deinen Lackeien, das sind keine Herausforderungen. Komm her und kämpfe selbst, auf das es Tempus erfreuen möge und er ein Fest an uns beiden hat!, rief Ugnor nachdem er seine Axt aus dem leblosen Stinker zog.

Ich schwöre dir einen Bluteid, dass wer- und woimmer du auch bist, wir werden dich finden und ein grausames Ende bereiten. Dein misgeburtiger Buckliger hat uns nicht aufhalten können, und deine hirnlosen Maulaffen können das auch nicht. Also gib auf oder erfreue Tempus an dem Schlachtfest, das gleich losbrechen wird. Ey, hast du gehört? Du Pickel am Arsch von Tempus. Zeig dich!!!

Ugnor postierte sich wieder an der Seite des Ganges, sodass er Angreifern in den Rücken fallen konnte.

Tempus, schütze mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden schütze ich mich selbst...


Intermezzo:
Während Naoko recht sanft gen Boden schwebte, hörte und sah er plötzlich Reina direkt neben sich abstürzen. Er versuchte noch, sie zu packen um ihren Fall abzumildern, doch er bekam sie nicht richtig zu fassen - die Geschwindigkeit war einfach zu enorm. Es gab einen grausamen dumpfen schmatzenden Knall und Naoko meinte, mehrere Knochen brechen zu hören. Aufgeregt rief er nach der Katzenpriesterin. "Mirrasshi!" Dann stürzte er zu Reina hinüber und kniete sich neben sie.
"Ihr lebt! Den Geistern sei Dank. Haltet still!" Er legte der Halbbelfe beide Hände auf und rezitierte einen Heilzauber.
Ein warmes Leuchten umspielte Reinas geschundenen Körper.
"Keine Angst. Die Schmerzen werden gleich verschwinden."
Dann blickte Naoko nach oben. Was war geschehen? Wie hatte Reina einfach abstürzen können?


Als Mirrasshi Naokos Ausruf hörte, blickte sie sich direkt um und was sie sah ließ ihr für einen Moment lang das Herz stehenbleiben.
"Reina!", schrie sie entsetzt auf. Oh, Sharess, bitte lass sie noch am Leben sein.
Gerade jetzt wünschte sich Mirrasshi ein Wenig von der Kraft ihrer Göttin zurück, welche sie in der Nacht zuvor so freizügig verteilt hatte. Voller Sorge lief sie zu der reglosen Halbelfe, doch zu ihrer Beruhigung stellte sie fest, dass diese bereits wieder die Augen aufschlug. Der Schamane hatte es anscheinend geschafft, ihr wieder den Atem des Lebens einzuflößen.
"Bleib noch etwas liegen, bis du dich besser fühlst.", bat sie Reina bevor sie sich entschlossen aufrichtete, um sich den Gegnern, die bald aus dem Gang kommen mussten zu stellen und die Halbelfe vor ihnen zu verteidigen bis es ihr besser ginge. [/i]


Als der Troglodyt sein Leben aushaucht, atmet Ciarán erleichtert aus - doch seine Augen zeigen, dass ihm der Tod der Kreatur näher geht, als man es von einem Krieger erwarten würde.

Reinas plötzlicher Sturz erschreckt ihn, doch da Naoko und Mirrasshi der Halbelfe gleich zu Hilfe eilen, konzentriert er sich weiter auf den Kampf. In einer geschmeidigen Bewegung und begleitet von arkanen Worten ruft er die magischen Kräfte seiner Umgebung an, und für einen kurzen Moment werden seine Hände von goldenen Funken begleitet.

"Wer auch immer ganz links steht, gehört mir", erklärt er laut genug, um von allen gehört zu werden, und holt dann eine Schriftrolle hervor.

Bevor Stedd noch in das Geschehen eingreifen konnte, waren die Gegner schon besiegt. Als Felyn ihn und die anderen aberr darauf aufmerksam machte, dass noch weitere Gegner im Anmarsch waren, schob der Mönch sich neben Ugnor, um nun endlich auch seine Kräfte mit denen ihrer Gegner messen zu können. Auch Chek'rai rückte neben Ugnor, während er in einer Geste, wie sie unter Orks üblich war, seine Zähne fletschte, um dem Kämpfer seinen Respekt ob der lauten Herausforderung auszudrücken. Felyn hatte in der Zwischenzeit einen besorgten Blick zu ihrer Tochter geworfen, da aber ihre Hilfe nicht unmittelbar benötigt wurde, sprach sie ein weiteres kurzes Gebet, woraufhin sie für einen kurzen Moment von einem silbrigen Schimmer umhüllt wurde.

Und dann kamen sie, allen voran ein hochgewachsener Troglodyt, der an seiner Rüstung gemessen wohl eine besondere Position in dem Stamm einnahm, und dessen rechter Unterarm durch eine Kampfaxt ersetzt worden war.

"Dieser..." Reina rappelte sich auf und versuchte herauszufinden was Lysander dort oben auf dem Hügel tat. Gerne würde sie ihren Freunden im Kampf gegen die Troglodyten helfen, doch sie dachte sich dass es besser wäre noch ein wenig sitzen zu bleiben. Zufrieden sah Mirrasshi, dass auch Reina zu dem Schluss gekommen war, dass es für sie besser war, zuerst abzuwarten. Endlich einmal hatte ihre Vernunft über ihren Heldenmut gesiegt.

Mirrasshi blieb wo sie war, packte ihren Wurfspeer, den sie sonst nur zur Jagd verwendete und wog ihn in der Hand, um sich noch einmal an das Gewicht zu gewöhnen. Wenn einer der Stinker versuchen sollte, sich ihnen zu nähern, würde er es bereuen.

Halbwegs erleichtert richtete Naoko sich wieder auf und blickte sich um. Seine Augen weiteten sich vor Schreck als er die neuen Feinde anmarschieren sah.
Doch er sah eine freie Gasse zwischen seinen Gefährten. Er hatte freies Schussfeld auf den ganz links stehenden Troglodyten! Naoko holte zum Wurf aus - und zögerte. Was hatte Ciarán gerufen? Naoko wusste nicht genau, WAS der Elf vorhatte. Doch er wollte auch nicht gegen dessen Rat handeln. So schleuderte er die Flamme stattdessen in einem Bogen über die Köpfe der anderen hinweg auf den Anführer.

"Kyah!"
Mit einem Aufschrei sprang Yuki geradezu panisch zur Seite, als plötzlich der Dunkelelf vor ihm auftauchte. Während es sich hastig versuchte vor den beiden Kreaturen in Sicherheit zu bringen, die ihm schon gefährlich nahe gekommen waren, ohne das es es bemerkt hatte, fummelte es an seinem Gürtel herum, um den Pfeilwerfer zu ziehen.


Das herumsitzen fiel Reina schwer. Schliesslich sprang sie auf und fauchte die Klippe hinauf "Lysander! Mach dass du hier runterkommst!"
Fit genug um es mit diesem Weichling aufzunehmen war sie allemal.
  Doch die Antwort, die Reina erhielt, war nicht die erhoffte. Statt Lysander kam nur das Seil nach unten geflogen, und nur dank eines schnellen Sprungs zur Seite konnte die junge Paladina vermeiden, getroffen zu werden. Die Halbelfe versuchte sich zu beherrschen. Am liebsten wäre sie den Hang hoch geklettert und hätte es diesem Idioten gegeben! Nächstes Mal würde sie ihn nicht davonkommen lassen.

Auf der anderen Seite sprang ein Troglodyt gerade mit lautem Kampfgeschrei auf Chek'rai los. Veleri hatte nur auf eine solche Gelegenheit gewartet, doch musste der Troglodyt einen sehr guten Gefahrensinn besitzen, denn er schaffte es , der heranzüngelnden Schwertlanze zu entgehen. Immerhin aber verlor er dabei aber für einen Augenblick sein Gleichgewicht. Chek'rai musste dem Hieb nicht einmal ausweichen.
  Ohne auf das Kampfgeschehen zu achten, konzentrierte sich Ciarán auf die Schriftrolle in seinen Händen. Leise sprach er die arkanen Formeln, bis die Runen auf dem Pergament in leichtem Blau aufleuchteten. Plötzlich entflammte die Rolle, und blaue Funken stoben in die Luft. Was nicht zu sehen war, war die magische Energie, die sich genau auf den äußersten links stehenden Gegner zu bewegte.
  Am liebsten hätte sich Stedd aauf seine Gegner gestürzt. aber da ihre derzeitige Position für sie von Vorteil war und sie in dem sich verengenden gang ihre Stärke nicht voll hätten zur Geltung kommen können, blieb er wo er war und wartete darauf, dass ihre Gegner angriffen.

"Stopft dem Schreihals das Maul!" Wen der großgewachsene Troglodyt meinte, wurde auf der Stelle klar, als seinen Worten ein Wurfspeer hinterhergeflogen kam, der allerdings harmlos von Ugnors Rüstung abglitt. Wütend aufbrüllend, hob der Troglodyt seinen Arm - eigentlich eher eine Waffe, denn anstelle einer Hand endete der Unterarm in einer Streitaxt - und sprang auf Ugnor zu, während der erste Troglodyt, offenbar unbeeindruckt von Ciaráns Zauber, von Chek'rai abließ und auf den Halbork einzuprügeln begann.
  Hahaha....ihr kriegt den Hals nicht voll, wa? Ugnor lachte verzückt auf, als er bemerkte, dass er es geschafft hatte, den Anführer zu reitzen.

Sprich nicht so viel, du verschwendest Energie. Lass uns lieber ein Spiel spielen...die Regeln sind simpel: wer zuerst stirbt, hat verloren. Ugnors Waffe fand ihr Ziel, was dem Angreifer einen weiteren Schrei entlockte. Doch auch die Wurfspeere der nächsten beiden Troglodyten flogen harmlos an ihm vorbei oder wurden von Stedd abgelenkt. Während Felyn ein weiteres Gebet sprach, rückten auch diese beiden Gegner nach vorne... und machten damit Platz für weitere Troglodyte, die hinter ihnen in den Gang hineinrückten. Der Kampf war nun zu voller Heftigkeit entbrannt und Veleri ging voll darin auf. Die Kampflinien standen sich gegenüber und ihre Schwertlanze schnellte und hackte immer wieder nach vorn, in der Absicht, die Troglodyten ebensoschnell niederzumähen wie sie heranstürmten.

Mit grimmiger Genugtuung nahm Naoko zur Kenntnis, dass er den Anführer der Troglodyten trotz dessen Deckung getroffen hatte. Sofort schleuderte er eine weitere Flamme nach ihm. Diesmal entstand anschließend keine neue mehr in Naokos Hand.

Wieder ermutigt durch die Tatsache, dass Naokos Feuer den Anführer der Echsenmänner getroffen hatte tat Yuki einen Schritt vor und betätigte den Auslöser seines Pfeilwerfers, mit dem es auf den Angreifer der ihm am nächsten war, zielte.
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brüllte es ihnen in der Sprache der Drachenentgegen.

Die weiteren anrückenden Stinker machten Mirrasshi Sorgen. Sie befürchtete, dass ihre Gefährten nun doch Hilfe benötigen würden, da die Gegner sonst in der Überzahl waren. Entschlossen packte sie ihren Wurfspeer fester und stürmte mit angelegten Ohren vor, bis sie freie Sicht auf einen der Troglodyten hatte.

An den ganz link stehenden Troglodyten gewandt, sprach Ciarán einige Worte in einer seltsam mystisch klingenden, harten Sprache.
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Er beobachtete den Stinker, in der Hoffnung, dass seine Vermutung, dass die Echsenwesen drakonisch beherrschten, stimmte. Gleichzeitig bereitete er sich darauf vor, einen weiteren Zauber zu wirken.

Doch setzte der Troglodyt seine Angriffe gegen Chek'rai wütend fort. Dieser konnte einem mit der Keulenhieb nur mit Mühe ausweichen, so dass der Schlag nur die Schulter statt seinen Kopf traf. Scheinbar unbeeindruckt aber konterte er sofort mit einem von unten her geführten Hieb des Krummschwertes, das ihm Ciaran zugeworfen hatte und brachte dem Gegner seinerseits eine tiefe Wunde bei. "Dein Zauber wirkt nicht! Das Vieh hört nicht auf!" rief er seinem Freund zu. Dieser wirkte schon den nächsten Zauber. Die magischen Energien sammeltenn sich an seinen Fingerspitzen, und einen Moment später schoß eine feurig-grüne Kugel auf den Troglodyten zu, der sich seinem Zauber widersetzt hatte.

Während Reina und Mirrasshi näher ans Kampfgeschehen heranrückten, gelang Ciarán mit seinem magischen Geschoss, was ihm mit seiner Bezauberung zuvor nicht gelungen war. Der von Chek'rai bereits verwundete Troglodyt hatte den magischen Energien nichts mehr entgegenzusetzen.

Sofort aber lösten sich aus dem Hintergrund zwei weitere Troglodyten, um seinen Platz einzunehmen. Gleichzeitig musste Ugnor sich den mächtigen Hieben seines Gegners erwehren, konnte aber nicht alle Hiebe erfolgreich abwehren und musste einen schmerzenden Schnitt in seine Schulter hinnehmen, während gleichzeitig die Krallen des Gegners tiefe Furchen in seinen anderen Arm zogen. Verwundert betrachtete Ugnor seine Wunden. Sein gegner hatte zwei erstaunliche Treffer gelandet.
Doch die Verwunderung hielt nicht lange an, sie wechselte über in pure Wut. Mit zusammengebissenen Zähnen und hasserfüllter Miene schlug er fester und fester auf den unglückseligen Stinker ein, der es tatsächlich schaffte, ihn zu verletzen.

Stedd, der das erkannte, versuchte wenigstens, die anderen Gegner von Ugnor abzulenken, um diesem mehr Freiraum zu gewähren, und ließ einen wahren Faustregen auf den am nächsten zu Ugnor stehenden Troglodyten niederprasseln.

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #832 am: 17.06.2008, 12:36:42 »
Kampfzusammenfassung, Teil 2

Die Flut an heranbrandenden Gegner wurde immer stärker, belief sich vorerst Veleris Ansicht nach jedoch noch auf eine Größe, die einen unbekümmert dreinstechen und nicht auf eine, die einen fliehen lassen sollte. Der wohlorgansiert orgelnde Chor in ihr ließ die Kriegerin ein wenig zurücktreten, um es den Verbündeten zu erlauben, die erste Schlachtreihe zu begradigen.
"Ich bin hinter dir Ugnor!" ließ sie den großen Halbork wissen, der gerade wild auf den Anführer der Troglodyten einprügelte. "Das ist was gutes!" beeilte sie sich zudem noch und ließ direkt ihre hakenbewehrte Waffe gefährlich nach an Ugnor vorbei in Richtung der Troglodyten zischen. Veleris Hieb war mit solcher Wucht durchgeführt, dass sie den Troglodyten glatt durchbohrte. Dieser schrie auf und wankte, doch noch war das Leben nicht aus ihm gewichen.

Der letzte Troglodyt, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, hatte inzwischen einen Zauber zu wirken begonnen, den er nun freigab. Gleichzeitig schrie er seinen Kumpanen Worte der Anfeuerung zu, ohne selbst Anstalten zu machen, direkt in den Kampf einzugreifen.

Ugnors Gegner steckte die Hiebe mit einem wütenden Grunzen ein, doch das kurze Aufblitzen von Schmerz in seinen Augen reichte dem Halbork, um zu erkennen, dass der Troglodyt alles andere als unbesiegbar war. Und dann spürte Ugnor eine sanfte Berührung am Rücken und kurz darauf, wie heilende Energien in seinen Körper flossen. Es war die Drow, die wohl erkannt hatte, das Ugnor in einer durchaus prekären Lage steckte.

Gleichzeitig hatte Stedd sein Ziel erreicht und den anderen Troglodyt von Ugnor abgelenkt. Dafür musste er sich jetzt den Angriffen zweier Gegner erwehren und musste seine ganze Geschicklichkeit einsetzen, um nicht getroffen zu werden.

Im Hintergrund  streckte Naoko in einer dramatischen Geste seine Hand mit ein paar Kräutern empor. "Komm herbei, Geist des Feuers. Fließe durch mich hindurch." Eine weitere Flamme erschien zwischen den Fingern des Halblings und schon holte er aus und schleuderte sie einem der Troglodyten entgegen. Doch er war zu sehr darauf bedacht gewesen, nicht versehentlich seine Verbündeten zu treffen und so landete das Geschoss nur auf dem kalten Fels und erlosch augenblicklich.

So langsam wurde Stedd warm, der Kampf war eine echte Herausforderung. Der Mönch nahm den Troglodyten vor sich aufs Korn und holte zu einem Schwinger aus, dem er einen Tritt gegen das Knie seines Gegners folgen ließ. Gleichzeitig schleuderte Mirrasshi mit aller Kraft ihren Wurfspeer durch die Lücke zwischen ihren Gefährten auf einen der Stinker und rannte ohne zu sehen, ob sie getroffen hatte vor, um sich dem nächsten Gegner zu stellen, vor dem sich mittlerweile schon Reina aufgebaut hatte, obwohl sie noch so schwer verletzt war.

"Ihr Draufgängertum wird sie noch eines Tages ihr Leben kosten.", befürchtete die Priesterin, "Sharess, lass diesen Tag nicht heute sein."

Mit finsterem Blick hatte Ciarán beobachtet, wie der Troglodyt aufgrund seines Zaubers sein Leben ließ. Doch die nächste Echsen-Kreatur folgte schon nach. Der Elf reagierte sofort, und vollführte magische Gesten, während seine Lippen arkane Worte formten.
Bald darauf erschien ein gleißend helles Licht direkt hinter dem Troglodyten, der den Platz seines toten Gefährten eingenommen hatte. Einen Sekundenbruchteil später verschwand das Licht wieder, und an seiner Stelle stand ein großer Hund, dessen langes, weißes Fell fast von selbst zu strahlen schien. Es war ein wunderschönes Tier - doch die gefletschten Zähne verrieten auch seine Gefährlichkeit.

Noch einmal zog Yuki seinen Zauberstab, da es nach Möglichkeit niemanden verletzen wollte. Lauthals schrie es das Wort, das zu seiner Aktivierung nötig war und tauchte damit wieder einige der Gegner in das helle, farbige Licht, um sie zu blenden. Yukis Zauber zeigte allerdings nur mäßigen Erfolg. Einer der Troglodyten verdrehte plötzlich die Augen, dann sackte er haltlos zu Boden, ohne dass seine Kumpane davon Notiz genommen hätten. Diese waren viel zu beschäftigt damit, voller Ueberraschung Chek'rai anzustarren, dem genau dasselbe Schicksal widerfuhr. Kurz zögerten sie, dann suchte sich einer mit der gerade vor ihm angekommenen Reina ein neues Ziel, die allerdings keine muehe hatte, seinen Angriffen zu entgehen. Der zweite dagegen holte hässlich grinsend weit mit seiner Keule aus, um sie mit tödlicher Wucht auf den bewusstlosen Dunkelelf hinabsausen zu lassen. Mit beeindruckender Koordination lenkte Veleris Körper ihre surrende Waffe in breiten, blutspritzenden Schwüngen durch jede sich bietende Öffnungen der Kampfreihen, um diesem besonders eifrigen Troglodyten durch den Verlust einiger Körperteile die Lust am Gefecht zu verleiden. Doch schlug im letzten Moment etwas gegen Veleris Schwertlanze und lenkte ihren Hieb entscheidend ab. Verzweifelt versuchte sie, ein weiteres Mal zuzuschlagen, um dem Troglodyten doch noch zuvorzukommen, aber vergebens. Chek'rais Schädelknochen barsten mit einem ekelhaften Geräusch, er zuckte noch einmal kurz, dann lag er still. Mit Entsetzen sah Mirrasshi den Schädel des Dunkelelfen zerplatzen. Es handelte sich zwar nicht um Reinas Mutter, aber die Priesterin meinte sich zu erinnern, dass dieser Dunkelelf ein Freund von Ciarán war. Sie mussten diese Stinker besiegen und zwar schnell. Sie holte mit der "Katzenpfote" aus und schlug damit nach dem direkt vor ihm stehenden Gegner, demselben, gegen den auch gerade Reina ihr Schwert schwang.

Plötzlich explodierte Schmerz in Veleris Kopf und sie musste alle Konzentration aufbieten, um der Schwärze, die sich plötzlich vor ihre Augen schob, Herr zu werden. Ein Stöhnen hinter ihr verriet ihr, dass Felyn mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte.

Und dann war eine neue Stimme in ihrem Kopf, die freudig in die Gemeinschaft des Chores aufgenommen wurde.

Ugnors Gegner war inzwischen schwer gezeichnet. Dennoch schien er nicht aufgeben zu wollen und griff den Halbork erneut an. Doch Ugnor war schneller. Sein Hieb machte dem Anführer der Troglodyten endgültig den Gar aus, was einen Entsetzensschrei des bisher im Hintergrund gebliebenen Troglodyten zur Folge hatte. Ugnors Kopf ruckte nach oben, als er den Ruf des Troglodyten vernahm. Er zog die Axt aus dem offensichtlich toten Körper und schüttelte mit einer beiläufigen Bewegung das dunkle Blut ab, das am Blatt hinablief.

Laut intonierte er eine alte Kampfeshymne der Orks:
Gefährlich ist, wer Schmerzen kennt
Vom Feuer, das den Geist verbrennt
Gefährlich das gebrannte Kind
Im Feuer, das vom Leben trennt
Ein heißer Schrei
FEUER FREI!

Geadelt ist, wer Schmerzen kennt
Vom Feuer, das die Haut verbrennt
Ich werf' ein Licht in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
FEUER FREI!


Ugnor lachte. Stedd musste nebenan ein paar schwere Treffer einstecken, doch Felyn, die das bemerkte, setzte ein weiteres Mal ihre heilerischen Fähigkeiten ein, diesmal zu Gunsten des Mönches. Dieser hatte aber inzwischen das Pech, gegen zwei Gegner gleichzeitig kämpfen zu müssen. Schmerz brannte lichterloh auf, als die Zähne des anderen Troglodyten sich in seinen Arm verbissen und nur mit Mühe konnte er die Kreatur wieder von sich abschütteln.

Nur kurz senkte Veleri den Kopf um den niedergestreckten Mitstreiter anzublicken, dann übernahm ihr Schlachtenchor wieder die Kontrolle und ließ sie erneut ihre Waffe in die Reihen der Feinde schmettern. Nur das Gemetzel zählt. Knochen splittern wie Reisig, Blut fließt in Strömen, Seelen vergehen ohne Hoffnung. Nimm sie in dir auf und gib ihnen deinen Körper für den Kampf. Denn du bist eins mit ihnen, in diesem Leib oder im Nächsten. Und nun morde! Fauchend doch mit einem lächelnd greift Veleri immer wieder an, mit dem klirrenden Stahl vor sich herfegend und Fleisch zerfetzend und wieder einen der Gegner das Leben kostend. Der Troglodyt im Hintergrund bellte seinen Kumpanen ein paar Befehle zu, dann wendete er sich selbst zur Flucht.

Das Blatt schien sich zu wenden. Ein Anführer der Troglodyten war gefallen, der andere ergriff die Flucht. Doch noch war der Kampf nicht überstanden. Naoko rückte ein bisschen auf während er wartete, dass sich eine weitere Flamme zwischen seinen Fingern bildete. Schließlich schleuderte er sie in einem Bogen über die Köpfe der anderen hinweg auf einen der hinteren Troglodyten.

Als der Zauber beendet war, blickte sich Ciarán um, um sich zu orientieren - und erstarrte, als er den Körper Chek'rai's sah. Mit einem kurzen Wink befahl er dem Himmelshund, den er herbeigerufen hatte, einen der verbleibenden Troglodyten anzugreifen, dann lief er zielstrebig zu seinem dunkelelfischen Freund. Vielleicht war er noch zu retten, vielleicht war er nur schwer verwundet, nicht tot... seine Finger suchten nach einem Heiltrank, während seine Hoffnung immer mehr schwand.

Als Yuki sah, dass tatsächlich einer der Echsenmänner durch seinen Zauber zu Boden ging, suchte es hastig nach einem Seil, um ihn gefangenzunehmen. Schlagartig fiel ihm ein, dass es auf der anderen Seite der Höhle bei Naoko noch ein Seil geben musste.
Mit ein paar kräftigen Flügelschlägen brachte es sich zu dem Halbling und griff sich das dort liegende Seil. Ugnors nächster krachender Hieb kostete einen weiteren Troglodyten das Leben. Außer dem von Yuki verzauberten blieb nur noch ein einziger Troglodyt übrig. Hinter diesem materialisierte genau in diesem Moment der von Ciarán beschworene Hund und sprang ihn von hinten an, ohne ihn aber ernsthaft verletzen zu können. Doch reichte der Angriff aus, um den Troglodyten sich seiner Situation bewusst werden zu lassen. Furchtsam ließ er seine Waffe fallen. "Nicht töten...ergeben." radebrechte er, während er die Hände hob. Gerade sprang Veleri schon nach vorn, um mit hocherhobener Waffe dem Troglodyten endgütlig das Lebenslicht auszupusten, da übernahm gerade noch im letzten Augenblick eine rationalere Stimme den Chor und ließ sie ihre Waffe abrupt in der Abwärtsbewegung innehalten. Dann entspannte sie sich wieder und trat wortlos zurück. Schließlich hatte der letze Gefangene wertvolle Hinweise preisgegeben...

In der Zwischenzeit hatte Felyn die Gelegenheit genutzt, zu ihrer Tochter zu laufen und ihr mit einem ihrer Gebete Heilung zu bescheren.

Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #833 am: 17.06.2008, 12:38:24 »
Dann eilte sie zu Chek'rai hin, um ihn zu untersuchen. Als sie sich wieder aufrichtete, bohrten sich ihre Augen in die Ciaráns. "Wir müssen ihn hochbringen, vielleicht können wir noch etwas für ihn tun."

Yuki

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #834 am: 17.06.2008, 15:45:04 »
Bis Yuki zurückkam, war der Kampf schon vorbei, doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Sicherheitshalber gab es sich schnell daran, den bewusstlosen Troglodyten noch zu fesseln, da nicht sicher war, dass sein Kamerad sich auch an seine Aufgabe halten würde, sobald er sich nicht mehr allein wähnte.
Später würde es hoffentlich immer noch in der Lage sein, seine Freunde vor allen anderen Gefahren zu bewahren, während seiner Arbeit warf es immer wieder einen Blick auf die hinterhältigen Dunkelelfen.
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #835 am: 18.06.2008, 00:41:57 »
Langsam näherte sich der kleine Schamane mit der Flamme in der rechten Hand dem Kampfplatz.

Es blieb kaum Zeit zum Durchatmen. Doch Naoko hielt dennoch kurz inne als er die ersten geisterhaften Schemen aus den geschundenen Körpern der Troglodyten aufsteigen sah. Der Anblick jagte ihm jedes Mal einen Schauer über den Rücken.

'Ruhet in Frieden', waren die Worte, mit denen der Geisterschamane die Seelen der Verstorbenen empfing.

Dann besann er sich wieder auf die materielle Welt und die Situation, in der sie nun alle steckten. Sein kalter Blick streifte den letzten Troglodyten, der noch bei Bewusstsein war. 'Mach keine Dummheiten und du wirst leben.'

Naoko kniete sich neben Chek'rai und untersuchte die schwere Schädelverletzung, indem er mit der freien linken Hand vorsichtig die weißen aber nun blutgetränkten Haare des Dunkelelfen zur Seite schob. Er schüttelte den Kopf und schaute mit ernstem Blick in die Gesichter der anderen, zuletzt in das der Dunkelelfe. "Ich weiß nicht, welche Wunder Ihr zu vollbringen im Stande seid, Felyn. Doch ich befürchte, Chek'rais Rettung liegt nicht länger in unserer Macht. Es tut mir Leid, Ciarán." Traurig sah Naoko zu dem Elfen hinüber, konnte dessen Qualen indes nur erahnen.

Dann blickte er wieder auf den toten Chek'rai. Naokos Augen waren weit geöffnet. Er kniete still und regungslos neben dem Drow und wartete...

Schließlich flüsterte er: "Gleich wird sein Geist hinübertreten in die Zwischenwelt. Ich werde noch einige Worte mit ihm wechseln können.

Vielleicht ist es gut so. Vielleicht wird er im Tod seinen Frieden finden."


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Ugnor

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #836 am: 18.06.2008, 08:53:22 »
Wieder Verluste. Das Abenteuer entwickelte sich wahrlich zu einem Alptraum.

Nachdem der letzte Stinker ein letztes Röcheln von sich gab, atmete Ugnor tief durch. Schnell sah er sich um und gewahrte zu seiner Erleichterung Veleri, wie sie einem der Stinker ihr liebstes Spiel beibrachte, der ein ''Urgs!'' der Verzückung von sich gab, bevor er vor Freude nierdersackte und verblutete.
Ugnor war froh, dass Veleri nicht beeinflusst war. Ja, es war tatsächlich etwas Gutes, wenn sie hinter ihm war.

Die anderen...

Ugnor eilte schnell zu dem Rest der Gruppe, ums ihren Zustand einzuschätzen. Sie mussten nun Handeln. Er ignorierte bei seiner Runde den Schmerz, er musste stark sein, ein Stinker war flüchtig, sie mussten ihm so schnell wie möglich hinterher.

Wie stark seid ihr verletzt? Wir müssen dem Flüchtigen nach!
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Wormys_Queue

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #837 am: 18.06.2008, 11:30:21 »
"Ihr versteht nicht," antwortete Felyn auf Naokos Worte. "Lysander war mausetot, als sie ihn hier anschleppten, und doch ist er inzwischen wieder quicklebendig. Wo steckt er eigentlich?"

Sie schaute sich fragend um.

Naoko

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #838 am: 18.06.2008, 13:09:01 »
Reichlich verwirrt sah Naoko zu Felyn auf. "Dieser Logik folgend müssten wir ihn aber nicht hier raus schaffen sondern zurück in den Schleimtank werfen." Naoko schüttelte den Kopf. "Ich verstehe das alles nicht."

Der Halbling machte eine Kopfbewegung zu Reina.
"Lysander stand zuletzt noch oben am Loch. Ehe Reina und dann das Seil hier herab fielen..."
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Mirrasshi

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Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #839 am: 18.06.2008, 13:26:58 »
"Was für eine Art Magie ist das, dass sie Tote wieder zum Leben erwecken kann?"

Mirrasshi hatte schon gehört, dass es Kleriker gab die so mächtig waren, dass ihre Götter ihnen diese Kraft verliehen bei den entsprechenden Gebeten. Ein Becken aber, in dem man einfach so wieder zum Leben erwacht, wäre ein Wunder von bisher unbekannten Ausmaßen. Unabhängig davon, welche Nebenwirkungen diese Behandlung haben mochte, auf Chek'rai mussten sie ohnehin schon angeschlagen haben, zumindest Felyns Aussage nach. So machte sich die Sharess-Klerikerin auch sofort daran, den Toten zum Transport bereit zu machen.

"Ciarán, helft mir euren Freund zu dem Becken zu bringen. Ich weiß zwar nicht genau, wo wir entlang müssen, aber unsere einzige Möglichkeit ist zur Zeit ohnehin dieser Weg, nur so können wir hoffen, ihn zu dem Tank bringen zu können. Reina, hilf du Herrn Ajani nach Lysander zu suchen, du hast ihn zuletzt gesehen und wir müssen herausfinden, ob er uns bereits verraten hat. Ugnor, Veleri und Felyn, kommt mit uns, wir brauchen vielleicht eure Hilfe falls wir auf Widerstand treffen. Stedd und Yuki, untersucht die Troglodyten nach Karten oder anderen Hinweisen, die uns helfen, uns hier zurechtzufinden. Versucht so schnell wie möglich zu uns aufzuschließen."

Erst jetzt bemerkte Mirrasshi, in welchem Befehlston sie auf einmal geredet hatte. Die Stresssituation hatte sie nicht über ihre Worte nachdenken lassen, die einfach so über ihre Lippen gekommen waren, aber sie hatten keine Zeit zu verlieren. "Bitte.", fügte sie deshalb an.

"Ich habe kein Recht, diesen Leuten etwas zu befehlen, aber vielleicht hätte ich doch eine gute Stammespriesterin abgegeben, wenn ich bei meinem Stamm geblieben wäre.", überlegte sie, "Aber es scheint, als wolle Sharess mich hier haben, um einiges richtigzustellen."

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