Azhir hat in Stille seinen Zorn gehalten, bis zu dem ersehnten Moment, der einmal mehr kommt.
Er verfolgt den Sturz des Wesens von der Decke, und duckt sich unter dem Wirbel aus Ketten hindurch, der dessen Nacktheit verbirgt. Er erkennt es nicht, aber der Angriff auf Quanxai gereicht ihm zum Grund, Sahra einen weiteren Diener in die jenseitige Welt nachzusenden.
"Wen willst du mit diesen Ketten binden, doch nicht mehr als dich selbst", sagt er, während er sich durch den Kettenwall zum verwundbaren Fleisch des Wesens vorkämpft, fesselt eine der zahllosen Waffen unter seinem Fuß an den Boden und holt daran mit dem anderen Schwung, um sich dem Angreifer mit beiden Schwertern ins Genick zu werfen.
Das ist der zweite.
"Nicht so voreilig", meinte Denuath zu dem Elfen, der überstürzt zu dem verletzten, jungen Mann gerannt war, doch vermutlich würde Quanxai diese Worte gar nicht gehört haben, da er schon zu weit in den Raum eingedrungen war und dadurch ein seltsames Wesen aufgefordert hatte sich zu zeigen. Der Schwertschwinger rannte dem Elfenkleriker noch nach, allerdings waren die Ketten des Gegners schneller bei Quanxai als es Denuath je schaffen würde, dennoch zog er sein Schwert und rannte los in die Richtung des Gegners. Er versuchte zu retten was noch zu retten war, das viele Geröll jedoch, das überall in diesem Raum herumlag, erschwerte das Retten ungemein.
Plötzlich ging alles ganz schnell: Der Kleriker huschte an Aerendil vorbei auf den Verletzten zu, ein kettenbehängtes Monstrum fiel von der Decke und attackierte Quanxai, dann zischten Denuath und Azhir auch noch an dem Magier vorbei auf das Monster zu. Der Magier sammelte sich kurz und versuchte, aus seinem Wissen Informationen über das Monster zu ziehen. Eins stand fest: Es würde eine größere Herausforderung werden als die Orks, die ihnen bisher begegnet waren. Die Gefahr, die von dem Monster ausging, übte auf Aerendil eine morbide Faszination aus, und so beobachtete er gebannt den Kettentanz, den das Monstrum aufführte. Diese Ketten.... aber natürlich, es musste sich hier um einen Kyton, einen Kettenteufel aus den Neun Höllen sein, ein Externar, der sich bestimmten Angriffen gegenüber als sehr resistent bis hin zu immun erwies.
"Denuath," rief der Magier dem Krieger als Warnung zu, "nehmt euch in Acht, normale Angriffe verletzen den Teufel nicht besonders!"
Mehr Sorgen als das bereitete ihm aber die Zauberresistenz, über die der Teufel ebenfalls verfügte. Doch wusste der Magier nicht, ob und wie sich diese Resistenz manifestierte, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als es drauf ankommen zu lassen. Gegen Kältezauber war der Teufel auf jeden Fall immun, soviel wusste der Magier, doch zum Glück hatte er keine solchen vorbereitet, so dass er sich darum keine Sorgen machen musste. Er entschied sich daher für einen Zauber, der den Teufel erstmal schwächen würde, um die Gefahr etwas zu mindern. Der Magier raffte seine Roben etwas, um über das Geröll hinwegzugehen und bewegte sich auf eine Position, von der aus der Teufel in Reichweite seiner Zauber lag, und begann sofort den Zauber zu wirken. Von seiner ausgestreckten Hand sprang ein funkelnder Strahl, der auf den Teufel zuhielt.
Mit einem Aufschrei wankt der Kleriker vor dem Teufel zurück. Dann aber fasst er sich sofort wieder. "Zurück in die Hölle mit dir, aus der zu heraufgestiegen bist!", zischt der Elf. Ein Schritt zurück weichend, zaubert der Elf und vor ihm in der Luft beginnt es zu schimmern...
Als Azhirs Schwerter den Leib des Erschienenen durchdringen schreit er kurz auf und ihr könnt eine blutende Strieme über seinem Arm erkennen. Aerendils Strahl, der ihn trift, scheint dagegen gar nichts zu bewirken. Doch kein Lachen dringt aus seiner Kehle, hat er wohl verstanden, dass der Magier ihm noch am gefährlichsten werden kann. Quanxais Versuch, einen Zauber zu wirken, nimmt er gar nicht mehr wahr, stattdessen starrt er plötzlich Azhir an. Sein Gesicht verformt sich zum Antlitz von Azhirs Mutter.
Als der Schwächestrahl spurlos an dem Teufel vorbei ging, verengten sich die Augen des Elfenmagiers. Eigentlich hätte er ob der Stärke des Gegners ängstlicher sein müssen - immerhin wusste der Elf, dass die normalen Angriffe Denuaths und Azhirs dem Teufel nicht viel ausmachten -, doch stieg in ihm sonderbarerweise Wut auf. Wut auf den Gegner. Wut auf den verschwendeten Zauber. "ZURÜCK IN DIE SIEBEN HÖLLEN, AUS DENEN DU STAMMST, DU WIDERLICHE AUSGEBURT DES BÖSEN!", donnerte er durch die Halle und begann direkt einen weiteren Zauber zu wirken. Diesmal funkelte der Strahl, der von seinem ausgestreckten Zeigefinger aus auf den Teufel zuhielt, sondern loderte regelrecht, von Flammen umzüngelt.
Lestarion benutzt Feuer und Stahl, während er einige schwer nachklingende Worte spricht. Ein kleiner Funke bleibt erhalten und fliegt wie der Blitz in die Richtung des Kettenwesens. Lestarions Hände bewegen sich, als würde er eine Figur aus der Luft formen und der Funke wächst zu einem gewaltigem Feuer an das sich, wie die Hände von Lestarion vorgeben, zu einer feurigen Gestalt formt.
Denuath versuchte weiterhin sich dem Kettenteufel zu nähern, jedoch erschwerte ihm der unebene Boden in diesem Raum sein Vorhaben, sodaß er seinem Gegner noch immer nicht sein Schwert in den Körper rammen konnte. Neben dem verletzten Mann stehend, warf der Schwertschwinger einen genaueren Blick auf die langen Ketten seines Feindes und wunderte sich darüber wie man mit diesem Werkzeug, das zum fesseln von Menschen gedacht war, kämpfen konnte.
Azhir kämpft in dem grausamen Kettengewirr und ist bemüht, nicht darin zu ersticken, auch einer Lanze aus Flammen ausweichend, die eine Bresche in den Dschungel schlägt.
Gerade, als auch er sich erneut einen Weg gebahnt hat und mit einem von Sahras Schwertern auf die Kehle des Entstellten zielt, muss er innehalten und zurückweichen, bevor er die Haut durchstoßen hat, den Zorn aufgebend, der ihm all seine Fähigkeit verliehen hat.
"Ihr dürft sie nicht töten!", fleht er, gebannten Blickes, geweiteter Augen, und taumelt zur Seite.
Wenn er sie vorher erkannt hätte, was hätte er ihnen allen ersparen können.
Die Pfeile von Quanxai scheinen fast wirkungslos von dem Teufel abzuprallen, doch etwas in seinen von Ketten verdeckten Augen spricht von Angst. Der Strahl des Magiers scheint dafür schlechthin an dem Wesen der Unterwelt zu verpuffen, als wäre er niemals gewirkt worden. Den Feuerelementar von Lestarion bemerkt der Teufel zunächst noch nicht, ist er doch so klein, dass er sich noch hinter dem Podest mit der Urne verbergen kann. Azhir wähnt der Teufel zunächst beschäftigt, so dass er die Bewegung Denuaths in seinem Rücken ausmachen kann. Eine Kette will gerade auf ihn zu fliegen, als Azhirs Schwert den Teufel im Rücken zu treffen scheint und doch ist keine Wunde zu sehen. Dafür schwingt die Kette nun unaufhaltsam auf Denuath zu. In dem Moment, da sie zu treffen scheint, schließen sich die Torflügel, durch die ihr den Raum betreten habt. Ihr seid mit dem Teufel gefangen.