Gründlich durchsuchte Aerendil den gefallenen Gegner. Obschon er bereits viele, viele seiner Gegner mit seinen Feuerzaubern zur Strecke gebracht hatte, der unangenehme Geruch, der mit dem verbrannten Fleisch einherging, war ihm zutiefst verhasst. Ekel zeigte sich auf seinem Gesicht, doch der Fund, den er machte, ließ ihn das halb vergessen machen: Ein Langschwert, anscheinend sehr gut gearbeitet. Er nahm es an sich und schwang es zwei, drei Mal durch die Luft. 'Wirklich sehr gut', dachte er, 'hier scheint ein Meister am Werk gewesen zu sein...' Der Thaumaturg verabscheute zwar den profanen Einsatz mundaner Waffen - schließlich war der Einsatz von Magie eindeutig der edlere und ehrwürdigere Weg -, doch war und blieb er ein Elf, und immerhin war das Langschwert die Waffe Corellon Larethians, des obersten Gottes im elfischen Pantheon. Aerendil war zwar sicherlich nicht der gottesfürchtigste Elf, der auf Faerûn wandelte, doch wurde er wie alle Elfen in seiner Jugend im Umgang mit dem Langschwert vertraut gemacht, und so entschied er sich, das gefundene Schwert an sich zu nehmen - zumindest, bis er es irgendwo für gutes Gold verkaufen konnte. Und so befestigte er die Scheide mit dem Schwert an seinem Gürtel, wo es nun an seiner Seite baumelte. Dann richtete er sich mit Hilfe seines Stabes wieder auf, klopfte sich den Dreck von der Kleidung und blickte sich weiter im Raum um.
Plötzlich jedoch vernahm er das Rufen Quanxais, der ihn drängte, sich etwas anzuschauen. Er drehte sich um und schritt forsch zu dem Kleriker. Es belustigte ihn etwas, wie der Elf dort vor der eindeutig illusionären Wand stand, als traute er sich nicht hindurchzugehen durch dieses... Nichts. Ja, Nichts war eine gute Beschreibung für die Produkte der Illusionisten. Schon auf der Akadamie, vor vielen Jahren, hatten sie sich immer über die Illusionisten lustig gemacht, die nichts Bleibendes erschaffen konnten. Sicherlich, wenn man nicht wusste, was vor sich ging, konnte man in die Irre geführt werden, doch bedurfte es nur einer einzigen Berührung und eines starken Willens - und Aerendil zweifelte nicht daran, dass er einen solchen besaß - , um eine Illusion vor den Augen verschwimmen und sich in Luft auflösen zu lassen. Wieviel nützlicher waren da doch die Magischen Geschosse, mit denen man seine Gegner niederstrecken konnte? Oder die Bannzauber, die einen Schutzschild entstehen lassen konnten? Doch der Magier wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er endlich durch die imaginäre Wand getreten war und neben dem Kleriker stand. "Schriftzeichen? Wo?", fragte Aerendil, "Zeigt Sie mir!"